Was muss man denn für einen generalüberholten Amiga hinlegen?

Ich habe meinen A4000/030 mit Cyberstorm 060/50 und Picasso IV im Februar verkauft, da er defekt war. Mainboard Schaden durch Batterie und Kondensatoren. Habe damals dafür noch 700.- bekommen, funktionsfähige 4000er beginnen so bei 1000.- mit minimaler Ausstattung.

Mittlerweile mache ich auch nur noch alles mit WinUAE. Würde gerne mal wieder mit Imagine 2.0 etwas machen, habe zwar die Disketten noch aber das Handbuch nicht mehr. Und ohne Handbuch komme ich damit nicht klar.
Aber man findet auch keine Bücher mehr. Ich hatte zu Imagine 2.0 auch das Buch von Amiga Oberland irgendwas mit Imagine Profi Workshop, finde ich auch nicht mehr.

Das gleiche auch mit Reflections und Monzoom, leider keine Handbücher mehr, hatte damals viel Spaß mit den Raytracern.
 
700 für nen 4000er mit Cyberstorm und Picasso? Nur wegen der üblichen Cap+Batterieseuche die immer gemacht werden muss? Wow. Schnäppchen für den Käufer.
 
ChiliSchaf schrieb:
Ich denke für einen 1200er, recapped OHNE Turbokarte werden mindestens 600,- fällig. Dann nochmal 200-300 für ne Turbokarte.

Ich hab meinen A600 defekt für 90 geschossen, dazu ca 30 Euro für Caps (Panasonic Polymer Hybrid Elkos und Würth für die Throughholes) und neue Spannungswandler für das Netzteil, A604n für 35, RTC-Modul für 20, Idivision ECS V2 scandoubler fü 100, AMSIDER+SD Adapter für 25, Furia Turbokarte für 104 Euro, Kick & OS 3.4.1 für 35.
Also grob 420 für eine gute A600 WBLoad Maschine ohne Machelohn (da selber neu aufgebaut) und ohne "Kleinkram", wie SD Karte, selbst 3D gedruckter Halter für den VGA out der ECS2, Netzwerkkarte, PCMCIA to CF Adapter, mehrere Joysticks etc. Für einen 15kHz Commodore 1084 werden auch nochmal ab 100 Euro fällig, wobei für den braucht man auch keinen Flickerfixer. Also entweder TFT mit VGA in, oder einen 31kHz VGA CRT.

Machelohn wird sicher nochmal mindestens 100,- dazukommen. Problem dabei ist, man findet meist Angebote mit Keramikkondensatoren. Und da gibts mehr als gespaltene Meinungen dazu. Komplett Kerko wird auf jeden Fall die Audioausgabe beeinträchtigen.

Und dann ist noch die Geschichte dass es dir offenbar mehr auf das Arbeiten mit dem Amiga ankommt. Da könnte man über einen Amiga 2000, 3000 oder gar 4000 mit einer Zorro-Grafikkarte nachdenken. Dann geht es sehr schnell in den >>1000 € Bereich.

Alles in allem sicher keine billige Angelegenheit.


Zum Thema Kerkos im Amiga... Hast du da weitere Informationen? Ich hab kürzlich einen A1200 mit Kerkos bestückt und mir ist eigentlich nichts negatives aufgefallen, bin aber Elektrotechnisch nicht sonderlich erfahren. Vorallem würde mich Interessieren, wie die Kerkos Einfluss auf den Audiopart haben. Und gibt es irgendwelche anderen Probleme die meinen A1200 gefährden könnten? Das wäre fatal denn die Kiste ist mein absolutes Traumstück
 
Das hat viele Gründe.

Zum einen ist das völlig andere elektrische Verhalten, Kerkos ändern ihre Kapazität mit der Spannung. Dazu haben sie piezoelektrische Eigenschaften, sie können Singen und als eine Art Mikrofon dienen.
Soweit so schlecht, darüber hinaus reagieren sie extrem stark auf Überspannung und Verpolung - und zwar wie Thermit. Sie brennen. Wo ein Nasselektrolyt evtl. ausläuft und über Jahre zu Problemen führen kann brennen die Teufelskerle dir Löcher ins Board. Schlimmer sind Tantalums, die explodieren.

Darüber hinaus, "es läuft" zeigt wenig - ein Amiga bootet auch komplett ohne Caps. Habs mit meinem probiert. Im Audiobereich können sie zu Verzerrungen führen, dazu eben die Neigung mikrofonisch zu reagieren.

All das "damit es nicht mehr auslaufen kann". Im Vergleich dazu verhalten sich moderne hybride Polymer-Aluminium-Caps ähnlich zum Original, ihr Fehlermodus ist am Ende "offen" (keine Kurzschlussneigung), sie neigen aufgrund des hybriden Eletrolyts weniger zum auslaufen, und ein 10000h@105° hält sowieso extrem deutlich länger als die original 1000h@85° Kondensatoren.
 
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