Welche Software zur Datenrettung

murof

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Hallo zusammen,
welche Recovery Software nutzt ihr zur Datenrettung / Restauration, die die Ordner und Dateinamen auch wiederherstellt?
Was sind eure Favoriten? Die Vorgehensweise / Vorbereitungen habe ich mir angelesen, habe auch schon ein paar Programme ausprobiert, Z. B. Stellar-Phönix Data Recovery Vers. 7. unter Windows 10.
Aber als es dann ans Abspeicher ging waren die Orner und Dateinamen nur nummeriert. Oder habe ich was falsch gemacht / nicht beachtet beim Scannen der HDD? Sind dass vielleicht die Rohdaten vom Tiefenscan?

Ich möchte nur wissen was ihr benutzt, damit ich alles was restauriert wurde auch mit den original Namen wieder hergestellt wird.
DAnke im Voraus und Grüße
murof
 
Oh man.. Ich denke du hast dich noch nicht mit den Basics beschäftigt.

Grundsätzlich ist es so, dass Dateinamen und Dateipfade GETRENNT von dem Dateiinhalt abgespeichert werden.

Vereinfachtes Beispiel im Dateisystem:
Dateiname: "abc.txt"
Ort: [ID des des Ordners]
Daten beginnen im Sektor: 15234

Das Dateisystem verwaltet sich ähnlich wie Telefonbuch und zeigt auf einen Sektor (eine Telefonnummer).

Wenn nun eine Datei GELÖSCHT wird, dann werden diese 3 Informationen Dateiname, Ort, Datenbeginn gelöscht. Die physische Datei liegt noch so lange in den Sektoren ab 15234 bis dort neue Daten hingeschrieben werden.

(Die Telefonnummer ist immer noch existent und gleich geblieben, aber die Rückwärtssuche funktioniert nicht mehr. --> "Welche Datei liegt in Sektor 15234" / "Wem gehört Rufnummer 15234?")


Die Datenrettungsprogramme durchforsten stumpf diese Sektoren, wo laut Dateisystem keine aktiven Dateien mehr liegen, und stoßen dann auf den Sektor 15234, schauen was für eine Datei das gewesen sein könnte und stellt die wieder her. (die Sektoren bis vermeintlich eine andere Datei beginnt)

--> Aber: Dateiname und Ort sind WEG, egal welches Tool du benutzt.
 
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Und bitte nicht auf das gleiche Laufwerk wiederherstellen, von dem du retten willst.
Für das OS sind die Stellen, an denen deine zu rettenden Daten standen nämlich unbelegt und bereit zum wieder beschreiben....
 
murof schrieb:
Ich möchte nur wissen was ihr benutzt, damit ich alles was restauriert wurde auch mit den original Namen wieder hergestellt wird.
Wenn das so einfach wäre, würde es keine Datenrettungssoftware bzw. Dienstleister geben.

Ich benutze dd, dd_rescue, testdisk und/oder DMDE.

Das mit den original Namen und Ordnern, kannst du dir aus dem Kopf schlagen, das wird nur teilweise, wenn überhaupt funktionieren.

CU
redjack
 
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EaseUS Data-Recovery-Wizard. Scannen geht mit der Freeware, man kann sehen was gefunden wird und für
die Datenrettung dann die Vollversion erwerben.
 
Mit GetDataBack habe ich sehr wohl Dateien incl. korrekter Bezeichnung und Pfade wiederherstellen können.
Mag sein, dass das nicht in jeder Situation funktioniert, aber die hatte ich dann wohl einfach noch nicht.
 
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Mit Recuva "klick" hab ich auch schon mal die vermeintlich gestorbene Festplatte eines Freundes komplett retten können. Ein Versuch ist es sicherlich wert. Wichtig: Daten auf ein anderes Medium retten und nicht auf dem gleichen Medium! Das geht in den Einstellungen
 
murof schrieb:
die die Ordner und Dateinamen auch wiederherstellt?

R-Studio und Autopsy.
Wenn denn diese Informationen noch da sind. Meist nicht.

Das was im Post #6 von @redjack1000 steht passt.

Dran denken, wenn Du eine SSD hast, ist meist eine Wiederherstellung nicht moeglich wenn nach der Loeschung nicht sofort die SSD abgeschaltet wurde.

Sorg also dafuer, das fuer den Fall des GAU Du die wichtigen Daten gesichert sind. Natuerlich auch so das die Wiederherstellung getestet funktioniert. Steht ja auch schon im Thread.
 
Neben EaseUS Data-Recovery-Wizard würde ich auch Isobuster empfehlen, welches von Polizeibehörden eingesetzt wird.
 
Sephe schrieb:
Oh man.. Ich denke du hast dich noch nicht mit den Basics beschäftigt.

Grundsätzlich ist es so, dass Dateinamen und Dateipfade GETRENNT von dem Dateiinhalt abgespeichert werden.

Vereinfachtes Beispiel im Dateisystem:
Dateiname: "abc.txt"
Ort: [ID des des Ordners]
Daten beginnen im Sektor: 15234

Das ist etwas zu stark vereinfachend: Die Daten, die zu einem Eintrag im Inhaltsverzeichnis ("directory") liegen nicht notwendigerweise hintereinander, sondern können kreuz und quer auf der Festplatte liegen.

Sephe schrieb:
Das Dateisystem verwaltet sich ähnlich wie Telefonbuch und zeigt auf einen Sektor (eine Telefonnummer).

Im Telefonbuch steht die Telefonnummern direkt neben den Namen. Für's Verständnis besser ist die Vorstellung einer alte Bibliothek, die noch mit Karteikarten arbeitet. Auf den Karteikarten stehen die Standorte der Bücher.
Die Bücher selber haben aber keine Umschläge, man weiß also nicht, was im Buch enthalten ist, selbst wenn man vor dem Buch steht. Reingucken lässt einen erahnen, was es sein könnte.

Sephe schrieb:
Wenn nun eine Datei GELÖSCHT wird, dann werden diese 3 Informationen Dateiname, Ort, Datenbeginn gelöscht. Die physische Datei liegt noch so lange in den Sektoren ab 15234 bis dort neue Daten hingeschrieben werden.

(Die Telefonnummer ist immer noch existent und gleich geblieben, aber die Rückwärtssuche funktioniert nicht mehr. --> "Welche Datei liegt in Sektor 15234" / "Wem gehört Rufnummer 15234?")


Die Datenrettungsprogramme durchforsten stumpf diese Sektoren, wo laut Dateisystem keine aktiven Dateien mehr liegen, und stoßen dann auf den Sektor 15234, schauen was für eine Datei das gewesen sein könnte und stellt die wieder her. (die Sektoren bis vermeintlich eine andere Datei beginnt)

Ein Beispiel für ein solches Datenrettungsprogramm ist die Software PhotoRec aus dem Testdisk-Paket. Mit der Methode lässt sich aber nicht herausfinden, wo der zweite Band des Brockhaus in der Bibliothek steht.

Sephe schrieb:
--> Aber: Dateiname und Ort sind WEG, egal welches Tool du benutzt.

Nein, nicht notwendigerweise. Bei FAT16 und FAT32 Dateisystemen lassen eventuell Unterverzeichnisse finden und damit sind Dateinamen und Speicheranfangsort gegeben (nicht aber der komplette Pfad).
Bei anderen Dateisystem gibt es noch Logdateien des Dateisystems, die man auswerten kann.
Bei NTFS wird nur der Verzeichniseintrag als gelöscht gekennzeichnet und die Sektoren, bzw. Cluster, in denen sich die Daten befinden freigegeben. Werden diese Cluster nicht durch andere geschriebene Dateien in Beschlag genommen, lässt die Datei komplett inklusive Dateinamen wiederherstellen.

Einfache Datenrettungsprogramme arbeiten wie PhotoRec und können niemals Dateinamen und -pfade ermitteln. Typischerweise sind diese Programme auch schlechter als PhotoRec.

Gute kommerzielle Programme können auch bei teilweisen Beschädigungen des Dateisystems eventuell vorhanden Daten auffinden, die die Zuordnung von Dateinamen möglich machen.
 
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