Madman1209 schrieb:
Hi,
und was hat sich seitdem zum Besseren geändert, seit die Quote in diese Richtung geht? Man sollte doch meinen, wenn diese Zahl wirklich wichtig wäre und ein "viel direkteres Signal" ist hätten viele Politiker schon längst eingelenkt - das Gegenteil scheint der Fall zu sein.
Wie passt das zusammen? Wieso kommen immer wieder diese Vorstöße bzgl. VDS und dergleichen, wenn den Politikern doch auffällt, dass immer weniger Leute wählen?
VG,
Mad
Man sollte hier in längeren Zeiträumen denken, nicht um die nächste Regierungsperiode. Die jetzige Politikerriege, egal in welcher Konstellation, würde, völlig egal wie das Wahlergebnis ist, sowieso diese Entscheidungen treffen, das ist ja der Punkt, das geht seit 25 Jahren so, seit es anscheinend kein alternatives System neben neoliberalem Kapitalismus geben darf, denn diese Alterantiven, auch die gute alte soziale Demokratie, wurden alle in einen Topf mit dem Kommunismus geworfen und nach der Wende für gescheitert erklärt.
Will man aber für die Zukunft einer alternativen Regierung, sollte sich je eine solche, vielleicht neue, Partei oder Parteienkonstellation gründen, die Möglichkeit erleichtern all diese Maßnahmen rückgängig zu machen, muss man ihr ein Argument liefern, und DAS BESTE Argument für solch einen radikalen Wandel ist
"die Entscheidungen waren nicht demokratisch legitimiert".
Wir steuern hier in Europa auf die entscheidende Frage zu: können wir mit sozialer Marktwirtschaft und sozialstaatlicher Demokratie ein Alternativmodel zu Amerikas neoliberalen Kapitalismus anbieten oder nicht.
Die heutigen Politiker scheinen ihre Antwort gefunden zu haben und kopieren Amerika, ich persönlich sehe das nicht als erstrebenswert an:
- Slums
- höchste Kriminalitätsstufe der westlichen Welt
- offen austegragener Klassenkampf
- Mehrfachjobs für die Unterschicht
- keine Krankenversicherung (wobei sich hier was getan hat, endlich, wenns nicht bald wieder abgeschafft wird)
- Top-Medizin für Reiche aber nicht für die Allgemeinheit
- Top-Bildung für Reiche aber nicht die Allgemeinheit
- usw.
- dafür: wer den Lottoschein, durch Glück, Können, vermutlich aber Beidem, richtig ausfüllt, eine Chance zum richtigen Zeitpunkt bekommt und auch nutzen kann, rettet sich in die oberen 10% und darf dann auf alle Anderen runterschaun
Ganz im ernst, wir können in 10-20 Jahren nicht sagen wir hättens nicht kommen sehen. Das Schlimme ist, der allgemein, neoliberale Wähler denkt immer er wird auf der Gewinnerseite sein, es scheint ihm oft unmöglich zu verstehen dass die Chance nicht bedeutet dass alle gewinnen können (=Lottoprinzip).
Vielleicht muss es Europa eben auch auf die harte Tour lernen, ich werds noch erleben.