Welches Abbild zur Datenrettung?

Wackelkarton

Cadet 4th Year
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Hallo,

ich hatte im Frühjahr Probleme (mit korruptem Dateisystem?) meiner Festplatte (SSD), hab dann im Sommer ein Abbild mit ntfsclone gemacht. Ich habe die FP seit diesem Abbild nicht weiter "behandelt" und seitdem die meiste Zeit nur Dateien von dort kopiert und nicht weiter genutzt (manchmal versehentlich aber auch mehr, s. unten *).

Woanders wurde mir empfohlen, abhängig vom Ergebnis vom Smarttest ggf. ein Abbild mit dd oder ddrescue zu machen. Ich weiß leider nicht, was der Smarttest in der Hinsicht aussagt und ob jetzt ein anderes Abbild besser wäre (Vorteil vom bestehenden Abbild ist halt, dass zu dem Zeitpunkt die Festplatte näher am ZUstand ist, wo die Fehler erstmals aufgetreten sind). Für 2 Abbilder hab ich leider keinen Platz.
Ganz grob ist es ein Laptop mit Windows, die fragliche interne Platte mit ntfs, ich hab den Laptop aber seit Ewigkeiten nur mit einem Live-Linux-USB-Stick benutzt (incl. der fraglichen internen Platte). Weitere Infos in dem anderen Thread, v.a. #4: https://www.computerbase.de/forum/threads/ueberpruefung-und-ggf-datenrettung-von-festplatte.2111375/

Da ich meinen Rechner dringend neu aufsetzen muss und es nur noch daran hängt, wäre es gut, wenn mir jemand da weiterhelfen kann (für Datenrettung selbst habe ich jetzt keine Zeit mehr, das muss ich irgendwann später machen).

Hier das Ergebnis vom Smarttest Anfang November:
sudo smartctl -a /dev/sda2
(das Ergebnis war im selben Augenblick da, kann das dann stimmen?)
Code:
smartctl 7.1 2019-12-30 r5022 [x86_64-linux-5.4.0-26-generic] (local build)

Copyright (C) 2002-19, Bruce Allen, Christian Franke, www.smartmontools.org


=== START OF INFORMATION SECTION ===

Model Family:     Marvell based SanDisk SSDs

Device Model:     SanDisk SD5SG2256G1052E

Serial Number:    123368400591

LU WWN Device Id: 5 001b44 7c4e962cf

Firmware Version: 10.02.01

User Capacity:    256.060.514.304 bytes [256 GB]

Sector Size:      512 bytes logical/physical

Rotation Rate:    Solid State Device

Form Factor:      mSATA

Device is:        In smartctl database [for details use: -P show]

ATA Version is:   ATA8-ACS T13/1699-D revision 6

SATA Version is:  SATA 3.0, 6.0 Gb/s (current: 6.0 Gb/s)

Local Time is:    Fri Nov  4 03:19:15 2022 CET

SMART support is: Available - device has SMART capability.

SMART support is: Enabled


=== START OF READ SMART DATA SECTION ===

SMART overall-health self-assessment test result: PASSED


General SMART Values:

Offline data collection status:  (0x00) Offline data collection activity

                                        was never started.

                                        Auto Offline Data Collection: Disabled.

Self-test execution status:      (   0) The previous self-test routine completed

                                        without error or no self-test has ever

                                        been run.

Total time to complete Offline

data collection:                (    0) seconds.

Offline data collection

capabilities:                    (0x13) SMART execute Offline immediate.

                                        Auto Offline data collection on/off support.

                                        Suspend Offline collection upon new

                                        command.

                                        No Offline surface scan supported.

                                        Self-test supported.

                                        No Conveyance Self-test supported.

                                        No Selective Self-test supported.

SMART capabilities:            (0x0003) Saves SMART data before entering

                                        power-saving mode.

                                        Supports SMART auto save timer.

Error logging capability:        (0x01) Error logging supported.

                                        General Purpose Logging supported.

Short self-test routine

recommended polling time:        (   2) minutes.

Extended self-test routine

recommended polling time:        (  10) minutes.


SMART Attributes Data Structure revision number: 4

Vendor Specific SMART Attributes with Thresholds:

ID# ATTRIBUTE_NAME          FLAG     VALUE WORST THRESH TYPE      UPDATED  WHEN_FAILED RAW_VALUE

  1 Raw_Read_Error_Rate     0x000f   100   100   ---    Pre-fail  Always       -       121

  5 Reallocated_Sector_Ct   0x0032   100   100   ---    Old_age   Always       -       0

  9 Power_On_Hours          0x0032   253   100   ---    Old_age   Always       -       2824

 12 Power_Cycle_Count       0x0032   100   100   ---    Old_age   Always       -       2765

167 Min_Bad_Block/Die       0x0032   100   100   ---    Old_age   Always       -       29

168 Maximum_Erase_Cycle     0x0032   100   100   ---    Old_age   Always       -       289

169 Total_Bad_Block         0x0032   100   100   ---    Old_age   Always       -       424

171 Program_Fail_Count      0x0032   100   100   ---    Old_age   Always       -       0

172 Erase_Fail_Count        0x0032   100   100   ---    Old_age   Always       -       0

173 Avg_Write/Erase_Count   0x0032   100   100   ---    Old_age   Always       -       169

174 Unexpect_Power_Loss_Ct  0x0032   100   100   ---    Old_age   Always       -       194

184 End-to-End_Error        0x0032   100   100   ---    Old_age   Always       -       0

194 Temperature_Celsius     0x0022   058   070   ---    Old_age   Always       -       42 (Min/Max 20/70)

212 SATA_PHY_Error          0x0032   100   100   ---    Old_age   Always       -       0

230 Perc_Write/Erase_Count  0x0032   100   100   ---    Old_age   Always       -       0 0 1343

232 Perc_Avail_Resrvd_Space 0x0033   100   100   004    Pre-fail  Always       -       100

233 Total_NAND_Writes_GiB   0x0032   100   100   ---    Old_age   Always       -       1343

241 Total_Writes_GiB        0x0030   253   253   ---    Old_age   Offline      -       32470883161

242 Total_Reads_GiB         0x0030   253   253   ---    Old_age   Offline      -       76439062608

243 Unknown_Attribute       0x0032   100   100   ---    Old_age   Always       -       4009754624


SMART Error Log Version: 1

No Errors Logged


SMART Self-test log structure revision number 1

No self-tests have been logged.  [To run self-tests, use: smartctl -t]


Selective Self-tests/Logging not supported

* zumindest hab ich manche Datein versehentlich direkt von der FP geöffnet. In den letzten Wochen wurde einmal versehentlich Windows kurz von dieser Festplatte gebootet, direkt zu Anfang kam was in Richtung "korruptes Dateisystem" und dass es repariert werden soll und sobald ich das bemerkt habe (wenige Sekunden später), habe ich den Computer hart ausgestellt. Keine Ahnung, ob ich damit noch mehr kaputt gemacht habe.
 
sudo dd if=/dev/sda2 of=/home/path/to/image
Funktioniert so seit ca 49 Jahren. Viele Tools zum erstellen von images kanem und gingen, aber dd ist noch immer da.

wenn die platte beschaedigt ist, nimm dd-rescue
 
ddrescue ist die bessere wahl

die smartwerte sagen im grunde nichts aus für mich. ich vermute oder behaupte, der hersteller schweigt sich aus was die einzelnen werte sagen sollen. auch ist es eher ein kaffeesud lesen. die ergebnisse vom smartctl sagen im grunde nichts aus.

angenommen man hat keinen bitlocker, so könnte man auch dies noch benutzen.

ntfsfix - fix common errors and force Windows to check NTFS

--

~150 EURO sollte man schon haben fuer eine billige 1TB NVME (pcie 3.0 und dram los) plus ein ordentliches usb-c case als backup laufwerk. ansonsten dateien einzeln sichern
 
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Reaktionen: kieleich
dd oder ddrescue meint ihr trotz:
Wackelkarton schrieb:
Vorteil vom bestehenden Abbild ist halt, dass zu dem Zeitpunkt die Festplatte näher am ZUstand ist, wo die Fehler erstmals aufgetreten sind
... da ich ja versehentlich noch Aktionen mit der Festplatte gemacht habe.

madmax2010 schrieb:
wenn die platte beschaedigt ist
Ist sie das denn? Ich dachte, das könnte man am Smarttest erkennen (ich kann das nicht lesen) bzw. dachte ich, es ginge eher um ein korruptes Dateisystem (so hatte ich Dich auch in dem anderen Thread verstanden).
Ergänzung ()

_roman_ schrieb:
ansonsten dateien einzeln sichern
Habe ich. Aber manches Problem mit einer Datei bemerke ich ja erst, wenn ich sie öffne und genauer anschaue. So war das damals mit den ersten Fehlern ja auch.
 
madmax2010 schrieb:
sudo dd if=/dev/sda2 of=/home/path/to/image
Funktioniert so seit ca 49 Jahren. Viele Tools zum erstellen von images kanem und gingen, aber dd ist noch immer da.

wenn die platte beschaedigt ist, nimm dd-rescue

Hallo madmax2010,

Dein Rat ist nicht so sinnvoll.
Zwar sehe ich mit meinen beschränkten Möglichkeiten nichts Auffälliges im logfile von smartmontools, aber ein "Attribut" names "pending sector count" wie es HDD zeigen, ist hier nicht zu sehen.

Sicherheitshalber ist es immer sinnvoll, einfach ddrescue (von der GNU Foundation) einzusetzen, denn dieses Tool liefert eine aussagekräftige Logdatei und geht auf effiziente Weise mit Lesefehlern um, anders als dd.

Neben ddrescue von der GNU Foundation gibt es auch dd_rescue von Kurt Garloff.
Ein Linux-Tool namens dd-rescue ist mir nicht bekannt.

Also in Zukunft darauf achten und die kriegsentscheidenden Tools richtig benennen... :)
Ergänzung ()

Wackelkarton schrieb:
Woanders wurde mir empfohlen, abhängig vom Ergebnis vom Smarttest ggf. ein Abbild mit dd oder ddrescue zu machen.

Wenn das nicht mal das Forum von cg-security.org war, wobei da eher ddrescue empfohlen wird...
 
Hallo,

in der Sache bin ich seitdem leider noch nicht wieder dran gewesen. Nun muss ich mich aber darum kümmern.

recu schrieb:
Sicherheitshalber ist es immer sinnvoll, einfach ddrescue (von der GNU Foundation) einzusetzen,
Entsprechend der Vorschläge würde ich das Abbild dann mit ddrescue machen.
Kann ich das dann einfach auf eine externe Festplatte tun, die groß genug ist und die Datenrettung ausschließlich darauf durchführen (oder gehen mir da Möglichkeiten verloren)? So dass ich auf der EXTERNEN Platte dann 250GB ABbild habe und zusätzlich max. 250 GB gerettete Daten, die ich dann später wieder auf die INTERNE kopieren kann?

Dann würde ich direkt nach ziehen das Abbilds die interne Platte nämlich neu beschreiben und Windows 10 darauf platt machen und das Linux fest drauf installieren. Das Datenretten würde ich dann später in Ruhe machen.

Danke!
 
Ach so, danke.

Das Datenretten ist mit den Linuxtools wahrscheinlich auch besser als mit den Windowsprogrammen? (eh ich Windows platt mache und die Möglichkeit dann nicht mehr habe). Auch bei meiner Konstellation ntfs-Festplatte zuerst nur unter Windows10 verwendet, dann über Jahre nur noch von Linux-Live-USB-Stick aus genutzt (Wndows nicht mehr angehabt) (und so evtl. das Problem fabriziert)?

Und macht es denn nicht einen Unterschied, ob ein Rettungsprogramm die physische Platte vor sich hat mit den Sektoren usw.? Wenn nicht, warum nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich will weg von Windows, es war für mich nur die Frage, ob in dieser speziellen Situation (ntfs-Partition, die früher unter Windows, dann ausschließlich mit Live-Linux genutzt wurde) oder ganz allgemein Windows zur Datenrettung irgendwelche Vorzüge hat gegenüber Linux. Halt bevor ich alles platt mache.

Ich habe alle Daten schon manuell (einfaches Kopieren der Dateien und Ordner) gespeichert, aber das Vorhandensein von Dateien verhindert nicht, dass was falsches drinsteht, wie ich feststellen musste.
 
Du musst doch jetzt nicht zwingend etwas platt machen, während Du noch mitten in einer Datenrettung bist. Bring doch erstmal die eine Baustelle vernünftig zu Ende. Danach der OS-Wechsel. Wenn Du dazu nicht genügend Datenträger zur Verfügung hast, besorge Dir im Sinne der Priorisierung der Datenrettung erstmal einen weiteren, und setze die Rettung anschließend fort.

Das gleiche gilt, wenn Du sofort Linux fix installieren musst, weil Du ein entsprechendes funktionierens OS zeitnah benötigst: Neue SSD besorgen und darauf Linux frisch installieren.
 
Danke! An sich ist das wohl die richtige Reihenfolge. Bei mir ist es nur etwas speziell, aufgrund mangelnder Kenntnisse und sehr vielen offenen Baustellen.
Dr. McCoy schrieb:
Das gleiche gilt, wenn Du sofort Linux fix installieren musst, weil Du ein entsprechendes funktionierens OS zeitnah benötigst: Neue SSD besorgen und darauf Linux frisch installieren.
Das ist der Ausgangpunkt: Ich brauche ein festes Linux.
Ich habe jetzt seit Jahren ein Provisorium mit dem Live-Linux. Das ergibt aber immer neue Probleme (die Vermutung ist, das Plattenproblem ist daraus erst entstanden)
Ich habe kaum technische Ahnung, deswegen wurschtele ich mich mit Workarounds immer so durch. Aber das macht im Endergebnis mehr Arbeit und muss ein Ende haben. Außerdem habe ich ganz viele Altlasten.
Dr. McCoy schrieb:
Neue SSD besorgen
kann ich auch nicht mangels Kenntnissen. Mangels Kenntnissen (und anderer privater Probleme) ist ja seit Juli bzw. November kaum was passiert, also musste ich weiter wursteln. Ich habe die interne Platte inzwischen meist ausgehängt und nutze nur noch USB-Sticks zum speichern. Ich kopiere inzwischen die Daten dann ab und zu von da auf einen anderen Rechner, dessen Festplatte noch funktioniert (der aber ziemlich unsicher sein dürfte -> nächste Baustelle).
Das ist auch nicht die vorgesehene Nutzung. In dem Zuge hab ich schon 2-3 USB-Sticks kaputt gemacht (also die Daten verloren, von denen ich allerdings hoffe, auch noch was retten zu können). Also wieder eine neue Baustelle, um die ich mich (mit meinen mangelnden Kenntnissen) kümmern muss. Und extrem unpraktisch ist es auch.

Daher die Überlegung, Linux nach Abbild machen möglichst bald fest zu installieren, damit nicht immer weiter neue Baustellen entstehen. Wenn ich es andersrum machen würde, also erstmal die interne Festplatte auf Fehler zu überprüfen, kann das (aufgrund mangelnder Kenntnisse und mangelnder Kapazitäten) wieder Ewigkeiten dauern und solange besteht die Gefahr, das mit der Live-Linux-Verwendung neue Probleme entstehen. Ich kann auf den Rechner halt nicht verzichten (und Live-Linux ist auch sonst auf Dauer nicht das Wahre).
Daher war jetzt meine Überlegung, ob man auf das Windows verzichten kann, wenn ich erstmal ein Abbild erstellt habe.

Ist Deine Antwort so zu deuten, dass man auf Windows bei der Datenrettung nicht verzichten kann oder meinst Du, dass es sein KÖNNTE, darauf zurückgreifen zu müssen?

Übrigens war mir damals nicht bewusst, dass durch die Nutzung des Live-Linux und dauerhaftem Schreiben auf eine eingehängte Windows-Festplatte solche Probleme entstehen können. Hätte ich das gewusst, hätte ich es mit Sicherheit nicht gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dr. McCoy schrieb:
Neue SSD besorgen, ggf einbauen lassen, wenn Du es nicht selbst kannst.
Hab aber niemanden
Bzw. doch, geht aber frühestens im Juni (aber auch da nicht 100% verlässlich)
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, das ist ja toll, dass es sowas gibt. Ist für mich in nächster Zeit aber leider auch nicht machbar. Aber trotzdem danke!

So komme ich nochmal auf meine ursprüngliche Frage zurück:

Also braucht es Windows, weil es die besseren Tools hat?
Oder braucht es die Daten auf der originalen Festplatte, damit sie besser gerettet werden können?
 
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