Was haltet ihr von ver.di und den Tarifstreiks im öffentl. Dienst?

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Sind die Streiks gerechtfertigt?

  • Ja, auf jeden Fall. Die Gewerkschaft soll nicht locker lassen.

    Stimmen: 51 27,3%
  • Nein, auf keinen Fall. Ver.di übertreibt völlig.

    Stimmen: 96 51,3%
  • Ja, aber nicht so extrem.

    Stimmen: 37 19,8%
  • Ist mir egal.

    Stimmen: 3 1,6%

  • Umfrageteilnehmer
    187
F

FutureAttack

Gast
Hallo,
ich wollte mal wissen, was ihr von den wochenlangen Tarifstreiks im Südwesten haltet?
Die Arbeitszeit soll von 38,5 auf 40 Stunden pro Woche erhöht werden.
Meiner Meinung nach sind die Maßnahmen von ver.di, mit denen diese Forderung bestreikt wird, sehr unverhältnismäßig.
Wegen ganzen 18 Min längere Arbeitszeit pro Tag, werden auf nicht geräumten, eisglatten Straßen Menschenleben gefährdet (da die Straßenmeistereien auch streiken). Streiks in Krankenhäusern wo z.B. Chemotherapien ausgesetzt werden, gehen, wie ich finde, völlig am Ziel vorbei.
Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn die Kommunen in Zeiten von Vogelgrippe, private Müllentsorgungsfirmen beauftragen und mit Hilfe der Polizei besetzte Straßenmeistereien räumen lassen.

Mir persönlich werden die Gewerkschaften immer unsympathischer. Und mittlerweile fehlt mir das Verständnis für die derzeitigen Ausmaße des Streiks völlig.

Jetzt seid ihr dran!

Gruß Andi
 
Zuletzt bearbeitet:
18 Min längere Arbeitszeit pro Woche,

es sind 18 minuten am tag, nicht in der woche
ich finde es nicht richtig, dass die gewerkschaften den streik auf dem rücken der bürger ausfechten
jeder der streikt, hat in seinem vertrag unterschrieben, dass die arbeitszeit eventuell auf 40h in der woche erhöht wird, also sollen sie auch ihren vertrag erfüllen und gut is.
 
ich finds auch nicht richtig! die bundesbeamten wurden letztes jahr von 39 auf 40 stunden hochgestuft, ab dem 01.03.06 ist nochmal ne stunde draufgekommen...

und dann sowas? wegen 18 minuten täglich? dann sollen die leute einfach 2 zigaretten mehr rauchen und/oder 10mins länger aufm klo sitzen ;)
 
Gewerkschaften sind ein überkommener Anachronismus, nur bemerken sie das noch nicht. Sie hatten ihre Berechtigung und hatten auch ihre unbestreitbaren Verdienste um die Arbeiter und Angestellten. Aber das war einmal in der Vergangenheit. Die heutigen Gewerkschaften haben nicht gelernt, sich den Bedürfnissen und Erfordernissen des modernen (Arbeits-)Marktes unter Berücksichtigung der Globalisierung und des europäischen Zusammenschlusses anzupassen. Dies erfordert ein Umdenken und dazu sind die Gewerkschaften nicht bereit, sie setzten lieber Arbeitsplätze durch Abwanderung ins Ausland aufs Spiel als den heutigen Anforderungen nachzukommen. Wegen 18 Minuten zu streiken ist für mich ein schlechter Witz, ich arbeite nominell 40 Stunden in der Woche, unter 50 Stunden komme ich eh nie nach Hause.

Ein gravierendes Beispiel aus der Metallerbranche ist der aktuelle Tarifvertrag von VW, der Mindestlohn von € 1.527 bei 28,8 h und 30 Tagen Urlaub – vergleichbarer Mindestlohn in unserer Firma von € 1.300 bei 40 h und 24 Tagen Urlaub – hört sich toll an. Aber wer bitte soll denn das auf Dauer und in Zukunft überhaupt noch bezahlen können ? Nach dem Willen der Gewerkschaftler soll der Müllmann von ver.di, der 40 Stunden bei weit geringerem Lohn arbeiten muß, seinen Kollegen VW-Arbeiter für dessen 28,8 Stunden mit einem sehr teuren VW-Golf bezahlöen. Das sind die Phantastereien der Gewerkschaftsfunktionäre 2006.
 
Es geht nicht (nur) darum, dass die Beschäftigten 18 Minuten pro Tag länger arbeiten müssen. Das wären übrigens 78 Stunden pro Jahr mehr, um eine die Lage weniger verharmlosende Zeitdarstellung zu verwenden.
Sicher, die Abfalleimer stinken, alle Bürger müssen täglich daran vorbeilaufen und so ärgern sich die Leute jeden Tag aufs Neue. Aber das ist ja auch sicher mit der Hauptgrund, warum dieser Streik weniger Verständnis findet als z.B. ein Streik der AEG-Belegschaft, denn er betrifft auch mehr oder weniger unbeteiligte Leute. Wären Andere nicht auch von den Auswirkungen des Streiks am Rande betroffen, so wäre garantiert die Zustimmung für ein und denselben Streik wesentlich höher. Ist ja klar, alle denken natürlich primär an sich selber.
Doch ist dieser Streik so wesentlich anders als der Streik bei Opel oder AEG? Dort ging es um den Verlust von Arbeitsplätzen. Aber hier geht es "nur" um ein paar Minütchen mehr am Tag. Sollte man meinen.
Doch sicher mit unter den Gründen für die Arbeitgeber, die Wochenarbeitszeit um 1,5 Stunden anzuheben, ist doch, dass dadurch über kurz oder lang Stellen eingespart werden können. So müssen sie keine neuen Mitarbeiter mehr einstellen, weil die anderen mit ihrer erhöhten Tätigkeit die Arbeit der potentiell neu einzustellenden Leute übernehmen. Oder Arbeitsplätze der in Rente gegangenen Beschäftigten müssen nicht mehr besetzt werden, da die anderen Leute deren Arbeit in der gestiegenen Wochenarbeitszeit übernehmen können.
Zudem sollte beachtet werden, dass Gewerkschaften in der letzten Zeit massiv auf die Forderungen der Arbeitgeber eingegangen sind (bzw. eingehen mussten...) und immer klein bei gegeben haben (bzw. geben mussten). Wenn jetzt die Gewerkschaften es nicht einmal mehr im öffentlichen Dienst schaffen werden, auch die Arbeitnehmerforderungen durchzusetzen, dann geht die faktische Entmachtung selbiger immer weiter bis es die Institution Gewerkschaft vielleicht gar nicht mehr gibt...

In diesem Sinne äußere ich mein Verständnis für den Streik im öffentlichen Dienst, nicht nur für das Wohl der Streikenden sondern auch im Sinne des Fortbestandes der Gewerkschaften und der Rechte der Arbeitnehmer ;)

Gruß, HardwarePope
 
40 Stunden sollten als Durchschnittswochenarbeitszeit (krasses Wort :freak:) bezeichnet werden können/dürfen. Somit hab ich kein Verständnis. Leider fühlen sich die Gewerkschaften ab und an in der Pflicht, ihren Mitgliedern und der jeweiligen Gegenpartei eine Show zu bieten (wofür zahlen die sonst Beiträge ;)). Es wird Zeit, dass auch (verwöhnte?) Staatsdiener von ihrem Thron herabsteigen...
 
Ich finde diesen Steik gerechtfertigt. Es ist das gute Recht eines jeden Arbeitnehmers zu streiken sofern es als erforderlich angesehen wird. Die Reaktionen und das mediale Echo kann ich nicht nachvollziehen. Offensichtlich ist es in diesen Zeiten nicht mehr oportun für seine Rechte auf die Straße zu gehen. Das die Arbeitgeber aber ungeniert Forderung an Forderung reihen, allem Anschein nach schon.

Auch wenn in diesem Falle nur um eine einigermaßen moderate Forderung handelt, so ist diese allerdings schon als unverschämt anzusehen. Wurde vor Jahren die Wochenarbeitszeit einhergehend mit der Entlohnung herunter gesetzt, so soll nun wieder mehr gearbeitet werden ohne das die Löhne dementsprechen wieder steigen. Keine schlechte Masche. Aber gerade in letzter Zeit wird der Begriff der Globalisierung als gern genannte Rechtfertigung für jegliche Art von Beschneidung und Angstmache benutzt.

Was hat die Globalisierung mit dem aktuellen Streik im öffentlichen Dienst zu tun? Aus meiner Sicht nichts. Es wird gern gesagt, dass die Arbeitsbedingungen und Erwartungen der hier lebenden Menschen nicht mehr passend wären. wenn man sich z.B. solch boomende Märkte wie den chinesischen oder auch indischen ansieht. Nur hab ich bestimmt keine Lust für 0,50 EUR am Tag zu arbeiten, auch 50 Stunden sind mir zuviel. Schön das die Arbeitsbedingungen in diesen Ländern auch jeder Beschreibung spotten. Aber der deutsche Arbeitnehmer hat ja - so lautet die aktuelle Maxime - mit dem chinesischen zu konkurieren, da wir ja in der viel herbeigeredeten Globalisierung leben - die Forderungen also als unverschämt anzusehen ist. Man könnte auch sagen das Ausbeutung das Gebot der Stunde ist. Sehe ich mir die o. g. Märkte an, so könnte ich kotzen wenn sich solch findige Finanzjongleure hinstellen und sich als hervorragende Geschäftsleute preisen, obwohl gerade in diesem Teil der Erde die Menschen wie Sklaven ausgebeutet werden. Sind sie kaputt, so schmeißt man sie weg. Arbeitsschutz? Gibts nicht. Umweltauflagen? Was? Wer? Das man dann das Gr0ße Geld machen kann ist keine Kunst. Ausbeutung und verantwortungsloses handeln gegenüber Natur und Menschen war schon immer rentabel.

In diesem aktuelllen Fall werden die Rufe nach Privatisierung laut, da dies die Antwort auf alle Probleme ist - denn Konkurrenz belebt das Geschäft. Was dabei rauskommen kann wenn Aufgaben der öffentlichen Hand an private Unternehmungen übergeben werden, kann man sich ja an solch desaströsen Versuchen wie in England oder auch in deutschen Städten wie Lübeck ansehen. Die Energieversorger bekleckern sich hierzulande auch nicht gerade mit Ruhm. Denn was ist das Ziel eines jeden wirtschaftlich und auf Gewinn ausgerichteten Unternehmens? So viel Kohle machen wie geht. Dann werden die Rohrleitungen auch schon etwas später repariert oder die Strommasten ein paar Jahre länger stehen gelassen. Völlig unabhängig davon ob Gewinn erwirtschaft wird oder nicht. Denn in der Wirtschaft kann der Gewinn nicht groß genug sein - also scheiß auf Investitionen die sich hinauszögern lassen.

Die Gewerkschaften haben über Jahrzehnte die Arbeitsbedingungen in unserem Land verbessert - machmal auch zugegebener Weise übertrieben haben. Es geht für mich in der aktuellen Diskussion auch nicht um die babanale Frage, ob nun 40+ Stunden gearbeitet werden soll, sondern primär in wie weit es in diesem Land noch möglich ist auf sein Recht zu bestehen zu streiken, wie auch das Recht Forderungen zu stellen und nicht nur hinzunehmen wie ein Naturgesetz. Aus meiner Sicht ist es erschreckend mit anzusehen wie der Streik mit Unverständnis aufgenommen wird und in den Medien nicht selten als verachtungswürdig dargestellt wird, als wenn die Beteiligten nicht alle Tassen im Schrank hätten keine Lust zu haben mehr gegen gleiches Geld zu arbeiten.

Und nur weil in der sogenannten Privatwirtschaft Menschen bis zu 50 Stunden arbeiten oder auch die Arbeitsverträge bei privaten Müllentsorgern schlechter sind, so ist doch kein Grund bzw. Rechtfertigung freilwillig auf seine "Privilegien" zu verzichten. Warum denn auch? Anstatt sich solidarisch mit denen zu erklären die Kämpfen macht man sie lieber blöd an. Na herzlichen Glückwunsch. Und nur weil mal ein paar Wochen der Müll auf der Straße liegt wird schon keiner daran sterben - er wird ja später abgeholt. Seuchen werden uns wohl auch nciht ereilen, auch wenn natürlich die Vogelgrippe "wütet" und es unverantwortlich ist, auch in Bezug auf Schädlinge die sich möglicherweise ausbreiten... Gut das gerade Winter ist, puh :rolleyes:.

Abschließend würde ich mir wünschen, dass sich die Menschen zu mehr Solidarität aufraffen und sich damit für das Gemeinwohl einsetzen. Die Arbeitnehmer begreifen, dass sie alle in einem Boot sitzen und nur gemeinsam ihre Rechte durchbringen können. Das bei aller fehlenden Modernität bei der Institution Gewerkschaft, diese immer noch ein Grundpfeiler ist. In anderen Ländern, auch den USA, wären nicht wenige Arbeitnehmer froh wenn sie nur einen Betriebsrat hätten geschweige denn gewerkschaftlich organisiert wären - ohne mit Sanktionen seites der Arbeitgeber rechnen zu müssen.
 
bis vor ein paar tagen fand ich den streik nicht allzu schlimm. auch wenn ich den grund nicht so ganz verstehen vermag, natürlich sind das 1,5h mehr pro tag und natürlich will man damit langfristig leute einsparen, aber ich denke das ist schon längst arbeitsrealität in der freien wirtschaft. aber wenn sie denn bock auf streik haben, sollen sie doch.

aber jetzt habe ich keinerlei verständnis mehr für die streiks. da werden bauhöfe blockiert, so dass streufahrzeuge kein neues streumittel mehr aufnehmen können, und wenn die kommunen private müllentsorger engagieren, werden mvas blockiert. ich denke bei der blockierung der mva bewegen sich die gewerkschafter auf sehr dünnem eis, denn seit wann ist es einfach erlaubt, andere betriebe zu blockieren.

ich will die gewerkschaftsleute sehen, wenn auf nicht gestreuten straßen leute verunglücken oder rettungswagen deswegen nicht mehr durchkommen. dann können die gewerkschafter ja den opfern und deren verwandetn erklären, dass sie für den edlen zweck der 38,5h leiden müssen / gestorben sind. die werden bestimmt großes verständnis dafür haben.

da geht mir der streik einfach deutlich zu weit. man kann nicht so fahrlässig das leib und leben anderer menschen gefährden, nur um sich selbst die eigenen pfründe zu retten.


EDIT: rischtisch ;), obwohl 1,5h mehr pro tag wären doch mal was, das wär wenigstens nen guter grund :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann mich mr.e nur anschliessen.

Fahren die Rettungswagen überhaupt raus oder streiken die auch ? ;)

Ne, Spaß beiseite.
Wenn Menschenleben gefährdet werden/sind, ist der Streik alles andere als glaubwürdig.
Und sehe ich diese Gewerkschaftsführer ala Bsirske, wie die auf ihren hohen Stühlen hocken
und wie diese auch noch bezahlt werden, dann sehe ich, wie nah die ihren Gewerkschaftlern wirklich sind.
Dort ist es ähnlich wie in der Politik. Die Führung ist meilenweit von der Basis entfernt.

Das alles ist für mich unglaubwürdig und scheinheilig.


Nachtrag:
Streiks schön und gut, aber man kann auch übertreiben.

-oSi-
 
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mr.e,
1,5 Std. pro Woche ;)

Wollen wir mal der Realität ins Auge sehen:

Viele öffentliche Haushalte stehen vor der Pleite oder sind auf dem besten Wege dahin.
Da finde ich es schon kontraproduktiv, sich gegen diese Erhöhung der Wochenarbeitszeit zu stemmen.
Zumal das Gros der Arbeitnehmer in D eh soviel oder länger arbeitet.

Dabei sind die Überlegungen der öffentlichen Hand, Teile der Müllentsorgung zu privatisieren sicherlich kein Hirngespenst, sondern ein Rechenbeispiel.

Dabei stellt sich dann die Frage, welche Forderungen seitens der Gewerkschaft verdi vernüftig erscheinen.

Anders hingegen sieht es bei Großkonzernen aus, die ihre Ziele der Gewinnmaximierung erfüllen, diese auch laut in den Gazetten und vor den Aktionären verkünden.

Im gleichem Atemzug weitere Entlassungen zu planen und umzusetzen, ist dagegen eine Farce!

Leider eine übliche Praxis derjenigen Spitzenmanager, die nur an die nächste Aktionärsversammlung denken und dabei jegliche soziale Verantwortung gegenüber der Arbeitnehmerschaft ausblenden.

Ich halte nichts von einem Streik des öffentlichen Dienst.

Die Gewerkschaften sollten ihre Kräfte dahingehend bündeln, Rekordgewinnfirmen, die mit den Arbeitsplatzängsten ihrer Mitarbeiter spielen, gehörig in den Ar*** zu treten.

Gruß

olly3052
 
Vor dem Aachener Klinikum, was u.a. auch bestreikt wird, mutet sich das ganze eher wie ein Volksfest finanziert von Ver.di an. Wir reden hier über das volle Programm: Zelte wie auf dem Oktoberfest, Musik, Bratwurst und Gulaschkanone.

Etwas off-topic, aber nur etwas: SAP hat mit großer Mehrheit die Einrichtung einer Gewerkschaft abgelehnt. Nachdem Ver.di das schon versucht hat ist nun auch die IG Metall damit auf die Nase gefallen.
 
Hier denken einige mal wieder nicht über ihre primitiven Grundtriebe hinaus. :rolleyes:

Wisst ihr eigentlich, was alles an dieser Arbeitszeitverlängerung dran hängt?

Die Gewerksschaftsmitglieder haben kein Problem damit, länger zu arbeiten, aber sie haben ein Problem damit, dass dann z.B. Halbtagskräfte (dazu gehören u.a. teilweise auch Nachtschwestern) ebenfalls länger arbeiten müssen, um das gleiche Gehalt zu bekommen. Da dies dann aber aufgrund der nicht vorhandenen Zeit möglich ist, verdienen diejenigen, die eh schon am unteren Ende der Skala bezahlt werden nochmals teilweise schmerzlich weniger - und dass kann wirklich nicht sein.

Vielleicht auch nochmal ein paar andere Beispiele:
http://www.verdi.de/tarifbewegung/k...zwoelf_argumente_gegen_laengere_arbeitszeiten

Als völlig Außenstehender kann ich die Streiks in vielen Punkten gut nachvollziehen.

Bitte ein wenig weitsichtiger denken, dann ist auch ne Diskussion überhalb eines Bild-Niveaus möglich. :rolleyes:
 
Also ich finde es zur zeit eine sauerei das die Winterdinste der Autobahnen und andere Orts Streiken! Wohne im Schwarzwald und kann am Montag zusehen wie ich zur Arbeit kommen soll! Wenn man sich mal überlegt wieviele Unfälle schon passiert sind da kein Winterdienst hier bei uns auf den Straßen fährt finde ich das unverantwortlich! :grr:
 
Ich bin mal total dagegen, dass sich ver.di und auch die anderen Gewerkschaften immer überall einmischen müssen. Man, es sind doch nur ein paar Minuten pro Tag und nicht mal 2h in der Woche, die mehr gearbeitet werden müssen. Ich finde es gut, dass sich die öffentlichen Behörden davon nicht unter Druck bringen lassen. Und Hamburg hat seine Vorderungen ja fast so durchgedrückt ;)

Meine Variante, wie man ver.di den ganzen Streik enorm versaubeuteln würde. Einfach den Müll vor die Zentralen von Ver.di legen und dann sollen die mal sehen, wie sie den da wegbekommen. Man man... und in Stuttgart haben sie Müll jetzt wegräumen lassen und was machen die Deppen.. blockieren die Einfahrt zur Mülldeponie. Einfach verbieten sowas, oder schöne Strafe zahlen lassen. :grr: :stock:

Daria schrieb:
SAP hat mit großer Mehrheit die Einrichtung einer Gewerkschaft abgelehnt
Das ist nicht ganz richtig. Die Mitarbeiter haben gegen die Einrichtung eines Betriebsrates gestimmt. Da hätte SAP gar nix gegen machen können, weil sie gesetzlich eh dazu verpflichtet sind, aber den Mitarbeitern scheint es dort gut zu gehen, also warum nen Betriebsrat gründen, damit die Gewerkschaften ihre Griffel im Unternehmen haben ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja nur um es kurz zu erwähnene:

Es wird ja hauptsächlich gestreigt weil befürchtet wird das durch die längeren Arbeitszeiten Stellen wegfallen könnten da halt länger gearbeitet wird! Jedoch ist dies von vielen Experten als "schwachsinn" abgestempelt worden!

Was ich acuh nciht verstehen kann ist, dass Verdi immer eine Erhöhung des Einkommen haben will, wo soll das denn irgendwann enden? Immer mehr Geld und kürzere Arbeitszeiten! Kein wunder das Deutschland in der Weltwirtschaft hinterherhingt!
 
Ich finde diesen Streik absolut Übertrieben,wegen 18 min täglich so ein Taram.

Jeder muss Heutzutage froh sein wenn er eine festen Arbeitsplatz hatt und so werden diese nur unnötig Gefährdet.In meiner Branche gibt es keine festen Arbeitszeiten,wir Arbeiten wenn Arbeit da ist und dann auch mal Länger ohne ein Muh und Mäh.Die Herren im öffentlichen Dienst sind ja alle sooo arm dran und Schuften sich sonst zu Tode.
Ich verstehe das alles nicht.

Auch wenn ich mich da nicht Sonderlich auskenne aber was sind 40Std. in der Woche?in meinen Augen föllig Normal.
 
Ich unterstütze den Streik im Bereich der Ärzte/ Krankenpfleger/ Krankenhäuser. Ich hab nen Freund als AAPler, der ist mehr als 50h am Stück auf Arbeit. Zwar mit Ruhepausen usw, aber wie soll der nach 40h Arbeiten noch richtige Entscheidungen treffen? Auch bei fertigen Ärzten ist das Standard im öffentlichen Dienst. :(

Alle anderen im Bereich ver.di: kein Verständnis. Meine Frau arbeit 43 Stunden, und ich eh mehr (selbständig). Weniger Zeit und dafür mehr Geld? Ich lach mich tot.
 
nefiliM schrieb:
Ich finde diesen Steik gerechtfertigt. Es ist das gute Recht eines jeden Arbeitnehmers zu streiken sofern es als erforderlich angesehen wird.

worin ist dieses Recht denn begründet ?
hat ein AG dann auch das Recht auf Aussperrung ?

Unser Betrieb hat weder Betriebsrat noch Gewerkschaft im Hause, wenn einer streiken will darf er das gerne tun, ich mache unterdessen seine Papiere fürs Arbeitsamt fertig.
 
Ich finde, das zum Beispiel die Müllarbeiter überdurchschnittlich von den Städten bezahlt werden, was sich ja auch in unseren steigenden Müllgebühren niederschlägt. Ich bin eigentlich dafür, das die Müllwirtschaft privatisiert wird und man die Streiker damit mal ordentlich in den Hintern tritt. Ich hatte sogar damals zu DDR Zeiten manchmal eine 45 Stunden Woche und das im sogenannten "arbeiterfreundlichen Sozialismus":D

Verdi wird irgendwann sowieso mit seiner ganzen Fehlpolitik scheitern, wie damals die Gewerkschaften in Großbritannien unter Thatcher. Den Gewerkschaften geht es bei uns noch viel zu gut. Die brauchen viel mehr Druck von allen Seiten. Wenn ich die Engelen Kefer schon sehe, da kommt mir die Galle hoch!
 
FutureAttack schrieb:
Wegen ganzen 18 Min längere Arbeitszeit pro Tag

Demjenigen, dem die Fokussierung auf diese 18 Minuten eingefallen ist, sollte ohne Umschweife der Pulitzer-Preis verliehen werden. Nie zuvor in der Geschichte hat ein solch kurzes Statement ein Volk derart beeinflusst.

Nachdem er dann den Preis erhalten hat, sollte er direkt wegen Volksverhetzung eingesperrt werden.

Spinnen wir doch die 18 Minuten mal weiter. Das sind pro Woche 1,5h, pro Monat (30 Tage - 4 Wochenenden = 22 Arbeitstage) 396 Minuten, pro Jahr 4752 Minuten, entsprechend 79,2h, bei einem 8-Stunden-Tag sind das 9 Arbeitstage mehr im Jahr - unbezahlt!

Wer von Euch würde das gerne wollen?

Außerdem: wenn es doch nur 18 Minuten am Tag sind, warum machen die Arbeitgeber dann so ein Geschiss darum? Die machen den Kohl doch auch nicht fett. Kann man doch drauf verzichten. Oder eben bezahlen. Sind doch nur 18 Minuten.

Die Arbeitnehmer sollen mehr arbeiten, ohne Lohnausgleich. Seit 15 Jahren gabe es im öffentlichen Dienst keine (realen) Lohnsteigerungen. Man hat immer verzichtet, mit Rücksicht auf die leeren Kassen.

Aber statt die Kassen durch höhere Steuern zu füllen, wurde genau das Gegenteil gemacht. Hinzu kam noch die unsinnig praktizierte Wiedervereinigung, mit dem unsäglichen Solidarzuschlag. Oskar Lafontaine hat die Tage im BT eine Rede gehalten: das Volksvermögen beläuft sich auf 4 Bio. Euro, das ist das Geld was irgendwo lagert, in Deutschland. Die Hälfte davon befindet sich in den Händen von 1% der Gesellschaft. Würde man diese 2 Bio. Euro mit 5% besteuern, hätte der Staat 100 Mrd. Euro mehr Steuereinnahmen - pro Jahr. Davon ließen sich doch diese 18 Minuten locker finanzieren, oder?

Wisst Ihr, im Wahlkampf zur Bundestagswahl wurde von Seiten der großen Volksparteien ("Volks-" - HAHA!) immer schwadroniert, wir dürften unsere Leistungsträger nicht vergraulen, deswegen müssten die Steuer- und Abgabenquote niedrig sein.

Leistungsträger - wer ist denn das? Die Topmanager? Oder die Jungs, die den Laden am Laufen halten, wie Müllmänner, die Streudienste, usw., also die Menschen im öffentlichen Dienst?

Stellt Euch vor, alle Ackermänner wären Morgen verschwunden. Nicht ausgewandert, sondern einfach weg. Und dann stellt Euch vor, die Menschen im ÖffD wären Morgen einfach weg. Wen würdet Ihr mehr vermissen?

Wenn Ihr die Frage beantworten könnte, dann wisst Ihr, wer hier die Leistungsträger sind. Und die wollen wir jetzt vergraulen. Herrlich.

ver.di hat meine volle Sympathie für den Streik, und wenns nach mir geht, hat der so lange zu dauern, bis auch der letzte konservative Arsch gemerkt hat, dass es ohne den ÖffD nicht geht. Und wenn sich der Müll dazu bis in den zweiten Stock stapelt, wenn jeder PKW in Deutschland durch Glätte ne Beule haben muss, wir müssen endgültig kapieren, wer hier in Deutschland wirklich wichtig ist.

Ach, und zum Thema Ärztestreik und die Befürchtung, das Behandlungen nicht durchgeführt werden. Es werden nur Behandlungen ausgesetzt, die nicht akut sind. Wenn Ihr Euch den Arm brecht, wird der immer noch vorschriftsmässig geschient und vergipst. Genauso fahren auch noch die Krankenwagen. Das müssen sie, einmal weil sie sich sonst strafbar machen würden, weil sie (die Ärzte) sonst ihren Hippokratischen Eid verletzten, und weil sie sonst jeglichen Rückhalt in der Bevölkerung verlören.

Aber das Gerücht hält sich ja hartnäckig.

So, und jetzt werden noch ein paar Watschen verteilt:

JulesBärle schrieb:
Die heutigen Gewerkschaften haben nicht gelernt, sich den Bedürfnissen und Erfordernissen des modernen (Arbeits-)Marktes unter Berücksichtigung der Globalisierung und des europäischen Zusammenschlusses anzupassen.

Herrlich. Da wurde ja so ziemlich jedes neoliberale Schlagwort in einen Satz gepackt. Wunderbar. Und was bedeuten sie?

Was ist denn der moderne Arbeitsmarkt? Was bedeutet denn die Globalisierung für den ÖffD? Und was hat es mit dem europäischen Zusammenschluss auf sich?

Ich bitte um Aufklärung!

Nach dem Willen der Gewerkschaftler soll der Müllmann von ver.di, der 40 Stunden bei weit geringerem Lohn arbeiten muß, seinen Kollegen VW-Arbeiter für dessen 28,8 Stunden mit einem sehr teuren VW-Golf bezahlöen.

Muss man den Satz verstehen? ver.di will doch gerade, dass der Müllmann einen höheren Lohn bekommt. Und stell Dir mal vor, dann ist er sogar in der Lage, seinen Golf Baujahr '82 gegen ein aktuelles Modell einzutauschen. Markt ist was wunderbares, gell?

-Nachtschatten- schrieb:
wofür zahlen die sonst Beiträge

Zum Beispiel um im Streitfall mit dem Arbeitgeber Unterstützung durch die Gewerkschaft zu bekommen (Betriebsrat)? Um eine schlagkräftige Organisation im Rücken zu haben, wenn es um arbeitsrechtliche Dinge geht?

Daria schrieb:
Vor dem Aachener Klinikum, was u.a. auch bestreikt wird, mutet sich das ganze eher wie ein Volksfest finanziert von Ver.di an. Wir reden hier über das volle Programm: Zelte wie auf dem Oktoberfest, Musik, Bratwurst und Gulaschkanone.

Irgendwie komme ich nicht darum herum, dieses als billige Hetze zu bezeichnen.

Zelte wie auf dem Oktoberfest... Warst Du drin? Werden da Maß Bier verteilt? Wird wild und ausgelassen gefeiert? Oder stehen die da, damit die Streikenden bei den Kundgebungen nicht im Freien stehen müssen, was manchem Muttersöhnchen hier im Forum wohl ganz schön stinken würde, es ist nämlich kalt draußen, und schneien tuts auch noch ständig.

Musik ist auch ganz normal. Hebt die Stimmung, die sonst bei dem Wetter ziemlich im Keller wäre.

Und was ist gegen Bratwurst und Ghularsch-Kanone einzuwenden? Die Jungs müssen doch auch was essen, oder? Der Streik wär ziemlich lächerlich, wenn jeder pünktlich um 12 Uhr nach Hause geht, um sich was zu Essen zu kochen.

Gummibär schrieb:
Meine Variante, wie man ver.di den ganzen Streik enorm versaubeuteln würde. Einfach den Müll vor die Zentralen von Ver.di legen und dann sollen die mal sehen, wie sie den da wegbekommen.

Klar, Du würdest den stinkenden Müll natürlich auch anfassen...

In Osnabrück wurden 1-Euro-Jobber eingesetzt, um den Müll wegzubringen. Zwangsarbeit, nichts weiter. Und als die streikenden Müllmänner versucht haben, den Müllwagen die Zufahrt zu den Deponien und Entsorgungsanlagen zu verwehren, wurden sie von der Polizei weggeknüppelt. Lässt sich auf indymedia nachlesen, belegt durch Fotos und Videos.

Da bekommt der Wunsch von Schäuble, die Bundeswehr auch im Innern einsetzen zu dürfen, eine ganz neue Brisanz...

Neikon schrieb:
Es wird ja hauptsächlich gestreigt weil befürchtet wird das durch die längeren Arbeitszeiten Stellen wegfallen könnten da halt länger gearbeitet wird! Jedoch ist dies von vielen Experten als "schwachsinn" abgestempelt worden!

Was für Experten? Die von den Arbeitgebern angeheuerten?

Es gibt auch Experten, die sind grundsätzlich anderer Meinung. Allein die gesunde Logik muss doch erkennen lassen, dass längere Arbeitszeiten im besten Fall keine neuen Arbeitsplätze schafft, aber idR eben welche vernichtet. Die Arbeit wird ja nicht um diese 18 Minuten am Tag mehr!

Forlorn schrieb:
Alle anderen im Bereich ver.di: kein Verständnis. Meine Frau arbeit 43 Stunden, und ich eh mehr (selbständig). Weniger Zeit und dafür mehr Geld? Ich lach mich tot.

Ich bin jetzt Praktikant in der Entwicklungsabteilung eines deutschen Spezialisten für hochwertige Unterhaltungselektronik und arbeite auch mehr als 40h/Woche. Das ergibt sich da so. Und? Soll ich mich jetzt aufregen? Meine Arbeit ist auch weit weniger anstrengend. Ich möchte mich nicht beim Müllwagen auf den Tritt stellen, oder als Streudienst Wochenendsbereitschaft haben. Das ist nämlich ne verdammt beschissene Arbeit. Zu jeder Jahreszeit.

Es gibt ja z. Z. noch nen anderen Reibungspunkt: in BW versuchen die Arbeitgeber, die Steinkühler-Pause abzuschaffen. Da muss ich mir doch neulich aus verschiedenen Richtungen anhören, das die doch Schwachsinn ist.

Schwachsinn? Die Pause bezeichnet bei Akkord-Arbeitern ganz 8 Minuten bezahlte Unterbrechung pro Stunde. Davon sind 3 Minuten als Pinkelpause angedacht.

Pinkelpause - so etwas muss vertraglich garantiert werden! Wo sind wir denn? Wisst Ihr, was Akkord-Arbeiter früher durch das Zurückhalten des Harndranges Probleme bekommen haben? Schaut Euch mal die Prostata und die Harnröhre von den Menschen an. Da kommt Euch das Grauen. Und wisst Ihr, was das die Krankenkassen an Behandlung kostet? Der volkswirtschaftliche Schaden übersteigt jede Relation zu den Kosten der Pause.

Und die restlichen 5 Minuten? Wer dagegen ist, soll sich mal 1h lang ans Fließband stellen. Danach weisste gar nichts mehr. Das geht immer nur ratz-fatz, und dann muss man sich noch konzentrieren, um keinen Fehler zu machen. Denn ein Fehler kostet Zeit, das Fließband muss gestoppt werden, der Arbeitsrhythmus ist unterbrochen. Und den Arbeiter im schlimmsten Fall den Job.

Warum die Arbeitgeber trotzdem die Abschaffung fordern? Weil in deren Köpfen nur noch betriebswirtschaftliche Denke ohne die menschliche Komponente herrscht: "Moment, die Arbeiten pro Stunde 8 Minuten lang nicht? Oh Schreck, das senkt ja unsere Produktivität um ganze 13,3%! Das muss verhindert werden!"

Weiter kommen die nicht.

Schönen Tag noch
Morgoth
 
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