Welcher Raid-Verbund macht am Meisten sinn?

Sithys

Captain
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Hallo zusammen,
wir wollen im Büro einen Fileserver auf Basis einer Synology aufbauen. Jetzt geht es um das Thema Backups und welcher Raid für uns am Meisten sinn machen würde.

Das Synology wird ein 1517+ mit 16Gb Ram. Wir wollen gerne Performancevorteile vom Raid-Verbund nutzen, als auch die Möglichkeit haben, die Platten mal zu tauschen und im feuerfesten Tresor einzuschließen (1x wöchentlich!?).

Oder gibt es sogar Tresore für solche Kisten? Wie würde man das am charmantesten lösen? Raid (Performance + Sicherheit) und Platten wegschließen / durchtauschen.
 
Raid Verbund und Platten tauschen im feuerfesten Tresor? Ähhh.... :confused_alt:

Würde ein Raid 5 oder 6 machen und dann 2 (oder mehr) externe USB3 Speicher kaufen die dann zwecks Backup angeschlossen werden und ansonsten im Tresor oder noch besser ausserhalb vom Haus gelagert werden. Beispielweise könnte immer 1 Speicher am USB angeschlossen sein und wird dann wöchentlich getauscht. Falls häufig und viele Daten geändert werden, sogar täglicher Intervall.
Aber sicher nicht Platten vom Raid rausziehen und diese dann in den Tresor legen (total sinnfrei weil eh nichts lesbares drauf ist) und Raid Rebuild dauert bei solchen Fixfertig NAS gerne mal ein paar Tage (abhängig von Volumengrösse).

16 GB RAM sind auch total übertrieben oder? Das macht Sinn wenn so 50 - 100 User gleichzeitig drauf zugreifen (habt ihr das?).
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

Raid ist kein Backup.

Die Platten beim Raid wöchentlich zu tauschen funktioniert nicht (rebuild etc....). Funktioniert zb. auch nicht beim Raid 5 o. 6 da du mit der Platte dann eh nix anfangen kannst.

Wie wäre es wenn du zwei NAS Systeme (verschiedene Standorte) kaufst und das "Produktiv-NAS" auf das andere spiegelst?
Oder eine externe HDD mit USB ans NAS hängen uns darauf sichern.

Gruß
 
RAID != Backup!!

Wir wollen gerne Performancevorteile vom Raid-Verbund nutzen
Welche Zugriffsmuster werden erwartet? Daraus ergibt sich mehr oder weniger automatisch, welche Struktur das RAID haben sollte.

als auch die Möglichkeit haben, die Platten mal zu tauschen und im feuerfesten Tresor einzuschließen
Platten in einem RAID tauscht man nur, wenn die Platten defekt sind bzw. proaktiv, wenn die Platten alt sind. Der Rebuild von einem RAID (nach dem Tausch einer Platte) strapaziert je nach RAID-Struktur alle Platten im Verbund und kann bei großen Platten Stunden bis Tage dauern.

Für das Backup nutzt man zusätzliche Datenträger (Platten, Bänder, Cloud-/Offsitespeicher, ...).
 
Platten rausziehen macht wirklich keinen Sinn. Die Daten auf der herausgezogenen Platte sind dann nicht lesbar und das Raid im NAS muss zudem (je nach Größe) stundenlang repariert werden.

Raid 5/6 im NAS und externe Festplatten/Bandlaufwerk als Backup.
Das NAS in einen feuerfesten (und damit geschlossenen) Tresor macht übrigens auch keinen Sinn da die Teile auf Wärme erzeugen und auf Dauer in einem komplett geschlossenem, kleinen Raum überhitzen würden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie meine Vorposter schon gesagt haben, ein RAID != Backup. Ein RAID ist nicht dazu gedacht, es wöchentlich zu zerreisen und neu rebuilden zu lassen. Es ist ein reiner Hardware-Ausfall-Schutz. Nimm eine/zwei externe HDDs und sichere täglich/wöchentlich da rauf.

Zum Raid-Typ: Bei der NAS könntest du ein RAID 5 mit 4 Platten + 1 Hotspare einrichten, wobei ein RAID 5 mit ungerader Anzahl HDDs besser performt. Ein Hotspare springt sofort bei einem Platten-defekt ein und macht ein Rebuild des RAIDS. Somit vergeht weniger zweit zwischen einem broken Raid und dem Rebuild.
 
sucksgsh schrieb:
Servus,

Raid ist kein Backup.

Immer wieder lustige Aussage...
schon mal daran gedacht das ein Raid für die Sicherung einer backup Datei verwendet werden kann?
nicht hmmm?

so hat man von seinem backup gleich eine Sicherung ;)
 
Moin und danke für die fixen antworten! Gibt es in der Synology denn vorgefertigte Routinen für sowas? Ich würde sonst noch 'n großes externes Laufwerk besorgen und das 1x wöchentlich an die DiskStation hängen und dann das Backup darauf fahren. Alternativ müsste ich sonst Cloudspeicher mieten und dann das ganze irgendwo hinschieben... aber auch hier die Frage: Gibt es dafür fertige Routinen? Anbindungstechnisch sind wir hier mit 250mbit Synchron Glasfaser versorgt, ich könnte Freitag abend die Sicherung anstoßen.

Maximal gleichzeitig drauf zugreifen könnten so 20 User schätze ich mal, dann doch eher 8Gb Ram?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sithys schrieb:
Das Synology wird ein 1517+ mit 16Gb Ram. Wir wollen gerne Performancevorteile vom Raid-Verbund nutzen, als auch die Möglichkeit haben, die Platten mal zu tauschen und im feuerfesten Tresor einzuschließen (1x wöchentlich!?).

Meister Speicherplatz => RAID 5
Viel Speicher und ein mehr bisschen Ausfallsicherheit => RAID 6 (aka 2Disk können ausfallen)
Viel Speicher und ein mehr bisschen Ausfallsicherheit => RAID 5 + Hotspare Disk
Wenig Speicher => RAID 1

Problem ist, nur bei RAID1 kannst du eine Platte wirklich herausnehmen und in den Tresorverstauen. Im Falle eines Raid 5 oder 6 bringt dir dies rein garnichts. Denn auf einer Platte befindet sich nur ein Teil der Daten oder die Paritäts-Informationen, diese sind alleine stehend unbrauchbar!
Schau mal hier wie die Raids genau funktionieren: https://de.wikipedia.org/wiki/RAID

Ich würde versuchen das Nas aufzubauen mit zb. Raid 5+1 Hostpare und mit einer externen Platte etc ein Backup vom Nas zu erstellen. Synology bietet solche on board Backuplösungen an.

BTW. Jedesmal, wenn du aus einem RAID eine Platte entfernst, muss das Raid Rebuilded werden. Das kostet Zeit und viel Resourcen (welche nicht mehr für die User zur Verfügung stehen). Das System wird langsam (jenach dem sogar fast unbrauchbar langsam). Wenn du natürlich eine Platte entfernst, in den Tressor legst und den leeren Slot gleich wieder mit einer HDD bestückt, können noch weitere negative Aspekte auftretten. Was passiert, wenn das RAID wegen deinem Change am Rebuilden ist und durch die "ständige Rebuildings" geht eine nicht getauschte HDD kaputt - Ja dann sind alle Daten futsch und dann hilft nur noch ein richtiges Backup.
 
Die maximale Performance inklusive Recoveringzeit bei Festplattenausfall erreicht man in diesem Fall meistens mit einem Raid Typ 10. Hierbei prüfen, ob es sich ausgeht mit der Nettokapazität der Festplatten.

Die optimale Konfiguration geht in Richtung Doppel-Nas mit Remote-Update. Hier kann im Falle einer Störung direkt umgeschaltet werden ohne Downtime, was dem Geschäft nur helfen kann.

Dazu natürlich laufende Backups auf externe Platten und falls erforderlich eine passende USV, um Abstürze bei plötzlichen Stromschwankungen/Ausfällen zu vermeiden.
 
Servus,

leider hast Du nicht geschrieben, wieviel Plattenkapazität vorgehalten werden soll.
Generell bietet sich performance- Technisch immer ein RAID5 oder 6 an.
Soll es extrem sicher sein, kann man diese nochmal spiegeln - das nennt sich dann RAID15 - braucht dann aber auch die doppelte Anzahl an Festplatten.

Für das Entnehmen von Platten für den feuerfesten Tresor:
Im Gegensatz zu meinen Vorrednern würde ich das definitiv für möglich halten. Du kannst bis zu zwei weitere Bays anschließen und hast dann Einschübe für bis zu 15 Festplatten. Wenn Du eine Bay = 5 Platten in ein separates RAID konfigurierst und darauf die Backups schreibst (Freitag komplett, an jedem Folgetag inkrementell), kannst du die dann auch wöchentlich (natürlich alle!) entnehmen und im Tresor einsperren. Ob das empfehlenswert ist oder obe es nicht günstigere Wege für ein Backup gibt, sei mal dahingestellt.
 
Ein RAID 1 z.B. ist eine Ausfallsicherheit, wenn eine Platte defekt wird und bewirkt etwa, wenn ein Kunde vor dir steht und du dennoch Auskunft geben muß (dabei brauchst du nicht die lange Zeit eines Restores ab zu warten, sondern kannst unmittelbar weiter arbeiten). Wie schon erwähnt ist jedoch keine Datensicherung (z.B. gegen versehentliches Löschen oder Virenbefall (würde nämlich alles auf beied Platten parallel passieren). Für kommerzielle Zwecke würde ich auch 2 getrennte Sicherungsplatten empfehlen. Eine (ggf wöchentlich im Firmentresor, wegen leichterer Zugriffsmöglichkeit und eine andere vielleicht in einem Bankschließfach, oder auch daheim). Übbrigens Sicherungen auch niemals ständig angeschlossen lassen, sondern nach dem Sicherungsvorgang abziehen.
 
Mir würde dieses Backup in der Cloud oder irgendwo anders über Netzwerk wohl am Besten gefallen - die Frage ist, wie kalkuliert man denn den Cloudspeicher? Bei den kalkulatoren von AWS und Azure peil ich gar nichts :freak:.

Angenommen wir hätten 20Tb im Raid an Kapazität und davon sind 15Tb voll die ich jeden Freitag in der Cloud sichern möchte - wie kalkuliere ich das mit diesen ganzen PUT / GET COPY requests und dem Speicher?
 
Bei 20 Usern reichen auch 4 GB RAM - aber kannst natürlich auch 8 machen.

Für Backup gibts von Synology eine NAS App: Die richtet man einmalig ein (kann man auch festlegen was genau gesichert werden soll, macht ja u.U. nicht alles Sinn) und dann läuft das ab Zeitplan oder ab manuellem Auslösen.

Man könnte natürlich auch noch ein 2. günstiges NAS kaufen (1 Bay oder 2 Bay) und dann da drauf die Sicherung via Netzwerk per Rsync machen (werden nur die geänderten Daten kopiert, ebenfalls easy einrichtbar im Synology Webadmin) und dieses dann in den Tresor schliessen.

Backup Cloud stösst man oft an das Upload Problem um mal eben so 15 TB zu sichern. Und beim WorstCase die riesige Datenmenge zeitnah wieder runterzuladen.
 
Zuletzt bearbeitet:
espiritup schrieb:
Wenn Du eine Bay = 5 Platten in ein separates RAID konfigurierst und darauf die Backups schreibst (Freitag komplett, an jedem Folgetag inkrementell), kannst du die dann auch wöchentlich (natürlich alle!) entnehmen

Dass das möglich ist den meisten Klar. Nur wünsche ich dir viel spass, wenn der RAID Controller die Disk gerne wieder am gleichen Port hat wie beim entfernen, bei einem Recovery Szenario.


Zu Azure rechner ist mist. Was ich sagen kann, wir bezahlen für ca 1.7TB Backupspeicher unsere AzureServer mit GEO Redundanz ca 90.-Fr im Monat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt spezielle Cloud-Backup Anbieter (wie z.B. das Cloud Backup von Terra-Cloud der WOrtmann AG), dort bezahlst du speicher für den von deinen Daten effektiv genutzten Speicherplatz. Sprich 500GB-Daten -> 500GB Speicherplatz. Die Revisionen/Versionsketten kosten hier keinen Aufpreis. Sollte also dein 500GB-Daten Backup insgesamt 1,5TB belegen, so musst du trotzdem nur 500GB buchen. Die Software für das Backup ist ebenfalls inkl., ob das allerdings nativ auf der Synology geht weiss ich nicht.

Wenn du lediglich Cloud-Speicher zu kaufst, bin ich mir relativ sicher, dass du für den total verwendeten Speicherplatz deines Backups bezahlen musst. Wie viel das ist, kommt auf die Backup-Software und die Art des Backups an. (Inkrementell, DIfferenziell, VOll-Backup, wie viel Versionen, Dedupliziereung etc.)
 
schon mal daran gedacht das ein Raid für die Sicherung einer backup Datei verwendet werden kann?
nicht hmmm?

so hat man von seinem backup gleich eine Sicherung
Ja, hat man. Aber nicht, weil die Backupdatei auf einem RAID-Volume liegt, sondern weil die Backupdatei auf einem weiteren Datenspeicher abgelegt ist. Das RAID stellt lediglich sicher, dass eine erhöhte Ausfallsicherheit vorhanden ist. Wenn du die Datei auf diesem RAID löschst, ist sie weg... da kann dir das RAID nicht helfen.
 
Veraltet45 schrieb:
Immer wieder lustige Aussage...
schon mal daran gedacht das ein Raid für die Sicherung einer backup Datei verwendet werden kann?
nicht hmmm?

so hat man von seinem backup gleich eine Sicherung ;)

Raid ist einzig und allein für die Verfügbarkeit von Daten gedacht. Ob man seine Backups dann nochmal zusätzlich gegen Plattenausfall schützen will kann jeder selber entscheiden (ist sicherlich auch sinnvoll) hat aber rein gar nichts mit der - absolut korrekten - Aussage zu tun, dass ein RAID kein Backup ist/ersetzt

espiritup schrieb:
Servus,

leider hast Du nicht geschrieben, wieviel Plattenkapazität vorgehalten werden soll.
Generell bietet sich performance- Technisch immer ein RAID5 oder 6 an.
Soll es extrem sicher sein, kann man diese nochmal spiegeln - das nennt sich dann RAID15 - braucht dann aber auch die doppelte Anzahl an Festplatten.

Sorry falls das etwas plump klingt, aber...WTF? Oô

1. Ein RAID5/6 ist so ziemlich das langsamste was es gibt...Parity berechnen kostet halt Zeit
2. RAID15? Ernsthaft? Ich mein, KANN man machen klar, schön ist aber anders. Bevor ich zig Platten an ein RAID15/16 verschwende mach ich lieber 2 getrennte RAID5/6 und verbrauche genauso viel Platz

 
Kenny [CH] schrieb:
Dass das möglich ist den meisten Klar. Nur wünsche ich dir viel spass, wenn der RAID Controller die Disk gerne wieder am gleichen Port hat wie beim entfernen, bei einem Recovery Szenario.
Ich bin mir nicht so sicher, ob das allen klar ist. Deswegen wollte ich es anmerken.
Die Platten kann man aber auch menschenlesbar beschriften. Haben wir früher bei Tapes ja auch gemacht ;)

Die Frage ist halt eher, ob die Synology das so gut mitmacht, wenn von einem RAID plötzlich alle Platten fehlen. Dann muß das ggf. neu eingerichtet werden.
Dafür wäre das Update aber performant und würde auch größere Mengen fassen - wo Cloud oder eine einzelne externe Platte eher versagen dürften.

@d4nY:
Wenn Du kein RAID15 machst, dann sind Dir die Daten nicht so wichtig. Das aber pauschal als "Verschwendung" zu brandmarken - übertreibst Du da nicht ein wenig?
Aber Dir ist ja auch RAID5/6 zu langsam. Mach einfach RAID0 und beschwer Dich dann nicht, wenn die Daten irgendwann hops gehen.
 
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