Projekt Warten auf’n Bus

Kapitel 10 … and I dont want to paint it black

Meine Güte, ich hätte das Ding töpfern sollen … so sehr ich an sich mit dem Gehäuse optisch zufrieden bin, so sehr fluche ich jetzt über gewisse Unzulänglichkeiten. Fangen wir damit an, dass mir das Ding auf die letzten Metern sowohl beim grundieren, bemalen und montieren diverse mal an (vorhersehbaren) Stellen brach und einen Menge UHU Allplast alles kitten musste. Dann brauchte es irgendwie eine Halterung, mit der das große Heckteil beim Malen gut arretiert werden konnte und trotzdem leicht von jeder Seite bearbeitbar blieb. Das Resultat war ein Reststück Balken, das ich mit Wellpappe betackerte habe und dann konnte ich alles darüber stülpen. Damit ließ sich ganz gut arbeiten. Das Bild zeigt schon den finalen Bearbeitungsstand für das Purpur mit aufgehellten Kannten. Wirkt alles ein wenig „rotten“, aber ich mag den Look. Ist halt kein CGI-Showroom-Tesla-Pickup-Verschnitt, sondern ein alter Bus, der unter beständiger Beugung physikalischer Gesetze durch London heizt.


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Die Details (Radkästen in schwarz, chromgefasste Scheinwerfer, Hecklichter,, ...) waren dann kein großes Problem. Selbiges kam erst, als ich meinen genialen DIY-Bemalbock aus dem fertigen Gehäuse ziehen wollte. Wenig überraschend klebte nach vielen Schichten Farbe dessen Pappoberfläche innen formidabel fest und größere Gewaltanwendung … verrbot sich aus bekannten Gründen von selbst. Viel Gestocher mit dem Cutter, einem langen dünnen Stahllineal und zärtlichem Gerüttel später trennten sich die Teile zum Glück wieder. Merke, Grundidee gut, eine Lage Frischhaltefolie dazwischen, und die Idee wäre sehr gut gewesen.

What´s next? Der Bus braucht eine Reihe Schilder, die ihn als anständigen --- wenn auch einzigen --- Vertreter des Nahverkehrs für Magierinnen und Magier ausweisen. Die Schrift habe ich nach Gefühl aus den serifenlosen gewählt. Etwas friemelig waren die kleinen schwarzen Romben, die als Ornamente in einigen Buchstaben stecken. Habe ich schlicht von Hand rein gepuzzelt. Dazu noch die sternförmigen i-Punkte. Keine Ahnung, ob man das am Ende gut sieht.

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Dann das ganze auf schnödes helles Papier gedruckt, ausgeschnitten und im Gehäuse hinterklebt, passt! Leider ist der Bus am Ende so eng, dass ich die Schilder nicht gezielt von innen her beleuchten kann.

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--> Kapitel 11 … Ein Käfig voller Hardware – oder M*E*S*H
 
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Kapitel 11 … Ein Käfig voller Hardware – oder M*E*S*H

in Kapitel 6 hatte ich ja schon mal diverse Gazen abgelichtet und ein paar Ideen für die Verklebung der Fenster in den Raum geworfen. Die sehr löchrigen Gazen mehrlagig zu verkleben funktionierte nicht, zu wenig Raum und es sah auch nicht aus. Tyvek war zu dicht und steif. Japanpapier oder dieses knauschige Zeug aus den Schuhkartons sah gar nicht schlecht aus, war aber so empfindlich was (Kleber)Flecken oder schlicht Risse anging, fiel aus. Schon einfach Fingerabdrücke, ein Graus … merke, Fettflecken werden wie neu, wenn man sie 1x täglich mit Butter bestreicht.

Die Lösung brachte dann meine Frau ein, aus einer ihrer Grabbelkisten gab es ein größeres Stück dünne Naturseide. Die hat eine angenehme Mischung luftdurchlässig aber blickdicht und vor allem (im Gegensatz zu dem ganzen Synthetikkrempel) lässt sie sich einfach einfärben. Die Busfenster sind nun mal vom Farbton her … nicht gerade strahlend weiß. Öffentlicher Personennahverkehr, auch schon vor Corona würden da nur zwei Sorten Mensch – meiner Meinung nach – ihre Lippen gegen pressen: Teenager auf TikTok-Challenge oder der eigene Nachwuchs im Alter um 3 Jahre, Stichwort „Stell dich nicht mit den Schuhe auf den Sitz, UND LECK NICHT AN DER“… seufz.

Ich schweife ab. Drei Tage lang den Kaffeesatz aus der morgendlichen Frenchpress gesammelt, die erste Hälfte auf ein Backblech verteilt, den Stoff ausgebreitet, die andere Hälfte darüber und alles nochmal mit warmem Wasser angießen. 24 Stunden später ist alles leicht bräunlich. Dann ging es ans Verkleben. Vorsichtig mit dem kleinen Finger von innen Leim um die Fenster verstrichen, zugeschnittene Stoffteile aufgelegt, alles mit dem Finger angepresst, ggf. mehr Leim, repeat ...

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Solange man mit dem Finger gut ran kam und es keine Krümmungen gibt, kein Ding, ansonsten wurde es hakelig. Das Bild zeigt unten mittig auch die Durchbrüche im Plastik, durch die später USB-Stick bzw. 3.5mm Klinken geschoben werden sollen. Von der Vorderseite sind in die beiden Kühlernieren jetzt schwarze Schaumstoffstücken eingesetzt, die entsprechend eingeschlitzt sind. So schließt sich optisch die Oberfläche wieder, wenn nichts angesteckt ist. Die beiden großen Frontfenster der Mitteletage bleiben vorerst ganz offen, damit der einzige Gehäuselüfter hier gut ansaugen kann.

Das Heck war komplizierter. Zwar konnte ich hier die Stoffstücken großflächiger zuschneiden, aber im Inneren mit ausgestreckter Hand den Kleber gut verteilen, anpressen, nix auf sichtbare Stellen verschmieren … vielleicht hätte ich damals doch nicht mit Klavierspielen aufhören sollen? Nach dem Stoff klebte ich an passenden Stellen noch Versteifungsstreifen gegen, um alles ein wenig stabiler zu machen.

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Zeit für Bling Bling, eine Lage doppelseitiges Klebeband unters Dach und drauf mit dem RGB-Streifen. Und es ward Disko im Bus!

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Gut, nicht ganz authentisch, aber das kann man ja später noch über irgendeine Steuersoftware so einstellen, wie es sein soll. Der Regenbogen scheint einfach erst einmal der Standard zu sein, den das Mainboard nach dem Einschalten auf den Anschluss liefert. Da fehlt mir die Erfahrung, gehöre persönlich nicht zum Team bunt, eher so Team Fractal Define … schwarz, Quader, fertig.

Zu guter Letzte leimte ich jetzt auch die Räder zusammen. Bisher hatte ich die immer nur für Bilder / Aufbautests auf die Gewindeachsen geschoben. Jetzt wurden sie „fest angebracht. Innenfelge auf den Stab schieben, Mutter aufdrehen, TPU-Reifen auf die Felge schieben, Außenfelge (mit Radkappe) beleimen und aufschieben, jetzt alles mit Schraubzwingen pressen, da die Spannung im TPU-Gummie sonst alles wieder auseinander schiebt.

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Kapitel 12 … Divided?

Auf zum Grand Final! Solide Mittelklasse Hardware, quasi der Motor des Busses? Check! Engst möglich verschraubt und mit Kabelbindern gebändigt? Check! Solides Holzchassis? Check! Karosserie in Purpur inklusive StVZO konformer Beleuchtung und Disko-Bonus-Option? Check! … fehlt noch das, was im Automobilbau Hochzeit genannt wird: Motor mit Chassis und Karosserie finden sich zusammen.

In diesem Moment soll ja bekanntlich sprechen, wer etwas gegen die Verbindung hat, oder für immer schweigen. Hm, in diesem Falle hatte Väterchen Physik, genauer gesagt Volumen und Verdrängung noch etwas einzuwenden:

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Nach nochmaliger Straffung und diversem Hin und Her aller Kabel und Komponenten blieb immer noch ein Spalt über. Wo konnten noch Millimeter gewonnen werden? Erster Ansatzpunkt war das Heck. Hier hatte ich inzwischen den Einstiegsbereich des Busses – der an sich den Blick freigab auf die Verkabelung der Rücklicht-LEDs (=HD-LED) und das Netzteil – mit einem Zuschnitt aus schwarzem Karton geschlossen. Von innen keilte eine bereits gerundete Ecke der Tragekonstruktion noch dagegen, also mit der Handfeile dort eifrig Späne weggenommen, bis sie gerade so das Netzteil weiterhin umschloss und nicht brach. Das brachte schon mal etwas. Dann spreizten die verdrillten Klingeldrahtkabel zu den Frontlampendioden noch Raum zwischen dem Frontstück der Karosse und dem Motherboard. Dann ziehen wir davon also nochmal so viel wie geht durch einen Lücke in der Verschraubung in den Hohlraum, wo später mal die Grafikkarte hin soll. Gesagt getan, mithilfe einer Schlaufe aus Angelschnur (Klarsichtfädchen auf dem Bild unten mittig), das brachte wieder ein wenig Raumgewinn:

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Das Bild zeigt zudem noch den Hohlraum, der für die dedizierte Grafikkarte „freigehalten“ wird … nunja, zurzeit müllen da alle übrigen Kabel des nicht modularen Netzteils drin herum. Das wird garantiert nochmal spannend, wenn ich da doch später eine Karte ergänze. Ob die anvisierten 200mm Länge noch gegeben sind? Tja, keine Ahnung, but this is a problem for future-me :)

Es blieb jedoch dabei. Von einem entspannten, harmonischen Schluss der beiden Bushälften konnte keine Rede sein. Schade. Ich hätte mich lieber mit dem Sounddesigne des satten Klack auseinandergesetzt, wenn die beiden auf Nanometer genau austarierten Hüllenelemente ineinander greifen … als mit der noch immer vorhandenen, soliden Restspannung.

In Kapitel 6 & 8 hatte ich mit kleinen Neodymmagneten geliebäugelt, um alles zu verbinden. Dank eurer Unterstützung war ich zuversichtlich, was eine evtl. Störwirkung auf die Elektronik anging. Dank meiner inzwischen fabrizierten Realität war ich verdrießlich, was die Umsetzung der Idee angeht. Nope, das wird nichts. Weder konnte ich die gut irgendwo im Material verankern, noch würde deren Kräfte reichen, alles zusammen zu ziehen.

An sich hatte ich jetzt den Urlaubskoffereffekt … das geht schon irgendwie zu, aber ein wenig freundschaftliche Gewalt, bleibt nötig! Nur war das eben kein Aluminiumhartschalenkoffer, darauf ausgelegt die Behandlung motivierten Servicepersonals zwischen Tegel und Timbuktu zu überstehen. Das war ein 3D-Druck mit dem physikalischen Standing eines CPU-Pins. Guter Rat war teuer. Fragt man also den, der zwar im Leben in Richtung Kunst & Informatik abgebogen war, aber seine familienbedingten Ingenieursgene nicht leugnen kann. Mein gute Freund Robert besah sich also alles und riet mir zu einer brachialen Krampentechnik: Büroklammern in Form biegen, diese per Lötlampe durchglühen (= härten), dann kleine Löcher in die Elemente bohren, zusammendrücken, Krampen rein fertig. Getreu dem Motto: „There is nothing to fear, for an Engineer“ griff ich also zum Kleinstbohrer.

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Das mit Büroklammer + Lötlampe war mir aber irgendwie suspekt. Erneut ein Hoch der Grabbelkiste, da drin waren noch Stahldrahtbügel, um Lüfter an einen Kühlkörper zu pressen. Die hatten praktischerweise auch gleich 90-Grad-Biegungen an guten Stellen, den Rest erledigte der Dremel.

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Und siehe da: Bis das der (Hardware)Tod euch scheide, es hielt zusammen. Klar, das war keine fugenlose Sache, aber in Anbetracht der beiden Oberflächen der Karosserieelemente ein Fall von „as good as it gets“. Außerdem würde sich alles wieder lösen lassen, wenn mal Reperaturen fällig würden und am Ende einmal mit dem schwarzen Edding drüber ... fällt nicht mehr gravierend auf.
Lediglich die Schauseite wölbte sich noch etwas unschön nach außen, was den Spalt wieder betonte. Der verpasste ich noch einen kleinen Stift (diesmal wirklich ein Stück Büroklammer), der ausreichen Führung bot.

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Ok, das war es dann. Mit zitternden Händen alles durch das Treppenhaus nach oben gebracht, nicht stolpern, nicht stolpern, nicht stolpern … uff! Jetzt nur noch hinstellen, Kabel dran und … verdammt!

Die Halterungsstrebe für das Display-Brett aus Holz verlief EXAKT unter dem Loch, durch das der Kaltgerätestecker soll. Wobei es schon wieder witzig war, dass das zufällig wirklich so präzise mittig darunter lag. Das Brett mit einer Spax extra gesichert, noch einmal den Flachfräsbohrer eingesetzt und durch … sogar die sehr, sehr dünnen Ränder der Strebe blieben heil stehen.

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Eine Lage Raspeleinsatz, Sandpapier und schwarze Farbe ging über den ambulanten Eingriff, fertig. Jetzt aber: Hinstellen, verkabeln, paar Kabelbinder und aus Stilgründen noch die Lego-Version daneben gestellt. Nebenbei bemerkt: Der Noctua-Badge wurde als ausreichend „Eule“ befunden, um seinen Weg ebenfalls an den Bus zu finden.

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Heureka! Wir haben einen einzigartigen, magischen, Bus-PC mit drei Etagen in Purpur!​
 

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Absolut heißer Scheiß! Sehr sehr cool! Ich glaube hier beneiden gerade einige deine Tochter. ;)

@SV3N
Ehre wem Ehre gebührt?
Ergänzung ()

Und ich finde deinen Bus deutlich schicker als das Klemmbaustein-Gerät! :D
 
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Hut ab, wenn das Ding mal kein Hingucker bleibt.
So schnell macht dir das keiner nach, so sehr ich es mir auch wünschen würde :D
 
Mein Respekt für die Arbeit! Möge deine Tochter viel Freude dran haben, und du, wenn du Sie dabei siehst, wie Sie strahlt
 
Grandios! Herzlichen Glückwunsch an dich und deine Tochter. Und vielen Dank für den spannenden, sehr unterhaltsamen Bericht.
 
Sehr cool. Was hier so gebaut wird ist schon klasse.
 
Kapitel 13 … Epilog

Ich möchte am Ende nochmal auf meinen Eingangspost Bezug nehmen:​
Damit verbunden ist vor allem ein großes Dankeschön, da ich in besagten neun Jahren hier immer wieder guten, geduldigen und freundlichen Rat gefunden habe, von Digitalkamera, über PC-Builds bis Repeater oder mehrere abgerauchte OCZ Vertex 2.

… ich habe im Netz in dem Bereich, den die Computerbase abdeckt, an vielen Stellen so viel abartiges Verhalten gegenüber simplen Fragen erlebt … und meine persönliche Meinung ist, dass hier die Geduld, das Verständnis, bisweilen auch einfach die Nachsicht einzigartig ist.

Danke!

… und ein zweites Mal Danke an euch, für das Interesse, die vielen Tipps, Hinweise und Daumen hoch zum Projekt! Das motivierte auf dem Weg und freut mich jetzte am Ende wie Bolle! Punkt.

Wenn ich im Nachgang aus den vielen try & error Geschichten etwas kondensieren müsste, dann wäre es Folgendes:

Ich hab mich viel zu sehr darauf konzentriert, das ganze so klein wie nur möglich zu machen. Etwa ~20mm mehr Länge + entsprechend skaliert auch in Breite und Höhe hätten den finalen Bau viel, viel einfacher gemacht. Damit (in)direkt verbunden ist auch, dass die Wandstärke des Gehäuses an vielen Stellen einfach „kräftiger“ sein muss, will man sich nicht ständig Ärger mit Bruch einhandeln.

Angesichts des erfolgreichen Abschlusses, lass ich den Rest solcher Erkenntnis gerne unter den Tisch fallen :)

Für alle, die selber mal in den „magischen Nahverkehr“ schauen möchten. Ich habe heute die Dateien im Thingiverse eingestellt, viel Spaß damit!

https://www.thingiverse.com/thing:5271895

Wenn ihr noch Fragen, Hinweise oder was auch immer zum Projekt habt, immer raus damit! Ich freu mich auf den Austausch.​
 
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Warum hab ich das erst so spät jetzt entdeckt??? Schande über mein Haupt.
Oh man...das ist ein so geiles Projekt!!! Finde den Bus-PC klasse...Hut ab vor deiner Leistung und auch deiner Geduld. Ist deine Tochter noch zufrieden?
 
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Mr Burns schrieb:
Warum hab ich das erst so spät jetzt entdeckt??? Schande über mein Haupt.
Jep, hab ich auch erst heute früh entdeckt.

Geiles Projekt,
super Planung und Durchführung,
Größter Respekt! Wirklich beeindruckend.

Da gab es sicherlich viel blanke Nerven und nervöses Zucken im Auge ;)

Bei so fummeligen Arbeiten habe ich immer einen kleinen Yoda auf der Schulter, der mir ins Ohr flüstert:
"Mhh, viel zu ungeduldig du bist."

Sonst läuft es wieder so: Ach 2mm, das drück ich schon hin..knacks, irgendetwas ist abgebrochen 😬

Danke @Jakes Brother, dass du uns hast daran teilhaben.

P.S. Dein Schreibstil :daumen: hab gut gelacht.
 
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Kapitel 14 … From Hogwarts lag-I-see to Legacy

Some day, the day will come … und das war gestern. Hogwarts Legacy kam raus, von Hype-Economy zu sprechen ist ein Understatement, nun ja. Da die ganze Basis dieses Projektes Harry Potter ist, ist es nur logisch, dass JETZT der Punkt erreicht war: Es braucht eine dedizierte Grafikkarte. Der bisher tapfere Ryzen 5 4650G kann sich beim Sims 4 räkeln, kommt bei Anno 1404 ins Schwitzen und entspannt bei Deponia und Konsorten … aber die 7CU / 448 Shader der APU aus der Generation „Vega“ sind im Kontext dieses Brecherspiels einfach nur der sprichwörtliche Schneeball in der Hölle, Punkt.​

Worum geht es? Kurz ein Rückblick: Vor anderthalb Jahren haben meine Tochter und ich einen PC zusammen gebaut. Der ITX-Build sollte vor allem den Schulkram stemmen, und ein wenig Gaming ermöglichen. An eine Grafikkarte war zu diesem Zeitpunkt nicht zudenken, irgendwie fehlten die nötigen drei Goldbarren, um etwas Vertretbares zu kaufen. Vertretbar ohne Blick aufs Geld ist in Sachen Format und Power so oder so nur recht wenig: Um die 200mm Länge sind machbar, mehr als 2-Slots Tiefe definitiv nicht und das Netzteil mit seinen 300 Watt und einem 6(8)-Pol-Stecker unterstützt maßgeblich eines: Bescheidenheit. Lange Rede kurzer Sinn, via ebay-Kleinanzeigen konnte ich recht günstig eine RX 6600 (non TX) schießen, die hoffentlich Stock gut läuft, notfalls braucht es ein Powerlimit oder weitere Maßnahmen. Das Saphire-Modell hat vor allem zwei Lüfter, was angesichts des Gehäuses ein Plus ist. Und da haben wir den Salat:

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Wenig überraschen braucht es ein Riser-Kabel. Ein Hardware-Element, was mir bis dato unbekannt war, da meine PCs bislang immer konventionell in einem Midi-Tower ihr Dasein fristeten. Ein Hardware-Element, dessen Preise plötzlich von „mal nochn Adapter für Dings-fuffig“ zu ähhh, „das ist in etwa ¼ des Preises der verdammten Grafikkarte!“ sprang. Keine Ahnung, was da nun Schlangenöl oder berechtigte Schirmung ist, aber hier dann mit PCI-3.0 und / oder NoName zu sparen, schien mir auch irgendwie verkehrt. Ich hoffe sehr, dass das 4.0er seinem Preis gerecht wird!

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Wie schon im vorherigen Bild beim Prozessor, werden erst Mal Lüfter und Shroud entfernt, um alles zu Putzen und den Staub abzusaugen. Dann wird das Kabel eingesteckt und umgefädelt. Die 300mm sind ausreichend … weniger optimal gestaltet sich die Biegsamkeit des doppelten Flachbandkabels. Sowohl die 180 Grad Beule vom Maiboard in Richtung hinter dasselbe, als auch der 90 Grad Kick des Anschlusses an die Grafikkarte sind … prominent. So kriegen wir das Lichtraumprofil der Umhüllung des Busgehäuses nicht in den Griff.

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Tja, und nun? Zunächst verlangen unaufschiebbare Sozialkontakte, dass der PC wieder in das töchterliche Zimmer wandert, Discord never sleeps … Ansonsten landet das Kabel auf der Heizung, um es zu wärmen. Ich hoffen, dass dann die Biegsamkeit besser wird, und wir morgen alles zusammenschrauben können.

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@Mr Burns @Butterhützchen: Danke euch für die Kommentare :), die weitere Zufriedenheit mit dem PC wird entscheidend davon abhängen, wie der Aufrüstvesuch ausgeht ... :) ... Mal schauen, wie stark man diese Riser-Kabel biegen kann.
 
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Im Fractal Design Node 202 ist eine Riser-Platine verbaut. Die würde dir jetzt nichts helfen (sie verlegt die Grafikkarte quasi nur neben das Board), aber vielleicht gibt es da ja auch was, was den PCI-Slot hinter das Mainboard schafft. Ist vielleicht einfacher zu realisieren als der enge Biegeradius den du bräuchtest.
Enge Biegungen und Knicke mögen diese Kabel nämlich gar nicht.
 
Kapitel 15 … "Hogwarts, we have a problem!"

Ein erster Funktionstest verlief reibungslos. Die Grafikkarte wurde anstandslos beim Hochfahren akzeptierte, dank der Ryzen-APU war der Adrenalin-Treiber ja bereits installiert und auch der bezeugte, dass sich eine RX 6600 jetzt um den Bildaufbau kümmerte. Nach dem Test in „lose“ (Grafikkarte lag auf der Werkbank neben dem Rechner, Kabel frei und vor allem gerade angeschlossen, quasi Wellness für den verspannten Kollegen Riser) ging es ans Eingemachte.

Das Kabel fühlte sich nach dem Erwärmen zumindest etwas geschmeidiger an, sprang letztlich aber immer wieder in seine Ausgangsform zurück. Also alles über ein Rundholz gelegt und die Nacht lang in Form gehalten … das arme Kabel, ich weiß, aber was soll man machen? Frage mich, wie das andere in den DAN-Cases oder vergleichbaren SSF-Gehäuse schaffen. Liegt in meinem Fall vielleicht auch daran, dass die Bandkabel pro „Spur“ immer doppelt sind, was zusätzlich versteift.

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Also alles gefädelt und zunächst eingelegt, einiges Drücken und Schieben später war die Grafikkarte zumindest grob an Ort und Stelle, stand aber in Richtung der späteren Umhüllung noch gut 1 cm über. An sich ist der Platz für die Anordnung Rückseite Mainboard / Riser-Kabel / Backplate-Grafikkarte / restlicher Kühler Gafikkarte ausreichend, aber auf Seiten des um 90-Grad gewinkelten Anschlusses ergab sich das Problem: Dieser ist im Bereich der Kabelaufnahme (wo der weiße Aufdruck „Grizzly“ zu sehen ist) starr und geht in eine ebenfalls starre Miniplatine über, die dann die eigentliche Aufnahme enthält. All das sperrte die Karte unwiderruflich gegen ein finales, flaches Anpressen. Ich werde da eine Nacht drüber schlafen und morgen nochmal schauen, aber ich fürchte, ich habe schlicht mit diesem Kabel keine Chance, evtl. steht ein Umtausch / Neukauf in eines an, welches über die 180-Grad-Anschluss Buchse (sprich gerade) verfügt … Lehrgeld.

Aber was rundet Frust mit Hardware besser ab, als ein handfestes Software-Problem. Zumindest nochmal Hochfahren, dachte ich, um zu sehen, ob das Kabel bisherige mechanische Torturen überstanden hat und alles noch läuft. Kurz gesagt, nein, tat es nicht:

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Wieso er aber plötzlich BIOS-Probleme hat, ist mir schleierhaft.
 
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