News WeWork stellt Insolvenzantrag: 2019 noch 47 Milliarden wert, jetzt ist man pleite

Smartin schrieb:
Schneeballprinzip
Ist nicht das klassische Schneeballsystem. Die Geimeinsamkeiten sind aber nicht von der Hand zu weisen.

Begünstigt durch die Rezessionsfolgen und die Möglichkeit große Kontingente an Immobilien langfristig günstig zu mieten, gekoppelt mit der Bereitschaft von Banken viel Geld in solche Einhörner zu pumpen, war das überhaupt möglich.

Keiner hat durchgerechnet, was es für das Modell bedeutet, im Rahmen des Wachstums stetig steigende Mietkosten für Neuanmietungen zu haben und auf Grund steigender Zinsen eine sinkende Bereitschaft der Banken und Investoren, Geld nachzuschieben. Genau das ist passiert.

Wie sollte das gutgehen.
 
Schon erstaunlich, was für eine Meinung hier CB User zum Besten geben. Ich empfehle sich mit Unternehmensgründungen ("Start-Up") auseinanderzusetzen, Fachwissen anzueignen und vor allem BWL zu studieren. Mit einem Ponzi-Schema hatte WeWork nun rein gar nichts zu tun. Jedes Start-Up geht immer ein gewisses Maß an Risiko ein - völlig legal und durch unser System Marktwirtschaft so gewollt.
 
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Natürlich ist WeWork kein klassisches Ponzi-Scheme; dafür muss man aber nicht wirklich BWL studieren.

Die Kernprobleme des Geschäftsmodells waren dennoch von Anfang an gravierend und durchaus fragwürdig: Es wurden Büroräume mittels langfristiger Verträge gemietet, die dann kleinteilig zu sehr flexiblen Bedingungen dem Endkunden angeboten wurden. So eine Strategie führt zwangsläufig dazu, dass ein Überangebot bereitgestellt werden muss (aufgrund der langfristigen Verträge und möglicher Kundenwünsche) sowie ein kontinuierlicher Zustrom an Kunden erforderlich ist.

Zudem hat man sich in der Außenwirkung und Werbung sehr nischig platziert; man wollte vor allem Tech-Start-ups ansprechen und hatte wohl die Auffassung, dass diese alle irgendwie so aussehen wie bei Google und hat daher den angebotenen "Workspace" danach ausgerichtet. Es sah zwar schick aus und hat bestimmt auch Investoren aus Kalifornien angelockt, scheint aber mit der Realität nicht in dem Maße zu korrelieren, wie man es dann tatsächlich gebraucht hätte.

WeWork konnte also als eine Art "Third-Party-Landlord" nie wertschöpfend arbeiten; die Bewertungen waren völlig abwegig. Letztlich ist der Hype wohl auf den sehr extrovertierten Gründer Adam Neumann zurückzuführen, der so ziemlich jeden Investor getäuscht hat. Und weil er das so gut konnte, hat er dieses Jahr 'Flow' gegründet – 'Flow' hat dabei ein überraschendes und sehr innovatives Geschäftsmodell: die Anmietung von Arbeitsräumen mit anschließender Weitervermietung an 'Kreative und digitale Nomaden' - ja wirklich.

Ach so: Er hat bereits 350 Millionen Dollar an Investorenkapital eingeworben.:daumen::freak:
 
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Mr.Seymour Buds schrieb:
Schon erstaunlich, was für eine Meinung hier CB User zum Besten geben. Ich empfehle sich mit Unternehmensgründungen ("Start-Up") auseinanderzusetzen, Fachwissen anzueignen und vor allem BWL zu studieren.

Schon erstaunlich, dass CB User der Meinung sind man müsse das nichtssagendste Fach überhaupt studieren.
 
Martinipi schrieb:
Schon erstaunlich, dass CB User der Meinung sind man müsse das nichtssagendste Fach überhaupt studieren.

ich denke, dass die Aussage dahin ging, dass man sich zumindest mal mit der Materie sachlicher und tiefer auseinandersetzen sollte. Und wenn Unternehmensbewertungen nur von "Substanz" abhängen würden, dann würden die meisten Tech- oder Dienstleistungsunternehmen keinen Unternehmenswert besitzen. Dazu zählen übrigens auch so Unternehmen wie Apple, Meta, Alpha, ARM um nur mal einige zu nennen, denn die haben was genau an "Substanz"?

Übrigens hat jedes Unternehmen mal als StartUp angefangen. Das ist nämlich nichts anderes als der englische Begriff für Unternehmensgründung. Ein StartUp ist also immer ein Hochrisiko-Investment und nicht umsonst gibt es für diese Art der Unternehmensfinanzierung spezielle Möglichkeiten. Investoren, die in diesem Feld unterwegs sind, kennen dieses Risiko und werden sich bei ihren Investitionen hoffentlich auch entsprechend diversifizieren.

dass das Wissen um betriebswirtschaftliche Zusammenhänge in Deutschland nicht sehr hoch ist, sehe ich nicht nur in diesem Forum immer wieder. Das kann man in einem Tech-Forum auch sicherlich nicht erwarten, aber ich stelle mich ja auch nicht hin und behaupte, dass ich IT-Hardware-Experte bin, nur weil ich es schaffe, meinen Spiele-PC selbst zusammen zu bauen oder Netzwerkadmin, weil ich meine Fritzbox selber einrichte.

Aber zum Glück haben wir ja in Deutschland auch eine Meinungsfreiheit, so dass jeder seine Ansichten äußern darf, auch wenn es in meinen Augen nicht immer einen Mehrwert bringt und ich die Überzeugungen, die dahinter stehen, sehr kritisch sehe.
 
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