Welches Backup-Medium für ca. 50 TB Daten?

Don_2020

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Ich habe mal die Kosten für beide Lösungen zusammengestellt.

HDD-Lösung:
8 x 8 TB HDDs a 200 EUR = 1.600 EUR
1 Wechselschacht a 100 EUR
8 Umgehäuse a 50 EUR = 400 EUR
Gesamt ca. 2.100 EUR

Tape-Lösung:
1 Tape LTO5 ca. 1.200 EUR
ca. 35 Tapes LTO5 a 40 EUR = 1.400 EUR
1 SAS-Controller 100 EUR
Gesamt ca. 2.700 EUR

Für mich liegt die HDD-Lösung ganz klar vorne.

Gibt es noch Gründe für eine Tape-Backup-Lösung?
 
Wie soll man denn irgendeine seriöse Antwort darauf geben ohne irgendwelche Hintergrundinfos was überhaupt das gewünschte Resultat sein soll?

Einfach nur 50TB so günstig wie möglich? 4x 16TB WD Elements im externen USB Gehäuse -> fertig.
 
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Die Frage ist ob es um Langzeitarchivierung geht, heißt: werden die Datenträger beschrieben und liegen dann x Jahre unberührt irgendwo rum oder werden z.B. regelmäßig neue inkrementelle Backups gefahren, etc. ? Klassische HDDs sind meines Wissens nach entgegen der allgemeinläufigen Meinung nicht als Langzeitbackup geeignet ähnlich wie SSDs.
 
Speichern und im Regal für den Fall der Fälle liegen lassen.
Umkopieren, wenn es neue (größere) Medien gibt, d.h ca. alle 4 Jahre.
Eine Cloud-Lösung geht aus Geschwindigkeitsgründen nicht (40 MBit/s).
RDX fällt aus Kostengründen aus.
 
Don_2020 schrieb:
Für mich liegt die HDD-Lösung ganz klar vorne.
Schließt Du eine Cloudbasierte Lösung aus? Oder einen externen Dienstleister?
 
Don_2020 schrieb:
Umkopieren, wenn es neue (größere) Medien gibt, d.h ca. alle 4 Jahre.
Da kannst Du meiner Meinung nach Festplatten problemlos verwenden. Anders wäre es gewesen, wenn Du jetzt sagst: ich möchte Daten für 10-20 Jahre unangetastet lagern, da hätte man dann afaik Bänder nehmen sollen.

Don_2020 schrieb:
Eine Cloud-Lösung geht aus Geschwindigkeitsgründen nicht (40 MBit/s).
I feel you :daumen: Seitdem ich meine 150 MBit/s Upload via FTTH habe, liegen meine Backups verschlüsselt in der Cloud.
 
JAIRBS schrieb:
Klassische HDDs sind meines Wissens nach entgegen der allgemeinläufigen Meinung nicht als Langzeitbackup geeignet ähnlich wie SSDs.
Nur wäre dann die Frage was man stattdessen empfehlen sollte. Die oft zitierte M-Disc erscheint mir bei einer Datenmenge von 50 TB nicht wirklich praktikabel. Selbst wenn man von 100 GB pro M-Disc ausgeht bräuchte man doch einige dieser Scheiben.

Allerdings würde ich mir den Stress mit den einzelnen Wechselgehäusen nicht geben wollen. Stattdessen würde ich eher zu mindestens 12 TB (oder größer) HDDs greifen und die in ein gemeinsames Gehäuse packen.
 
Deine Anforderung ist etwas unklar.
Besteht jetzt eine Datensicherung aus 50TB oder wurden da schon mehrere Generationen (wie viele) kalkuliert?
 
Cloud geht nicht, da die Anbindung (Upload) mit 40 MBit/s zu langsam ist. Real gibt es nur 32 MBit/s.
Mehr als VDSL100 bekomme ich hier in der Pampa nicht. Selbst VDSL250 will man hier nicht installieren. Stehe seit 5 Jahren auf der Warteliste.
Es geht um 50 TB Gesamtdaten ohne Redundanz.
 
Ich würde TAPE, z.B. Tandberg, empfehlen. Die Tandberg Bandgeräte lassen sich über USB 3.0 mit einem PC verbinden und arbeiten sehr zuverlässig.
 
Don_2020 schrieb:
Es geht um 50 TB Gesamtdaten ohne Redundanz.
Heißt das, dass die momentan gar nicht gesichert werden? Ich hoffe, dass das keine Geschäftsdaten sind. Ich betreue Kunden, die mehr TB in der Cloud sichern, aber gerade so auf 50 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit kommen. Da werden die Backups in der Cloud gemounted und dann verfügbar.

Wenn es vor Ort sein muss, würde ich einen Dedup-Speicher wählen. Ob nun von einem Hersteller oder selbst gebaut. Hier sorgt die BU-Software oder das OS für das Ergebnis.
 
Tape ist sehr teuer.
Die wichtigsten Daten sind auf mehreren RAID5-NAS gesichert. Zusätzlich sollen diese auf externe HDDs gesichert werden. Das sind die 50 TB.
 
Warum LTO5? Abgesehen davon, dass die Bänder keine 40€ kosten, gibt die LTO-7 den besten Preis/TB, LTO-6 nicht so weit davon entfernt.
Ein LTO-7 Band mit 6TB unkomprimiert kannst du für ca. 35~40€ bekommen, LTO-6 mit 2,5TB für 25€.

Wenn es um die Kosten des Bandlaufwerk geht: kommt drauf an, ob für dich gebraucht / refurbished kaufen OK ist.
Ein kurzer Check auf ebay sagt, dass ein LTO-6 Laufwerk für ~1000€ durchaus machbar ist. LTO-5 auch für 500€ und weniger. Die preislichen Schwankungen sind hier allerdings enorm.

Don_2020 schrieb:
Gibt es noch Gründe für eine Tape-Backup-Lösung?
Robustheit.
Wenn eine HDD runter fällt ist die möglicherweise kaputt. Das Band interessiert das nicht.
Wenn eine HDD 10 Jahre lang gelagert ist wird dir keiner mehr garantieren, dass die Daten noch stimmen - und die HDD lange genug überlebt, um alle Daten auszulesen. Dem Band ist das egal.

Don_2020 schrieb:
Anmerkung: Für reine backup copy Zwecke tun es mMn auch günstige USB-HDDs.
Ich hatte 2019 für eigene Backup-Zwecke zwei 8TB HDDs für je 122€ gekauft.

So langsam flauen die Chia-Nachwirkungen wieder aus und solche Angebote werden wieder möglich. Zum Beispiel:
https://www.mydealz.de/deals/wd-elements-desktop-8tb-externe-35-festplatte-cmr-1564eurtb-1857633

Aber auch wenn du USB-HDDs schlicht nicht traust:
Don_2020 schrieb:
8 Umgehäuse a 50 EUR = 400 EUR
Wofür?
Dashier wäre für mich das sinnvolle Maximum: https://www.amazon.de/LogiLink-UA0193-Schutzgehäuse-10-Festplattenlaufwerke-Zoll/dp/B00I2ER4DW
 
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Rickmer schrieb:
Dann würde ich aber auch ein redundantes LTO-Laufwerk einplanen anstatt zu hoffen, dass das einzige ohne Servicevertrag unendlich lange hält oder man im Zweifel (und selbstverständlich ohne Bandschaden, sonst sollte man wohl eher zwei Backups von Anfang an einplanen) günstig und schnell ein neues bekommt, wenn man doch mal an die Daten muss.

Ist es nicht so, dass man LTO mit genügend Bandbreite beschreiben soll (ode gar muss)? LTO7 schreibt schon (laut Wiki) unkomprimiert mit 300 MB/s, ob das aktuelle Storage das konstant liefern kann?

Rickmer schrieb:
Wenn eine HDD runter fällt ist die möglicherweise kaputt. Das Band interessiert das nicht.
Irgendwas mache ich falsch, dass mir sowas in 30 Jahren noch nicht passiert ist. Aber gut, hier spielen auch keine kleinen Kinder am PC und Haustiere wuseln dort auch nicht herum.

Don_2020 schrieb:
Tape-Lösung:
1 Tape LTO5 ca. 1.200 EUR
ca. 35 Tapes LTO5 a 40 EUR = 1.400 EUR
Willst Du allen Ernstes 35 Tapes für ein Backup manuell wechseln? Danach wirst Du wohl blind 10-20 Jahre den Tapes vertrauen, dass sie noch die gesicherten Daten enthalten.

Für mich wäre das nichts. Ich würde privat einfach ein paar ext. HDDs kaufen, darauf sichern und den Inhalt ca. jährlich prüfen.
Wenn es möglichst einfach sein soll:
Derzeit viermal
https://geizhals.de/toshiba-enterprise-mg08aca-16tb-mg08aca16te-a1964518.html?hloc=de
plus ein gebrauchtes 4-Bay NAS, welches man halt nur zur Sicherung und für die Prüfungen der Daten anschaltet. Zusammen ca. 1500€, eher weniger.

Sonst halt 12-16 TB USB HDDs.
 
gymfan schrieb:
Dann würde ich aber auch ein redundantes LTO-Laufwerk einplanen anstatt zu hoffen, dass das einzige ohne Servicevertrag unendlich lange hält oder man im Zweifel (und selbstverständlich ohne Bandschaden, sonst sollte man wohl eher zwei Backups von Anfang an einplanen) günstig und schnell ein neues bekommt, wenn man doch mal an die Daten muss.
Geht meinem Verständnis nach um eine Privatsicherung, da ist das zeitlich weniger eng. Solange die Tapes nicht mit dem Laufwerk krepieren kann man das Laufwerk problemlos ersetzen.

Einen beim Schreibvorgang unbemerkten Bandschaden habe ich in Jahren Umgang mit Tape-Sicherungen auf diversen Systemen noch nicht erlebt. Wird sicherlich auch passieren, aber die Chance auf einen Defekt bei einer HDD sind größer.

gymfan schrieb:
Ist es nicht so, dass man LTO mit genügend Bandbreite beschreiben soll (ode gar muss)? LTO7 schreibt schon (laut Wiki) unkomprimiert mit 300 MB/s, ob das aktuelle Storage das konstant liefern kann?
Nö, unproblematisch
Wäre ja auch absurd, wenn man ein Tape von Anfang an neu beschreiben muss weil der Storage nur einmal ein ganz bissl gestockt hat

gymfan schrieb:
Irgendwas mache ich falsch, dass mir sowas in 30 Jahren noch nicht passiert ist. Aber gut, hier spielen auch keine kleinen Kinder am PC und Haustiere wuseln dort auch nicht herum.
Alter, beiß dich nicht zu sehr an einem Beispiel fest.
Externe HDDs gehen schonmal kaputt, traurig aber wahr. Wie und warum im spezifischen ist dann auch egal. Was zählt ist, dass man an die Daten dann nichtmehr oder nur noch mit sehr hohem Aufwand dran kommt.
 
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Don_2020 schrieb:
Eine Cloud-Lösung geht aus Geschwindigkeitsgründen nicht (40 MBit/s).
Je nach dem wie stark sich die Daten verändern:
https://aws.amazon.com/de/snowball/pricing/

ganz unten sind einige Preisbeispiele genannt.
Die Idee dahinter ist, dass man sich die Festplatten von Amazon leiht, seine Daten aufspielt zu Amazon zurück schickt. Amazon spielt die Daten dann im S3 Speicher ein...
 
Naja nach den Initialkosten für Snowball kommen laufende Kosten hinzu für die Speicherung der Daten.
Die günstigste Variante ist Amazon S3 Glacier Deep Archive. Je nach Region zahlt man dann monatlich $50 (US East) oder $92 (EU Frankfurt) bzw. dann jährlich $600 oder $1104.
Vergleichsweise günstig aber das Problem ist wenn man (schnell) einen Restore braucht. Access und andere Operationen auf S3 (Deep) Glacier ist sehr teuer.
 
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