Welche schnellen Desktop-Festplatten im externen Gehäuse nutzen?

[outatime]

Hallo zusammen,

ich bräuchte mal ein Feedback bezüglich schneller SATA Platten, die ich in einem Thunderbolt 3 Gehäuse zum Desktop-Einsatz einbauen will, ohne dass es jetzt dramatisch teuer wird.

Und zwar werde ich jetzt meinen Mac Pro Arbeitsrechner als Freiberufler nach Jahren abstoßen, der noch 4 Einschübe hatte. Eine Platte war für das System, die anderen 3 als RAID Verbund für temporäre Arbeitsdateien, Downloads, Cloud-Daten. Für das Archivieren von Aufträgen, Filmen und Musik habe ich ein NAS mit WD Reds drin.

Da jetzt bei dem neuen Rechner (entweder iMac Pro oder MBP) nur eine 1TB SSD für das System drin sein wird, brauche ich eine schnelle Zugriffmöglichkeit über USB-C. Da will ich mir die "Thunder3 RAID Station" von Akitio zulegen. Ich weiß nicht, welche bezahlbaren 4/6TB HDDs die beste Schreib / Lesegeschwindigkeit haben. Für dasselbe Geld bekomme ich als SSD gerade mal zwischen 512GB und noch nicht mal 1TB.

Ich dachte beispielsweise an WD Black oder Gold in 4TB bzw. Seagate BarraCuda Pro 4TB, die sogar noch etwas günstiger ist. Diese Platten will ich als RAID1 Verbund in das Gehäuse setzen. Habe ich vielleicht noch etwas Qualitatives in diesem Segment vergessen? Eine SSD wäre mir natürlich auch lieber, nur sind die Preise aktuell noch etwas hoch.

 

[Humptidumpti]

Ich bin ja auch Apple Fan aber manchmal muss man doch mit dem Kopf schütteln was das Zeug kosten soll. Externe Gehäuse mit 2 Festplatten (selbst im Raid 0) macht jedes popel Gehäuse mit USB 3.0 mit.

Nehmen wir mal an ne schnelle Festplatte schreibt und liest am äußeren Rand ~220MB/s. Im Raid 0 wären das ~440MB/s. Das ist etwa das was ein stink normaler USB 3.0 Port an jedem Rechner mitmacht. (Hab gerade mal meine externe SSD gebencht. Die Capt bei etwa 460MB/s)

Du willst Raid 1 was nur 220MB/s sind. Im maximum.

https://geizhals.de/raidsonic-icy-box-ib-rd3662-c31-60202-a1703935.html?hloc=at&hloc=de

USB-C, gleiche Performance wie die komische Thunder Station und 250€ gespart.

Ich würde auch keine High End Festplatten nutzen. Macht einfach keinen Unterscheid jetzt die Ultra NAS Geräte zu verbauen. Prinzipiell alles die gleiche Grütze. Stink normale Seagate IronWolf und fertig.

 

[BlubbsDE]

Da kann man eigentlich sagen, egal. Die Drei Unterscheiden sich nicht wirklich.

 

[rg88]

Sorry, aber ich musste grad echt lachen

Du nutzt das beruflich, sagst du brauchst schnellen Speicher, kaufst ein vollkommen überteuertes PC-Gerät, aber bei den Platten sparst du dann? Muss man das verstehen?

Festplatten sind alle entsprechend lahm. 150MB/s sind so das Maximum was man in der Praxis erreicht.

Was hast du eigentlich mit dem RAID-1 vor? Eine Datensicherung ist das nämlich nicht, bzw. kann es nicht ersetzen. Es ist nur eine Ausfallsicherheit, die manchmal klappt, manchmal auch nicht

 

[outatime]

Es ist nur eine Ausfallsicherheit, ja. Wie beschrieben habe ich ein NAS mit Spiegel und C2-Cloudbackup für Projekte. Von der Warte her kann hier nichts passieren.

Auf den Satz "Überteuerter Mac und dann kein Geld für Festplatten" habe ich schon gewartet. Es geht nur darum, ein ordentliches Gehäuse zu haben, in welches ich jetzt vergleichsweise gute HDDs einsetze und wenn die SSD Preise fallen, diese dort einbauen will in 1-2 Jahren.

Das Ganze ist für Downloads, einige temporäe Arbeitsdateien, Adobe Cloud. Nur, um die Platte des Systems sauber zu halten.

 

[Humptidumpti]

Das "gute" Gehäuse bringt dir absolut garnix. 0 Mehrperformance. Es kostet dich nur mehr Geld.

Es macht durchaus Sinn bei externen Gehäusen für mehr als 2 Festplatten auch etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen. Aber bei 2 Platten macht es einfach keinen Sinn.

Genau so die teuren "Enterprise" Platten zu kaufen. Du bekommst die gleiche Performance (vermutlich sogar bessere Ausfallsicherheit, weil die Enterprise Platten wirklich dafür ausgelegt sind 24/7 durch zu laufen und nicht viele Starts und Stops vertragen) für viel weniger Geld.

 

[outatime]

Ok, danke. Aber warum lohnt sich ein Gehäuse beispielsweise bei 4 Einschüben, aber nicht bei 2? Es gibt dort einen Hub mit weiteren Anschlüssen, SD Slot und einem Lüfter.

 

[rg88]

1. Was willst du mit einem SD-Slot?
2. Bei ner SSD brauchst keine Lüfter
3. Weil 400 Euro für ein x-beliebiges Gehäuse ohne Besonderheiten einfach verdammt viel Geld ist, das man anderweitig viel besser investieren kann.

 

[BlubbsDE]

Eben. Bei dem Gehäuse plus 2 HDDs bist Du fast bei dem Preis einer ordentlichen 4 TB SSD. Auf ein Raid1 für Datensicherheit kann man gerne verzichten. Das bietet keine Sicherheit nur schnellere Verfügbarkeit. Und bei dem von Dir geplanten Einsatz für das Laufwerk ist das wohl egal.

 

[outatime]

Ok, danke für die Hilfe. Dann gucke ich mir mal 2 und 4 TB SSDs an

 

[Humptidumpti]

Wenn du mehr als 2 Einschübe hast macht es oft auch Sinn auf höhere Raid Level zu setzen. Höhere Raid Level benötigen parity Berechnungen und einen ordentlichen Controller mit Idealerweise eigener CPU und eigenem Cache. Ohne das sind die externen Raid 5/6 Gehäuse einfach ziemlich lahm in der Datenübertragung.

Deshalb macht es Sinn da mehr Geld in die Hand zu nehmen und was "ordentliches" zu kaufen.

Beispiel:
https://geizhals.de/highpoint-rocketstor-rs6124v-a1901835.html?hloc=de

 

[D0m1n4t0r]

Wenn du dir ein externes Gehäuse holst, hol dir eins das auch Raid 5 oder Raid 6 kann. Das ist relativ ausfallsicher und zudem auchnoch flott unterwegs.
Alternativ kannst du dir auch nen billigen Zweitrechner bauen und den als NAS benutzen. Meist günstiger ab ner bestimmten Anzahl Festplatten als die Fertiggehäuse.

 

[rg88]

Wenn du dir ein externes Gehäuse holst, hol dir eins das auch Raid 5 oder Raid 6 kann. Das ist relativ ausfallsicher und zudem auchnoch flott unterwegs.

Ergibt bei 2 Platten aber keinerlei Sinn, da nicht nutzbar

Ergänzung (16. Oktober 2018)

Alternativ kannst du dir auch nen billigen Zweitrechner bauen und den als NAS benutzen. Meist günstiger ab ner bestimmten Anzahl Festplatten als die Fertiggehäuse.

und man hängt dann bei Gigabit-LAN bei maximal 125 MB/s fest. Was hat das Ganze dann gebracht, bis aus den hohen Stromverbrauch? Zudem hat der TE bereits ein NAS

 

[outatime]

Genau, NAS ist bereits im Einsatz. Ich glaube als Zwischenspeicher wären 2x1TB Samsung 860 Pro ganz ordentlich als Raid1.

 

[supastar]

Beispiel:
https://geizhals.de/highpoint-rocketstor-rs6124v-a1901835.html?hloc=de

Und das Teil hat einen Hardware-RAID-Controller integriert?
Ich bezweifle das etwas für den Preis. Im Datenblatt ist davon auch nicht die Rede, macht bei so einem System auch wenig Sinn.
Ist ja nur ein kleines Enclosure.

Ich sehe hier für den TE auch keinen wirklichen Vorteil, hier auf einen RAID-Verbund zu setzen (außer eingeschränkt RAID 0 oder 1)

 

[outatime]

Welche Möglichkeiten außer Raid1 bei 2 Platten habe ich denn noch wenn es um Ausfallsicherheit geht?

 

[Humptidumpti]

@supastar
Nein da ist mit Sicherheit kein richtiges Hardware RAID drin verbaut. Aber ich vermute irgend ein ROC (RAID on Chip) also ein besserer pseudo RAID Controller vielleicht sogar mit ner kleinen CPU ohne Cache. Anders lassen sich die bis 700MB/s Schreiben die Highpoint da angibt nicht realisieren. Da gibts von Marvell Chipsätze. Die nennen das Hardware Assisted.

@outatime
Keine

 

[outatime]

Hat jemand Erfahrungswerte mit dieser SSD hier? Es scheint für den Preis mit 2TB keine vergleichbaren Platten zu geben: SanDisk Ultra 3D 2TB SSD

 

[Isaz]

Also in Sachen HDD könnte ich dir die Seagate Ironwolf NAS empfehlen. Ab einer Größe von 6 TB haben die nämlich 7200 Umdrehungen zu einem sehr ansprechenden Preis. Relativ leise sind sie auch noch.
Die Modelle mit 4 TB und weniger haben allerdings nur 5900 Umdrehungen, die sind also ein gutes Stück langsamer.

Die 6 TB Version schafft jedenfalls so ca. 230 MB/s maximal, das ist ganz schön flott für eine HDD.

Auf dem Mac würde ich im Übrigen lieber ein Software RAID mit Appleraid anlegen. Die Platten im TB Gehäuse einzeln ansprechen, dann mit diskutil appleraid ein RAID 1 erstellen. Damit hat man dann nämlich eine Überwachung des RAID durch das OS und kann im Festplattenmanager den Status beobachten und auch ein Rebuild starten. Richtiges RAID eben. Und meiner Erfahrung nach ist das auch ein sehr solides System, ich nutze das schon jahrelang mit mehreren RAIDs und hatte noch nie ein Problem damit.

Bei den Akitio Gehäusen mit dem Hardware RAID ist es oft gar kein richtiges RAID, sondern eine stumpfe Spiegelung. Ich habe das gerade bei einem Akitio Thunder 2 Duo Gehäuse genauer ausgetestet, da wurde Platte A ganz stumpf auf Platte B gespiegelt.
Die Platte B war im RAID Modus aber wie ein schwarzes Loch, über das man keinerlei Informationen bekommt (nicht sichtbar im System, keine SMART Werte usw). Außerdem ist es so, dass wenn Platte A kaputt wäre, man die Platte B ausbauen muss, in ein Dock stecken, und die Daten von dort sichern muss. Wenn man einfach eine neue Platte in Slot A steckt, wird die B nämlich sofort gelöscht. Auch wenn man Platte B in den Slot A wechselt, wird sie beim Einschalten sofort gelöscht.

--> sowas kann man nicht ernsthaft als "RAID" bezeichnen, da gibt es so viele Fallstricke und Unsicherheiten, außerdem keinerlei Info über den Zustand des RAID und der Platte B - das Gehäuse hat ja nur zwei blinkende LEDs, das ist ein bisschen dürftig für ein RAID.
Deshalb habe ich erst kürzlich drei dieser Gehäuse vom Hardware-"RAID" auf Apple Software RAID umgestellt. Jetzt kann ich alle Laufwerke mit DriveDX überwachen lassen und in MacOS überprüfen, ob alle RAIDs noch richtig online sind.
Für Apple Software RAID empfehle ich allerdings dringend, dass man das alles im Terminal macht. Im Festplattenmanager funktioniert es irgendwie nie richtig, da bekommt man bei Rebuilds usw. immer nur "fehlgeschlagen" zu lesen, im Terminal klappt das aber einwandfrei und ist auch recht intuitiv und einfach.

Trotzdem ist natürlich auch bei RAID-1 ein zusätzliches Backup Pflicht, ein RAID stellt nur die Verfügbarkeit sicher und ist kein Backup. Von dem her muss man sich überlegen, ob man überhaupt ein RAID braucht. Ich nutze das auch nur beruflich, privat finde ich RAID völlig überflüssig, da mache ich einfach nur regelmäßige Backups.

PS: im Fall von SSDs muss noch dazu gesagt werden, dass SSDs, die man in MacOS mit Appleraid in ein Software RAID packt, leider nicht getrimmt werden. Auch wenn man per trimforce den Trim für alle SSD im System aktiviert, Appleraid leitet das leider nicht durch.

3. Weil 400 Euro für ein x-beliebiges Gehäuse ohne Besonderheiten einfach verdammt viel Geld ist, das man anderweitig viel besser investieren kann.

Die Akitio Thunderbolt Gehäuse sind so teuer wegen Thunderbolt. Ganz einfach. Akitio macht aber auch ganz gute USB 3 Gehäuse, da bekommt man ein 2-Bay Gehäuse schon für unter 100 Euro. Die Qualität ist aber wirklich gut, das ist keine komische Klapper-Plastik-Ware, die sind echt hochwertig. Kann man auch für Windows nur empfehlen, da laufen die nämlich genau so

 

[outatime]

Ich habe zwischenzeitlich noch mal über die Performance von Desktop-Platten nachgedacht und mir 4 Samsung 860 Evo 1TB bestellt. Diese wollte ich in ein Akitio Thunderbolt 3 Quad Mini einsetzen mit Einschüben für SSDs. Das Gehäuse ist über den Euro-Importeur für ca. 200€ zu erhalten. Danke für die Info mit Software Raid bei SSDs, bei meinen alten internen HDDs hat das prima geklappt mit Apples Raid1-Verbund.