Viele Leute im Alter von +-20 Jahren ziehen von zuhause weg. Die Mädchen meist etwas früher als Jungs. Zeitschriften wie der Focus Campus drängen den betroffenen Leser geradezu, versuchen ihm weiszumachen, dass dies das einzig Richtige sei. Mitunter werden die unnachvollziehbarsten Argumente angeführt und hie und da ein unhöfliches Wort verwendet. Ich schreibe diesen Text aufgrund eines Gesprächs mit einem Freund, dessen Argumente mich nicht überzeugen konnten, aber sicherlich nicht die eines Einzelnen sind.
Zum wiederholten Male werde ich gefragt, ob ich denn "nicht langsam ausziehen" wolle, mir also eine Wohnung suchen und das gemeinsame Haus, in dem ich mit meinen Eltern lebe, verlassen. Unerwähnt lassend, dass ich dies durchaus in Erwähnung zog, frage ich nun nach dem Warum. "Na, um auf eigenen Füssen zu stehen", erwidert der Eröffner des Themas.
Auf eigenen Füssen stehen - und dies noch nicht einmal wörtlich genommen. Dabei bräuchte ich vernünftig betrachtet gar keine "elternfreie" Wohnung, da ich noch unverheiratet und kinderlos bin und im Haus meiner Eltern, welches eines Tages mein eigenes und das meiner Kinder sein soll, genügend Platz für alle Bewohner ist. Tatsächlich habe ich sogar meine eigene Wohnung in diesem Haus, eine ganze Etage für mich. Den Unterschied zu einer konventionellen Wohnung machen also lediglich die restlichen Bewohner aus, denn statt einen Herrn Müller und eine Frau Özcan im Treppenhaus anzutrefen, sehe ich meine eigenen Eltern. Und ehrlich gesagt, ist mir nicht klar, was daran schlechter sein soll.
Was ist es, welches das Verlassen des Elternhauses gemäß den Ansichten zahlreicher Zeitgenossen ganz selbstverständlich macht? Es soll einem das Leben in der Zukunft erleichtern, da man lerne, ohne Hilfe der Eltern zu handeln. Aber auf welchen konkreten Sachverhalt trifft das zu? Will man weitestgehend "unabhängig" von den Eltern sein, ist in erster Linie ein schlechtes Verhältnis zu ihnen von bedeutung, das Ausziehen aus der gemeinsamen Bleibe lediglich eine Folge. Aber wenn man ein gutes Verhältnis hat, versteht es sich von selbst, dass man sich gegenseitig unterstüzt. Und da spielt es doch nicht mal eine Rolle, ob die Eltern im selben Haus wohnen (bzw. man im selben Haus wie die Eltern), oder nicht.
Bislang habe ich unter vielen Beispielen keines gehabt, von dem ich zweifellos sagen kann, dass diese Person, welche alleine wohnt, in irgendeiner Hinsicht "reifer", "fähiger" oder ähnliches wäre im Vergleich zu Leuten, die mit ihren Eltern innerhalb der einen Mauern leben. Ich bin für jedes geeignete Beispiel, das den Vorteil oder Sinn des Ausziehens verdeutlicht, der einen persönlich im Leben "weiterbringen" soll, dankbar. (Also nicht soetwas wie der oben erwähnte Fall einer eigenen Familiengründung [und selbst dann kann es durchaus möglich sein, weiterhin im Haus mit den Eltern wohnen zu bleiben, wenn die Räumlichkeiten dafür vorhanden sind], oder ein Studium/die Arbeitsstelle, welche(s) den Wegzug erforderlich macht. Genauso wie ein schwerer Konflikt mit den Eltern dazu führen kann.)
MfG
Zum wiederholten Male werde ich gefragt, ob ich denn "nicht langsam ausziehen" wolle, mir also eine Wohnung suchen und das gemeinsame Haus, in dem ich mit meinen Eltern lebe, verlassen. Unerwähnt lassend, dass ich dies durchaus in Erwähnung zog, frage ich nun nach dem Warum. "Na, um auf eigenen Füssen zu stehen", erwidert der Eröffner des Themas.
Auf eigenen Füssen stehen - und dies noch nicht einmal wörtlich genommen. Dabei bräuchte ich vernünftig betrachtet gar keine "elternfreie" Wohnung, da ich noch unverheiratet und kinderlos bin und im Haus meiner Eltern, welches eines Tages mein eigenes und das meiner Kinder sein soll, genügend Platz für alle Bewohner ist. Tatsächlich habe ich sogar meine eigene Wohnung in diesem Haus, eine ganze Etage für mich. Den Unterschied zu einer konventionellen Wohnung machen also lediglich die restlichen Bewohner aus, denn statt einen Herrn Müller und eine Frau Özcan im Treppenhaus anzutrefen, sehe ich meine eigenen Eltern. Und ehrlich gesagt, ist mir nicht klar, was daran schlechter sein soll.
Was ist es, welches das Verlassen des Elternhauses gemäß den Ansichten zahlreicher Zeitgenossen ganz selbstverständlich macht? Es soll einem das Leben in der Zukunft erleichtern, da man lerne, ohne Hilfe der Eltern zu handeln. Aber auf welchen konkreten Sachverhalt trifft das zu? Will man weitestgehend "unabhängig" von den Eltern sein, ist in erster Linie ein schlechtes Verhältnis zu ihnen von bedeutung, das Ausziehen aus der gemeinsamen Bleibe lediglich eine Folge. Aber wenn man ein gutes Verhältnis hat, versteht es sich von selbst, dass man sich gegenseitig unterstüzt. Und da spielt es doch nicht mal eine Rolle, ob die Eltern im selben Haus wohnen (bzw. man im selben Haus wie die Eltern), oder nicht.
Bislang habe ich unter vielen Beispielen keines gehabt, von dem ich zweifellos sagen kann, dass diese Person, welche alleine wohnt, in irgendeiner Hinsicht "reifer", "fähiger" oder ähnliches wäre im Vergleich zu Leuten, die mit ihren Eltern innerhalb der einen Mauern leben. Ich bin für jedes geeignete Beispiel, das den Vorteil oder Sinn des Ausziehens verdeutlicht, der einen persönlich im Leben "weiterbringen" soll, dankbar. (Also nicht soetwas wie der oben erwähnte Fall einer eigenen Familiengründung [und selbst dann kann es durchaus möglich sein, weiterhin im Haus mit den Eltern wohnen zu bleiben, wenn die Räumlichkeiten dafür vorhanden sind], oder ein Studium/die Arbeitsstelle, welche(s) den Wegzug erforderlich macht. Genauso wie ein schwerer Konflikt mit den Eltern dazu führen kann.)
MfG
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