Welches Objektiv oder Ausrüstung für Produktfotos mit Alpha A200?

Caliban86

Lieutenant
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Moin Leute,

Ich habe vor ca. 2-3 Tagen meine erste Spiegelreflex bekommen (Sony ALPHA A200) mit dem Standart Kitobjektiv SAL1870 18-70mm bekommen. Nun möchte ich die Cam nicht nur in meiner Freizeit nutzen, sondern auch für eine Website in Form von Produktfotos.

Dabei möchte ich alle möglichen Produkte, wie sie z.B. auf Computerbase in den Artikeln zu sehen sind, fotografieren. Sprich das Objekt auf einem weißen Hintergrund.

Nun habe ich da mit der Kamera schon ein bisschen rumprobiert, bekomme jedoch immer nur recht ungenügende Ergebnisse.

Entweder ist das Bild einfach unscharf und zu überhellt oder es ist nur ein bestimmter kleiner Bereich auf dem Produkt fokusiert und 1 cm weiter ist schon alles unscharf. Eventuell liegt es ja auch einfach noch an den mangelnden Kentnissen?

Oder liegt das alles am Objektiv, das für solche "Nahaufnahmen" auf weißen Hintergrund nicht geeignet ist?


Ich verstehe das auch irgentwie noch immer nicht so ganz mit der Blende und der Verschlusszeit. Ich habe gelesen das man alles auf dem Foto scharf kriegt (sprich ohne diese Tiefenschärfe), indem man einfach die Blende auf einen hohen Wert stellt, wie z.B. F20. Jedoch bekomme ich dann immer nur ein leicht überhelltes bzw. milchiges Bild. Und unscharf ist dies meistens auch noch.

Oder mache ich einfach was an der Beleuchtung falsch? Ich habe keine Fotolampen oder Ähnliches, sondern nur einen weißen Foto Karton als Hintergrund, jedoch mache ich die Fotos immer draußen, sprich bei Tageslicht, welches doch das beste Licht für fotografie ist oder nicht?!

Eventuell habt ihr ja ein paar Tipps oder Tricks für mich oder eine Kaufempfehlung für ein passendes Objektiv, das auf sowas ausgelegt ist?


Würde mich über eure Hilfe freuen!

Vielen Dank schonmal im vorraus!


MFG
Crestfallen
 
Hallo,

bevor du in ein neues Objektiv oder andere Ausrüstung Geld investierst, würde ich mich an deiner Stelle erstmal mit den Grundlagen der Fotografie vertraut machen.

Im DSLR-Forum oder im Sonyuserforum findest du viele Tips.

Auch wenn viele das Kit schlecht reden, man bekommt durchaus scharfe Bilder damit hin und für Produktfotos die z.B. hier bei CB dargestellt werden reicht das Kit auf jeden fall.

Mfg
 
Für Produktfotos wichtig ist weniger die Kamera (außer bei professionellen Anspruch => dann Tilt-Shift-Objektive), als die richtige Beleuchtung. Für einen neutralen weißen Hintergrund braucht man 1-2 Blitzgeräte nur dafür. Dann noch mindestens 2-3 Blitzgeräte für das Objekt selber. Also bevor du Geld in die Kamera investierst, wäre die Anschaffung eines Aufnahmetisches und mindestens 4 Leuchtkörper sinnvoll. Wobei Blitz die deutlich bessere Lösung ist. Und mangels Tilt- und Shift-Optik, ist Abblenden angesagt.
 
Hi,

f20 ist viel zu weit abgeblendet, bei ca. f8 haben die meisten Objektive ihre höchste Schärfe (danach tritt der Beugungseffekt in Erscheinung). Ein Blitzgerät ist ohne wenn und aber ein muss. Die weitere Ausleuchtung könntest du mit Reflektoren erledigen. Später solltest du dein Equipment mit Slave-Blitzgeräten auffüllen und evlt einer guten Festbrennweite (zb das sehr scharfe Sigma 70 2.8 Makro).
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja gutes Freistellen wird in der Regel durch Überbelichten des Hintergrundes erzeugt, das lässt sich nicht durch ein Blitz und paar Reflektoren bewerkstelligen. Dazu sind nunmal paar Blitze mehr notwendig, besonders wenn man den gesamten Hintergrund überbelichten will und nicht einige Ecken dunkel lassen. Kostengünstiger geht es auch mit etwas weniger, dann hast du aber jedesmal Arbeit am PC mit Freistellen. Mit vielleicht 200 Euro bekommst du ja schon ein Aufnahmetisch mit einigen Tageslichtfunzeln. Die erfordern mit etwas Abblenden zwar längere Belichtungszeiten, sind am Anfang aber eine Notlösung. Später wirst du dann wohl erst mit Studioblitzen glücklich, besonders wenn die Objekte Schwarz sind!!!
 
Das ist natürlich richtig, umso mehr Lichtquellen du hast umso kreativer kannst du arbeiten. Aber es geht auch (bis min 2.17) mit einem Blitz und Reflektoren.
 
Mit zwei Blitzen sieht das Ergebnis gleich deutlich besser aus. Das Problem hier ist, das viele Probiere, gerade wenn man keine Erfahrung hat. Gute Studioblitze haben Einstelllicht mit deutlich über 100 Watt welche eine Beurteilung der Lichtkonfiguration während des Aufbaus ermöglichen. Und wenn man die Kosten für die Systemblitzgeräte betrachtet, samt Master-Blitz, sind die Kosten auch schnell bei deutlich über 500 Euro.
 
Das ist ja alles gut und schön aber man sollte doch die Kirche erstmal im Dorf lassen und fragen ob @crestfallen diesen Aufwand betreiben will.
 
Erstmal vielen Dank für eure Mühen und Antworten...

Das ich nun als Antwort bekomme das ich noch ein wenig mich mit der Funktionsweise der Kamera auseinander setzen soll hab ich mir schon gedacht ;)

Nun tatsächlich sehe ich keinen großen Unterschied ob die Blende auf F20 steht oder F6 oder sowas ... Werde mich da mit der Theorie noch ein bisschen auseinander setzen müssen.

Nun so einen großen Aufwand möchte ich eigentlich nicht betreiben mit den etlichen Blitzen usw. Es sollte eine recht kostengünstige Variante sein. Ich lese immer viel das manche einfach zwei Baustrahler mit 500w nehmen und das Objekt beleuchten, die Frage ist nur ob das auch wirklich ausreicht? Vielleicht bin ich auch nur noch zu stark an meine Kompaktkamera gewohnt und unterschätze meine DSLR? Hab bisher immer die Erfahrung gemacht das Kunstlicht nicht den gewünschten Detailgrad bringt wie Tageslicht.

Was haltet ihr von diesen Lichtzelten und sowas? Bringen die mich in meinem Vorhaben weiter oder sind die auch nur mit Blitzen usw. zu empfehlen? Kann ich eigentlich mehrere Blitze mit dieser Kamera verwenden oder ist da die A200 noch "zu" billig für?


Gruß Crestfallen
 
Lichtzelte sollen eine schattenfreie Ausleuchtung ermöglichen. Aber mit selbst mich Lichtzelt kommst du nicht um ausreichend Lichtquellen drumherum. Und ob man nur weiches Licht möchte, sei dahingestellt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Lichtquelle mit gerichteten Licht (hartes Licht) Objekte meist viel interessanter und vor allem dimensionaler machen. Man kann auch bei Verwendung von Softboxen auf Lichtzelte verzichten, aber da sind wir wieder im Studioblitz-Bereich. Deine Idee mit den Baustrahlern hat dahingehend ein Problem, dass es dir kaum möglich sein wird, eine gleichmäßiges Lichtspektrum zu erhalten. Die Schwankungen der Farbtemperatur der verschiedenen Lichtquellen bei Baustrahlern ist einfach zu groß. Auch wenn man die Temperatur im Nachhinein bei RAW-Fotografie ohne Weiteres anpassen kann (Weißabgleich). Zu billig ist deine Kamera nicht unbedingt, es gibt auch Master-Slave-Lösungen von Metz. Gebraucht auch gar nicht mal so teuer. Und gegenüber reinen Slave-Blitzen immer noch regulierbar. Die Blende solltest du sowieso immer so groß wählen, dass das Objekt komplett scharf ist. Je höher der Blendwert z.b. F14, desto höher die Schärfentiefe, desto geringer die Blende!
 
Mit einem Lichtzelt sieht es eigentlich immer lahm aus. Um mehrere Lichtquellen kommst du einfach nicht herum. Ein Beispiel von mir inklusive Aufbau.



Mit deiner Alpha geht das auch. Es kommt einfach nur aufs Licht an.

mfg
 
Das meine ich eben auch. Du kannst selbst eine Kompaktkamera nehmen. Nichts beeinflusst die Fotografie so sehr wie LICHT. Du kannst mit einer 100 Euro Kamera und 1000 Euro Studio-Equipment viel bessere Ergebnisse erzielen, als mit einer 1000 Euro Kamera mit 100 Euro Studio-Equipment. Klingt pauschal, aber Fotografie bedeutet, Licht einzufangen.
 
@ Crestfallen

Ich mach soloche Bilder immer mit einem Blitzgerät, mit dem ich indirekt blitze (gegen die Decke). Dadurch erhält man ein gleichmäßiges Licht von oben. Als Unterlage bzw. Hintergrund nehme ich einfach Papier. Für kleinere Gegenstände funktioniert das ganz gut. Hier zwei Beispiele:



Bei weißem Hintergrund musst du etwas heller belichten oder die Spotbelichtungsmessung benutzen. Der helle Hintergrund sorgt sonst dafür dass das Motiv selber zu dunkel wird. Wenn der Hintergrund auf dem Foto nicht ganz weiß geworden ist macht das auch nichts, einfach per Software den Kontrast so erhöhen dass aus dem hellgrau weiß wird.
 
Danke für eure vielen Antworten!

Gerade der Post vor mir von BBB klingt sehr Interessant. Genau so sollen die Bilder ausschauen. Kannst du mir mal näher erläutern was für Equipment du benutzt und wie du es aufstellst und was ich ungefär alles brauch für sowas?

Was für Blitzgeräte empfehlt ihr denn? (Möglichst billig, aber soll schon in der Klasse sein das es auch was bringt)

Und wie sieht das mit den Objektiven aus? Kann man da auch noch mehr mit raus holen? Gibt doch garantiert bessere als das SAL Kitobjektiv oder?


Gruß
Crestfallen
 
du benötigst einfach einen Aufsteckblitz der einen schwenkbaren Blitzkopf hat. Ich kenne mich bei Sony nicht aus, aber die haben da garantiert was im Programm. Evtl. gibt es auch gute Fremdhersteller (z.B. Metz). Dein Objektiv sollte für solche Fotos doch ansonsten ausreichen oder nicht? (wirst du spätestens dann merken wenn du einen Blitz hast... ;))
 
Ich wäre ja eher für ein Makro Objektiv, günstige von zB. Sigma(50mm 2.8) gibt es bereits für 280 Euro herum bei seriösen Online Dealern zu haben. Allerdings ist ein Blitz keineswegs zu verachten, indem du nämlich indirekt blitzt bist du die unschönen schatten die beim frontalblitzen entstehen los und als bonus wirkt alles noch einen tick natürlicher. Indirekt Blitzen(also im Idealfall auf eine weiße wand oder auch ein weißes Papier aber eben nicht auf das Motiv selbst) geht mit allen etwas besseren Blitzgeräten. Es gibt schon sehr günstig das Sigma 530 DG zu haben, glaube liegt bei rund 150 Euro derzeit. -Zwar kein Highend Blitz, aber durchaus für deine Zwecke ausreichend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbst mit indirekt Blitzen hat man Schatten. Dazu braucht man schon mehr als eine Lichtquelle. Das Blitzen über Decke macht man vor allem für schnelle Pressefotos, da dann das Licht weicher wird und von oben kommt. Genau beim letzten Punkt liegt für Portraits der Knackpunkt: Licht von Oben wirkt natürlich, da es der Realität entspricht (Sonne ist ja auch oben). Bei Produktfotografie ohne Schatten, kommt man nicht um einen Aufnahmetisch und mehrere Blitze drumrum. Da kann man sich drehen und winden wie man will. Selbst die Bildbeispiele von Triple-B haben Schatten (Nr.1) bzw. sind Dimensionslos (Nr.2). Das mag für Ebay mehr als ausreichen, aber für professionelle Ansprüche ist es eben nicht genug. Ich weiß aber auch nicht, was Crestfallen vorhat. Die Investition in ein Makro würde ich mir auf jeden Fall sparen, sofern man nicht gerade ein Abbildungsmaßstab von 1:1 braucht. Licht ist VIEL WICHTIGER!
 
Snake-Dsl schrieb:
Selbst die Bildbeispiele von Triple-B haben Schatten (Nr.1) bzw. sind Dimensionslos (Nr.2). Das mag für Ebay mehr als ausreichen, aber für professionelle Ansprüche ist es eben nicht genug. Ich weiß aber auch nicht, was Crestfallen vorhat.
Klar Schatten hat man dann schon. Vor allem bei größeren Gegenständen. Was meinst du mit dimensionslos?
Crestfallen hat ja geschrieben dass die Produktfotos ungefähr so aussehen sollen wie die in Computerbase Artikeln. Und dafür reicht doch ein indirektes Licht von oben:

https://pics.computerbase.de/2/3/3/6/0/1-1080.928314943.jpg

Crestfallen schrieb:
Gerade der Post vor mir von BBB klingt sehr Interessant. Genau so sollen die Bilder ausschauen. Kannst du mir mal näher erläutern was für Equipment du benutzt und wie du es aufstellst und was ich ungefär alles brauch für sowas?

Also das erste Bild ist mit einem Nikon 50mm F1,8 gemacht und das zweite mit einem Tokina 100mm F2,8 Makroobjektiv. ABER diese Bilder hätte man genauso mit einem normalen Kitobjektiv machen können. Aufs Objektiv kommts da eher nicht an, außer wenn man wirklich kleine Sachen fotografiert wo man dann ein Makroobjektiv braucht.

Beide Bilder sind mit Blende F7,1 gemacht.

Die Brennweite sollte eher im Telebereich liegen. Erstens ist die Perspektive dann besser für Produktfotos und zweitens sind bei Zoomobjektiven im Bereich 18-xx mm die Verzerrungen dort geringer als im Weitwinkelbereich.
 
Natürlich hat er noch Schatten, aber der unschöne, harte vom direkten Blitzen ist weg. Die Softshadows kann man dann, sollten sie wirklich so stören, relativ einfach per Bildbearbeitung entfernen. Um garkeine Schatten zu haben braucht man wie oben schon erwähnt recht kostspielig mehrere Blitze, professionelle Leuchten oder ein Lichtzelt(was aber wohl ne ziemliche Fummelei sein dürfte). -Oder wie gesagt, freistellen und den Hintergrund reinweiß machen, ist zwar etwas aufwendiger, aber die günstigste Lösung und wenn sauber gemacht auch für professionelle Zwecke genügend(in kombination mit indirektem Blitz versteht sich).
 
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