Flo38104 schrieb:
Wechselt ein Handy automatisch zwischen dem AP und dem Router
Kurzfassung: Ja. Wie gut/schlecht das funktioniert, hängt aber stets von den Geräten selbst ab. Der EAP245 trägt aber seinen Teil dazu bei, den Clients optimiertes Roaming zu ermöglichen.
Kleines Aber: Ein Setup aus einheitlichen APs desselben Herstellers sind in der Regel besser als Mischsetups. Daher schalten viele Nutzer, die fortgeschrittene APs wie EAPs von TP-Link einsetzen, das WLAN des Routers komplett aus und setzen stattdessen einen weiteren AP, um das WLAN aus einer Hand zu haben. Das ist absolut kein muss, aber meistens schöner, besser, schicker, einheitlicher, robuster, was auch immer.
Rossie schrieb:
Ohne Mesh findet kein automatischer Wechsel statt, wenn ein stärkeres Signal verfügbar ist, solange noch eine Verbindung besteht.
Zu viel Werbung konsumiert oder wie kommst du darauf? Roaming gab es schon lange bevor es den Begriff Mesh im WLAN überhaupt gab. 9 von 10 als Mesh beworbenen Systeme am Markt sind zudem gar keine Meshs. Mesh ist in 802.11s spezifiziert und es gibt nur wenige Systeme, die das tatsächlich unterstützen - AVMs "Mesh" tut dies beispielsweise nicht. Natürlich hält das die PR-Leute nicht davon ab, trotzdem überall Mesh draufzuschreiben weil der Begriff fancy klingt. Ganz offensichtlich hat diese Strategie ja funktioniert, wenn man solche Aussagen liest
Roaming ist grundsätzlich in jedem WLAN möglich, wenn dieselbe SSID, Verschlüsselung und Schlüssel verwendet werden. Die beteiligten WLAN-Router, APs und Repeater senden in regelmäßigen Abständen sogenannte Beacons aus, Infosendungen, die ihre Präsenz zeigen. Die herkömmlichen Beacons beinhalten dabei nur relativ wenig Informationen und ein Endgerät wie zB ein Smartphone kann weitestgehend nur nach Signalstärke urteilen ob es zu einem der APs/Repeater, deren Beacons es empfängt, roamen soll oder nicht. Ob bzw wann es das tut, hängt von den Parametern des Herstellers ab. Es gibt Endgeräte, die sich bis zum äußersten am alten AP festhalten bis die Verbindung irgendwann abbricht, andere Geräte zeigen sich eher wechselfreudig. Die meisten bewegen sich wohl eher irgendwo in der Mitte.
802.11k, v und r sind unterstützende Standards für das Roaming.
Ein AP, der 802.11k beherrscht, kann einem Client Informationen über die Kanäle und Nachbar-APs liefern, während 802.11v Informationen über die Auslastung bereitstellen kann. Damit hat der Client, sofern er selbst ebenfalls diese Standards unterstützt, mehr Informationen an der Hand, die in die Roamingentscheidung einbezogen werden
können. Wie stark der Client diese Infos priorisiert, steht allerdings in den Sternen.
Sobald sich ein Client rum Wechsel entschieden hat, wird die Verbindung mehr oder weniger komplett ab- und mit dem neuen AP wieder aufgebaut. Das kann mehrere Sekunden dauern. Mit 802.11r wird dieser Prozess abgekürzt und der Wechsel erfolgt beinahe nahtlos.
802.11s wiederum, der eigentliche Mesh-Standard, beinhaltet auch Roaming zwischen den APs und Repeatern (=Nodes) selbst. Das heißt das komplette WLAN mit allen Teilnehmern, Nodes und Clients, wird zum großen frei roamenden Netz, dem namensgebenden Mesh. Aber wie gesagt, das kann so gut wie kein angebliches Mesh am Markt - nicht zuletzt weil diese extreme Roamingdynamik durchaus auch problematisch sein kann... Mesh ist aber ein schickes Buzzword für die Werbung, auch wenn es eben nur 4 gedruckte Buchstaben auf einem Karton sind...