Domi83 schrieb:
Naja, dass würde sich ja schon mal mit PGP / GnuPG realisieren lassen.
Damit verschlüsselt man ja nur die Inhalte. Um die geht es zumindest bei der VDS ja gar nicht, sondern "nur" um die Verbindungsdaten. Also wer mit wem wann und von wo aus kommuniziert hat.
Das ist aber schlimm genug, denn daraus lässt sich alles mögliche ableiten.
Um Verbindungsdaten zu verschleiern, muss man z.B. ausländische Proxys benutzen oder sowas wie Tor.
Echte Kriminelle werden das wohl auch tun, wenn sie denn wirklich ihre Verbrechen ausgerechnet über das Internet planen/organisieren wollen. (Da gibt es viel sicherere Methoden.)
Aber auch darum geht es bei der VDS nicht wirklich. Es geht nicht um konkrete Verbrechen. Die echte Relevanz der Verbindungsdaten liegt darin, dass man daraus komplexe soziale Beziehungsnetzwerke ablesen kann. Kaum jemand wird sich die Mühe machen, all seine persönlichen Kontakte nur über Proxys und sonstige Anonymiesierungsdienste abzuwickeln. Auch Terroristen oder sonstige Schwerkriminelle haben Familie und Freunde, mit denen sie ganz normal kommunizieren. Und an diese Informationen wollen die Schierheitsbehörden über die VDS rankommen.
Zumindest ist das der (halb-)offizielle Grund.
Ich sehe es aber auch schon kommen, dass die VDS-Daten, wenn sie erstmal gespeichert werden müssen, nach und nach auch für alle möglichen anderen Zwecke genutzt werden. Einer der wenigen Fürsprecher/Verteidiger des ersten deutschen VDS-Gesetzes vorm Bundesverfassungsgericht war bemerkenswerterweise kein Geheimdienstler oder Polizist, sondern ein Vertreter der Musik-Lobby, der den üblichen Propaganda-Blödsinn über "rechtsfreie Räume" usw. vortrug.