Was studieren? am verzweifeln

Firemythos

Cadet 3rd Year
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Juli 2009
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Hi,


bin zur Zeit im 13. Jahrgang, erhalte also nächstes Jahr mein Abitur. Dank Profiloberstufe (keine Leistungskurse, nur ein Profilfach) fällt mir die Orientierung schwer, als Abiturprüfungsfächer hab ich Mathematik, Deutsch und Biologie (kein anderes NaWi- Fach war möglich).
Mein eigentliches Problem ist, dass ich überhaupt nicht weiß, was ich wirklich kann, bzw. nicht mal den Bereich, bin wahrscheinlich eher so der Allrounder. Die Fächer, die mich interessieren haben auch ständig gewechselt, mal Philosophie/Geschichte, mal Mathematik/Chemie und jetzt Physik. Ich hatte über ein Ingenieursstudium nachgedacht, jedoch hab ich gehört, dass man dort quasi im Grundstudium mathematisch vergewaltigt wird bzw. natürliche Selektion herrscht. Dazu kommt, dass ich meine Fähigkeiten in Mathe/Logik bzw. meine generelle Intelligenz kaum einschätzen kann (sorry für die Pathetik). Generell hab ich den Eindruck, dass das System Schule schlecht designet ist, es geht nicht ums Verständnis, noch nicht mal in Mathe, dort geht es eher darum kochrezeptartig in einer geringen Zeit möglichst viele Aufgaben zu lösen. Meine Frage ist gewagt, aber schafft die Mehrheit MINT- Studium xyz nicht weil er/sie zu dumm ist?

Ändert sich was im Studium? Wie findet man die richtige Studienwahl? Welche Möglichkeiten hab ich herauszufinden, wo ich stehe? Welche Anforderung muss ich wirklich geistig für ein Naturwissenschaftliches oder Technisches Hochstudium erfüllen?
 
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Wenn du Null weißt wohin es gehen soll - wie wäre es mit einem Sozialen Jahr, um Zeit zu gewinnen, andere Sichtweisen kennenzulernen, neuen Boden zu gewinnen?! Warum sofort ins Studium starten wenn so vieles unklar ist!
 
http://www.was-studiere-ich.de/ Vlt ist das ne kleine Hilfe darüber klar zu werden welche Studiengänge dir liegen.

Ansonsten gibt es auch noch interessante Ausbildungen, die nicht ganz so Theoretisch sind. (Man muss ja nicht immer Studieren)
 
Ich kann Fu Manchu nur Recht geben.
Wenn Du dir absolut unsicher hinsichtlich deiner beruflichen Orientierung sein solltest, versuch' eine "Findungsphase" zwischen Schule und Ausbildung/Studium zwischen zu schalten. Egal ob es ein freiwilliges soziales Jahr, ein Auslandsaufenthalt oder einfach diverse Praktikas sind, Du wirst Erfahrungen sammeln, welche später die Orientierung erleichtern.

Ganz abgesehen davon, kann man Studiengänge bei Nichtgefallen auch abbrechen, das ist kein Beinbruch.
 
Ganz abgesehen davon, kann man Studiengänge bei Nichtgefallen auch abbrechen, das ist kein Beinbruch.

Oder man wechselt, habe ich jetzt hinter mir und geht demnächst wieder los.

Meine Frage ist gewagt, aber schafft die Mehrheit MINT- Studium xyz nicht weil er/sie zu dumm ist?

Nein, das ist einfach was ganz anderes als Schule, daran muss man sich erstmal gewöhnen. Da wird einem einiges abverlangt. Ich habe zb während der ersten Wochen an die 80 Stunden damit verbracht den Stoff vor- und nachzubereiten. Die restliche Zeit habe ich als Pausen dazwischen genutzt um zu schlafen und zu essen. Erst zur Weihnachtspause wurde das etwas entspannter, da konnte man das ganze auf humanere 70 Stunden reduzieren, hatte mir aber auch eine Nachhilfe für Mathe genommen.

Da hatte ich dann auch meine Zweifel ob ein MINT-Fach die richtige Wahl war. Hätte ich mich aber am Anfang nicht so reingehängt, wäre ich gegen Ende komplett aufgelaufen. Rückblickend war das dann alles recht einfacher Mist den man gemacht hat ^^

Man braucht auch Nerven aus Stahl, die Kommis aus den höheren Semestern hatten da teilweise drei bis vier 3. Versuche, danach gab es noch die mündliche Prüfung und dann war Sense.

Ich würde Fu Manchus Rat befolgen. Erstmal ein Jahr rum experimentieren. Habe ich letztendlich auch getan, nur halt über das Studium selber.
 
Hallo Firemythos,

diese Frage stellt sich wohl jeder zukünftige Studierende, wenn er es denn ernsthaft angehen möchte.

Wichtig ist zuerst, dass du einen Studiengang besuchst, welchen du auch wirklich besuchen möchtest. Und nicht, weil die Arbeitschancen hier besonders hoch wären, oder weil der Beruf super toll angesehen ist. Ein Studium ist eine Angelegenheit, mit der du dich TÄGLICH beschäftigen wirst. Ohne Interesse wirst du spätestens im 4. oder 5. Semester "ausgebrannt" sein.

Wenn du ein Studium ernsthaft angehst, sind die Chancen später eine Arbeit zu bekommen SEHR HOCH, egal ob Natur- oder Geisteswissenschaften. Die Akademikerarbeitslosenquote beträgt in Deutschland und Österreich kaum 5%. Das Arbeitsangebot ist in allen Sparten der "Akademikerberufe" sehr gut. Bei Google findest du einige Seiten zu dem Thema.

Besuche doch noch während deiner Schulzeit diverse öffentliche Vorlesungen aus verschiedenen Richtungen, dann siehst so schon, wo deine Neigungen liegen. Auch informiere dich über spätere Berufe, wie denn der Alltag aussehen könnte, welche Möglichkeiten es gibt. Denn der Berufsalltag ist meist sehr weit von den eigenen "romantischen" Vorstellungen entfernt ;)

Ich habe mit Informatik begonnen, weil mir das von allen Seiten empfohlen wurde. Im 2. Semester merkte ich dann allerdings, das es mir keinen Spaß macht. Zu abstrakt, zu theoretisch, einfach nicht mein Interessensgebiet, auch wenn ich mit Mathematik keine großen Probleme hatte, war mir der Stoff einfach zu uninteressant. Informatiker gibts mittlerweile auch wie Sand am Meer, auf dem Arbeitsmarkt herrscht eine große Konkurrenz und ein sehr hoher Druck. Wenn du dir das antun möchtest, brauchst du neben dem Durchhaltevermögen auch enormes Interesse für die verschiedensten Zweige der Informatik. (das gilt übrigens nicht nur für die Informatik)

Bin dann zu meinem eigentlichen Wunsch übergegangen, welcher seit Kindheitstagen mein Traum ist: Geschichte. Konnte mir vorher auch nicht vorstellen, was man mit Geschichte alles anfangen kann, aber mittlerweile bin ich sehr überrascht, welche Möglichkeiten sich nach einem Studium eröffnen! Außerdem ging ich an das Studium ganz anders heran, hatte Spaß, gute Noten und extra Qualifikationen.

Informiere dich also und studiere das, woran du interessiert bist und du wirst auch später keine Probleme bei der Berufswahl haben.

LG
 
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Mal ein paar Hinweise an den TE:
Schule und Wissenschaft ist ein schwieriges Thema. Zum einen ist die überwiegende Mehrzahl der Lehrer geisteswissenschaftlich interessiert, so dass die naturwissenschaftlichen und mathematischen Thema etwas stiefmütterlich behandelt werden. Zum anderen ist es eines der Ziele der Schule, möglicht viele (bei Real- und Hauptschule möglichst alle) Schüler zum Abschluss zu führen. Daher wird das Wissen in kleinen, leicht verdaulichen Häppchen aufbereitet. Das sorgt dafür, dass es eigentlich jeder verstehen und reproduzieren kann, aber es verhindert auch, das eine gewisse Neugier und Entdeckungsfreude beim Schüler aufkommt.

Universität funktioniert gänzlich anders. Hier wirst Du vom ersten Tag an gefordert, die Dir vom Lehrpersonal gezeigten Dinge selbst zu erarbeiten. Du musst allerdings für Dich herausfinden, welches Fach Dich so reizt, dass Du bereit bist, praktisch alle Deine Energie dort zu investieren.

Mein Tipp an den TE: schau mal auf www.keirsey.com, mach' den Test und beachte die Hinweise zu Deinem Typ.

Noch'n Tipp: Die meisten Menschen, die studieren wollen, aber nicht wissen was, landen bei BWL oder Jura.
 
Von sowas wie einem sozialen Jahr zur Orientierung kann ich nur dringend abraten!
99% orientieren sich doch nicht wirklich während der Zeit und am Ende gibt es nichts was besser zur Orientierung ist als ein Studium. Ich hab damals in der Schule sehr genau gewusst was ich will (Mathe+Physik LK und super Noten), hab darüber hinaus Veranstaltungen und ganze Vorlesungsreihen für Oberstufenschüler an der Uni besucht und schon nach ein paar Wochen gemerkt, dass das Physikstudium völlig anders ist als ich es erwartet hatte.
Die Art zu Lernen und zu Arbeiten ist an der Uni einfach eine ganz andere und das ist es letztendlich worauf du dich einstellen musst und was dir keine Infoveranstaltungen abnehmen können.
Lieber nach 2 Semestern das Studienfach gewechselt und schon ein paar CP gesammelt, als während dem sozialen Jahr nur rumgegammelt!
 
@Firemythos
Was hast du eigentlich für Hobbys? Ist es etwas filigranes wie Modellbau oder praktisches wie am Mopped rumschrauben, dann bietet sich vielleicht Maschinenbau an.
Programmierst du am Rechner? Dann vielleicht Informatik studieren.
Findest du die Natur toll, dann vielleicht Arzt oder Geologe oder etwas anderes in der Art.

Nur du selbst weißt, was du gerne machst. Und das was du gerne machst, lohnt sich oft auch als Beruf auszuüben. Immerhin wirst du den Beruf ~45 Jahre ausüben, da sollte es schon etwas sein, das dir auch gefällt. Zwischendurch zu wechseln, ist oftmals mit vielen Problemen verbunden. Das sollte man eher vermeiden, es sei denn, man erkennt nach ein paar Jahre dass es nix für einen ist.
 
4badd0n schrieb:
Von sowas wie einem sozialen Jahr zur Orientierung kann ich nur dringend abraten!
Aus welcher Erfahrung heraus? Eigene oder durch Bekannte/Familie?
4badd0n schrieb:
99% orientieren sich doch nicht wirklich während der Zeit ...
Das belege mal bitte, ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht, eigene und auch gesehen, das viele Freunde und in der Familie die Zeit genutzt haben um sich klar zu werden wohin es gehen soll. Einen hat es anfangs von Technik, Informatik und Mathe letztendlich in die Medizin verschlagen, weil sein soziales Jahr so prägend war.
4badd0n schrieb:
...und am Ende gibt es nichts was besser zur Orientierung ist als ein Studium.
Ein Studium ist das Ziel der Orientierungsphase, nicht der Weg. Im Studium selbst kann man sich im Schwerpunkt feinorientieren, aber das grobe Ziel sollte sein, das Studium anzustreben das einem liegt, nicht um zu sehen, das man sich falsch orientiert hat.
4badd0n schrieb:
...Ich hab damals in der Schule sehr genau gewusst was ich will...
Dann bist du der ideale Mann um die Fragen des TE zu beantworten ;)
Firemythos schrieb:
...Mein eigentliches Problem ist, dass ich überhaupt nicht weiß, was ich wirklich kann, bzw. nicht mal den Bereich, ...
 
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