MeisterOek schrieb:
Einmal eine Flut oder Dürre und die werden sehen, ob es klug war alles in einer Region zu bauen.
Für beides kann man vorsorgen, auch gegen Erdbeben kann man abgesichert bauen. Die größere Gefahr ist ehrlich gesagt eine nordkoreanische Atomrakete. Es ist nie ganz auszuschließen, dass Kim mal ausrastet. Formal befinden sich beide Staaten seit Jahrzehnten im Krieg.
Andererseits ist die koreanische Halbinsel auch nicht unbedingt das flächenmäßig größte Land der Welt und Seoul dort die mit Abstand am meisten urbanisierte, infrastrukturell am besten ausgestattete Region. Daran anzuknüpfen ergibt durchaus Sinn.
MegatroneN schrieb:
Wie wäre es mal, dass in Europa Chips aus eigener Fertigung entstehen?
Ich nehme an, dass du mit "eigener" Fertigung den Aufbau eines europäischen Fertigers meinst? Das wäre ausnehmend teuer, mit erhöhter Wahrscheinlichkeit nicht erfolgreich, folglich sehr riskant und wird aus diesen Gründen eher nicht passieren.
MegatroneN schrieb:
Innerhalb der nächsten 10 Jahre kann viel aufgeholt werden.Dazu gibt es ASML als Partner direkt vor der Haustüre.
Ein Werkzeug zur Verfügung zu haben und dessen Hersteller heranziehen zu können, bedeutet noch nicht, dass man ohne Weiteres zum Know-How von Firmen aufschließen könnte, die auf diesem Gebiet seit Jahrzehnten und im Volumen von Hunderten Milliarden von Dollar forschen.
Um einen leicht polemischen Vergleich zu bemühen: Ich kann mir auch Holz und Tischlerwerkzeug anschaffen, als handwerklich wenig begabter Mensch kann ich mir aber trotzdem keine eigenen Möbel zimmern. Oder wenigstens würden die nichts taugen
Wie schwierig und teuer es ist, in der Chipfertigung auch nur zur Spitze aufzuschließen, selbst wenn man bereits über eine recht weit entwickelte Fertigung und massenweise Kapital verfügt, zeigen Intel und insbesondere Samsung, die TSMC seit Ewigkeiten hinterherhecheln.
Ein europäisches Start-Up, Staatsgeld im Hintergrund oder nicht, hätte da eine sehr geringe Chance auf Erfolg. Daher ist das kein Investment, das man im europäischen Rahmen einfach so mal tätigen wird. Vergiss' mal nicht, dass die Mehrheit der europäischen Volkswirtschaften hochverschuldet sind und wirtschaftlich nur sehr schwach wachsen.
MegatroneN schrieb:
So können auch in Gebieten , die abgehängt worden sind eine neue Infrastruktur entstehen.
Sowas nach und nach aufbauen.Das wird sich früher als später rentieren und man ist nicht mehr vom Wohlwollen asiatischer u.o. amerikanischer Partner abhängig.
Das ist ein netter Gedanke, aus den genannten Gründen aber eher nicht umsetzbar.
MegatroneN schrieb:
Dazu noch in Ländern wo Armut herrscht expandieren und dort Anreize in Form von kostenloser Ausbildung schaffen und direkt vor Ort die Arbeiter übernehmen.
Das bekommen wir ja schon auf unserem eigenen Territorium nicht hin - nicht, dass es nicht wünschenswert wäre, das zu ändern. Und unter sogenanntem "Braindrain" leiden ärmere Staaten schon genug. Die werden dieser potenziell als postkolonialistisch betrachteten Taktik kaum aufgeschlossen gegenüberstehen.