Guten Abend zusammen,
ich habe eine Vielzahl an Messungen bezüglich der Wärmeleitpads durchgeführt und dachte es interessiert vielleicht ein paar welche Verbesserung hierbei zu erwarten ist.
Im folgenden möchte ich die unterschiedlichen Schritte erläutern. Im Anschluss befindet sich eine Tabelle mit den entsprechenden Temperaturwerten. Bei allen Werten wurde exakt die gleiche Belastung der
AMD Radeon RX 6800 XT erzielt und mehrere ca. 10 Stündige Messungen durchgeführt.
1. Unverändert
Die Messung wurde ohne Veränderung der GPU durchgeführt. Jedoch wurde leider fälschlicherweise die Lüfterdrehzahl nicht fixiert, weshalb hier eigentlich noch höhere Temperaturwerte und somit eine größere Verbesserung im Bezug zu den nächsten Schritte zu erwarten wäre.
2. WärmePads
In diesem Schritt habe ich die besagten 2,5 mm Wärmeleitpads (12,8 W/mK) an den im ersten Post beschriebenen Stellen des VRAM`s angebracht. Hierbei wurde sehr auf einen möglichst effizienten Zuschnitt geachtet.
Position der Wärmeleitpads für die VRAM`s
3. WärmePads+Kühler
Die Temperatur der GPU Aluplatte lag im Zustand des vorherigen Schrittes an der Position der VRAM`s bei 60°C und am Rand der Aluplatte bei 50°C. Somit wurde vermutet, dass die Menge der Kühlwirkung des Gehäuses für den Abtransport nicht ausreichen groß ist. Deshalb wurde in diesem Schritt ein Lüfter auf der Oberfläche der Aluplatte montiert. Die optimale Oberfläche oberhalb der VRAM`s erwies sich leider als zu uneben, weshalb der Kühlkörper mittels Wärmeleitklebeband nicht richtig auflag. Somit wurde eine leider wesentlich ungünstigere Position, wie auf folgender Abbildung ersichtlich, gewählt.
Die Temperaturen während des Benchmarks am Kühlkörper lagen bei 42°C und an der Backplate in der Nähe der VRAM`s bei 52°C.
Position der Kühlkörpers auf der GPU
4. WärmePads+Kühler+Gehäusedeckel offen inkl. 2 Lüfter an dieser Position
In diesem Schritt wurde der geschlossene Gehäusedeckel meines
Fractal Design Define 7 Gehäuse durch den beiliegenden offenen Gehäusedeckel ausgetauscht und besagter Stelle zwei weitere Lüfter montiert. Hierdurch stieg die Anzahl der Gehäuselüfter von 5 auf 7 an. Eingesetzt werden somit insgesamt 7
ARCTIC P14 PWM Gehäuselüfter.
Zustand nach dem Gehäuseumbau
Ergebnisse der einzelnen Schritte:
| 1. Unverändert | 2. WärmePads | 3. WärmePads+Kühler | 4. WärmePads+Kühler+Gehäusedeckel offen inkl. 2 Lüfter an dieser Position |
GPU Fan (RPM) | 1261 | 1175 | 1179 | 1196 |
GPU Temp | 64 | 63 | 63 | 58 |
GPU Memory Junc. | 80 | 76 | 74 | 70 |
GPU VR VDDC | 70 | 68 | 67 | 62,6 |
GPU Hot Spot | 73 | 72 | 71 | 67 |
GPU VR VDDIO | 70 | 68 | 67 | 63 |
GPU VR VDDCI | 72 | 69 | 69 | 65 |
Case Fan (RPM) | 647 | 609 | 652 | 606 |
Fazit:
-Durch die Wärmeleitpads lässt sich an meiner 6800XT eine Verbesserung der Temperaturwerte erzielen. Hierbei wurde die GPU Memory Temperatur um 4°C reduziert. Jedoch sinkt hierbei die GPU Lüfterdrehzahl auch um ca. 85 RPM, weshalb eigentlich eine noch höhere Verbesserung erzielt wurde.
-Durch den Kühlkörper konnte nochmals eine Verbesserung der Temperaturwerte erzielen, wobei sich die GPU Memory Temperatur nochmals um 2°C reduzierte.
-Durch die Anpassung des Gehäuses und der Erweiterung um 2 Gehäuselüfte wurde eine starke Reduzierung aller Temperaturwerte und auch der GPU Memory Temperatur erzielt.
Die Messreihe zeigte somit, dass der Aufwand durch die Wärmepads und den Kühlkörper im Vergleich zur Optimierung des Gehäuses sehr groß ist. Deshalb würde ich vor solch einer Anpassung überlegen, ob eine Optimierung des Gehäuses nicht zielführender wäre. Vor allem durch die besagten Gehäuselüfte, welche ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis aufweisen, zahlt sich ein Upgrade sehr schnell.
Ich hoffe ich konnte hiermit einigen Unentschlossenen die Entscheidung für bzw. gegen einen Umbau erleichtern. Wenn man Spaß am optimieren hat Lohnt sich der Umbau auf jeden Fall!
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