Was spricht gegen RAID 0 + doppeltes Backup bei einem NAS?

Raid 4 ist mit 4TB Platten aber auch sinnlos. Mit üblichen Konsumerplatten in einem 4*4TB Raid5 liegt aufgrund der hohen unrecoverable read error rate (10^14 byte) - also ca aller 12TB lesen ein unkorrigierbarer Lesefehler - die Wahrscheinlichkeit bei einem Ausfall einer Platte die Wiederherstellung des Verbundes aus den Paritätsdaten NICHT durchführen zu können bei nahe 100%. Es ist also so gut wie gerantiert, dass das Raid nicht wiederhergestellt werden kann. Somit ist es mit Platten mit einer URE von 10^14 byte sicherer, ein JBOD zu fahren.
Mit 10^15er Platten liegt die Chance eines unkorrigierbarren Fehler bei der Wiederherstellung auch schon bei 10%.

Ein Raid5 aus SSDs ist somit (dank besserer URE) sicherer, auch wenn die Chance des Ausfalls einer SSD an sich höher ist.
 
Gehen wir mal von einer theoretischen Ausfallwahrscheinlichkeit von 1% pro Festplatte aus, dann hast du bei vier Festplatten rein mathematisch gesehen eine Chance von 3,9% ( 1 - (1 - 0,01)^4), dass das gesamte RAID0 kaputt geht. Also fasst das vierfache.
Nur um mal die Statistik dafür aufzuzeigen. ;)

Einen Geschwindigkeitsvorteil bekommst du erst mit 10 GbE Adaptern, weil eine moderne Festplatte bereits einen Gigabit-Netzwerkport auslastet. Statt einen neuen Adapter zu kaufen, kannst du auch mal bei eBay nach 10 GbE Kits suchen. Dort gibt es bereits 2x gebrauchte 10 GbE Adapter und ein passendes Kabel ab etwa €120.
 
Ansatz zum Thema Geschwindigkeit:

Du könntest das neue NAS auch mit gebrauchten Quad Port Netzwerkkarten ausstatten (sofern keine Fertiglösung) und dann eine Link Aggregation fahren (die Karten gibt es ab ca. 70€) - kommst Du immerhin auf 4GBit/s theor. Ob das was bringt - das kommt auf das Szenario an, aber im Heimgebrauch halte ich es nicht unbedingt für nötig.
 
Vielen Dank für die Anregungen. Auch wenn ich ursprünglich nicht zu viel Geld ausgeben wollte habt ihr mich überredet -.-
Ich habe versucht meine Anforderungen genauer zu definieren und bin auf folgenden Ansatz gekommen:
  • 4 x 4TB im RAID 10 => effektiv 8 TB sicheren und schnellen Speicher. Backup auf das bestehende NAS und eine 8TB Archiv HDD. Was gegen RAID5 spricht wurde ja schon geschrieben und ein RAID6 bei 4 HDDs ist gegenüber einem RAID10 auch eher fragwürdig.
  • RAID0 von 3 HDDs die ich übrig hab für einen schnellen Temp speicher. Die Daten hier dürfen verloren gehen!
  • JBOD aus 2 x 8TB Archiv HDD => 16 TB für Daten die ich zwar nicht verlieren will, aber notfalls wiederbeschaffen kann.
Von der Verwendung von NAS HDDs bin ich noch nicht gänzlich überzeugt, aber da lese ich mich noch weiter ein.
Ob ich mich mit 1GBit begnüge, Trunking verwende oder 10Gbit Karten kaufe weiß ich noch nicht, versuche aber übers Wochenende zu einem Ergebnis zu kommen.
Bei der Planung der NAS Hardware, des Betriebsystems und des Dateisystems (ZFS vs Btrfs) könnte ich auch noch Beratung gebrauchen, kann ich das hier fortführen oder sollte ich ein neuen Thread aufmachen? Der Titel wäre hier ja irreführend.
 
Bei der Argumentation, dass die Netzwerkverbindung limitiert, gucken alle immer nur auf die maximale Geschwindigkeit, die ein Festplatte bring.
Die werden aber immer langsamer je weiter innen die Daten liegen. Die Datenrate halbiert sich praktisch.
Eine WD Red 4 TB z.B. bringt dann keine noch 75 MB/s mehr.
Also hilft da schon ein Raid-0.

btw., wenn ich mir die Wiederherstellzeiten von Raid-5 Systemen angucken, glaube ich auch nicht das ein Zurückkopieren so viel lägen dauert.
Kombiniert mit der Warhscheinlichkeit, dass die Wiederherstellung fehl schlägt, weiß ich nicht was das alles bringen soll.

Wenn ein Backup da ist, ist ein Raid-0 völlig okay.
Ist doch dann praktisch ein Raid-10 nur in zwei verschiedenen Gehäusen ... also noch geringere Ausfallwahrscheinlichkeit.



psychead schrieb:
Soweit ich das verstanden habe, sind NAS-Platten einfach hartnäckiger, wenn es darum geht, Informationen von problematischen Sektoren zu lesen.
Ist genau umgekehrt. Eine NAS-Platte mit TLER gibt schneller auf und hofft, dass der RAID-Controller dann schon weiß was er zu tun hat.
Es heißt ja Time Limited Error Recovery.
 
für den home-Gebrauch würde ich kein nas hinstellen;
da langt ein macmini + freigebenen Platten leicht. Dazu noch 2 weiter Platten als backup per ccc und fertig ist die Laube.
Für streamZeug schnell genug im heim-Netzwerk.

dieser ganze piapapo mit nas-hartware ist doch overkill, für den Mist, was man da so speichert. Da lieber zwei Backups
per trueCrypt verschlüsselt, als Container und gut ist
 
Moin! RAID 5,6,10 wird gerade wegen den Kosten gerne genommen weil die meisten Leute zu geizig sind das Geld für ein vollständiges Zeitsystem ala Backup auszugeben.

In deinem Fall ist das ja nicht so.

Was die Frage nach der Freigabe angeht kommt es auf das verwendete OS an. Bei Nas4Free kann man eine Freigabe Aug den Ordner mnt machen. Dann erscheinen alle Platten als Unterordner.
 
olmo schrieb:
für den home-Gebrauch würde ich kein nas hinstellen;
da langt ein macmini + freigebenen Platten leicht.
[...]
dieser ganze piapapo mit nas-hartware ist doch overkill
Ein total brauchbares NAS wie ein Synology DS216j kostet 160€ und da kann ich dann auch schon 2x 8TB einstecken.
Ist da nicht eher der Mac mini overkill?
 
klampf schrieb:
Ein total brauchbares NAS wie ein Synology DS216j kostet 160€ und da kann ich dann auch schon 2x 8TB einstecken.
Ist da nicht eher der Mac mini overkill?

nö, weil lan-Camera-app, Relaiskarten-gui f. Fernsteuerung, stream f. d. 70" flache Fernseher vom mini gespeist werden. Zu deiner
Synolgy DS216 ( halber Preis für den mac mini ) kommen noch die beiden Plattenpreise dazu, damit das nas überhaupt mal in
Betrieb genommen werden kann +
dann auch kein Garant für ein Backup - kurz: du musst dann noch mal 2 x 8 TB dazu kaufen, damit du letztendlich ein backup hast.
Geht dir die Synology DS216j mal in 2 Jahren defekt, ...und erhältst du keine Ersatz-Hartware...war es dann mit deinen Daten (
Kein Zugriff mehr - Aus die Maus )


ps. nas
im privaten Hausbetrieb...für mich totaler overkill
 
Achso, Du meinst wenn man schon einen Rechner hat, brauch man nicht noch ein NAS.
Ja, das kann ich gut verstehen und auch lange so gehandhabt
Hatte aber irgendwann keine Lust mehr auf Plattenstecken usw.
Daher inzwischen ein kleines NAS.
 
klampf schrieb:
Hatte aber irgendwann keine Lust mehr auf Plattenstecken usw.
Daher inzwischen ein kleines NAS.

du brauchst doch nicht groß Platten umstecken. Dafür gibt es 2-, 4-, 8-bay-Dockstationen, incl. Netzteil oder
so hdd-Kübel per thunderbolt. Für Datenstream langt prinzipiell ein nDAS, welches mit 80Mbit/s im Netzwerk
schiebt.
BluRay-Scheiben lässt man eh von einem BR-Player abspielen und die restlichen Daten lassen sich auch mit
60Mbit/s im Netz verschieben. Wüsste nicht, welche Datenvolumen > 20GB man im home-Netz von A nach
B verschieben müsste.
Und Container verschlüsseln funktioniert auch leichtest, mit vera, trueCrypt usw.

Datensicherheit hat mit nas nix am Hut und nas+backup-Lösungen sind im Hausnetz mehr overkill, als das
es effektiv was bringt...da wird mehr der Geldbeutel geschröpft. Und Media-Daten hat man auf BluRay...
die Ripperei und Lagerei von Filmmaterialien im 2000 TB Bereich...die Zeiten sind vorbei. Kost nur Zeit,
Plattenkapazität, Geld.
 
Das ist deine Meinung Olmo, aber es soll Menschen geben, die das anders sehen und auch anders handhaben.
 
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