Sound-Fuzzy schrieb:
Wenn Du übertakten kannst - gar nix!
Der i7-920 war sehr gut übertaktbar. Solltest Du also einen guten Kühler haben und etwas know-how, dann zieh ihn auf 3,5-4,0GHz, der Unterschied zu einem aktuellen i7 wird damit verschwindend gering.
Das stimmt nicht. Von Nehalem zu Skylake gibt es alleine 42% Zuwachs durch die Performance Pro MHz. Das kann man sich aus vielen Tests mühsam zusammen suchen, oder man lässt
jemand anderen die Tabelle erstellen. Das passt jedenfalls grob.
Wenn man mal vier Generationen überspringt, dann läppern sich auch die paar Prozent pro Generation, und immerhin war Sandy Bridge ein vergleichsweise großer Sprung. Laut 3Dcenter ist bei Nehalem 3,8 GHz ein typischer Overclock. Das liegt in den 3,5-4,0 GHz, die angegeben wurden. Rechnet man mal damit und vergleicht es mit dem Skylake, der ab Werk 4,0 GHz hat, sind wir bei 1,42*40/38=1,49. Auch nach dem Overclock wäre ein 6700K also noch fast 50% schneller. Das würde ich nicht "verschwindend gering" nennen.
Bei dem 5820K liegt die Sache etwas anders. Der ist ab Werk niedriger getaktet. Lässt man den, wie er ist, so kann der i7-920 (übertaktet) in einigen Anwendungen durchaus mithalten, in all denen, wo man die 6 Kerne abrufen kann, allerdings nicht. Aber der 5820K hat einen verlöteten Heat Spreader und lässt sich meist ohne große Probleme von 3,3 auf 4,0 GHz übertakten, ohne dass er von der Temperatur sonderlich auffällig wird.
Meine Empfehlung zur ursprünglichen Frage: Für alle vor einem Sandy Bridge ist inzwischen die richtige Zeit für einen Wechsel. Wohin, das hängt von den geplanten Aufgaben ab und davon, ob man übertakten will:
- Will man nicht übertakten, so sollte man den i7-6700K nehmen. Der wird von Intel schon fertig mit 4,0 GHz ausgeliefert. Schneller wird es pro Kern nirgends sonst. Da ist jeder Kern doppelt so schnell wie beim nicht übertakteten i7-920, und da der i7-920 ebenfalls HT hat, bleibt es insgesamt auch etwa bei einer Verdoppelung. Diese Empfehlung gilt um so mehr, je weniger dauerhaft Anwendungen genutzt werden, welche mehr als 4 Kerne effektiv auslasten können. Und laut Tests ist bei Standardtakten der 5820K zum Beispiel im Cinebench nur noch etwa 10% vorne, trotz 50% mehr Kernen. Da macht sich der Taktunterschied bemerkbar.
- Will man übertakten, so sollte man den i7-5820K nehmen. Das System kostet etwas mehr, aber man kann wegen des verlöteten Heatspreaders auf 4 GHz gehen und die CPU bleibt dennoch kühl. Der Nutzen ergibt sich aber nur dann, wenn man die 6 Kerne auch wirklich abrufen kann, denn bei deutlich über 4 GHz geht der Stromverbrauch dann wirklich durch die Decke und das ergibt keinen Sinn. Der Allrounder bleibt Skylake.
Von diesen Empfehlungen abgesehen ist Skylake die modernere Plattform. Zum einen hat die CPU den TSX-Befehlssatz, der für Datenbankspezialisten relevant werden könnte. Zum anderen ist der Z170-Chipsatz besser auf Systeme zugeschnitten, bei denen man viel an die zahlreichen Anschlüsse wie SATA, USB 3.0/3.1, Thunderbolt, SATA Express, M.2 und so weiter hängen will. Schnelle Datenanbindung muss man beim X99 des i7-5820K dann eher über die zusätzlichen Lanes der CPU umsetzen, und da sind die Anschlussmöglichkeiten geringer, denn man muss das alles in Form von PCIe-Karten machen. Letztendlich nehmen sich die Plattformen nicht viel, aber sind im Detail anders in der Handhabung.