Was würde passieren wenn man die Aktiengesellschaften abschafft?

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DaveStar schrieb:
Beispiel: Firma XY ist eine AG, welche selbst die Mehrheit ihrer Aktien hält. Die Aktien der Firma XY steigen. Nun hat Firma XY durch den Wertanstieg ihrer Aktien natürlich gewinn gemacht. Die Aktien steigen wahrscheinlich nochmal und die Firma XY macht ncoh mehr Gewinn weil ihre Aktien nun mehr Wert sind als vorher usw.
Die Folge: Firma XY macht Gewinne, ohne dafür etwas produziert zu haben. Sie hat nun also viel geld, ohne dass sie für das Geld einen realen Gegenwert (z.B. Autos oder Gummibärchen) produziert hat.
Die fernere Folge: Die ganze Wirtschaft schaukelt sich gegenseitig mit solchen 'virtuellen' geldwerten hoch, die durch ekinerlei Leistung gedeckt sind.

Nettes Szenario, hat aber mit der Realität wenig zu tun.

Die AG hält also die Mehrheit an Ihren eigenen Aktien. Also mindestens 50%+1 Aktie. Demnach werden max. 49,x% der Aktien an der Börse gehandelt. Die AG hat bei der Ausgabe der 49,x% einmalig Geld eingenommen. Danach fallen für diese 49.x% höchstens noch Kosten in Form von Dividenden an.

Eine AG kann vom Hohen Kurs ihrer Aktien nur dann profitieren, wenn sie welche verkauft.


Literatur: http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/geldsyndrom/
 
Tiguar schrieb:
Um die sehr ausfürliche Darstellung von perfekt!57 (Danke!) mal in einer Frage zu überspitzen: Wenn Ihr die AGs abschaffen wollt, wer soll denn dann das ganze schöne Equipment herstellen, mit dem Ihr Eure Beiträge in diesem Thread erstellt habt?

Viele Grüße, Tiguar

Konrad Zuse 2005? ( :D )
 
@ Teropet: Das heisst, von der Siemens AG. :) :D :lol: Das hilft also in dieser Diskussion nicht wirklich weiter. ;)

Konrad Zuse hat sich nach dem Krieg mit einer KG selbständig gemacht. Diese KG wurde nach seinem Ausstieg irgendwann von Siemens übernommen.

Gruss, Tiguar
 
weltweit schrieb:
Nettes Szenario, hat aber mit der Realität wenig zu tun.

Die AG hält also die Mehrheit an Ihren eigenen Aktien. Also mindestens 50%+1 Aktie. Demnach werden max. 49,x% der Aktien an der Börse gehandelt. Die AG hat bei der Ausgabe der 49,x% einmalig Geld eingenommen. Danach fallen für diese 49.x% höchstens noch Kosten in Form von Dividenden an.

Eine AG kann vom Hohen Kurs ihrer Aktien nur dann profitieren, wenn sie welche verkauft.


Literatur: http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/geldsyndrom/


Wenn der Kurs der Aktien der Firma steigt, hat sie aber 'virtuell' mehr Geld nachher , weil ihre eigenen Aktien (auch wenn sie sie nicht verkaufen) ja nun mehr Wert sind. Dies ist ein (wie immer, virtueller) Gewinn für die Firma, der wiederum zu weiteren Kurssteigerungen führen kann. Und genau darum geht es: In diesem Fall steigt das virtuelle Vermögen der Fima und ihrer Aktionäre, ohne dass sie auch nur das geringste produziert hat, was man mit solchem geld erwerben könnte.
 
DaveStar schrieb:
Wenn der Kurs der Aktien der Firma steigt, hat sie aber 'virtuell' mehr Geld nachher , weil ihre eigenen Aktien (auch wenn sie sie nicht verkaufen) ja nun mehr Wert sind. Dies ist ein (wie immer, virtueller) Gewinn für die Firma, der wiederum zu weiteren Kurssteigerungen führen kann. Und genau darum geht es: In diesem Fall steigt das virtuelle Vermögen der Fima und ihrer Aktionäre, ohne dass sie auch nur das geringste produziert hat, was man mit solchem geld erwerben könnte.

Nein, wieso sollte es ein "Gewinn" in welcher Form auch immer für die AG sein wenn der Aktienkurs steigt (Vorausgesetzt er steigt überhaupt)?

Eine Aktie ist ein RisikoAnteil an der Firma. Du investierst X Stück Geld in einen Anteil mit der Hoffnung, das die Firma genügend Gewinn macht um Dividende ausschütten zu können. Macht die Firma keinen oder zuwenig Gewinn, dann gibt es auch keine Dividende. Aus sicht der AG also nur ein Kostenfaktor, niemals ein Gewinn.

Der Wert einer Akie bezieht sich immer auf die Nachfrage:Niemand ist verpflichtet dir deine einmal Gekaufte Aktie auch wieder abzukaufen. Das ist das Risko.

Virtuelle Gewinne kann ich hier nicht entdecken, durch Schwankungen des Aktionkurses ändert sich an der Finanziellen Situation der AG nichts. Geld entsteht nicht aus dem Nichts (Fälschungen mal ausgenommen) auch nicht an der Börse, sondern nur durch Arbeit.

Um mal zur Ausgangsfrage zurückzukommen des Threads zurückzukommen:

Abschaffen könnte man die AGs wohl nur durch Verstaatlichung. Damit würden kurzerhand alle Aktionäre enteignet, also rund 18% der Geldvermögen vom Staat eingezogen werden. Riskikokaptal eben, muss man mit rechnen.
Einige Hunderttausend Sozialfälle wird es wohl auch geben, Hauptsächlich die Kleinen Leute, die für ihre Altersvorsorge auf Aktienfonds gesetzt haben.

Der Fortschritt wird verlangsamt, da nur sehr wenige das entsprechende Kapital haben um Milliardenteuere Produktionsanlagen aus dem Boden zu stampfen. Die Leute mit den wirklich großen Geldvermögen würden wohl niemals auf die Idee kommen, damit Produktionsanlagen zu bauen. Das Verleihen an Wirtschaft, Staat und Privatpersonen ist sehr viel Profitabler, das Risiko viel geringer.
Nachtrag:
Zudem ist Hierzulande dank des Bankgeheimnisses das Hinterziehen der Steuern von Zinsgewinnen viel einfacher als wenn ich die Gewinne durch eine Firma erwirtschafte.
 
Zuletzt bearbeitet:
DaveStar schrieb:
Beispiel: Firma XY ist eine AG, welche selbst die Mehrheit ihrer Aktien hält. Die Aktien der Firma XY steigen. Nun hat Firma XY durch den Wertanstieg ihrer Aktien natürlich gewinn gemacht. Die Aktien steigen wahrscheinlich nochmal und die Firma XY macht ncoh mehr Gewinn weil ihre Aktien nun mehr Wert sind als vorher usw.
Die Folge: Firma XY macht Gewinne, ohne dafür etwas produziert zu haben. Sie hat nun also viel geld, ohne dass sie für das Geld einen realen Gegenwert (z.B. Autos oder Gummibärchen) produziert hat.
Die fernere Folge: Die ganze Wirtschaft schaukelt sich gegenseitig mit solchen 'virtuellen' geldwerten hoch, die durch ekinerlei Leistung gedeckt sind.

Das ist kompletter Blödsinn!

es steht immer jemand dahinter dem es gehört,
also angenommen eine AG. hält meinetwergen 50%+1 Aktie, dann werden diese auf die Anteilseigner verteilt.
Wenn eine AG eigene Aktien zurückkauft kauft sie ihre eigenen Produktionsanlagen zurück. Die AG gehört den Aktionären und der anteilswert der zurückgekauften Aktien verteilt sich auf diese da es mit ihrem EK gekauft wird. somit verteilt sich die dividende auf weniger aktien und diese freuen sich darüber, jedoch Sinkt auch das EK der AG um die gekauften aktien. dies ist wie eine art kreditrückzahlung. EK sinkt, und zwar um den wert der gekauften aktien.
Und wo werden die zurückgekauften aktien Bilanziert? wo ist der "virtuelle" gewinn?
Aktien steigen weil die NF>A ist und nicht weil da kapital dahinter steht. die AG kann sonst was für ein kapital & gewinn aufweisen, wenn die aktien keiner haben will, dann wird der kurs nicht steigen.


hochschaukeln geschieht durch andere dinge
z.b. aktien eines unternehmens sind sehr begehrt worauf der kurs steigt und steigt und irgendwann steigt er nicht mehr weil der kurs zu hoch ist und auf einmal merken die leute die verzinsung steht in keinem verhältniss zum eingesetzten kapital, ergo blatzt die blase und der kurs bricht ein.

weltweit schrieb:
Virtuelle Gewinne kann ich hier nicht entdecken, durch Schwankungen des Aktionkurses ändert sich an der Finanziellen Situation der AG nichts. Geld entsteht nicht aus dem Nichts (Fälschungen mal ausgenommen) auch nicht an der Börse, sondern nur durch Arbeit.

das entstehende geld ist der profit. und der entsteht nach MARX "DAS KAPITAL" nicht durch arbeit, sondern durch ausbeutung (bzw mehrarbeit)
(P=m/(c+v)) m ist die mehrarbeit c & v totes und lebendiges kapital je mehr mehrarbeit, desto mehr profit

@ Topic

wenn du AGs abschaffen willst,
dann soltest du eine andere finanzierungsart vorschlagen,durch die in ähnlicher weise schnell an Kapital herangekommer werden kann
ansonsten schauts mit unserem wohlstand schlecht aus.
 
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Aktiengesellschaften sind nach meiner Meinung sogar eine sehr gute Sache. Das Problem ist der Handel mit Aktien an der Börse mit dem alleinigen Zweck durch geschickte Aktienspekulation Gewinn zu machen. Und gerade auf diesen Gebiet hat sich in den letzten Jahrzehnten eine Wendung vollzogen.

Sicherlich gab es so etwas seit es überhaupt die Börse gibt. Aber früher waren wenigstens diese Profitgeier als "üble Spekulanten" verschrien und nicht so hoch angesehen. Aktien sind weiter nichts als Anteilsscheine auf den Gewinn der AG. Gewinne aus Aktienspekulationen sollten deshalb wenigstens mit Maximalbesteuerung und weiteren Sanktionen belegt werden.

Wenn heute eine AG veröffentlicht das wieder 10.000 Arbeitnehmer ihren Job verlieren werden steigt deren Wert bei der Börse gleich enorm an. Wie pervers ist das denn eigentlich.
 
Die Rechtsform einer Firma hat mal genau gar nichts mit der nicht vorhanden volkswirtschaftlichen Moral von einigen Unternehmern zu tun.

Geht doch darum Ungerechtigkeiten zu verhindern. Nur weil die Firma jetzt nicht mehr so einfach auf Fremdkapital zugreifen kann, ändert das nichts an dem Gewinnstreben.

Und auch wenn es keine Börsen mehr gäbe, würde das nichts daran ändern das die Leute die ihre Möglichkeiten bisher misbraucht haben, das auch weiter tun werden. Ob als AG, als GMBH oder Privatperson, spielt dabei keine Rolle.

Die Idee mit der Abschaffung von AG's, zumal das nicht mehr realisierbar ist, war wohl nichts anderes als ein Verständnisproblem, als ein ernst gemeinter Vorschlag. Hoff ich mal.
 
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