Wann brauche ich einen Xeon? Bzw. wann macht der Sinn?

JohnatanOb

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Ich möchte mir einen kleinen Server basteln und in den Abstellraum stellen.

Dafür soll ein Microserver Board mit IPMI rein.

Sockel ist ein 1151 und Chipsatz wird wohl ein C232.

Den könnte ich jetzt mit einem Xeon betreiben oder auch mit einem I3

Worin unterscheiden sich die CPUs denn?
Wann macht ein Xeon Sinn? Wann reicht ein i3?

Was kann ein Xeon, was ein i3 oder i5 nicht kann?
 
Wenn du die Funktionen eines Xeon brauchst.
Höchstwahrscheinlich brauchst du sie nicht, da diese in der Regel für professionelle Sachen verwendet wird.

Was hast du den mit den Gerät vor?
 
Die größten Unterschiede sind ECC- und Multiprozessor-Unterstützung. Wenn man etwas Geld in die Hand nimmt, kann man mit einem Dual-Sockel-Board so relativ günstig (< 1.000€ pro CPU) ein 24 Core/48 Threads-System aufsetzen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es ist so wie Plutos sagt.
Celeron, Pentium und i3 haben ECC Support, i5 und i7 nicht, bei denen ist es einfach deaktiviert. Ein Xeon ist daher nichts anderes als ein i3, i5 oder i7 nur mit ECC Support. Kann je nach Baureihe ein paar Virtualisierungsfeauters mehr und das war's schon. Ab der E5 Baureihe kommt noch Muli-Sockel-Support hinzu. Aber das ist für einen Server "zum Selbstbauen" meist doch Overkill. In der Preisklasse kauft man einen von der Stange mit Support.

Da meine Selbstbau-NAS alle ECC Support haben, hat mein größeres einen kleinen Xeon drin (entspricht etwa einem i5 6400 + ECC und 300 MHz mehr Takt).
 
Auf dem Sockel hat es allerdings keine Dual Sockel CPUs, da gehen nur die e3 Xeons rein und das sind allesamt uniprocessor CPUs, die scalables, also für mehrere CPUs auf einem Board fingen vor der Namensumstrukturierung bei den e5-2xxx an, mittlerweile haste bei den Bronze und Silber Xeon SP 2 CPUs, bei Gold 4 und Platinum bis zu 8 unterstützte CPUs.

Wenn man allerdings nicht weiß, ob man das braucht, dann braucht man es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht.
@Coca_Cola hat schon die richtige Frage gestellt: was genau hast du damit vor?

Die Skylake S Xeons für LGA 1151 sind im Grunde fast identisch mit den i7 Modellen, alle haben 4 Kerne und 8 Threads, bei Coffee Lake sieht es ähnlich aus.
 
[Klugscheiß Mode] Der Xeon E3-1220v5 / 1225v5 ist nicht mit dem i7, sondern mit dem i5 fast identisch, da kein Hyperthreading.[/Klugscheiß Mode];)
 
Welche Vorteile hat denn genau die EEC Unterstützung?

Was bringt mir die, wenn ich die jetzt auf dem Datenserver habe, aber dann doch auf die Daten mit einem normalen PC zugreife?
 
Echt jetzt? Ist Google den Hitzetod gestorben?
https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerkorrekturverfahren#ECC-_und_Paritätsprüfung
https://de.wikipedia.org/wiki/Speichermodul#Fehlererkennung_(ECC)
Also die Netzwerkverbindung nutz bei Ethernet auch einen Hashwert zur Fehlercontrolle einzelner Bits. Je mehr man sowas einsetzt, desto mehr Stellen kann man elimienieren, an denen solche Fehler entstehen können.
Beispielsweise bei einem Dateiserver ist sowas sinnvoll. Vereinfacht gesagt: Ist eine Datei in den RAM geladen kann dort ein RAM Fehler die Datei unbewusst verändern. Schreibt man sie nun auf die Platte wird der Fehler mit geschrieben und bleibt für immer ohne dass man es sofort merkt.
Ebenso gibt es Unixoide Dateisystem, die ECC erfordern, bzw. die daraus einen Nutzen ziehen können.
Auch die XOR-Berechnung mit Systemen, die über ECC Speicher verfügen macht das wesentlich weniger anfällig. Überlege mal beim RAID 5 oder 6 ist die Parität durch einen Bit-Fehler falsch berechnet und es kommt zum Rebuild ohne dass vorher Parität erneut geprüft / wiederhergestellt wurde. Die Datei ist futsch und es hilft nur noch ein Backup von einer hoffentlich noch nicht beschädigte Datei.

Gerade bei MP3s, die ich vor 15 Jahren und länger digitalisiert habe und öfter mal auf andere HW umgezogen wurden, sind von solchen Fehlern mittlerweile hörbar betroffen. Mit dem Einsatz von ECC will ich das kippen einen Bits im RAM wenigstens nicht noch ins Dateisystemspeichern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum verwendet man denn nicht generel ECC?

Datenverlust kann man doch auch im privaten Bereich nicht brauchen.

Sind denn die Kosten so unterschiedlich hoch für EEC?
 
Zumindest die Speicherpreise für ECC RAM sind kaum teurer. Lediglich sind die ECC RAMs langsamer. Aktuell laufen sie nach JEDEC Profil bei max 2666 (mit geeignetem Board und CPU kann man auch grundsätzlich OC'en).
Aber ich stimme dir zu, man sollte ECC RAM flächendeckend einsetzen. Aus welchen Gründen es genau nicht gemacht wir, kann ich dir nicht sagen.
 
Früher war ECC deutlich teurer, daher primär der Einsatz in Servern. Datenverlust im privaten hat zumindest damals keinen interessiert, ob da in einem JPG oder einem MP3 mal ein Bit kippt fällt doch idR nicht mal auf.
 
Ja, aber nach zig Jahren und zig Kopiervorgängen sind dann so viele Bits gekippt, dass man es doch bei einen oder anderen Datei merkt.

Und z.B. alle AMD Prozessoren haben mittlerweile ECC Support, leider ziehen die Boardpartner da nicht konsequent mit.

Und für war das Leben noch nicht so digital wie heute.
 
Mextli schrieb:
Früher war ECC deutlich teurer, daher primär der Einsatz in Servern. Datenverlust im privaten hat zumindest damals keinen interessiert
Oh doch, das interessierte durchaus. Als ich mit PCs angefangen habe, hatte jedenfalls noch JEDER PC Haupsspeicher mit 9 Bit Speicher pro Byte, wie man sie für ECC benötigt. 30-polige SIMM-Module waren damals die übliche Bauform. Es kam allerdings kein ECC zum Einsatz sondern das 9. Bit wurde als Parity-Bit verwendet - ermöglicht Fehlererkennung, aber keine Korrektur.

Erst in der darauffolgenden PC-Generation mit Speicher in PS/2-Bauform wurde in billigen PC meistens Hauptspeicher ohne Parity verbaut, also mit nur 8bit pro Byte. Die Mainboards und CPUs dieser Zeit unterstützten allerdings weiterhin 9-Bit-Module mit Parity bzw. 36-Bit, da PS/2-SIMMs immer 4 Byte breit sind. Man musste außer den RAM-Modulen nichts tauschen.

Die Kastration der Memory-Controller (in den Chipsätzen, später in CPUs) kam erst später. Die eigentlich selbstvertsändliche RAM-Fehlererkennung war plötzlich zu einem Feature mutiert, dass man sich teuer erkaufen muss. Der Grund war und ist nicht technischer Natur sondern rein wirtschaftlich. Hardware für billige Consumer-Rechner sollte so krass verkrüppelt werden, dass sie sich für ernsthaften Einsatz nicht eignet. Für den ernsthaften Einsatz sollten Kunden PCs zu Apothekerpreisen kaufen müssen, wenn sie die unverkrüppelte Version haben möchten.

JohnatanOb schrieb:
Warum verwendet man denn nicht generel ECC?
Datenverlust kann man doch auch im privaten Bereich nicht brauchen.
Klar. Vernünftig wäre das. Wir leben aber nicht in einer Welt, in der sich das vernünftige durchsetzt. Es setzt sich durch, womit die meisten Gewinne gemacht werden können. Dazu werden die Märkte oft künstlich separiert, um die getrennten Kundengruppen maximal abzuzocken. Der ahnungslose Geiz-ist-Geil-Kunde bekommt ungeschützen Hauptspeicher. Alle anderen zahlen Mondpreise.

Die meisten internen Speicher und Busse innerhalb eines PCs, insb. auch innerhalb der CPU, sind übrigens sehr wohl durch ECC o.ä. geschützt. Nur der Hauptspeicher fällt aus dem Rahmen.

IMHO hat sich die Lage in den letzten Jahren gebessert hat. Die ECC-Aufpreise sind gesunken. Der Schrott-PC-Markt wird im Verhältnis zum "professionellen Markt" kleiner. Der Schrott-Markt wandelt sich sowieso in Richtung Phone, Tablet usw. Die Chance, dass wir irgendwann wieder in jedem normalen PC ECC-RAM haben, steigt.
 
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