Welche Distri für kvm/qemu/vga passthrough und mehr?

HerrRossi

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Hallo!

Ich habe ein recht spezielles Problem. Und zwar möchte ich mir ein Basislinux aufsetzen, von dem ich dann verschiedene VM starte: ein Linux mit Desktop für die Arbeit (webentwicklung mit lokalem LAMP) und ein Win10 zum zocken.

Mein Rechner:
CPU Core i7 2600
ASRock H77 dingenskirchen
12 GB RAM
GPU HD 7870
SSD, HDD
2 Monitore

Die Hardware scheint alle Bedingungen für mein Vorhaben zu erfüllen.

Dem Host soll die iGPU des Core i7 zugewiesen werden, die Win10 VM bekommt die HD 7870.

Frage Nummer 1: Welche GPU kann ich der Linux VM zuweisen, wenn das parallel neben der Win10 VM und natürlich dem Host laufen soll? Kann das auch die iGPU sein oder bräuchte ich da noch eine weitere Grafikkarte, wenn beide Gäste parallel laufen sollen?

Frage Nummer 2: Welches Linux nehme ich für den Host, womit kann man die meiste Leistung rausquetschen? Arch Linux? Der host braucht eigentlich auch keinen Desktop.

Frage Nummer 3: Falls der Linux Gast die iGPU benutzen kann, muss ich den Intel Treiber installieren? Furchtbar viel Leistung brauche ich auf dem Desktop nicht, nur ab und zu mal etwas Bildbearbeitung. Ich habe mir leider gestern mein Ubuntu zerstört, als ich versucht habe, die Intel iGPU und die AMD HD 7870 für jeweils einen Monitor im Multimonitorbetrieb aufzusetzen. Bei Win10 hat das out of the Box funktioniert. Ärgerlich.

Frage Nummer 4: brauche ich mehrere Tastaturen/Mäuse, wenn ich die beiden VMs parallel laufen lasse?

Frage Nummer 5: kennt jemand unRAID von limetech? Das benutzt Linus von Linus Tech Tips, das sieht in den Videos sehr performant und nicht besonders schwierig zu konfigurieren aus.

Und letzte Frage: ich benutze zwar schon lange Linux, aber ein wirklicher Experte bin ich nicht, ist Arch trotzdem für mich geeignet? Ich bin bereit zu lesen und zu lernen, in der Virtualbox habe ich Arch + Gnome installiert, das fand ich jetzt nicht so extrem schwierig.

Und eine allerletzte Frage: gibt es ein Forum, wo ich mit meinem Projekt besser aufgehoben wäre?

Auf jeden Fall schonmal vielen Dank!
 
1. Weder host noch VM brauchen eine GPU. Linux kann auch ohne laufen. Via Vt-d wird nur eine GPU and eine VM gegeben, die aber exklusiv. Beim Rest ist es egal: da kann emuliert werden wie unter Virtualbox auch
2. Jede, wirklich jede Distro die du haben willst. Beim Kernel, qemu, etc musst du vielleicht selber kompilieren was imho eine gute Idee wäre.
3. Kommt darauf an ob emuliert oder via passthrough. Ich würde emulieren. Ja Treiber sind immer notwendig: 2D Beschleunigung. Wobei man die Intel Treiber eben nicht installieren muss egal wo.
4. Nein.
5. Wieso willst du sowas. Performance ist da völlig und total irrelevant und ist afaik auch nicht das was UnRAID lösen will.
 
Uy, da hast du ja ein Fass aufgemacht!
Ich hatte das auch mal vor, es aber dann doch gelassen. (Hier im Forum wird man dann gern angepöbelt, warum man denn so einen komplizierten Kram machen will.)
Kann dir immerhin ein paar Links posten, wo es beschrieben wird.
Zunächst musst du dich für eine Virtualisierungssoftware entscheiden. Dabei gibt es verschiedene Arten, siehe hier. Meines Wissens sind native Hypervisoren (wie Qemu/KVM oder Xen) dabei performanter als gehostete, wie Virtualbox.

Diese Anleitung ist unter Linux Mint, mit Xen:
https://forums.linuxmint.com/viewtopic.php?f=231&t=212692

Hier mit Ubuntu und KVM, darin ist auch eine Anleitung mit VMWare verlinkt:
https://www.pugetsystems.com/labs/articles/Multiheaded-NVIDIA-Gaming-using-Ubuntu-14-04-KVM-585/

Was die Distribution angeht, würde ich @HominiLupus zustimmen, wobei die meisten ja automatisch eine GUI starten, was du nicht willst, wie du schriebst. Daher würden sich entweder Ubuntu Server oder eben Arch anbieten, denn ich schätze, es ist einfacher, die nach deinen Wünschen zu konfigurieren, als eine "Klickibunti-Distro" dahingehend umzubiegen.
Hoffe, ich konnte dir damit ein klein wenig weiterhelfen.
 
Wenn du zwei Tastaturen und zwei Mäuse anschließt, dann kannst du je eine per USB Passthrough an die Windows-VM durchreichen und hättest dann zwei gleichzeitig nutzbare Arbeitsplätze.

Ein passthrough der iGPU ist oft problematisch, da müsstest du wohl auf dem Host einen X Server installieren, auf dem der Spice Client läuft der sich zu KVM mit QXL o.ä. verbindet.

Einfacher wäre es, wenn der Host auch gleichzeitig deinen Arbeitsdesktop enthält. Wenn dir das nicht so lieb ist, und du wenig Erfahrung mit Arch hast, dann würde ich Ubuntu Server als host vorschlagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
HominiLupus schrieb:
5. Wieso willst du sowas. Performance ist da völlig und total irrelevant und ist afaik auch nicht das was UnRAID lösen will.
Weil es einfacher zu konfigurieren ist, als wenn ich das alles selber mache und rumprobiere, wie gesagt, ich bin nicht der riesige Linuxexperte, das ist schon eine Herausforderung. Ich meinte die Performance der VM ;)

grünerbert schrieb:
Danke, den link kannte ich noch nicht! Ich wollte KVM nutzen, weil das etwas performanter als Xen ist und meine GPU kein FLReset kann (was kvm anscheinend nicht braucht).

chithanh schrieb:
Einfacher wäre es, wenn der Host auch gleichzeitig deinen Arbeitsdesktop enthält.
Ok, so wird es gemacht.

Vielen Dank schonmal für die Tipps.
 
HerrRossi schrieb:
Die Hardware scheint alle Bedingungen für mein Vorhaben zu erfüllen.
Ja, solange dein ASRock H77 wirklich VT-d unterstützt.

HerrRossi schrieb:
Frage Nummer 2: Welches Linux nehme ich für den Host, womit kann man die meiste Leistung rausquetschen?
Die Wahl des Hosts wird sich kaum auf die Leistung auswirken.

HerrRossi schrieb:
Frage Nummer 4: brauche ich mehrere Tastaturen/Mäuse, wenn ich die beiden VMs parallel laufen lasse?
Für den Anfang könntest du Synergy ausprobieren. Eine zweite Maus / Tastatur kannst Du dann - bei Bedarf - immer noch kaufen.

HerrRossi schrieb:
Und letzte Frage: ich benutze zwar schon lange Linux, aber ein wirklicher Experte bin ich nicht, ist Arch trotzdem für mich geeignet?
HerrRossi schrieb:
Ich bin bereit zu lesen und zu lernen
Dann solltest du eigentlich keine großen Probleme mit Arch Linux haben.
 
Also im Bios vom Mainboard kann ich VT-d einschalten, dann geh ich mal davon aus, dass das MB das beherrscht.
 
Also Qemu läuft schonmal.

Cinebench 570 in der VM vs. 604 direkt unter Windows finde ich jetzt gar nicht mal so schlecht. Wenn es bei der GPU auch nur so wenig Leistungsverlust gibt, wäre ich sehr zufrieden.
 
Bei der GPU wirst du quasi keinen Verlust haben. Bei mir war leider der RAM der Engpass, aus irgendeinem Grund war der sehr langsam in der VM.
 
wenn du die onboard gpu nutzen willst (egal ob für den host oder gast) mußt du zwingend einen kernel mit acs patches nutzen, sonst geht gar nix. ich halte es für sinnvoll eine möglichst aktuelle distro zu nehmen. archlinux ist für kvm sicher ideal geeignet (wobei man auch mit einem ubuntuderivat arbeiten kann) (willst du xen nutzen würde ich eher ubuntu/fedora nehmen)

außerdem ist der guide sicher ein guter anfang:
http://vfio.blogspot.nl/2015/05/vfio-gpu-how-to-series-part-1-hardware.html
 
NemesisFS schrieb:
Bei mir war leider der RAM der Engpass, aus irgendeinem Grund war der sehr langsam in der VM.

Danke für die Info! Wie kann ich das am besten testen?

@Y-Chromosome: Arch läuft sehr gut :) Danke für den Link. Die iGPU läuft auch ohne Probleme, ist eine Intel HD 2000. Ich mache es so, wie chithanh vorgeschlagen hat: ich nutze den Linux Host auch zum normalen arbeiten und verzichte auf einen parallel laufenden Linux Gast.
 
freut mich, dann hat entweder arch den patch in ihren kernel aufgenommen oder (hoffentlich) ist er in den mainline tree eingeflossen.
würde mich über erfahrungsberichte deinerseits freuen (ich habe das zuletzt vor gut zwei jahren eingerichtet)
 
HerrRossi schrieb:
Danke für die Info! Wie kann ich das am besten testen?

Ich habe das dann nicht weiter verfolgt, das Problem war aber offensichtlich, weil Spiele immer geruckelt haben wenn viel geladen wurde (Hearthstone loading screen, Starcraft 2 mit größeren Armeen). Die Spiele selbst liefen flüssig, insbesondere bei Shootern hatte ich keine Probleme, als auch bei Grafikbenchmarks.
 
Y-Chromosome schrieb:
wenn du die onboard gpu nutzen willst (egal ob für den host oder gast) mußt du zwingend einen kernel mit acs patches nutzen, sonst geht gar nix.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Das hängt einzig von der verwendeten Hardware ab.

Y-Chromosome schrieb:
dann hat entweder arch den patch in ihren kernel aufgenommen oder (hoffentlich) ist er in den mainline tree eingeflossen.
Weder noch: https://wiki.archlinux.org/index.php/PCI_passthrough_via_OVMF#ACS_Override_Patch
 
Ich hab mich noch nicht an passthrough rangetraut, ich will mir nicht das System zerschießen...
 
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