Wer hat Gigabit-Internet und welche Netzwerk-Hardware verwendet ihr?

DJMadMax

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Grüße liebe Forengemeinde,

seit dem ich so nach und nach realisiere, dass bei uns in mehr oder minder absehbarer Zeit FTTH mit 1 Gbit von der Teranet (Tochter der GVG Glasfaser bzw. Nordischnet) gelegt wird, beschäftige ich mich auch ein wenig mehr mit der damit verbundenen Hardware - im wörtlichen Sinne.

Der ONT endet laut Teranet in einem RJ45-Stecker, das Signal der Glasfaser wird also im ONT aktiv auf Kupfer gewandelt. Zur Etablierung der Internetverbindung ist aber dennoch ein Router mit einem Gbit-fähigen WAN-Anschluss nötig. Laut Teranet wird eine AVM FRITZ!Box 7590 "oder ähnlich" ausgeliefert. Diese hat ja "nur" einen 1 Gbit WAN-Port und ebenso "nur" vier 1 Gbit LAN-Ports.

Wie verhält sich das Ganze denn bei Overheads? Falls man z.B. 1,1 Gbit anliegen hat, oder auch "nur" 1,05 Gbit? Handelt der Router mit dem ONT bzw. mit der Gegenstelle automatisch die maximal mögliche Datenrate aus und bleibt unterhalb eines eventuell kritischen Schwellwerts?

Ebenso: mein Mainboard besitzt einen 2,5 Gbit Ethernet Port. Aufgrund der Kabelverlegung, Kabellänge und vieler anderer Geräte im Netz ist eine direkte Verbindung zum PC hin eher ausgeschlossen. Würdet ihr den von mir derzeit verwendeten 1 Gbit-Switch gegen einen mit 2,5 Gbit tauschen?

Ich bin mir hier einfach nicht sicher, ob diverse Komponenten (erwähnte FRITZ!Box, Switch) eventuell Fehler verursachen, wenn die Daten schneller "anrutschen", als sie eigentlich verarbeitet/weitergereicht werden können.

Im klassischen LAN passiert so etwas natürlich nicht, da wird eine Netzwerkklasse zwischen den einzelnen Verbindungen ausgemacht und diese wird gehalten bzw. nicht überschritten. Jedoch war ich noch nie in dem Genuss, dass der Internetanschluss tatsächlich schneller sein könnte, als der dahinter verbaute Router oder das Netzwerk es umsetzen könnte, daher meine sehr allgemein gehaltene Frage.

Ich bin gespannt auf euren Input :)
 
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Offensichtlich gehts im Glasfaser, da brauche ich dir sicher nichts von meine Kabel-Anschluss erzählen. Vllt mal editieren...
 
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2,5 GBit/s bringt dir nur bei der Kommunikation unter den Geräten in deinem Heimnetzwerk etwas. Also für dich recht sicher erstmal gar nichts, evtl. interessant, wenn du ein NAS hast. Tauschen solltest du hierfür aber nicht im Voraus, wer weiß, was bis dahin erfunden wurde.
Ansonsten würdest du sicher eh nicht spüren, dass da 1,05 GBit/s ankämen, wenn es denn möglich wäre.
Wenn eine Spezifikation nicht mehr hergibt, dann gehen halt nur 1 GBit/s darüber. Du könntest ja auch ohne Probleme auf 100 MBit/s stellen
Also einfach mal chillen...
 
Spillunke schrieb:
Offensichtlich gehts im Glasfaser, da brauche ich dir sicher nichts von meine Kabel-Anschluss erzählen. Vllt mal editieren...
Ist doch egal, ob Glasfaser oder Kabel - es geht um 1 Gbit Internet und Overhead.
Ergänzung ()

supastar schrieb:
Ansonsten würdest du sicher eh nicht spüren, dass da 1,05 GBit/s ankämen, wenn es denn möglich wäre.
Dass die 50 Mbit mehr da keinen Unterschied nennenswerten Unterschied machen, ist mir klar. Darum geht es doch gar nicht. Ich frage doch explizit nach PROBLEMEN, die da auftreten können. Bits kippen, was weiß ich ^^
 
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DJMadMax schrieb:
Ich bin mir hier einfach nicht sicher, ob diverse Komponenten (erwähnte FRITZ!Box, Switch) eventuell Fehler verursachen, wenn die Daten schneller "anrutschen", als sie eigentlich verarbeitet/weitergereicht werden können.
Ich hab 10 GBit/s GPON, ein PC per 2,5 GBit/s NIC am 10 GBit/s Port des Providerrouter, der Rest per Gigabit. Da klemmt nichts und rutscht nichts falsch, von dem her würde ich einfach mal abwarten und relaxen. Wenn letztendlich dann doch konkrete Probleme auftreten sollten, kann man immer noch beginnen, sich Gedanken zu machen. Bis dahin ists die verschwendete Lebenszeit nicht wert.
 
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Ich habe gelegentlich einen Gigabitanschluss zur Verfügung. Ich mache da gar nichts anders. Ich schließe ein brauchbares LAN-Kabel an und es läuft. Wenn nur 950 MBit möglich sind, sind es eben nur 950. Da entsteht kein Stau oder ähnliches. ;)

Oder ich benutz es über WLan. Je nach Gerät und örtlichen Gegebenheiten ist es eben so schnell, wie das WLan eben in diesem Moment schnell ist. Umkippen können Bits immer mal. Aber das können sie auch bei 100, 50 oder 10 MBit. Dafür gibt es Regeln im Protokoll, wie ddamit umgegangen wird.

Also kein Stress machen. Es passt schon.

VG
 
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@DJMadMax,
Du wirst Dich wundern, welche Datenraten Du von den Servern angeboten bekommst ...
Es gibt ganz selten etwas, das auch nur in die Größenordnung von 800 MBit/s kommt, die meisten liegen bei 100 bis 200 MBit/s max.
 
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Na, dann lasse ich das mal auf mich zukommen. Vielen Dank soweit :)
Ergänzung ()

Pete11 schrieb:
@DJMadMax,
Du wirst Dich wundern, welche Datenraten Du von den Servern angeboten bekommst ...
Es gibt ganz selten etwas, das auch nur in die Größenordnung von 800 MBit/s kommt.
Ja klar, darum geht es, wie gesagt, gar nicht. Es ging mir nur um die Aushandlung der maximalen Datenrate zwischen Router und nächstgelegenem Knotenpunkt.

Letzten Endes, wenn ich das also richtig verstehe, sorgt der Router als "erste" Stelle dafür, dass tatsächlich nur das vom Internet ankommen kann, was er selbst bestimmt. Per Glasfaser können also gar keine 1,05 Gbit ankommen, wenn der Router "nö" sagt, richtig?
 
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DJMadMax schrieb:
Letzten Endes, wenn ich das also richtig verstehe, sorgt der Router als "erste" Stelle dafür, dass tatsächlich nur das vom Internet ankommen kann, was er selbst bestimmt. Per Glasfaser können also gar keine 1,05 Gbit ankommen, wenn der Router "nö" sagt, richtig?
nicht direkt. Der Client am Gigabit Port kann einfach nicht mehr Daten mit der maximalen Bandbreite von ca. 930 Mbit/s abrufen und bestimmt somit das "Tempo" (vorausgesetzt, alle Kommunikationsteilnehmer und -wege können mindestens diese Bandbreite bereitstellen). Wen der Router und Provider eine höhere Bandbreite > 1 Gbit/s ins Internet bereitstellen, kann der Router, vorausgesetzt, er ist technisch dazu in der Lage, diese Bandbreite auch komplett an alle Clients im Netzwerk via LAN und WLAN verteilen und somit komplett ausnutzen.
 
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DJMadMax schrieb:
Ja klar, darum geht es, wie gesagt, gar nicht. Es ging mir nur um die Aushandlung der maximalen Datenrate zwischen Router und nächstgelegenem Knotenpunkt.

Da wird nichts ausgehandelt. Der ONT dürfte ein Aktiver sein wenn er auf RJ45 umsetzt, die Terminierung und Aushandlung findet also dort statt. Im Prinzip wie ein GF Modem.
 
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Moin

Hab seit 2 Jahren Gbit Ftth von https://www.vereinigte-stadtwerke.de/media/
Nutze https://opnsense.org mit einem AMD FX(tm)-8350 Eight-Core Processor mit 10gbe nic ins Lan.
XS708T ProSAFE 8-Port bei ebay kl-anzeigen ist der switch.

In Kurz 80-90% des user Internets sind zu langsam um wirklich von 1 Gbit zu profitieren.

Komme im download eigentlich nur bei OCH´s oder Youtube auf 120 MB/s im peak ...
Und das nur mit 8 parallelen dls mit 8+ Segmenten auf ne SSD ... Hdds sind zu langsam.

Upload ist ähnlich ... FTP von großen Archiven zeigt das die meisten Server nur ein 100mbit slot haben.
Bei kleine Dateien iss es eh nicht die max Bandbreite sondern Overhead der Protokolle etc ...

D.h. nach meiner Erfahrung ist das Bottleneck nicht deine Hardware sondern Software und Service auf der anderen Seite.

Aber Spass macht es mit eigenen Servern am Netz zu spielen :D ... linux ist für sowas deutlich besser als windows .

jm2c
mfg
 
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Das langsamste Glied in der Kette bestimmt die Geschwindigkeit. Wenn die FRITZ!Box nur Gigabit Anschlüsse hat, dann kann sie nun mal nur Gigabit verteilen. Overhead geht von der Bruttodatenrate noch runter.
Das gibt keinen Stau und es rutscht auch nix, es geht einfach nicht mehr.

Willst Du mehr schaffst Du Dir ne FRITZ!Box mit 2,5GBit an, und einen Switch der entsprechend schnell ist, oder klemmst Dein Mainboard direkt an die dann schnellere FRITZ!Box an.

Da die Provider gerne etwas Overprovisioning betreiben merkt man das sogar ab und zu :-)

Hier kommt demnächst 2,5GBit Glasfaser an, mit entsprechender 2,5Gbit FRITZ!Box und 10GBe Switch steht schon im Anschlussraum und wartet.
 
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HisN schrieb:
Das langsamste Glied in der Kette bestimmt die Geschwindigkeit. Wenn die FRITZ!Box nur Gigabit Anschlüsse hat, dann kann sie nun mal nur Gigabit verteilen.
Das ist anders: wenn Du für 1 GBit/s bezahlst, bekommst Du 1 GBit/s, nicht mehr und nicht weniger. In der Praxis wird sich das bei einem 1GBit/s LAN (Fritzbox + Rechner) bei so 930-950 GBit/s einpendeln. Siehe auch oben Post #12 von @Mojo1987
Das ist die Glasfasergeschwindigkeit und die Umsetzung auf LAN bis zu Deinem Rechner.
Was die Server auf der anderen Seite des Internets einspeisen, ist langsamer.
 
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Unter Windows im Kabelnetzwerk sind Gigabit ohne irgendwelche MTU und Jumbo Frames ziemlich genau 950 Mbit/s. Der ONT hat nur Gbit. Selbst wenn dann bei der Glasfaser "mehr" anliegen ist hier schon Feierabend. Brauch man sich um alles was danach nicht kommt keine Gedanken zu machen.

Und nur für vielleicht 5 Megabyte die Sekunde mehr, falls überhaupt vorhanden, sein ganzes Netzwerk umzustellen macht eigentlich keinen Sinn. Wäre man aber auch vielleicht von selbst drauf gekommen wenn man das mal subjektiv betrachtet hätte....
 
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Humptidumpti schrieb:
Und nur für vielleicht 5 Megabyte die Sekunde mehr, falls überhaupt vorhanden, sein ganzes Netzwerk umzustellen macht eigentlich keinen Sinn. Wäre man aber auch vielleicht von selbst drauf gekommen wenn man das mal subjektiv betrachtet hätte....
Wir hatten hier schon User, die haben genau das gemacht und waren danach erst glücklich.
Du kennst das doch, wenn man nicht alles von dem ausschöpft von dem was man bezahlt/was möglich ist ....
 
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HisN schrieb:
Hier kommt demnächst 2,5GBit Glasfaser an, mit entsprechender 2,5Gbit FRITZ!Box und 10GBe Switch steht schon im Anschlussraum und wartet.
Du sprichst dann vermutlich von der FRITZ!Box 5530/5590, oder? Also direkt per SFP+ und nicht per RJ45 WAN-Port.

Pete11 schrieb:
Das ist anders: wenn Du für 1 GBit/s bezahlst, bekommst Du 1 GBit/s, nicht mehr und nicht weniger. In der Praxis wird sich das bei einem 1GBit/s LAN (Fritzbox + Rechner) bei so 930-950 GBit/s einpendeln.
@HisN spricht ja vom Overprovisioning (das meinte ich mit Overhead, falscher Begriff - sorry). Das machen Betreiber ja tatsächlich sehr gerne, so ja auch die Telekom seit eh und je mit (V)DSL. Aktuell liegen an meiner 100 Mbit-Leitung auch 116 Mbit an - und genau das meinte ich ja beim Glasfaser - was passiert, wenn der Provider statt 1.000 Mbit z.B. 1.050 Mbit liefert.

Humptidumpti schrieb:
Der ONT hat nur Gbit. Selbst wenn dann bei der Glasfaser "mehr" anliegen ist hier schon Feierabend. Brauch man sich um alles was danach nicht kommt keine Gedanken zu machen.
Das wiederum ist eindeutig und macht die Sache tatsächlich einfach :)

Humptidumpti schrieb:
Und nur für vielleicht 5 Megabyte die Sekunde mehr, falls überhaupt vorhanden, sein ganzes Netzwerk umzustellen macht eigentlich keinen Sinn.
Und das wiederum nicht. Ich sagte ja mehrfach, dass es NICHT um die erhöhte und nutzbare Downloadgeschwindigkeit geht, sondern eben um mögliche FEHLER in der Datenübertragung, die damit vielleicht einhergehen, wenn nicht alle Geräte diese Geschwindigkeit unterstützen. Um deine eigene Wortwahl zu verwenden: "Wäre man aber auch velleicht von selbst drauf gekommen".
Ergänzung ()

HisN schrieb:
Wir hatten hier schon User, die haben genau das gemacht und waren danach erst glücklich.
Du kennst das doch, wenn man nicht alles von dem ausschöpft von dem was man bezahlt/was möglich ist ....
Und in gewissen Bereichen gehörst du genau zu diesem Klientel :D
 
DJMadMax schrieb:
Und in gewissen Bereichen gehörst du genau zu diesem Klientel :D
Wobei ich halt nicht wegen ein paar Prozent rumeiere, sondern mir schnellere Hardware anschaffe, wenn irgendwo was klemmt^^
 
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DJMadMax schrieb:
eventuell Fehler verursachen, wenn die Daten schneller "anrutschen", als sie eigentlich verarbeitet/weitergereicht werden können.
Was das passiert? Das was immer passiert, wenn Bandbreitenmäßig ein Flaschenhals anliegt, die Daten werden erst gepuffert und ist der Puffer voll werden die „überzähligen“ Daten gedropt. Nichts unnormales.
 
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