Welchen "Wert" hat ein Firmenfahrzeug im Vergleich zum "Brutto"?

garfunkel74

Commander
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Hallo,

ich muss mal fragen ob es hier Leute gibt, welche ein Firmenfahrzeug nutzen und mir weiterhelfen können bei meiner Frage. Dazu würde mich auch interessieren, wie ihr handeln würdet, wenn ihr die Person seid um die es geht (nur als Anhaltspunkt für mich und nur rein fiktiv) :D

Beispiel:

Ein Ingenieur (40, 3 Kinder) arbeitet bei einem relativ großen Unternehmen und hatte dort die Teamleitung. Inklusive aller Leistungen verdient er dort 85.000€/Jahr Brutto. Nun schließt aber der Mutterkonzern das Werk und alle sind ab dem 01.01. arbeitslos.

Nun wird ihm von einem anderen kleineren Unternehmen als Einstieg 60.000€/Jahr und ein Firmenfahrzeug im Wert von 30.000€ angeboten (Kilometer komplett frei, Frau darf auch fahren, Versicherung und Steuer, Reifen inklusive) Dazu darf er sich in diesem Wert alle 4 Jahre ein neues Fahrzeug raussuchen.
zur Info: die tägliche Fahrt ins Geschäft wären für "nur" ihn 2km hin und 2km zurück

Mich würde interessieren ob ihr an diesem Angebot "Interesse" hättet und wie ihr dieses "Auto" bewerten würdet im Bezug auf das Gesamtbrutto.

Vielen Dank
 
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Bei einem Brutto-Listpreis von 30.000€ und 2 km Arbeitsweg müsstest du mit der 1%-Regelung 318€ als geldwerten Vorteil versteuern. Die Frage ist dann, wieviel würde es dich kosten, ein eigenes Auto dafür zu nutzen, inkl. aller Kosten.

Angesehen davon: Von 85.000€ auf 60.000€ runter ist schon ein ziemlicher Unterschied. Da gleicht das Auto wohl nicht ganz aus.
 
Als Daumenwert kannst du 800 € Netto veranschlagen.
Davon aber bitte die Kilometer zum Arbeitsplatz wegrechnen, die müssen nämlich versteuert werden und die sind Aua!
Die Personalabteilung gibt hierzu auskunft.

Das ganze kann man zwar wieder bei der Steuererklärung als Pendlerpauschale angeben, rechnet sich aber meiner Meinung nach dann nur wenn man privat viel fährt.

Ich würde es vermutlich nicht machen. 85.000 € ist aber auch ein netter Betrag :D
 
Wenn die Aufgaben passen und das Unternehmen in Ordnung ist, würde ich bei einem Arbeitsweg von 2km nicht lange überlegen. Zeit ist viel mehr wert als Geld.
 
Den Gehaltsabschlag wird man mit dem Auto niemals auffangen können, höchstens abmildern.

Aus meiner Sicht kommt es bei einem Firmenwagen mit 1% Regelung sehr stark darauf an, wie viel man privat fährt und was alles inklusiv ist (Wartung/Verschleiß/Reifen/Steuer/Versicherung ist ja Standard, Sprit nicht immer). Je nach dem was alles dabei ist muss man sich die Gegenrechnung aufmachen was man davon wie stark nutzt und was einen das ohne Firmenwagen privat kosten würde. Je nach persönlichen Verhältnissen kann das extrem unterschiedlich sein; bsp. man wohnt in einer Großstadt und nutzt normalerweise kaum ein Auto, dann hat man eher wenig davon - wer hingegen viel privat fährt und im Zweifelsfall auch noch den Sprit bezahlt bekommt hat einen durchaus großen Vorteil. Des Weiteren hängt das ganze auch noch stark an den persönlichen steuerlichen Umständen, sowohl was den Einfluss des zu versteuernden geldwerten Vorteils angeht als auch was man brutto mehr bräuchte um die Privatausgaben für die Mobilität ohne Firmenwagen auszugleichen.

Zur Beispielrechnung: Ein Golf Kombi um die 30000€ Bruttolistpreis kostet im Privatleasing bei 20000km ohne Anzahlung ca. 400€/Monat, dazu kommt noch Versicherung, Verschleiß, Wartung und Steuer, also rechnen wir mal mit knapp 600€. Dann kommt noch bei ca. 5l/100km Verbrauch noch ca. 100€ Sprit dazu und wir landen bei 700€. Ausgehend von ca. 50% Gesamtabzügen vom Gehalt müsste man also ca. 1400€/Monat mehr Bruttogehalt haben um das gleiche ausgeben zu können.
1400€/Monat sind in Summe ca 17000€ im Jahr also entsprechend kleiner wird die Lücke.
In dieser Modellrechnung stecken jetzt natürlich sehr viele Annahmen die jeder für sich persönlich bewerten muss.

Ich selbst fahre mit meinem Firmenwagen (wirklich alles inklusiv) sehr viel günstiger Auto als ich jemals privat fahren könnte.
 
????
Was Du da schreibst ist doch nicht vergleichbar.
Die Bude is ab 01.01.2016 zu! und Du bekommst jetzt n Angebot - was soll man da sagen?^^

Was rechnet Ihr da rum?
Er is ab dem 01.01 arbeitslos!
Er hätte n Angebot für n neuen Job - aber der alte Job is doch eh weg!
 
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Also eine Arbeitsstelle in nur 2km Entfernung würd ich mir durchaus etwas "kosten" lassen (außer man lebt in der Stadt). Da kann man sogar nach Hause fahren um zu essen :)

Ansonsten kann ich dir nicht helfen, bei Firmenfahrzeugen muss man zum Teil aufpassen, was man alles nicht darf. In deinem Beispiel siehts aber gut aus. Nur den Unterschied gleicht es sicher nicht aus.
Kommt hier ein Steuerklassensprung dazu?
 
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Das Angebot liegt deutlich unter seinem aktuellen Gehalt. Die Frage ist jedoch, wiegt der kurze Arbeitsweg von 2km nicht sogar das Gehalt eher auf. Wie lang musste er vorher fahren? Pendlerpauschale dürfte es meiner Ansicht nach nicht geben ... gibt es doch erst ab afaik einen Arbeitsweg von 20km, oder?

Ansonsten ist natürlich klar, erstmal die Stelle annehmen und sich dann aus dieser herausbewerben, außer die Rücklagen/Abfindung ist entsprechend hoch, dass der Leidensdruck okay ist. Wobei ich das von der Region abhängig machen würde, gibt es mit seiner Qualifikation weitere Unternehmen wo er arbeiten kann oder nicht.

Auch sollte ihm bewusst sein, das Firmenpleiten am Markt nicht ganz vorbeigehen. Schließt ein großes Unternehmen ein Standort bekommen das die anderen Firmen am Standort auch mit und versuchen sich die besten Mitarbeiter günstiger einzukaufen.
 
Den kaufmännischen Wert eines Firmenwagen berechnen geht recht leicht (s.o.), die Frage ist eher wie das persönliche Nutzungsverhalten aussieht. Ich bin mit meinem in den Urlaub weite Strecken gefahren (1000km one way), im Sommer mindestens einmal im Monat nach Belgien oder Holland ans Meer. Ich habe auch zwischendurch mal einen netten Unfall gehabt. Weder die Kilometer, noch der Unfall haben mich beim Firmenwagen groß gejuckt (Tankkarte war incl.). Sobald was gerasselt hat ab zum BMW Händler und durchchecken lassen. Nach 2y Klimaanlage checken & nachfüllen lassen (welcher Privatmann macht sowas?). Dazu immer neue Reifen, Sommer wie Winter (wurden ja gut runtergefahren) und nach 3y bestellt man sich einen neuen. Besser gehts kaum. :evillol:

Wenn die Karre natürlich 90% vor dem Haus steht macht es 0 Sinn, daher die Frage wie das persönliche Nutzungsprofil aussieht. Bei 2km zur Firma würde ich mit dem Bike kommen, meiner Frau den Firmenwagen lassen und die eventuell vorhandene Privatkarre abschaffen. Kombination von Zeitersparnis + Firmenwagen wäre mir die Gehaltsdifferenz wohl wert (auch wenn der Wagen es alleine nicht rausreißt).

Ach ja, Wagen muss im Arbeitsvertrag verdrahtet werden. Nur so bist Du bei Verlust sicher, daß zumindest ein Gehaltsausgleich stattfindet.
 
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danke für eure hilfreichen Antworten.

seine bisherige Kilomterstrecke war 21km/Tag einfache Strecke

Es geht darum, als möglicher neuer Arbeitgeber diesem Mann, der eine enorme Qualifikation hat, ein interessantes Angebot zu machen. Als Arbeitgeber denkt man da langfristig und wie jemand hier im Thread schrieb, "könnte" er hier anfangen und parallel sich bei Bosch oder Daimler bewerben.

Faktisch kann das "neue" kleinere Unternehmen nicht 85.000€/Jahr stemmen, aber es wäre durchaus möglich diese 60.000€/Jahr und das Fahrzeug anzubieten. Mehr ist noch nicht drinnen bei uns, aber es gibt schon Möglichkeiten in der Zukunft.

Das kleinere Unternehmen will ihm das halt "schmackhaft" machen.:D
 
Dann frag nach weiteren Goddies die der Kandidat interessant finden könnte. Möglichkeit auf Home-Office mit 1 Tag in der Woche als Beispiel. Oder mehr Urlaubsanspruch. Statt meinetwegen 30 Tage kann er 35 Tage nehmen.
Es muss nicht immer zwingend das höhere Gehalt sein.
 
Man könnte schauen ob man beim Wagen noch etwas hochgeht, für 30k ists recht schwer einen vernünftigen Wagen mit Extras zu bekommen. Wer zu fünft fährt wird halt nicht mit einem Golf klarkommen.
Ansonsten kreativ sein und überlegen was man an anderen Goodies so anbieten kann, müssen nicht immer nur rein monetäre Anreize sein.
 
Oft ist auch der "Anschaffungspreis" nicht festgelegt. Und mit 30.000 € kommt man bei einem Neuwagen für eine Familie tatsächlich nicht weit.

Wenn der AN bei Bosch, Daimler, oder ähnlichen Kalibern anfangen könnte und wirklich so qualifiziert ist, wird er auch dort einen Firmenwagen erhalten können.
Die Frage ist, wie ihr es löst.

Bei uns kann man einen Firmenwagen nehmen, die Rechnung sieht dann so aus: (50.000 € Fahrzeugneuwert, Werkstatt, Tanken, Privatfahrten, Wartung, Reifen etc, weitere Fahrer, alles inkl., Auslandsreisen müssen genehmigt werden, sind aber eigtl kein Problem)
Entfernung: 2KM zum Arbeitsplatz.

Listenpreis Neuwagen * 1% für den Eingangspreis
50.000 € * 1% = 500 €

Listenpreis Neuwagen * 0,03 % * tägliche km für den Weg zur Arbeit und zurück:
50.000 € * 0,0003 * 4 km = 60 €

Gesamt 560 € Geldwerter Vorteil pro Monat.


Bei 12 Gehältern wäre das also ein Gehalt von 60.000 + (12*560) = 66720 € Jahresgehalt brutto.

bei kleineren Pendelwegen ist die Ersparnis für den AN dafür umso größer.

Bei 10km Arbeitsweg wären es statt 560 schon 800€ im Monat.

(Bei einem 50.000 € Wagen, und da wird es für einen Familienvater wirklich Interessant: Skoda Superb, Octavia, die größeren Mittelklasse Kombis generell).
Ob ihr dann kauft oder least, kann dem AN ja erstmal egal sein.




Weiterhin:

Urlaubstage, Fortbildungsmaßnahmen in externen Schulungszentren, Homeofficemöglichkeiten mit Übernahme der Kosten für Internet - das sind zur Zeit so die größten Anreize.
GGF auch mehr als 12 Gehälter zahlen.
 
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habe einen Fehler gemacht. Sorry. Das Firmenfahrzeug hat einen Wet von 40.000€ und nicht von 30.000€
 
Für 40.000€ bekommt er einen nackten A4 / 3er / C-Klasse / Passat.

Gebt ihm 60k Brutto plus 50.000€ Karre und er wird eher anbeißen, v.a. bei 3 Kindern.

Man muss halt auch sagen, dass er bei euch 2083€ weniger brutto im Monat (rein vom Gehalt her) bekommen wird - von 7083€ brutto auf 5000€ brutto runter ist schon extrem, das sind 30 %
 
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gh0 hat da schon recht. 50.000€ Sollte es schon sein.

Dazu Homeoffice und ein paar mehr Urlaubstage. Wie es mit Schulungen bei euch in der Branche aussieht, können wir ja leider nciht wissen :)
 
danke euch

werde mal einige Optionen näher beleuchten :D
 
Wobei 60er Gehalt und 50er Firmenwagen imo nicht ganz passen. Und für 40-45 gibts schon einen guten Superb oder Mondeo. Muss ja nicht jeder einen aus der heiligen Dreifaltigkeit der Dienstwagen fahren. ;)
 
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