Warum gibt es keine "all solid capacitors" Boards mehr?

[Demolition-Man]

Hi,
wurde vielleicht schon gefragt, konnte aber nichts finden.

(Mit keine Boards meine ich kaum welche. Drei ältere Boards gibt es wohl noch. )

Vielleicht eine Wissenslücke, oder Fehlinformation, aber ich hatte mal gehört bzw. gelernt, dass die.. wie lautet der korrekte deutsche Name eigentlich... Aluminium Polymer Kondensatoren einfach besser sind. Vor allem haltbarer.

Ich habe hier einen ganzen Stapel alter defekter Boards, viele mit Kondensator-Schaden. Und jetzt sehe ich genau diese aufplatzenden Elkos selbst auf neusten Boards für 300€. Warum ist das so?

Mein billig Board von 2013, für damals 60€, welches sich immer noch im Einsatz befindet, hat nicht einen dieser schlechteren Kondensatoren.

Schön wenn man auf die Garantie im Schadensfall zurückgreifen kann, und vielleicht selbst Kondensatoren wechseln kann, aber hat das nicht was von geplanter Obsoleszenz? Sind die normalen Elkos von heute besser als die von "damals". Hat mich bzw. uns quasi jeder Mainboardhersteller verarscht mit dem Slogan: all solid capacitors!

Sagt mal bitte was dazu, wie gesagt vielleicht irre ich mich ja. Kann doch nicht sein das sich die Technik zurückentwickelt, oder doch?

 

[Coca_Cola]

Von was für einem 300 Euro Board reden wir?
Generell wird leider viel gelabert und wenig geboten, und wenn ich mir die ganzen Gaming Boards anschaue taugen die natürlich auch nicht viel.

 

[Demolition-Man]

Wie gesagt, ich bin ja nicht sicher. Vielleicht taugt der Filter von geizhals nichts.
Aber ich meine auf ein paar hochpreisigen X570 Boards die alten Kondensatoren erkennen zu können.
Nur ein Irrtum?

 

[madmax2010]

Ich kann da auch nur raten, allerdings zeigen die grossen Laptophersteller seit Jahren einen Trend zu immer schlechterer Qualitaet, was vermutlich daran liegt, das Hardware heutzutage schlicht schnell genug ist, wenn man nicht gerade aktuelle AAA Spiele Spielen will.
Apple und Lenovo sind mir besonders negativ aufgefallen, da das bis bspw. zur lenovo X/T 30er Serie und bei Apple bis 2014 geltende "Die Teile sind unsterblich" durch "Nach 2-3 Jahren sollen die so Kaputt sein, das der Kunde neu kauft" ersetzt Wurde.
Solid Capacitors halten halt 6x so lange..
https://www.gigabyte.com/webpage/8/article_02_all_solid.htm#:~:text=Visually, it is easy to,and less expensive electrolytic capacitors.&text=Solid capacitors and electrolytic capacitors both,and discharge it when needed.

...wenn ich mir die ganzen Gaming Boards anschaue taugen die natürlich auch nicht viel.

Wenn ich RGB / Gaming / *InsertBuzzword lese schaue ich mir Produkte gern extrem genau an.

 

[Looniversity]

Ich habe hier einen ganzen Stapel alter defekter Boards, viele mit Kondensator-Schaden. Und jetzt sehe ich genau diese aufplatzenden Elkos selbst auf neusten Boards für 300€. Warum ist das so?

Mein billig Board von 2013, für damals 60€, welches sich immer noch im Einsatz befindet, hat nicht einen dieser schlechteren Kondensatoren.

Heh, @whats4 hatte gerade erst gesagt, dass man genau deswegen gerne 200 Euro mehr als nötig ausgeben darf -oh, Moment, in Sachen Zuverlässigkeit ist das rausgeworfenes Geld.

das schöne an slchen boards ist, daß die erfahrung sagt, daß die sehr lang und sehr stabil laufen. neverever irgendwelche probs mit nachlassender stabilität, auch wenn die dinger hochlast im sommer tragen müssen.

die teuren Teile kommen von den gleichen Bestückungsrobotern und Lötstraßen. Da wird auch nur mit Wasser gekocht.

 

[UNDERESTIMATED]

Statt Qualität der Bauteile, wie damals, ist heute eher die Featurekrone nebst zig RGB-Gebimmsel das Verkaufsargument will ich meinen.

Mit 213 zu 219 Mainboards (AM4) sind die an sich aber nicht wirklich seltener geworden (gh.de)

Aber ich meine auf ein paar hochpreisigen X570 Boards die alten Kondensatoren erkennen zu können.

Fragwürdig, Audio wird aber sogar im gh.de Filter unter diesem Punkt extra aufgeführt, vielleicht sind das dann die Kondensatoren die du dort siehst.

 

[BlubbsDE]

Ist eher so, dass es heute Standard ist. Werben konnte man damit, als man endlich davon wegging, den letzten Schrott an Kodensatoren auf Boards zu verbauen. Im ersten Jahrezehnt diese Jahrtausends und im letzten des letzten eher Standard und hat viele Boards früher als nötig sterben lassen.

Dann konnte man gut damit werben, ich habe 10 Cent mehr für die Kondensatoren ausgegeben. Heute ist es egal. Sie sind kein Problem mehr.

 

[Leitzz]

Musst uns schon ein Board zeigen, wo du diese Vermutung hast. Grundlegend setzt kein Hersteller mehr auf Alu-Elkos für normale Mainboard-Funktionen. Kann mir vorstellen, dass in der Audio-Sektion, meist unten links auf dem Board, noch welche genutzt werden, aber dort fließen keine großen Ströme.

Aufgeblähte Elkos sind ein Problem der Vergangenheit.

 

[Coca_Cola]

Kommt natürlich auch auf den Hersteller drauf an, zumindest bei Supermicro konnte ich noch keine billigen Kondensatoren bzw Schäden an diesen Entdecken. Im Mainstream Markt sieht es leider anders aus, da liegt der Schwerpunkt wo anders. Aber die Leute wollen es ja scheinbar so.,,,
@Leitzz Ich hab leider auch schon bei recht junger Hardware die Beulenpest beobachtet, das ist nicht ein Problem der Vergangenheit(damals aber deutlich häufiger aufgetreten)

 

[haha]

Also wenn ich bei Geizhals gucke, dann ist die Anzahl der Boards mit Feststoff-Elkos recht groß:
https://geizhals.de/?cat=mbam4&xf=494_solidcaps

Wenn du Spannungswandler hast, die mit höheren Frequenzen arbeiten, dann bringt ein Elko kaum noch was und da werden dann eher Keramikkondensatoren verwendet. Sieht man z.B. bei Grafikkarten recht häufig.
Da gibts dann aber wiederrum das Problem, dass Keramikkondensatoren gerne mal 'fiepen'.

 

[Queediab]

Also ich hab grade auch mal geschaut - auf meinem Asrock X570 Board sind - soweit ich das beurteilen kann - solid caps verbaut außer unten in der Ecke - wohl für den onboard Sound. Aufgeblähte Elkos hab ich schon lange nicht mehr gesehen - außer bei Mobos aus der Pentium4 & Core2Duo Ära. Ist das also tatsächlich ein Problem, dass der Vergangenheit angehört?
MfG

P.S. Selbst Hersteller wie Dell sind vor über 10 Jahren auf solid caps umgestiegen - zumindest auf deren Mobos. Mein Arbeitgeber hat vor ein paar Jahren viele Dell Optiplex 755 Rechner in Rente geschickt. Bei denen ist üblicherweise das Netzteil verreckt (da waren die billigen Elkos verbaut...) nicht aber das Mobo.

 

[Darklordx]

Also mein MSI X570 Unify hat noch welche.

 

[KnolleJupp]

Ja, aber nur was die Audio-Sektion angeht, weil dort diese Art von Kondensatoren besser ist für die Klangqualität.
Kondensatoren, die zu den Spannungswandlern für die CPU oder den Arbeitsspeicher gehören, sind in der Regel solid...

 

[Ost-Ösi]

Es wird halt auch immer häufiger im UEFI/BIOS herumgeschraubt und auch dabei oft die Spannung allzuweit erhöht, gerade noch, daß das Gerät nicht in Flammen aufgeht. Das haben COs auch nicht gerade gerne, sie sterben dann halt bald den Spannungstod.

 

[Demolition-Man]

Aber ist doch was dran? Nur mal theoretisch: Was wäre jetzt wenn sich, wenn auch unwahrscheinlich, genau diese Elkos verabschieden würden.

Nur Audio Ausfall? Totalschaden?

Mein Board hat jetzt 7 Jahre auf dem Buckel und funktioniert immer noch. Was soll da sonst kaputt gehen? Ich habe mich in letzter Zeit vielleicht sehr viel mit Retro Hardware beschäftigt. Da sind mit einige scheinbare Totalausfälle wegen eben den Kondensatoren begegnet. Unglaublich was da alles noch funktionierte, nach dem Elko-Wechsel...

Wenn ihr jetzt aber sagt, dass das Problem der Vergangenheit angehört, bzw. heute kaum noch relevant ist, mache ich mit deswegen keine Gedanken mehr, und packe den Aluhut wieder in den Schrank. (Nur Spaß).

Ich dachte nur echt das "die" heute mal wieder Wege suchen, besagte 10 Cent von damals heute wieder einzusparen, auf kosten der Haltbarkeit.

Ich finde es persönlich echt toll, wenn Elektrogeräte aller Art, auch noch lange nach der Garantiezeit funktionieren. Manchmal lohnt es sich. Soll nicht heißen das ich ein Board für die nächsten 7 Jahre suche, aber wenn es trotzdem so lange hält, hätte ich nichts dagegen.

 

[DogsOfWar]

also ich kaufe alle bretter so um 150 bis max 200€ ausschließlich nur von Asus und ausnahmslos jedes brett läuft übertaktet und mir ist seit 2005 noch nie nen elko geplatzt oder ähnliches!!

wenn mal etwas kaputt gegangen ist dann war ichs meist selber in dem ich nen kurzen verursacht habe oä.

 

[haha]

Aluminium-Polymer-Kondensatoren nimmt man für den Audiopfad nicht, weil sie höhere Leckströme besitzen.

 

[Demolition-Man]

Aluminium-Polymer-Kondensatoren nimmt man für den Audiopfad nicht, weil sie höhere Leckströme besitzen.

Heute nicht mehr, früher offenbar schon.
Nur hat sich doch beim Onboard Sound am Wenigstens getan?!

 

[Sahit]

Also mein doch eher günstiges Asus TUF B450M Plus-Gaming hat bis auf für den Onboardsound komplett TUF-Caps. Die sollen nach Marketing gedöns noch besser sein als normale Solid-Caps.

Edit: Zu Sound und Solid-Caps man sollte sich nur mal die gar nicht so schlechte Asus Xonar DX an. Ich sehe da nur Solid-Caps. Aber ich muss auch sagen Onboard-Sound interessiert mich nicht wirklich die Bohne. Wer wert auf guten Sound legt lagert die Soundkarte eh aus den PC-Gehäuse aus um so Störgeräusche komplett zu eliminieren.
Zu dem das sich an Onboard-Sound nichts getan hat..... das kommt ganz drauf an wie weit du in der Zeit zurück gehst und kann so nicht verallgemeinert werden.

 

[Ltcrusher]

also ich kaufe alle bretter so um 150 bis max 200€ ausschließlich nur von Asus...

Das gleiche Glück hätteste auch mit jedem anderen Hersteller haben können. Gibt genug Leute, die Asus kauften und direkt Pech hatten...in jeder Preisklasse.

Ist halt so der menschliche Faktor. Läuft etwas 2x gut, ist der Hersteller voll geil. Läuft es 1x halbwegs ok und 1x schlecht, ist der Hersteller miese.

Kann mich noch gut an das Gelächter bei meinem alten Arbeitgeber erinnern, als ich mir damals das AsRock Z68 Extreme4 Gen3 bestellte. Als es da war...wow...boah..ist das geil verarbeitet...puh...hammer. Da waren die dummen Sprüche verstummt.

Beim Asus A7V gehörte ich leider zu den Endverbrauchern, die Asus irgendwie als Beta-Teste nutze. Bei dem Board verging kaum ein Bios, was einen Bug behob, aber keinen anderen erzeugte. Das A7V133 hatte danach keine Fehler.

Trotzdem würde ich nicht auf Asus schimpfen.