Welches Archivmedium?

simoron schrieb:
Viren Trojaner gehen etc. gehen da dann doch auch mit, oder irre ich?
denen ist das Medium egal worauf die gespeichert werden.
simoron schrieb:
Mag sein, will ich auch erst mal nicht widersprechen. Mir haben meine USB-Sticks schon 2 mal den Poppes gerettet.
Kann aber genauso nach hinten los gehen wenn man die Datenkonsistenz nicht prüft und nicht mehrere Backups hat.
 
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simoron schrieb:
Tut man das denn nicht auch bei einer Kopie auf DVD-Ram? Viren Trojaner gehen etc. gehen da dann doch auch mit, oder irre ich?
Natürlich. Dass das Konzept des TEs auch nichts taugt, haben aber andere bereits erklärt, wollte mich nicht wiederholen ;)

simoron schrieb:
. Mir haben meine USB-Sticks schon 2 mal den Poppes gerettet.
Glück gehabt, aber eben nicht wirklich eine sicherer Strategie und USB-Sticks sind eigentlich vollkommen ungeeignet. Die Ausfallraten sind hoch und sie haben ein hinterfotziges Wesen, dass sie spontan ohne Ankündigung ausfallen.
 
rg88 schrieb:
Die Ausfallraten sind hoch und sie haben ein hinterfotziges Wesen, dass sie spontan ohne Ankündigung ausfallen.
Und auch ein Faktor: Im Zweifel ist eine professionelle Datenrettung auf Flash beinahe unmöglich.

Ich glaub ich bring meiner CNC bei, Tontafeln zu fräsen - da gibts wenigstens Erfahrungswerte 🤪
 
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MortyMcFly schrieb:
Und auch ein Faktor: Im Zweifel ist eine professionelle Datenrettung auf Flash beinahe unmöglich.
jepp, zumindest bei microSD (mechanisch unbeschädigt) hätte ich es selbst für einen Bekannten schon bei Kroll versucht. Wurde abgelehnt und kostenfrei zurück geschickt. Keine Chance meinten die. Konnten mir auch keinen Preis nennen. Wollten sie auch nicht. Das hab ich davor noch nie erlebt und ich hatte dort schon Festplatten, die aus einem Brandhaus geborgen wurden.
Muss also ziemlich in Richtung unmöglich gehen, außer vielleicht für Geheimdienste

MortyMcFly schrieb:
Ich glaub ich bring meiner CNC bei, Tontafeln zu fräsen - da gibts wenigstens Erfahrungswerte 🤪
Die Informationsdichte ist nur leider ziemlich bescheiden.
Die bisherigen Codecs (aka Hieroglyphen) haben sich hier auch nicht als besonders effektiv erwiesen und haben zudem eine sehr niedrige Entropie. Da kommt auch noch dazu, dass sie proprietär sind und heute keine Software mehr existiert um sie eindeutig zu entziffern ;)
 
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rg88 schrieb:
Da kommt auch noch dazu, dass sie propritär sind und heute keine Software mehr existiert um sie eindeutig zu entziffern ;)
Ohne zu sehr OT zu werden, das sehe ich auch als große Gefahr für unser Informations-Erbe. Selbst wenn irgendwas noch in ein paar hundert Jahren lesbar wäre, womit will das jemand tun? Unsere Technologie ist weder einfach noch intuitiv genug um "zufällig" abgeleitet zu werden, wenn man ein Medium entdeckt.
 
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MortyMcFly schrieb:
Unsere Technologie ist weder einfach noch intuitiv genug um "zufällig" abgeleitet zu werden, wenn man ein Medium entdeckt.
nicht mehr.
Analoge Aufzeichnungen waren hier noch deutlich besser was die Langzeitlesbarkeit angeht.
Eine Schallplatte kannst theoretisch mit einer Nadel und einem Papiertrichter hörbar machen.
Ebenso Magenttonbänder sind theoretisch ab einer gewissen Entwicklungsstufe für jede Zivilisation abspielbar.
Aber im digitialen kann man maximal durch Mathematische Verfahren Muster erkennen und so herausfinden, dass wir mal Binär-Code als Basis benutzt haben. Dahinter kommen aber dann auch nur dezimale Zahlen aus, die ohne weiteren Kontext zu nichts führen, was die Informationen wieder zugänglich machen würde.

Um beim Thema zu bleiben:
Ein Backup hat man ideal regelmäßig auf verschiedenen Speichermedien und vorallem Techniken. Bei Archivierung muss noch permanete Übernahme von alten auf neue Speichertechniken dazu kommen, sonst sind die irgendwann nutzlos.
Es gibt keinen Langzeitspeicher und noch weniger einen für die Ewigkeit. Aber Informationen an sich lassen sich in alle Ewigkeit retten, wenn der Speicher wo sie drauf liegen regelmäßig dem technischen Fortschritt angepasst wird.
Er ist nur Mittel zum Zweck.
 
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rg88 schrieb:
Bei Archivierung muss noch permanete Übernahme von alten auf neue Speichertechniken dazu kommen, sonst sind die irgendwann nutzlos.
Wenn man schon soweit denkt, darf man auch nur offene Dateiformate nutzen, die man zur Not auch ohne die aktuelle SW wieder entschlüssen kann.

Wenn einem das egal ist, muss man sich auch nicht wirklich permanent um die Speichertechnik kümmern. Meine DVD-RAMs ab Anfang 2004 lassen sich heute (sowohl mit alten wie auch neu gekauften) DVD-Rom Laufwerken noch lesen, meine teils >10 Jahre alten HDDs haben allenfalls den Nachteil, dass sie nur im USB2-Gehäuse stecken und damit die Prüfung auf korrekte Lesbarkeit etwas länger wie nötig dauert.

rg88 schrieb:
Es gibt keinen Langzeitspeicher und noch weniger einen für die Ewigkeit.
Da stellt sich, insb. im Heimbereich, die Frage, was man unter einem Langzeitspeicher versteht und welchen Aufwand man treiben will. Wenn es nur um ein paar Jahrzehnte geht, dann war die ursprüngliche Wahl von Don_2020 garnicht so schlecht. MO wurde leider eingestellt und Microfilm ist privat "etwas" teuer.

Tornhoof schrieb:
und freefilesync kann afaik keine parity Files für externe Stores.
Dafür gibt es Zusatztool. Es scheint ja um Daten zu gehen, die lange Zeit unverändert gesichert werden sollen, womit der Aufwand durchaus zu rechtfertigen ist. Bei mir wäre das par2 bzw. QuickPar/MultiPar, wenn ich unter Windows bleiben möchte.

Oder für die Freunde der Bezahlsoftware könnte man auch WinRAR nutzen und hoffen, dass in 20-30 Jahren, wenn man wieder an die Daten muss, WinRAR noch existiert. par2 jage ich zur Not unter irgendeinem dann verfügbaren, vollständigen OS durch den Compiler und habe eine lauffähige SW. Mit 7zip sollte ähnliches möglich sein.
 
MortyMcFly schrieb:
DVD-RAMs waren ja auch keine Archiv-Medien.

Doch. Die c't aber schrieb, dass ihr keine Test-Hardware zur Verfügung stünde um die Schreibqualität zu überprüfen. Sie hat auch auf den mutmaßlichen Qualitätsvorteil hingewiesen. Andere Scheibentypen hat die c't extensiv in allen möglichen Paarungen mit Brennern getestet.
 
recu schrieb:
Doch. Die c't aber schrieb, dass ihr keine Test-Hardware zur Verfügung stünde um die Schreibqualität zu überprüfen. Sie hat auch auf den mutmaßlichen Qualitätsvorteil hingewiesen. Andere Scheibentypen hat die c't extensiv in allen möglichen Paarungen mit Brennern getestet.
Das muss aber schon echt lange her sein.

DVD-RAM sind eigentlich wiederbeschreibbare Medien mit Zugriff wie eine HDD, aber deutlich langsamer. Und ich hab zwar auch mit denen rumgespielt, die Daten darauf halten aber nichtmal so lange wie auf einer selbstgebrannten DVD-R (nicht +R, die waren noch was schlechter haltbar am Anfang) zur Jahrtausendwende.

Edit: Gerade mal nachgesehen, ist eh müssig, die Teile werden seit 3 Jahren nicht mal mehr produziert.
 
MortyMcFly schrieb:
Das muss aber schon echt lange her sein.

Ja, aber weil mich das Speicherthema interessiert hab' ich das noch im Kopf.

MortyMcFly schrieb:
DVD-RAM sind eigentlich wiederbeschreibbare Medien mit Zugriff wie eine HDD, aber deutlich langsamer. Und ich hab zwar auch mit denen rumgespielt, die Daten darauf halten aber nichtmal so lange wie auf einer selbstgebrannten DVD-R (nicht +R, die waren noch was schlechter haltbar am Anfang) zur Jahrtausendwende.

Edit: Gerade mal nachgesehen, ist eh müssig, die Teile werden seit 3 Jahren nicht mal mehr produziert.

Es kann sein, dass es hier vielleicht auch an einer unpassenden Paaarung von Brenner und Rohling lag.
 
MortyMcFly schrieb:
DVD-RAM sind eigentlich wiederbeschreibbare Medien mit Zugriff wie eine HDD, aber deutlich langsamer. Und ich hab zwar auch mit denen rumgespielt, die Daten darauf halten aber nichtmal so lange wie auf einer selbstgebrannten DVD-R (nicht +R, die waren noch was schlechter haltbar am Anfang) zur Jahrtausendwende.
Den Beweis werden sie bei mir wohl nie erbringen. Die Anfang 2002 mit meinem Pioneer A03 gebrannten DVD-R lassen sich heute genauso gut (=ohne jeden Bitfehler) lesen wie meine erst ab Anfang 2004 bis ca. 2010 beschriebenen DVD-RAMs.

Nur dummer weise lassen sich die damals gekauften DVD-RAMs auch heute noch mit einem aktuellen Brenner wieder ohne Datenfehler neu beschreiben. Damit fällt der Langzeittest über weitere Jahre bei mir vermutlich aus, falls ich nicht aus nostalgischen Gründen ein paar der fast 200 DVD-RAMs mit den Originaldaten aufhebe.

Die einzigen "Fehler", die ich mit DVD-RAMs eher habe wie mit DVD-R/-RW/+RW sind alte Laufwerke. Die lesen die DVD-RAMs teilweise nicht mehr, ein neues für 25€ hat das Problem aber behoben.
 
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Ich würde einfach zwei USB-Gehäuse (ohne RAID-Funktionalität bzw. abschaltbar) für je zwei HDD oder SSDs anschaffen. Darauf dann ein btrfs RAID1 drauf und abwechselnd auf eines der beiden Arrays sichern und natürlich regelmäßiges Scrubbing nicht vergessen. Als zusätzlichen Schutz vor Verschlüsselungstrojanern und ähnlichem könntest du differentielle oder inkrementelle Backups mit z.B. tar machen.
 
Was spricht gegen normale Rohlinge?
Wir nutzen privat seit den 90er Jahren CDs, später DVDs, die Datenmenge reicht für Blu-ray nicht aus. Man muss nur aufpassen nich das billigste Zeug zu kaufen. Z.B. hat sich früher (ist schon gut 15-20 Jahre her) bei den billigen Rohlingen von Aldi die Beschichtung abgelöst. Und vor allem sachgemäß lagern, z.B. auf einer Spindel oder einzeln in Hüllen.
Wir haben hier über 20 Jahre alte Intenso CDs und auch fast 20 Jahre alte DVDs liegen.

SSDs sind ungeeignet als Langzeitspeicher, dann eher noch normale Magnetspindelplatten, wobei das auch keine vernünftige Lösung für ein Backup ist. Die fallen bei seltener Nutzung, hier und da mal, jedoch genau so sporadisch aus wie Flashspeicher (Spindel dreht nicht an, Controller versagt auf Grund gealterter, elektrischer Bauteile). Der Vorteil gegenüber Flashspeichern ist, dass man im Schadensfall idr. eine gute Chance hat einen großteil der Daten wiederherstellen zu können, natürlich gegen ein entsprechendes Entgeld.


Praktisch bleiben nur Optische Medien oder Magnetlaufbänder bei der vor Ort Sicherung.
 
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