Welche Verbindungsart für lange Strecke von PC zu AVR?

Sarasate

Cadet 4th Year
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Moin!

Vorab: Habe mir diesen Sticky schon aufmerksam durchgelesen, aber keine Antwort auf meine Frage rauslesen können.

Ich möchte meinen PC zwecks 5.1 Sound mit meinem Denon AVR 1910 verbinden. Allerdings muss ich dazu einige Meter zurücklegen, um genau zu sein von den Lautsprechern zum AVR 8-10m und vom PC zum AVR 8m. Am PC habe ich bislang nur Multichannel Output (MSI P43 Neo). Allerdings habe ich auch vor in naher Zukunft eine neue Grafikkarte zu kaufen, da habe ich mich allerdings noch nicht festgelegt.

Nun meine Frage: Wie verbinde ich ich am besten meinen PC mit dem AVR? Im Moment habe ich ja nur die Möglichkeit Multichannel zu nutzen, da ich ja aber vor habe mir eine neue Grafikkarte zu kaufen, wollte ich mal vorher fragen, ob ich evtl. in Hinsicht auf diese Problematik bei der Wahl meiner GPU was beachten sollte. Es gibt ja scheinbar Grafikkarten, die Ton per HDMI ausgeben können. Meine Gedanken dazu waren nun, ob das qualitativ einen Unterschied macht, genauer gefragt, ob ich mit Störungen zu rechnen habe, wenn 3 Chinch-Kabel und 6 Lautsprecherkabel parrallel liegen.

Wiedergegeben werden sollen übrigens in erster Linie Musik via Spotify und Winamp, sowie Spiele (falls das für Kodierungen o.ä. relevant ist).

Für jegliche Tipps, wie ich es am besten bewerkstellige, bin ich dankbar!
 
Die Lautsprecherkabel sollten nur einen ausreichenden Querschnitt haben (und am besten Vollkupfer-Kabel), dann geht das.

Cinch würd ich aber nicht unbedingt über die Länge verlegen, die Signale sind deutlich schwächer und damit anfälliger auf Störungen. Da sollte man schon hochwertige Kabel mit guter Schirmung verwenden. Besser ist es digital in den AVR zu gehen, HDMI wäre optimal und mit einem vernünftigen (nicht der billigste NoName-Mist) HighSpeed HDMI Kabel sind 10m auch kein Problem.

Soundausgabe kann eigentlich jede neure Grafikkarte.
 
Da es sich bei Musik meist um ein Stereo-signal handelt... Aber first things first.

Die wohl einfachste, wenngleich nicht gerade günstige und mechanisch auch nicht sehr belastbare, Verbindungsmöglichkeit von PC zu AVR wäre per LWL (Lichtwellenleiter), so denn beide Geräte dies unterstützen. Ist eine kleine, schwarze, etwas quadratische Buchse. Auch als TOSLINK bekannt.

Zweite, ungünstigere Variante da sehr Fehleranfällig: S/PDIF Coax. Durch den langen Übertragungsweg muß das Kabel schon sehr gut abgeschirmt sein und darf auch nicht allzu vielen starken Biegungen und quetschungen ausgesetzt sein.

Dritte, aufwendige Variante: Da es sich bei Musik meist sowieso um ein Stereo-Signal handelt, wie eingangs erwähnt, nutzt Du Übertrager. Und zwar mit z.B. 1:25 und 25:1-Kopplung. Du symmetrierst das Signal, um induzierte Spannungen herauszufiltern, und transformierst es zuerst hoch, dann wieder herunter, um die Leitungsverluste sowie den Leiterquerschnitt zu verringern. Es ist wichtig dabei, daß die Übertrager, die Du auswählst, sekundärseitig eine Mittenanzapfung haben. Das Übersetzungsverhältnis wählst Du nach Kabelquerschnitt und Übertragungsleistung aus. Für zehn Meter würden auch 1:4 und 4:1 durchaus ausreichen. Die primärseitige Spannung Ausgangsseitig (PC) wird 2 Volt wohl eher nicht überschreiten (Line-Pegel: -4dBu üblich)

Für die Lautsprecher könntest Du etwas ähnliches machen, aber je nach Ausgangsleistung des Verstärkers können die jeweiligen Ausgangsübertrager dann doch schon sehr schmerzhaft ins Geld gehen. Dann doch lieber den etwas größeren Querschnitt wählen. Bis 500Wrms reichen 2,5mm², darüber hinaus 4mm²-6mm². Wer mehr als 1kW bei sich aufstellt, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen.

Die tatsächlich einfachste Variante wäre eben die Verbindung über LWL. Bloß nicht das Kabel stark knicken.

Variante 1 und 3 vermeiden übrigens auch das allseits beliebte Brummschleifen-Problem, Variante 2 könnte dies zum Verhängnis werden, da diese eine direkte, leitende Verbindung zwischen zwei Geräten darstellt, deren Signalmasse nicht zwangsläufig auf dem gleichen Bezugspotential liegt.
 
Zuletzt bearbeitet: (Brummschleife ergänzt)
Ja, SPDIF (also digitale Übertragung) ist auch noch eine Alternative zu HDMI. 10m sind für ein gutes COAX-Kabel übrigens absolut kein Problem. man nimmt einfach eines das eigentlich für analoges Video gedacht ist und bekommt eine super Übertragung ;-) der Preis für sowas hält sich in Grenzen.

Musik ist Stereo, korrekt. Aber ich denke mal er will seine Spiele dann schon in 5.1 haben und dann braucht er dafür einen Encoder um das per SPDIF auszugeben.

Mit seinem Mainboard wird das aber eh nicht klappen, das hat keinen SPDIF-Anschluss. Da wäre eine Asus Xonar DS(X) als Soundkarte fällig.
 
Na ja, auch die anderen Kanäle kann man mit Übertragern ausstatten. Der AVR bräuchte dann allerdings die Anschlußmöglichkeit eines externen decoders. Rein logisch ist der Anschluß über LWL die beste Wahl, da hier das Signal potentialfrei übertragen wird und zudem auch der Aufwand gering ist. Es müssen eben nur beide Geräte über passende Anschlüsse verfügen.

Wenn dies eben nicht der Fall ist, bleibt einem eben nur die symmetrische Signalübertragung, bei der die beiden Geräte ebenfalls galvanisch voneinander getrennt werden.

Warum sich im Heimanwendermarkt die unsymmetrische Signalübertragung durchgesetzt hat, war wahrscheinlich nur eine Kostenfrage. Auch gebe ich zu bedenken, das Übertrager keine linearen Bauteile sind und den Klang auch beeinflussen. Ich persönlich bevorzuge allerdings diese Variante, da sie weitaus mehr Gestaltungsmöglichkeiten und Pegelspiele ermöglicht, als digitale Tontechnik.
 
Komisch das das SPDIF (optisch (Sony Phillips Digital Interface)) leiser ist als das Signal über HDMI (Glaskabel vs Kupfer) auf meinen Yamaha RX-V671 ist.
 
Das kann ganz unterschiedliche Ursachen haben... welche Quellen werden jeweils benutzt? Evtl. liegts an der genutzten Kodierung und wie diese gewandelt wird. Oft hat man ja auch einen Lautstärkeunterschied zwischen DTS und Dolby Digital.
 
Wow, wahnsinn wie schnell man hier so spät noch so tolle Antworten bekommt - danke!

Also über einen optischen Ausgang verfüge ich im Moment, wie gesagt, leider nicht. Einen solchen würde ich wohl nur per dedizierter Soundkarte bekommen oder? Die Vorgeschlagene ist diese hier? Die ist ja durchaus günstig zu haben. Allein die 3 Chinch-Kabel wären ja schon teurer.

5.1 Signal soll auf jeden Fall möglich sein! @Twostone: Die Sache mit den Übertragern höre ich zum ersten Mal. Habe ich das richtig verstanden, dass das nur bei Stereo-Betrieb infrage kommt?

Würdet ihr, wenn irgend möglich, den zurückzulegenden Weg verringern, um Multichannel mit Chinch zu nutzen? Ich könnte die Kabel halt auch mitten durch den Raum legen und mir dann irgendwas not-elegantes überlegen die zu verdecken, wenn die Strecke doch so ein großes Problem und vorallem einen so gravierenden Kostenfaktor darstellt.

EDIT:
Ach ja: Würde denn eigentlich irgendwas (Qualität, etc.) gegen HDMI sprechen, wenn ich eh vor habe mir eine neue GPU zu kaufen und ja scheinbar die meisten neueren GPUs HDMI out samt Ton bieten? Das scheint ja auch die günstigste Variante zu sein (nur ein Kabel statt drei, keine extra Soundkarte, Strecke kein Problem).
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kannst auch Multichannel mit Übertragern realisieren, entsprechend komplexer wird dann eben der Aufbau. Auch muß Dein AVR über einen entsprechenden Multichannel-Eingang (meist für externe decoder) verfügen.

Die Idee der Übertrager ist einerseits die Entkopplung der Geräte sowie die Symmetrierung des Signals, aber eben auch Verringerung der Leitungsverluste durch Leistungsumwandlung bei gleichem Leiterquerschnitt. Ähnliches Prinzip nutzt man auch in Hochspannungsübertragungsnetzen: Durch die höhere Spannung fließt bei gleicher Leistung ein geringerer Strom. Da der Widerstand der Leitung ein ohmscher Widerstand ist (Drahtwiderstand), interessiert ihn nicht die Frequenz, wohl aber der Strom, der durch den Leiter fließt. Je geringer der Strom, umso geringer der Spannungsabfall (da Strom*Widerstand=Spannung am Widerstand). Nun würde es Dein Verstärker sicherlich übelnehmen, lägen am Eingang sagen wir mal 25V an. Deswegen mußt Du dies, was Du vorher hochtransformiert hast, im gleichen Verhältnis wieder heruntertransformieren.

Ein gleiches Prinzip findet sich in der Elektroakustik, der sog. 100V-Technik, wo in der Übertragungsstrecke die Spannung auf 100V hochtransformiert und an den Verbrauchern (Schallwandler) wieder heruntertransformiert wird. Auch hier werden die Leitungsverluste über hohe Spannungen/geringe Ströme kleiner gehalten als im normalfall Kleine Spannung/Großer Strom. Wir reden hier dann gar von wehrwegigen Strecken und Längen mehrerer hundert Meter.


Sarasate schrieb:
Ach ja: Würde denn eigentlich irgendwas (Qualität, etc.) gegen HDMI sprechen, wenn ich eh vor habe mir eine neue GPU zu kaufen und ja scheinbar die meisten neueren GPUs HDMI out samt Ton bieten? Das scheint ja auch die günstigste Variante zu sein (nur ein Kabel statt drei, keine extra Soundkarte, Strecke kein Problem).

Dieser HDMI-out ist, iirc, lediglich ein von der Soundkarte durchgeschleiftes Signal und nicht etwa von der Graka selbst generiertes Signal. Kann aber auch ein softwareseitig eingefügtes, codiertes Digitalsignal sein, was über den Bus zur Graka übertragen wird. Auch gilt für diese Verbindung die gleiche Fehleranfälligkeit und die gleichen Nachteile wie für S/PDIF Coax.

Wenn Du Dir eine SC mit optischen Ausgang holst, bedenke, daß auch Dein AVR einen optischen eingang braucht, sonst ist das ganze nur ein extravaganter laserpointer.


Jesterfox schrieb:
Das kann ganz unterschiedliche Ursachen haben... welche Quellen werden jeweils benutzt? Evtl. liegts an der genutzten Kodierung und wie diese gewandelt wird. Oft hat man ja auch einen Lautstärkeunterschied zwischen DTS und Dolby Digital.

Wir reden hier von digitalsignalen, iirc. Ein digitales Tonsignal hat einen anderen Bezugspunkt als ein analoges Signal. Während ein Analoges Signal bei 0V beginnt und nach oben theoretisch offen ist, endet ein digitales Signal bei 0dB hart, und die untere Grenze ist abhängig von der verwendeten Bittiefe des DACs. Während sich bei einem analogen Audiosignal die Signalstärke durch Leitungslängen, Leitungsquerschnitte, etc. ändern wird, ändert sich das Digitalsignal nur bei Änderung der Auflösung.
Der beobachtete (bzw. gehörte) Unterschied liegt wahrscheinlich eher an den DACs des Verstärkers, der entweder andere Bittiefen bei den einzelnen Anschlüssen nutzt oder aber schlichtweg einen anderen Verstärkungsfaktor hinter das umgewandelte Signal und vor den Endverstärker legt.
 
Zuletzt bearbeitet: (HDMI eingefügt, A/D-Betrachtung)
Dieser HDMI-out ist, iirc, lediglich ein von der Soundkarte durchgeschleiftes Signal und nicht etwa von der Graka selbst generiertes Signal. Kann aber auch ein softwareseitig eingefügtes, codiertes Digitalsignal sein, was über den Bus zur Graka übertragen wird. Auch gilt für diese Verbindung die gleiche Fehleranfälligkeit und die gleichen Nachteile wie für S/PDIF Coax.

Das stimmt so nicht ganz. Aktuelle Grafikkarten haben mittlerweile eigene Audiocontroller, die mit entsprechenden Dekodern (Dolby/DTS) ausgestattet sind. Deshalb werden auch extra Audiotreiber mitinstalliert, da es sich um eigenständige Chips handelt. Die Ausgabe erfolgt über den HMDI Ausgang der Grafikkarte und wird dann im AVR gewandelt. Was soll daran Fehleranfällig sein?

Wir reden hier ja auch nicht über HiFi Stereo sondern um besseres 5.1 Geballer. Da reicht eine HDMI Verbindung über die Grafikkarte wohl mehr als aus. Verlustbehaftet ist das Signal ja wohl kaum.

Beim Durchschleifen des Signals musste man früher den (Onboard)Soundchip mit der Grafikkarte über einen Header (per SPDIF) verbinden. Das gibt es heute nur noch selten.

Wenn Du vorhast eine aktuelle Grafikkarte nachzurüsten und vor allem Spiele und Filme mit Surroundsound wiedergibts, dann würde ich ganz klar diese Variante bevorzugen. 10m über HDMI sind wie Jesterfox bereits erwähnt hat, kein Problem.
 
HDMI hat bei Multichannel sogar Vorteile gegenüber SPDIF, da es die Kanäle für 5.1 verlustfrei (entweder als Multichannel PCM oder die HD tonspuren von Filmen) übertragen kann. SPDIF kann dies nur bei Stereo. Der Encoder für 5.1 entfällt dementsprechend. Die Analogwandler eines AVR dürften auch locker besser sein als die des Mainboards von daher würde sich eine anloge Verbindung per Cinch oder Übertrager nur lohnen wenn man sich noch eine gute Soundkarte dazu kauft.


Die Soundkarte wäre die richitge für SPDIF, wobei man prüfen sollte wie viel Platz man am besten neben der Grafikkarte lässt wegen der Kühlung ud ob dann die PCI Variante (Xonar DS ohne X) nicht günstiger wäre. An sich würde ich aber PCIe bevorzugen, da ist die warscheinlichkeit das man sie auch in einem neueren PC noch einbauen kann höher. Die karte hat auch mit DTS:Connect einen Encoder für 5.1, Surroundsound in Spielen ist damit möglich (weshalb ich auch immer diese Karte empfehle, es ist die günstigste die das bietet und bei digitalem Ausgang ist die analoge Qualität der Karte nebensächlich).
 
Jesterfox schrieb:
HDMI hat bei Multichannel sogar Vorteile gegenüber SPDIF, da es die Kanäle für 5.1 verlustfrei (entweder als Multichannel PCM oder die HD tonspuren von Filmen) übertragen kann. SPDIF kann dies nur bei Stereo.

Vielleicht etwas unglücklich formuliert. Es ist möglich, ein DD oder DTS codiertes Signal über S/PDIF zu senden, das von einem Decoder dann auch wieder in ein analoges 5.1 oder 7.1-Signal umgewandelt werden kann. Es hängt immer vom im Empfänger verbauten Wandler ab, ob er das Signal auch verarbeiten kann. In der heutigen Zeit könnte man allerdings auch schon fast davon ausgehen, daß die meisten Hersteller auch einen DD/DTS-Decoder mit in den Signalpfad verbauen. Schließlich ist das ein tolles Bauernfängerargument. Trotz Lizenzgebühren.

Die Analogwandler eines AVR dürften auch locker besser sein als die des Mainboards von daher würde sich eine anloge Verbindung per Cinch oder Übertrager nur lohnen wenn man sich noch eine gute Soundkarte dazu kauft.

Wenn man denn einen AVR der mittleren oder höheren Preisklasse wählt, ist das Argument schlüssig. Wenn es allerdings nur ein 200€-Ziegelstein aus dem Mädchenmarkt ist, habe ich da allerdings so meine Zweifel. Da würde ich dann doch schon eher dazu raten, das analogsignal der (vergleichsweise teureren) Soundkarte zu nutzen. Im Zweifel hilft ein Blick auf die verbauten Komponenten im Signalpfad.

Was allerdings überhaupt keinen Sinn macht, wäre billiges und teures equipment zu vermischen. Der superteure Verstärker liefert keinen besseren Klang, wenn er von einem onboard-chip befeuert wird, und die sündhaft teure Soundkarte rechnet sich auch nicht, wenn der Verstärker das Signal nicht ordentlich aufbereitet. Das beste Preis/Leistungsverhältnis erhält man wohl, wenn man eine gute Soundkarte verbaut und das Audiosignal analog zu guten Endverstärkern überträgt. Das Geld, das man am Decoder spart, kann man getrost in die Klangqualität der Endstufen investieren.

Ich gebe nochmals zu bedenken, das die derzeit wohl gebräuchlichsten mehrspurigen Tonquellen in erster Regel Filme sind. Die meisten Musiktitel werden immer noch in Stereo abgemischt. Spiele sind ein anderes Thema, hier kann man darüber nachdenken, ob es sinnvoll ist, daß die Soundkarte die Klänge nicht nur positionieren soll, sondern auch encodieren. Was schlichtweg eine Frage der Rechenleistung ist.

Für die meisten Heimanwender ist die Variante LWL wohl die beste Wahl, wie ich bereits mehrfach erwähnte, da hier der Aufwand und das benötigte Fachwissen am geringsten sein muß. Von HDMI über längere Strecken, vor allem bei Verlegung parallel zu anderen, wechselspannungsführenden Leitern, würde ich eher abraten, da hier Störgrößen zu Fehlern und sogar zu Komponentenausfällen führen können.

Die Variante Analogübertragung über lange Strecken ist eher was für Enthusiasten und Leute, die gerne auch ein wenig mit Ton und Pegel spielen, wenn man nur "standardpegel" übertragen will über lange Strecken von einem Gerät zu nur einem anderen, ist man mit LWL bestens bedient.

Mr.Zweig schrieb:
Das stimmt so nicht ganz. Aktuelle Grafikkarten haben mittlerweile eigene Audiocontroller, die mit entsprechenden Dekodern (Dolby/DTS) ausgestattet sind. Deshalb werden auch extra Audiotreiber mitinstalliert, da es sich um eigenständige Chips handelt. Die Ausgabe erfolgt über den HMDI Ausgang der Grafikkarte und wird dann im AVR gewandelt. Was soll daran Fehleranfällig sein?

Die Fehlerquellen liegen in diesem Falle, wie oben bereits erwähnt, außerhalb der Geräte in der Übertragungsstrecke:

Sarasate schrieb:
Meine Gedanken dazu waren nun, ob das qualitativ einen Unterschied macht, genauer gefragt, ob ich mit Störungen zu rechnen habe, wenn 3 Chinch-Kabel und 6 Lautsprecherkabel parrallel liegen.

Da das übertragene (Digital-)Signal unsymmetrisch übertragen wird, ist es auch passend anfällig gegen induzierte Spannungen. Zwar kann das übertragene Digitalsignal einzelne Bitfehler in einem einzelnen Telegramm noch korrigieren per design, aber wenn sich diese Bitfehler anhäufen, kann es sehr schnell dazu führen, das gesamte Datenpackete nicht mehr auswertbar sind. Für den Heimanwender ist es ja noch zu verkraften, wenn es mal kurz in den Lautsprechern knackt oder der Ton mal stockt. Wenn es allerdings eine einfache alternative gibt, die dies vermeiden könnte...

10m sind zwar keine lange Strecke, aber wenn ich mit einer 50cm langen, unsymmetrischen Signalleitung eine Leistungsführende andere Leitung kreuze, kann ich mir selbst schon auf diesen 50cm gewaltige Störungen einfangen. Transformatorprinzip.
 
Zuletzt bearbeitet:
Twostone schrieb:
Vielleicht etwas unglücklich formuliert. Es ist möglich, ein DD oder DTS codiertes Signal über S/PDIF zu senden, das von einem Decoder dann auch wieder in ein analoges 5.1 oder 7.1-Signal umgewandelt werden kann.

Unglücklich in dem Sinne das "verluistfrei" wohl nicht deutlich genug heraus kam. DD und DTS sind verlustbehaftete Komprimierungsverfahren, nur deren HD-Varianten die auf BluRays Verwendeung finden sind verlustfrei, aber auch nicht per SPDIF übertragbar (da fehlt die Bandbreite)


Beim Klang ging ich ja erst mal vom OnBoard aus (der TE hat ja noch keine Soundkarte), da ist auch ein 200€ AVR besser. Teuer und billig mischen ist tastächlich an sich keine so gute Idee, aber wenn man digital aus dem PC herausgeht ist es völlig egal was man dort nimmt. Das ganze wird zu einem simplen I/O Baustein. Da gute AVRs meist auch gute Wandler haben reicht es diese digital zu versorgen, am besten per HDMI. Ein gutes HDMI Kabel ist ausreichend geschirmt, da gehen bis zu 15m Entfernung. Da würd ich nicht unbedingt mit einem extra LWL rumhantieren und Ton / Bild getrennt übertragen. Das man für Spiele noch den Encoder extra braucht kommt ja auch noch dazu.

Eine Variante die mir noch einfällt: ein USB AudioInterface per aktiver USB-Verlängerung anschließen und direkt am AVR positionieren. Dann wären die Cinh-Kabel sehr kurz. Allerdings glaube ich nicht das man mit dieser variante für 5.1 besser weg kommt als mit dem AVR selbst. 5.1 USB Soundkarten sind eher selten und zwischen einer Asus U7 und einem guten AVR dürfte wohl auch kaum ein Unterschied sein. Die Variante ist eher was für Stereo, wo Verstärker meist keinen digitalen Eingang haben, dafür aber sehr gute USB DACs verfügbar sind.
 
Jesterfox schrieb:
Unglücklich in dem Sinne das "verluistfrei" wohl nicht deutlich genug heraus kam. DD und DTS sind verlustbehaftete Komprimierungsverfahren, nur deren HD-Varianten die auf BluRays Verwendeung finden sind verlustfrei, aber auch nicht per SPDIF übertragbar (da fehlt die Bandbreite)

Bevor wir uns in akademische Streitereien über Kleinigkeiten im Nachkommabereich verrennen, gebe ich schlichtweg zu, daß meine Einwände in dem gegebenen Fall eher tatsächlich eher unerheblich sind. Wir reden hier immerhin von einem Privathaushalt, also immer noch Kleinleistung auf geringer technischer Ausbaustufe. Der Übertragungsweg ist mit 10m gering, es gibt keine großen Leistungen in diesem Haushalt, und die Verwendung guter Kabel kann da schon das bischen, was tatsächlich an Spannungen induziert werden könnte in den Signalweg auch wieder verringern, den Rest erledigen die eingebauten Fehlerkorrekturmechanismen.

Warten wir, bis jemand mal eine Strecke von 200m und mehr verlegen will, mit mehreren Abgriffen und einem Umfeld, in dem man auch Leistungen jenseits der 200kW antrifft, dann können wir uns ausführlicher austoben.

Für diesen Fall verneige ich mich freundlich und pflichte Deiner Lösung bei. Für den TE ist sie angemessen und einfach zu realisieren und erfüllt den Zweck. Der TE hat jetzt die Wahl zwischen HDMI und LWL, mit Begründungen für beide, und auch die Gewißheit, daß auch noch andere Sachen möglich wären. Ob jetzt ein Unterschied zwischen DTS HD und DTS hörbar ist oder nicht... Ganz ehrlich: Mir egal. Da ich die Signale sowieso aufbereite und nachbearbeite, spielt das für mich kaum eine große Rolle. Ich bin von der digitalen Klangübertragung wieder abgewichen Richtung analog, da mir dies mehr Spaß macht und mehr Gestaltungsmöglichkeiten erlaubt, aber das ist nur meine persönliche Präferenz. Digitale Tontechnik hat ebenfalls ihre guten Seiten und ist beileibe kein Teufelswerk.

Danke für die freundliche Diskussion, es hat Spaß gemacht. (keine Ironie)
 
Hehe, jup. Audio ist wenn man sich tiefer damit beschäftigt viel auch eine Frage des eigenen Geschmacks. Ich mag tatsächlich eher den klaren und analytischen Klang den digitale Tontechnik bietet. Aber ich kann es auch verstehen wenn Jemand eher die Eigenheiten der analogen Technik mag und z.B. auf Schallplatte und Röhrenverstärker setzt.

Für die meisten Leute wird es aber wohl ausreichen wenn man dir gröbsten Störfaktoren ausschließt und es "einfach läuft".
 
Nochmal: Wow! Fantastisch was für geballtes Fachwissen man zu jeglicher Uhrzeit vollkommen umsonst hier erhält. Richtig klasse, dass es Leute wie euch gibt, die ihr Wissen gern teilen!

Ich muss zugeben, dass Begriffe wie DTS, DD usw. im Moment nicht mehr für mich sind als "was was man mal gehört hat" und somit kein Entscheidungskriterium für mich sein kann. Die optische Variante mit dem hoch- und runterwandeln klingt für mich ehrlich gesagt komplizierter als digital per HDMI. Ich habe auch überhaupt keine Vorstellung davon was für Hardware man dazu bräuchte und vor allem was diese kosten würde. Vermutlich ja aber mehr als ein gutes HDMI-Kabel.

Könnt ihr mir Begriffe nennen auf die ich dann achten sollte bei der Wahl der GPU, damit am Ende auch alles klappt wie erwartet? Also muss die Grafikkarte dann eine bestimmte Art von HDMI unterstützen? Irgendwelche Kodierungen? Oder ähnliches?

Und was macht ein "gutes" HDMI-Kabel aus? Kann ich mich drauf verlassen, dass ein Kabel gut ist, wenn bei bspw. Amazon was von "mehrfacher Abschirmung" steht und es etwas teurer ist?

Mein AVR bietet übrigens sowohl Multichannel- und HDMI- als auch optische Eingänge.
 
Sarasate schrieb:
Die optische Variante mit dem hoch- und runterwandeln klingt für mich ehrlich gesagt komplizierter als digital per HDMI.

Bei der Verbindung per LWL (optisch) braucht es für Dich keine weitere Hardware, da Dein AVR bereits über optische Eingänge verfügt und Deine Soundkarte über optische Ausgänge.

Das mit dem Hoch- und Runtertransformieren war eine Spielart der analogen Signalübertragung über Kupferkabel. Das wird bei größeren Übertragungslängen und/oder Größeren Leistungen im Umfeld interessant und sollte eigentlich mehr eine Info sein, daß es noch eine weitere, konventionelle Variante gibt als digitale Spielereien. HDMI und LWL sind allerdings beide weit günstiger und mit weit weniger Arbeits- und Rechenaufwand verbunden.

Vorteil HDMI: Du kannst auch auf dem selben Kabel (Leitungsbündel) ein Videosignal zusätzlich zum Audiosignal übertragen und laut Jesterfox sogar die "HD"-Variante von DTS und DD. Anschluß an Dein TV kann also auch noch möglich sein. Belegt aber einen Ausgang an Deiner GraKa.

Nachteil HDMI: es ist eine leitende Verbindung zwischen zwei Geräten, die auf einem unterschiedlichen Bezugspotential liegen können, was dann zu Ausgleichsströmen auf der Schirmung führen würde. Auch ist die Leitung und das Signal auf Grund der geringen Pegel anfällig gegen Fremdinduzierte Spannungen.

Vorteil LWL: Galvanische Trennung. Es handelt sich um eine nicht leitende Übertragungsstrecke, das Signal wird über Lichtwellen übertragen. Dadurch keine Ausgleichsströme noch Induktionsanfälligkeit.

Nachteil LWL: Kabel ist teurer, überträgt nur das Audio-signal und darf weder stark geknickt noch gepresst werden.

Sowohl bei HDMI als auch bei LWL muß Dein AVR das Signal umwandeln, was er aber kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sarasate schrieb:
Und was macht ein "gutes" HDMI-Kabel aus? Kann ich mich drauf verlassen, dass ein Kabel gut ist, wenn bei bspw. Amazon was von "mehrfacher Abschirmung" steht und es etwas teurer ist?

Beim Kauf am besten auf die Bezeichnung "HDMI-High Speed mit Ethernet" achten. Im Markting gibts zwar oft Bezeichnungen wie 1.3, 1.4 und so weiter, aber die sind vollkommener Murks. Jedoch kann es bei längeren Strecken zu Ausfällen kommen. Bei 8-10m kann man auf gut Glück das billigste vom Billige kaufen und es läuft evtl. sogar perfekt. Ich würde jedoch etwas mehr ausgeben so 10 - 30€ bei 10m. Aber nicht mehr - es gibt unglaublich viel Snake Oil und die Hersteller wollen alle nur dein Geld ;)

8m sind im Handel kaum erhältlich. Passen evtl. auch 7.5m ? Sonst halt 10m kaufen.
 
Das es Probleme mit Potentialunterschied gibt ist aber recht selten. Teilweise ist die Masse der digitalen Eingänge innerhalb vom AVR auch vom Audiopfad getrennt, so das es hier meist keine Probleme gibt im Gegensatz zu analogen Verbindungen.

Bei der Grafikkarte würd ich einfach drauf achten eine der akutellen Generationen zu nehmen, die können alle Audio per HDMI. Bei ATI/AMD ab der 5000er Serie (die älteren können kein 5.1 PCM) und bei nVidia ab den 500ern (die 400er hatten teilweise noch Einschränkungen bei den Fähikeiten des Audiochips)



Zu DTS und DD: das sind einfach komprimierte Audioformate ähnlich wie mp3 die bei DVDs und BluRays verwendung finden. Bei SPDIF reicht die Bandbreite bei unkomprimierten Ton nur für Stereo, deswegen finden diese Formate dort Anwendung. Beim Abspielen eines Films wird dabei die Tonspur einfach 1:1 übertragen. Bei einem Spiel muss der berechnete Ton erst in dieses Format gewandelt werden. Mit der passenden Soundkarte ist das aber nur ein Haken in der Konfiguration (Ausgabeformat auf Dolby Digital Live oder DTS:Interactive stellen). Der Rest vom System kriegt nichts weiter davon mit.
 
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