Welches Filesystem für NAS/Server nutzen?

Nuss

Cadet 4th Year
Registriert
Jan. 2006
Beiträge
72
Hallo liebe Forummitglieder!

Ich habe ein etwas komplexeres Projekt geplant und stehe jetzt vor einigen Problemen. Ich will mir aus "alter" Desktop Hardware (AMD "Phenom II x4 955 BE", Asus "M4A79XTD EVO", 4 GB RAM) einen Server zusammenbasteln. Mein Plan wäre eigentlich darauf virtualisiert zumindest 2 Betriebssysteme laufen zu lassen. Genutzt soll das Ganze für einige Sachen werden. Als NAS um darauf Backups meiner Rechner (iMac, 2 Windows Laptops) zu erstellen. Als DLNA Server um mit den Fernseher auf jegliche Mediendateien zugreifen zu können. Als Teamspeak Server usw. usw.. Realisieren wollte ich das so, dass ich mit dem "VmWare ESXi" Hypervisor "FreeNAS" (Gibt es bessere Alternativen?) und "Windows XP" (Hab noch eine Lizenz rumliegen und will nicht unnötig Resourcen verschleudern.) darauf virtualisiert laufen lasse. Da ich einiges an Daten darauf "sichern" will, habe ich mir noch 4 Stück 3 TB Festplatten gekauft, welche ich an einem "LSI MegaRAID SAS 9270-8i" mittels einem RAID6 Verbund betreiben will. "ESXi" erkennt meine Hardware zur Gänze, und habe auch schon test halber Windows XP darauf laufen lassen. Die Betriebssysteme würden auf einer SSD aus einem defekten Samsung Laptop installiert werden, sodass ich den Speicherplatz meines RAID´s zur Gänze für meine Daten zur Verfügung hätte. Das sollte mein Vorhaben hoffentlich detailliert genug beschreiben, und nun zu meinen Fragen:


Welches Filesystem sollte ich am besten nutzen? Soweit ich das mitbekommen habe setzt "FreeNAS" ja auf "ZFS". Wie sieht es dann mit stinknormalen Freigaben aus, wenn ich mit Windows wie auch mit MacOS auf ebendiese zugreifen will? Was haltet "FreeNAS" von NTFS?

Wie steht es um die DLNA Fähigkeiten von "FreeNAS"? Könnte es Filme auch transkodieren wenn nötig?


Das wär es mal fürs Erste. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Bin für jeden Verbesserungsvorschlag dankbar.


Danke im Voraus!


Greetz Georg
 
Ein ähnliches System hab ich auch laufen.
Wenn du FreeNAS nutzen willst ist ZFS das beste für dich. Von dort gibst du deine Daten per CIFS(Windows) NFS(Linux) oder AFS(MAC) frei. Das jeweilige OS erkannt das dann als "Netzlaufwerk". D.h. Die bekommen vom dem ZFS nix mehr mit. Die Freigabe gleicher Daten über verscheiden Protokolle funktioniert auch ohne Probleme (zumindest CIFS und NFS).
Anstatt des RAID6 könntest du auch RAIDZ2 von ZFS nutzen. Dann ist der LSI nur noch als HBA aktiv.

ES gibt nen DLNA Plugin für FreeNAS, aber ka ob das auch transcoding kann, aber es spricht ja nix dagegen das von ner VM machen zu lassen
 
Erstmal danke für die schnelle Antwort!

Hältst du es wirklich für sinnvoll auf ein Software RAID zu setzen? Ich muss ja ganz ehrlich sagen ich hab mir ganz bewusst einen so teuren RAID-Controller zugelegt, um Probleme zu vermeiden. Welchen Vorteil hätte ich, wenn ich die RAID Funktionalität von FreeNAS nutzen würde? Das Letzte was ich will ist das Risiko eines Datenverlustes. Das Teil muss funktionieren, und dass im 24/7 Betrieb. Deswegen auch RAID6 um kein Risiko einzugehen. Backups werden natürlich gemacht werden, aber nicht von den kompletten 6 TB (vom RAID6 ausgehend).

Gehen wir mal davon aus ich mach mein RAID6 wie geplant, und formatiere es komplett mit ZFS, wie würde es aussehen wenn ich mit meiner Windows VM auf das RAID zugreifen möchte? Ich müsste mir ein Netzlaufwerk dafür einrichten oder? Wie würde sich dies dann Performance technisch verhalten?

Fragen über Fragen...

Greetz Georg
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei ZFS sind die Ganzen RAID Daten im Dateisystem, ist also nicht mit herkömmlichen SoftwareRAIDs vergleichbar. Ich kenn dein Kontroller nicht genau, ich würd einfach mal testen was schneller ist. Von der Handhabbarkeit sollten die beiden System ähnlich sein wobei du bei ZFS nicht Kontroller abhängig bist.

Ja, alles was auf die Daten zugreifen soll, läuft dann über Netzlaufwerke. Das ist natürlich nicht so schnell wie direkt (Overhead der Protokolle etc.) aber das das ganze läuft über den Virtuellen Switch in ESXi (also nicht über reale Netzwerkhardware) und damit biste immer noch recht schnell dabei.
 
Danke Nilson du hilfst mir echt weiter!


Je mehr ich lese desto verwirrter werde ich. Wenn ich das richtig verstanden habe, hätte ich mir für ein RAIDZ2 den Controller sparen können, und einfach auf die Onboard Sata Schnittstellen setzen können. Jetzt habe ich ihn aber schon vor mir liegen, und deswegen werde ich so ein teures Stück Hardware nicht zu einen HBA degradieren.

Führt an RAIDZ2 nichts vorbei, wenn ich ZFS als Dateisystem verwenden will, oder könnte ich genauso gut mit meinen Controller ein stinknormales RAID6 erstellen, und dann ZFS als Dateisystem nutzen? Ich habe bezüglich ZFS einen sehr guten englischen Artikel gefunden, wo jemand darauf eingeht warum er sich für seine NAS gegen ZFS entschieden hat. Ein Punkt der mir dabei besonders ins Auge sticht ist jener, wo er davon schreibt dass ein ZFS System nicht nachträglich um weitere Festplatten erweitert werden kann. Genau dies wäre nämlich in Zukunft meine Absicht gewesen. Deswegen habe ich auch einen 8 Port Controller für nur 4 Festplatten gekauft.

Kann jemand etwas zur Performance von FreeNAS in Kombination mit NTFS als Dateisystem sagen?


Hier der Link zum oben genannten Artikel: http://louwrentius.com/blog/2011/02/why-i-do-not-use-zfs-as-a-file-system-for-my-nas/


Greetz Georg
 
Du kannst natürlich auch das RAID6 des LSI nutzen. Ein HBA braucht du so oder so, da ZFS direkten Hardwarekontakt braucht, also nicht mit den virtuellen Festplatten von ESXI (reibungslos) funktioniert.

NTFS kann FreeNAS glaub ich nur lesen. Du kannst die Platten aber auch in UFS formatieren, das ist das "native" Filesystem vom FreeNAS.

Zum erweitern, kann man sagen, das er halb recht hat. Man kann ein RAIDZ(2) System nicht erweitern (also auch z.b. 3+2 HDDs -> 4+2 HHDs machen), aber mann kann die Festplatten gegen größere austauschen oder mehrere RAIDZ(2) Systeme zu einem Volumen zusammenfügen. Sieht dann aus wie ein großer Speicherplatz, sind aber zwei RAIDZ(2) Systeme. Nachteil: wenn man erweitern will müssen halt immer (bei RAIDZ2) mindestens drei neue HDDS her. Aber wie gesagt, RAID6 per Controller und UFS geht auch.

Was ich nicht beantworten kann (nutz selbst nur die JBOD funktion von ZFS) ist wie es aussieht wenn du das RAID6 erweiterst und trotzdem ZFS nutzt, ob sich dann das ZFS Volumen automatisch vergrößert, mein Gefühl sagt mir ja, aber ich hab es nicht getestet.

Ein weiterer Vorteil von ZFS wäre noch, das bereits im Dateisystem ein Lese- bzw. Schreibcache enthalten ist (L2ARC bzw, ZIL). Wenn du also noch ne SSD übrig hast, lassen sich dadurch Schreib und Lesevorgänge beschleunigen.
 
Zurück
Oben