Videobibliothek in HEVC umwandeln mit Handbrake

TheManneken

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Moin!

Um in meiner über Jahre gewachsenen Bibliothek etwas Platz zu schaffen, gab man mir den Tipp, das H.264 Material in HEVC umzuwandeln. Daher hab ich mir mal Handbrake geladen und mir ein Preset geben lassen, womit ich jedoch noch nicht ganz zufrieden bin, da ich im Direktvergleich einen Qualitätsverlust sehe, den ich jedoch gerne vermeiden würde. Daher wollte ich mal fragen, was sich so empfiehlt?

Welcher Videoencoder (H.265 Standard, 10- oder gar 12-bit), Bildfrequenz, Qualität und Bitrate, wie viele Durchänge, weitere Einstellungen? Und wie handhabt ihr es bei Audio? Ich hab' sogar den Tipp bekommen, aus einer DTS Tonspur gern eine AAC oder Opus 5.1 oder Dolby ProLogic II zu machen - kann das jedoch nicht ganz nachvollziehen. Vor allem bei DTS-HD MA oder TrueHD oder Atmos Quellen ergibt das doch imho gar keinen Sinn, sofern man zu Hause nicht sowieso nur mit einer Billo-Soundbar oder den integrierten Lautsprechern guckt oder später mal upgraden will?

Würde mich über einen Erfahrungsaustausch sehr freuen!
 
Na ja, die Erfolgsaussicht hängt von der Kompression des Ursprungsmaterials ab. Auch h265 kann nicht zaubern. Und einen Qualitätsverlust hast du ja immer beim reencoding in ein verlustbehaftetes Format. Das lässt sich nicht vermeiden, insbesondere wenn das Ergebnis kleiner sein soll. Wenn, dann müsstest du aus der Originaldatei direkt ein H265/VP9/AV1 machen. Also aus den BDs/DVDs, aus denen sich die digitale Bibliothek aufgebaut hat.

Willst du nur die Audiospur komprimieren (was aus meiner Sicht am meisten sinn macht), mach das automatisiert mit einem ffmpeg-script, ohne reencoding der Videospur. Kommt halt drauf an ob man bei Stereo bleibt oder später wieder auf Mehrkanal zurück will.
Handbrake halte ich zum reencoden einer ganzen Bibliothek jedenfalls für höchst unpraktisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
TheManneken schrieb:
Daher hab ich mir mal Handbrake geladen und mir ein Preset geben lassen, womit ich jedoch noch nicht ganz zufrieden bin, da ich im Direktvergleich einen Qualitätsverlust sehe, den ich jedoch gerne vermeiden würde. Daher wollte ich mal fragen, was sich so empfiehlt?
Ich habe ebenfalls mit mir gehadert, ob ich meine ganzen selbstgedrehten Videos umwandeln soll - ich habe mich dagegen entschieden. Vermutlich könnte ich gut 30% einsparen, wenn ich mit einer ordentlichen Kompressionseinstellung in H.265 umwandele, das bringt aber gleich mehrere Probleme mit sich:

1. Es kostet ZEIT ohne Ende. Das sind ja hunderte (!) Stunden an Material in meinem Fall, zunehmend mehr, seit dem das Töchterlein 2017 auf der Welt ist.
2. Du verlierst IMMER Qualität, wenn das Ursprungsmaterial, das sowieso schon komprimiert ist, mit einem lossy Format weiterkomprimiert werden soll.
3. Die Kompatibilität zu (älteren) Abspielgeräten nimmt drastisch ab.

Von daher, ganz ehrlich: lieber die paar Kröten für weitere Festplatten ausgeben, als sich da mit dem Runterkomprimieren wuschig zu machen.

Achja, Audio bleibt bei mir unangetastet. Schlimm genug, wenn ich das Bild durch Kompression mit Artefakten durchzeichne, aber ich will nicht auch noch beim Zuhören weinen müssen ^^
 
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h265, 10bit, fps constant & same as source, single-pass q20, profile "slow" + opus 5.1 @256kb/s
 
TheManneken schrieb:
Daher hab ich mir mal Handbrake geladen und mir ein Preset geben lassen, womit ich jedoch noch nicht ganz zufrieden bin, da ich im Direktvergleich einen Qualitätsverlust sehe, den ich jedoch gerne vermeiden würde. Daher wollte ich mal fragen, was sich so empfiehlt?

Das würde ich wirklich nur machen, wenn Dir der Platz ausgeht.

Da solche Videocodecs nicht verlustfrei komprimieren, wird es danach immer schlechter aussehen.

Wie viel, hängt von den Einstellungen ab.

Am meisten Benefit hat man davon wenn man sich erst die großen Sachen vorknöpft und mit hohen Einstellungen und variabler Bitrate codiert.

Dann kann man auch nach Wichtigkeit sortieren.
(Eine Hochzeit würde ich im Originalzustand lassen, ein belangloses, langes Video kann man kleiner machen)

(Das Zeug was Platz braucht viel kleiner machen ohne viele Kompromisse einzugehen)
 
Wenn man alte SW-Filme (à la "Der Blaue Engel") hat, lohnt sich ReEncoding, weil da schon das Ausgangsmaterial so schlecht ist. Das kann Arte in der Mediathek in einer Bitrate, Auflösung usw. anbieten wie es will, wir werden es nie in wirklicher HD-Qualität sehen können.
Ansonsten habe ich noch kein Format gefunden, bei dem man wirklich viel einspart.
 
Hallo,

Ich mach das aktuell mit ffmpeg anstatt HandBrake, auch weil der Platz immer weniger wurde auf dem NAS.

Was du mit Audio vorhast hängt davon ab was du dir vorstellst und an Sound-Hardware hast. Stereo-AAC ist mit 80-100kBit viel kleiner als eine 5.1 Tonspur egal mit welchem Codec ;-) Falls mehrere Tonspuren vorhanden sind kannst du alles was nicht benötigt wird löschen.

Video ist schwierig. Ich mach ein 2-pass encoding mit variabler Bitrate ansonsten wird das aus meiner Erfahrung nicht kleiner ohne signifikanten Qualitätsverlust. Und die Bitrate ist abhängig vom Material: Comics brauchen in der Regel wenig (Simpsons z.B.), Dokumentationen a la Planet Earth viel. Für FullHD reicht mit H.265 eine Bitrate von kleiner 2000kBit. Wie gesagt in der Regel, manchmal gehts mit 1500, manchmal braucht es 2500. Falls die Quellen alle einigermaßen gleich sind musst du das mit ein paar Beispielen ausprobieren und kannst dann alles im Batch konvertieren.

Viele Grüße,
Znep
 
deswegen einfach single-pass mit festgelegtem quantizer - man erspart sich den zweiten pass und hat immer die richtige bitrate für die gewünschte qualität. wenn möglich, opus statt aac verwenden, der codec ist um einiges moderner und liefert eine bessere qualität.
 
IBISXI schrieb:
Das würde ich wirklich nur machen, wenn Dir der Platz ausgeht.
Der Arbeitsaufwand, Rechenzeit, Stromverbrauch usw. lohnt sich hier nicht als sich dann eine neue Platte für 150 € zu kaufen.
 
PHuV schrieb:
Der Arbeitsaufwand, Rechenzeit, Stromverbrauch usw. lohnt sich hier nicht als sich dann eine neue Platte für 150 € zu kaufen.

Du hast Recht.

Das würde ich mir auch nie antun.

Für Leute die ein stromsparendes, leises und preiswertes Datengrab wollen, verbaue ich auch mal öfters Notebook Platten.

https://geizhals.at/?cat=hdssd&xf=252_1000~4832_1~4836_2

Wenn etwas mehr sequenzielle W/R Performance gefragt ist, auch im RAID.
Die SATA Ports nutzt sonst sowieso kein Mensch mehr für was.

Und die Zuverlässigkeit der Notebook Platten ist wirklich auch nicht schlecht.
Die sind, wegen der Größe und der Kräfte der rotierenden Massen ziemlich resistent.

(im PC eingebaut, kühl und ohne Erschütterungen laufen die Dinger ewig)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wegen Aufwand vs. Speicherplatz überlege ich mir das nochmal. In der Tat ist es so, dass es wertvollere Videos/Filme gibt und vernachlässigbare was den Wunschgrad an Bild- und Tonqualität gibt. Was den Ton betrifft: ich spiele alles über einen AVR auf 5.1 ab, hab den Kram auf den Raum eingemessen und kann mit dem ollen Teil immerhin noch DTS HD und Dolby TrueHD durchschleifen, was ich auch höre (!) und in naher Zukunft hätte ich auch gerne noch Atmos und DTS:X Unterstützung, ggf. auch ein paar bessere/mehr Laufsprecher, also von daher ist gerade die Frage im Hinblick des Audiocodecs entscheidend. Wenn sich der Aufwand im Vergleich zum Nutzen so in Grenzen hält, überdenke ich das Vorhaben tatsächlich nochmal oder begrenze jenes auf ausgewählte Files.
 
So viel Zeit, wie du da investieren willst, kommst du mit einer neuen Festplatte weit guenstiger weg.
Wenn bei dir Qualitaet oberste Prio hat, encodest du erst gar nicht neu.
Ansonsten kostet dich das noch mehr Zeit, dann musst jeden Film einzelen testen und konstrollieren.

Wenn dein ganzer leagaler Kram Dolby, Atmo und schlag mich tot hat, kannst du da noch am ehesten schnell und ohne großen Aufwand Platz sparen.
Je nach Quelle sind da pro Film auch ein paar GB drin.
 
Bzgl. Audio: Probleme bekommst du afaik nur bei Formaten wie DTS:X und Dolby Atmos, weil die mit Metadaten arbeiten, welche nicht in ein anderes Format übertragen werden können.
 
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