News Weltweit erster chemischer Prozessor kommt aus Deutschland

Auf jedenfall sehr interessante Forschung bin mal gespannt wohin das führt.
 
boncha schrieb:
Weist du wie die Signalleitung im Körper funktioniert? Das ist im Prinzip genauso.

Die Nervenbahnen sind reale Stromleiter und sind somit doch deutlich schneller als mechanische Prozesse...
 
Reuter schrieb:
:freak:

Haben hier echt so viele Leute nicht verstanden, um was es geht?

wie denn auch. im artikel ist ja nichts dazu erklärt.macht eher den eindruck als ob der author selbst keinen schimmer hat worüber er da berichtet. ohne eigenes vorhandenes background wissen wär mir auch nicht mehr als ein "aha?" über die lippen gekommen.
 
IC3HANDS schrieb:
Kann das Ding dann die aktuell verfügbaren CPUs etc. ersetzen ohne dabei Strom zu verbrauchen? Falls nicht hab ich das nicht so wirklich verstanden was das bringen soll ^^

Du darfst das nicht mit elektronischen prozessoren vergleichen, die werden bzgl. Taktfrequenz immer schneller sein:

in punkto Trägheit kann man das glaub ich so hinschreiben:
Moleküle>Elektronen>Photonen

ABER: So ein prozessor könnte komplett biologisch aufgebaut werden, nur so kann man irgendwann künstliches biologisches leben/maschinen erzeugen die sich selbst replizieren. Daher is die Rechenkapazität vorerst mal egal, dein Hirn arbeitet ja auch chemisch: Neurotransmitter

stell dir vor dein Auto wär eine biologische Maschine die sich selbst repariert, statt Zylinder und Kolben nen Muskelstrang hat und sich selbst mit Drüßen schmiert. Oder deine Kleidung lebt und transportiert schmutz und schweiß weg... dann gäbs auch keine entsorgungsprobleme mehr weil alles 100% biologisch abbaubar ist oder von speziell engineerten organismen abgebaut werden kann reines Wasser und und und. das ist Zukunft, nix andres verspricht derartig viel.
 
Wie schon einige geschrieben haben soll es eher als Diagnosegerät funktionieren. Als Westentaschenlabor könnte man dann damit geringen Mengen Blut(Tropfen) auf alle möglichen Krankheiten etc pp untersuchen und braucht nicht wie heute Tage oder gar Wochen auf Ergebnisse warten(da der Nachweis so lange dauert und/oder da nicht die Kapazitäten vorhanden sind um alles zeitnah zu untersuchen).

Wenn aber jeder (Haus)Arzt so ein Gerät hätte würde die Behandlung/Früherkennung viel schneller funktionieren.

edit: http://tu-dresden.de/aktuelles/news/chemproz/newsarticle_view
http://de.wikipedia.org/wiki/Westentaschenlabor
http://www.mdr.de/sachsen/dresden/chemischer-computer100.html
http://www.n24.de/news/newsitem_8006585.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Dadurch lässt dich der Prozessor als eine Art Lab-on-a-Chip ausschließlich mit chemischer Energie betreiben und bedarf keines äußeren Einflusses in Form von Steuerungselementen, was gegenüber heutigen Lösungen einen massiven Vorteil bieten würde.
Diese Aussage ist so völlig ohne weitere Erläuterung ziemlich überflüssig und zweifelhaft.

Muss Dese zustimmen.
 
Limmbo schrieb:
Die Nervenbahnen sind reale Stromleiter und sind somit doch deutlich schneller als mechanische Prozesse...

dieser vergleich hinkt gewaltig. das liegt an deiner sicht auf mechanische prozesse. du kannst vieleicht zwei zahlen mithilfe elektronischbasierten recheneinheiten um vielfaches schneller summieren als mit mechanischen möglichkeiten, aber 1000 zahlen gleichzeitig kann bei geeigneter konstruktion mechanisch wieder schneller sein (das ist nur als ein abstraktes beispiel zu verstehen).

diverse einzelne vorgänge sind unter umständen mechanisch und/oder chemisch relativ langsam aber könenn dafür in "massen" angewendet werden.
 
@Marrt

das würde mir ehrlich gesagt eher Angst machen wenn die Technik sowas alleine kann xD Wobei es ja schon auch irgendwie cool wäre, aber da sollte man dann echt sehr aufpassen was die Dinger können und was nicht. Nicht das wir so enden wie bei Terminator oder Matrix ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag: ein Beispiel warum die geschwindigkeit elektronischer verfahren schelcht mit der chemischer oder mechanischer zu vergleichen ist: DNA-Sequenzierung. Sucht mal selber danach, dabei lernt man ne menge ;)
 
Dese schrieb:
dieser vergleich hinkt gewaltig.

dir ist klar um was für geschwindigkeiten wir reden oder? elektrische signale breiten sich näherungsweise mit halber lichtgeschwindigkeit aus was ca 150.000 km/s entspricht.. ich würd mich wundern wenn irgendein bilogischer oder chemischer prozess schneller ist. selbst wenn entsprechend viel parallel läuft dürfte die geschwindigkeit im vergleich doch eher verschwindend gering sein
 
Limmbo schrieb:
Die Nervenbahnen sind reale Stromleiter und sind somit doch deutlich schneller als mechanische Prozesse...

Dein Einwand ist keiner. Schau Dir nochmal den Aufbau der Nervenbahnen an und wie es dort zur Stromleitung kommt. Nämlich aufgrund chemischer Konzentrationsgradienten gekoppelt mit elektrischem Gradienten. Im Endeffekt beruhen vereinfacht gesagt die Stromleiterfunktionen der Nervenbahnen auf mechanischen Prozessen, nämlich dem aktiven Transport zurück.
Gruß eines Neurobiologen.
 
IC3HANDS schrieb:
@Marrt

das würde mir ehrlich gesagt eher Angst machen wenn die Technik sowas alleine kann xD Wobei es ja schon auch irgendwie cool wäre, aber da sollte man dann echt sehr aufpassen was die Dinger können und was nicht. Nicht das wir so enden wie bei Terminator oder Matrix ^^


... warum so negativ? Was, wenn "wir" nichts weiter sind als wandelnde Mikroprozessoren? Zumindest glaubt das eine gewisse Fundamentalistengruppe aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum, die sich Kreationisten nennt.

Letztlich darf man die biologischen Datenverarbeitungssysteme auf elektrochemischer Basis, die wir als "Gehirn" oder "Gangleon" kennen, als optimal sehen. Sie sind an die Gegebenheiten bestens angepaßt, sie sind sparsam, sie sind reproduzier- und teilweise reparierbar und gliedern sich in einen hochkomplexen Gleichgewichtszyklus einer uns nicht weiter begreifbaren Ordnung ein.

Die Siliziumschaltkreise, die heute Verwendung finden, sind "Erfindungen" der 1940iger Jahre und ziemlich alt und lediglich ingenieurstechnisch verfeinert. Mit den Siliziumtransistoren verhält es sich ähnlich wie mit Strahlturbinen.

Letztlich sind die dazu verdammt etwas bis zur Perfektion zu verbessern, die den nächsten Schritt nicht tun können oder sich durch Raub die nächsten Schritte sichern müssen. Schön, daß es die alten, traditionellen Denkfabriken in unserem Lande sind, die sich anschicken wieder das Weltbild grundlegend zu verändern.
 
Wenn ich mir das Bild ansehe, dann kann man wohl nicht von einem Prozessor reden, die Konstruktion kann wahrscheinlich zwei 4 Bit Werte addieren. Von einem Prozessor kann man wohl nur sprechen, wenn das Ding eine Befehlsfolge ausführbar kann.

Aber das ist halt Grundlagenforschung, ob es jemals eine Anwendung geben wird steht in den Sternen.

Bei analogen Rechensystem gibt es ja auch keine aufwendigen Konstruktionen und trotzdem kann man damit sehr gut arbeiten.

Wir können uns wahrscheinlich alle nicht vorstellen was man mit solchen System anfangen kann.
 
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Forum-Fraggle schrieb:
Nämlich aufgrund chemischer Konzentrationsgradienten gekoppelt mit elektrischem Gradienten.

Okay, das stimmt natürlich. Ich war der Meinung, es handelt sich um einen elektrischen Leiter.

Ausgengangen ist die Diskussion alledings durch einen Vergleich von mechanischen Prozessen (was der chemische Prozessor durch die bewegende Flüssigkeit ja anscheinend ist) und elektrischen Prozessen. Und ein mechanischer Prozess kann nicht schneller als die die elektrische Leitergeschwindigkeiten sein.
 
boncha schrieb:
Weist du wie die Signalleitung im Körper funktioniert? Das ist im Prinzip genauso.
Man denkt natürlich, dass die Übertragungsgeschwindigkeit gar nicht schnell sein kann.
Naja, dem ist nicht so. Ist genauso schnell wie ein "normaler" Stromkreislauf

Limmbo schrieb:
Die Nervenbahnen sind reale Stromleiter und sind somit doch deutlich schneller als mechanische Prozesse...

Das ist so nicht ganz richtig, die effektive Nervenleitgeschwindigkeit bei Menschen liegt in einem Bereich von wenigen metern pro sekunde, im gegensatz zur Elektrischen Leitfähigkeit, wo Impulse mit nahezu Lichtgeschwindigkeit übertragen werden.
 
ata2core schrieb:
Wenn ich mir das Bild ansehe, dann kann man wohl nicht von einem Prozessor reden, die Konstruktion kann wahrscheinlich zwei 4 Bit Werte addieren. Von einem Prozessor kann man wohl nur sprechen, wenn das Ding eine Befehlsfolge ausführbar kann.

Aber das ist halt Grundlagenforschung, ob es jemals eine Anwendung geben wird steht in den Sternen.

Bei analogen Rechensystem gibt es ja auch keine aufwendigen Konstruktionen und trotzdem kann man damit sehr gut arbeiten.

Wir können uns wahrscheinlich alle nicht vorstellen was man mit solchen System anfangen kann.

Gar nix kann das addieren, soll es auch nicht. beschäftige dich bitte mal mit dem Thema. Die Befehlsreinfolge ist imo vorgegeben, du gibst zB einen Tropfen Bult auf den "Prozessor" und der wandert durch die Transistoren. An den welche chem. Reaktionen die auslöst/bewirkt werden aknn man dann feststellen was im Blut ist(Antikörper/Schwermetallvergiftung etc pp)

Btw der "Prozessor" enthält ~2100 chem. "Transistoren".
 
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Kdr schrieb:
Wie schon einige geschrieben haben soll es eher als Diagnosegerät funktionieren. ...

Danke!
Für mich der beste Beitrag (samt weiterführenden Links) vom Artikel angefangen bis zum Kommentar vor meinem.

Gleich beim ersten Link habe ich dann auch eine praktische Anwendung gelesen und kann mir jetzt auch vorstellen was das Ganze soll.
Als eine der ersten Anwendungen arbeiten die Wissenschaftler an Systemen, die die Analytik und medizinische Diagnostik unterstützen sollen. Man kann sich diese ähnlich einem Smartphone vorstellen, welches anhand eines Tröpfchens Körperflüssigkeit sofort feststellen kann, wie es dem betroffenen Menschen gesundheitlich geht, welche akuten Krankheiten er hat und was die nächsten notwendigen Maßnahmen sind.
 
Forum-Fraggle schrieb:
Im Endeffekt beruhen vereinfacht gesagt die Stromleiterfunktionen der Nervenbahnen auf mechanischen Prozessen, nämlich dem aktiven Transport zurück.
Gruß eines Neurobiologen.
Das hätte ich jetzt mal gern von Dir noch einfacher Erklärt. Wenn ich mich am dicken Zeh piekse, dann wird die "Information" NICHT wie in nem Kabel per Eletronenfluß transportiert, sonder in einer Flüssigkeit(?) gespeichert (das verstehe ich unter aktivem Transport) innerhalb der Nervenbahnen?
Ich weiß nur, daß die Elektronengeschwindigkeit abhängig von der leitfähigen Masse ist, in der sich die Elektronen bewegen. Elektronen bewegen sich in einem Nerv zwar langsamer als in einem Kupferkabel, dennoch wesentlich schneller als jeglicher mechanischer Transport.
Afaik, ein Elektriker
 
Wenn ich mich an Bio richtig erinnere ist es wie folgt.

Innerhalb der Synapsen fließt die Information als "Strom". Aber zwischen zwei Synapsen am Bindeglied wird die Information chemisch übberreicht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Synapse

Aber ich hab gerade gesehen, in einigen Fällen gibt es auch "nur" elektrische Synapsen...

P.S.: Dieser chemische Prozessor ist die erste Vorstufe, um so zu sagen das Gehirn in seiner Funktionsweise zu kopieren. Man könnte also elektrische Bauteile gekoppelt mit solchen chemischen Bauteilen mischen und die Funktionsweise so zu sagen abbilden. Zumindest in der Theorie - und nein, die Funktionsweise nachzubilden heißt nicht, dass dabei automatisch ein intelligentes System entsteht!
 
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