Wie Aufnahme über Kopfhörer realistisch einsteuern?

Twostone

Commodore
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Mahlzeit.

Folgendes Problem: Ich mache hin und wieder Aufnahmen, die ich über Kopfhörer einsteuern muß. Kommt nicht allzu oft vor, daher habe ich meistens wieder vergessen, wie die Kopfhörer sich klanglich im Vergleich zu meinen verschiedenen Lautsprechern (Anlage, Autoradio, Bluetooth-Lautsprecher, Baustellenradio) verhalten.

Das hat dann meistens zur Folge, daß die Aufnahme recht basslastig wird, da sowohl die DT990pro als auch die Q702, die ich meistens dafür verwende, eher ziemlich schwache Tiefenwiedergabe haben.

Was also über Kopfhörer noch schön ausgewogen klang, hämmert mich auf den größeren Lautsprechern gegen die Wand (die kleinen Dinge wie Autoradio sind nicht so schlimm, die LS können so tief nicht spielen, die zerlegen sich dabei ggf. nur). Bei Abspielgeräten ohne Klangmanipulation ist das fatal, da ich den Bass nicht runterregeln kann und dieser dann doch sehr dominant auftritt. Selbst bei Geräten mit "Klangreglern" ist dies nur bedingt hilfreich, da deren Regelbereich auch gerne mal oberhab der dominanteren Frequenzen liegt bzw. nur einen Teil davon umfasst.

Die Signalkette ist:
PC mit Soundkarte (Xonar Essence)
-> Übertrager (Palmer PMT11), XL@1kHz: ~3,7kΩ
=>Drawmer 1973
=>SPL TV MK2-T
=> Übertrager (Palmer PMT08), XL@1kHz: ~14kΩ
-> Verstärker
Linie 1:
-> Übertrager (Neutrik NTL-1), XL@1kHz: ~10kΩ
-> Sony MD-S E10
Linie 2:
-> Übertrager (Palmer PMT11), XL@1kHz: ~10kΩ
=> Tascam MD-350

[Anm.: -> unsymmetrisches Signal ; => symmetrisches Signal]

Die Kopfhörer werden an einem der beiden MD-Decks angeschlossen. Das aufgenommene Material ist "handgemachte" Musik, also konventionelle Musikinstrumente mit Gesang.

Abhören per Lautsprecher ist ok, dann wird die Aufnahme auch exakt so, wie gehört und klingt auch auf anderen Geräten noch wie beabsichtigt (Schwächen des jeweiligen Gerätes außen vor). Nur eben bei Aufnahmen per Kopfhörer haut es mich regelmäßig nachher gegen die Wand.

Meistens höre ich im Auto, und da ist nur das serienmäßige Radio mit den zugehörigen LS verbaut, also nichts weltbewegendes. Die wären aber mit dem Material heillos überfordert, selbst auf geringen Lautstärken.

Brauche ich andere Kopfhörer oder wie könnte man das Problem beheben und eine vernünftige Aufnahme auch per Kopfhörer hinkriegen? Irgendwelche Tips? Abhören per Lautsprecher ist eben nicht immer möglich.
 
Naja entweder beim einspielen im Hinterkopf behalten, dass die Basswiedergabe der Kopfhörer eher schwächer ist und da nicht zu viel bums mitgeben oder einfach andere Kopfhörer probieren (DT770 oder ATH-M50X).

Ich wäre für Variante 2 ;)
 
Jede einzelne Aufnahmespur mit einem EQ nachbearbeiten, je nach Instrument die tieferen Frequenzen (vor allem im Sub-Bassbereich) absenken oder auch völlig rausnehmen. Wenn du z.B. eine Gitarrenspur und noch weitere Instrumente hast, muss die Gitarre nicht irgendwo unter 40 Hz noch rumdröhnen und den Bassbereich vermatschen. Du kannst auch mal testweise einen Highpass-Filter nehmen und allgemein alles unter x Hz (z.b. 20 Hz, da normalerweise sowieso nicht hörbar, von Kopfhörern einmal abgesehen..) rausfiltern. Normalerweise mache ich das aber mit einem EQ für jede Spur separat.

Ich persönlich finde es in solchen Fällen hilfreich, eine Referenzaufnahme zur Hilfe zu nehmen, die ich entweder auf Studiomonitoren abgemischt habe, oder bei der ich zumindest weiß, dass sie auf anderen Lautsprechern auch gut klingt. Wenn ich dann nur Kopfhörer zur Verfügung habe, kann ich zumindest die Referenzaufnahme beim Abmischen zum Vergleich zur Hilfe nehmen.
 
Interessantes Setup, mit Drawmer und MiniDisc würde ich das schon unter "Vintage" einordnen. So wie du den Signalweg beschreibst, hängen zwischen dem Ausgang der Soundkarte und den MD noch "Virtualizer" und Stereo Compressor.
Beide Geräte ermöglichen natürlich massive Klangverbiegungen; wenn du diese dann so einstellst, dass du 'genügend' Bass auf dem KH hast, der aber natürlich mit seinem kleinen Treiberdurchmesser Bass nie gleich wiedergeben kann wie die Treiber grösserer Boxen, ist das Problem dann auf der Aufnahme - und damit kaum noch korrigierbar.

Ich würde eher dazu raten, auf dem KH nur einen "Monitor-Mix" zu erstellen (also Klang von Einzelinstrumenten bzw. -Kanälen) während der Aufnahme zu beurteilen - das geht am besten unter Zuhilfenahme eines Mischpults, weil du da auf Knopfdruck zwischen den Kanälen umschalten kannst.
Die Effektgeräte (Virtualizer/Compressor) würde ich dann erst ins "Mastering" einbeziehen: Dann, wenn du die Rohaufnahme von MD1 auf MD2 überspielst und die Dynamik bzw. die Obertonstruktur der Aufnahme beeinflusst.

Diesen (letzten) Schritt würde ich dann aber immer mit Boxen und nicht mit KH erledigen.
 
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Ah, es ist bereits fertig abgemischtes Material, keine einzelnen Tonspuren mehr. Daher auch der einzelne 1973. Für einzelne Tonspuren nehme ich dann doch eher einen 166XL, mit 1974 in der sidechain.

Bei dem Ursprungsproblem geht es jedoch nur darum, dem fertigen Material (dessen Original-Tonspuren mir nicht (mehr) zur Verfügung stehen) "neues Leben" einzuhauchen. Größtenteils ist es auch nur gekaufte Musik, der ich ein wenig mehr Dynamik und Wärme verpasse, da mir die ursprüngliche Abmischung nicht wirklich zusagt.
zazie schrieb:
hängen zwischen dem Ausgang der Soundkarte und den MD noch "Virtualizer" und Stereo Compressor.
Korrekt. Erst der 3-Band-Kompressor, dann der Vitalizer, wobei das schon eher als Programm-EQ durchgeht, dann die MDs. Der Signalweg ist auch nicht das Problem, das ist schon passend hingerechnet, daß beide MD-Geräte nahezu identisch aufzeichnen (Der Tascam zeichnet original mit mehr "wumms" auf, der Sony dafür detaillierter, entsprechend werden beim Sony die Mitten ein wenig stärker gedämpft, während der Tascam eher im unteren Bereich zurückgehalten wird. Das alles soweit möglich über klassische RLC-Schaltungen. Nur beim Tascam habe ich ein wenig aktiv nachgeholfen, die Auflösung an den Sony heranzubringen.
zazie schrieb:
Beide Geräte ermöglichen natürlich massive Klangverbiegungen
Was auch so gewünscht ist. Gerade Blues und ähniches sollte nicht allzu steril klingen, sondern so gemütlich wie der lokale Pub: Ein wenig verräuchert, angenehm warm und freundlich, jedoch auch leicht dreckigem Boden. Lebendig eben, keine Konserve.
zazie schrieb:
der aber natürlich mit seinem kleinen Treiberdurchmesser Bass nie gleich wiedergeben kann
Das Problem ist: Ab wann ist's zuviel? Das ist mit dem Kopfhörer schwer abzuschätzen und auf Grund des sehr unterschiedlichen Materials auch schwer mit einer Vergleichsaufnahme zu hinterlegen. Das größte Problem am gesamten Set ist, daß es kein "one size fits all" gibt, von einem Track zum nächsten müssen jeweils wieder andere Anpassungen gemacht werden, damit sich ein gewünschtes Gesamtbild ergibt. Letztlich, wenn ich an zwei unterschiedlichen Tagen die gleiche Tracklist aufnehme, habe ich zwei unterschiedliche Stimmungen. Sonst könnte ich ja auch das Ausgangsmaterial verwenden, das aber eben sehr neutral und unpersönlich abgemischt ist.

Nutze ich nur den 1973, ist das einsteuern kein Problem, der spielt recht dezent (bei dezenten Einstellungen). Der SPL jedoch treibt es bisweilen an die Spitze, weil er eben eine kleine Diva ist. EIne kleine Änderung an einem Parameter kann bisweilen eine größere Änderung an einem oder mehreren weiteren Parametern bedeuten. Wenn man die dann nicht raushört, ist's für die Aufnahme fatal. Richtig eingestellt ist das Ding jedoch eine prima Ergänzung für den Drawmer. Ist aber auch viel Arbeit. Während der Drawmer eher noch ein "one size almost fits all" finden kann (als standalone), gibt's das beim SPL definitiv nicht (der definitv nicht alleine betrieben werden sollte, sondern imho passend aufbereitetes Material braucht). Was bem ersten Song noch gut klang, ist für den zweiten Gift. Und immer heißt es: Beide Geräte aufeinander abstimmen. Dafür aber macht das Ergebnis deutlich mehr Spaß, als das Ausgangsmaterial, gerade bei gekaufter Musik.

Hausgemachtes profitiert davon zwar auch, jedoch geringer, da ich ja schon von Anfang an meine Finger im Spiel hatte.

zazie schrieb:
würde ich das schon unter "Vintage" einordnen.
Das ist ja auch in etwa das Ziel: Den "Klang" meiner Jugend wieder hervorzuholen, den Pub (oder die Studio- und Bühnensitzungen) quasi ins Wohnzimmer zu verlagern (oder eben ins Auto). DamalsTM war die Musik definitiv nicht neutral, sondern eben auch "stark verfärbt", also mit Alkohol und Pfeifen-/Zigarrenqualm durchmischt, teils auch auf uralten, handgebauten Anlagen gespielt. E-Gitarren waren auch nicht die Glanzstücke, die man heute in allen Auftritten sieht, sondern konnten auch mal aus Hackbrettern, etc und Resten einer verschrotteten Gitarre inklusive selbst gewickelter Spulen usw. bestehen.

Klar kann man heute super saubere Signalwege zaubern, dabei geht jedoch leider der "Zauber" der Hinterhofschrauberei verloren: Eben jene harmonischen Verzerrungen, die erst für die nötige Wärme sorgten.

Ist in etwa so, als würde man eine Schlüsselfidel ohne Resonanzsaiten spielen.

zazie schrieb:
Diesen (letzten) Schritt würde ich dann aber immer mit Boxen und nicht mit KH erledigen.
Gerade dieser letzte Schritt ist eben im eigenen Heim mittlerweile meist nur noch mit KH möglich, da die Kleine sonst wach wird (und natürlich mitmachen will), oder, wenn sie nicht schläft, dann auf jeden Fall mit dabei sein will, auch Knöpfchen drücken muß und in der Gegend herum hüpft. Sie ist ja süß, aber irgendwann will ich die Aufnahme auch fertig haben.
 
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Hast du mal die Harman-Kurve probiert?
Hier findest du passende EQ-Kuven für viele Kopfhörer.

Siehe auch:
Audio's Circle of Confusion

Die oben genannte Kurve versucht, Kopfhörer und Lautsprecher in Einklang zu bringen. Dafür müssen praktisch aber sowohl KH als auch LS kalibriert bzw. zumindest grob auf ein gemeinsames Target entzerrt werden.
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Dafür müssen praktisch aber sowohl KH als auch LS kalibriert bzw. zumindest grob auf ein gemeinsames Target entzerrt werden.
Dann müsste ich auf den schlechtesten, gemeinsamen Nenner hin ausrichten, und das wäre mein Autoradio.

Wahrscheinlich muß ich mir eher mal die Kopfhörerausgänge der Decks und des Verstärkers mal vornehmen. Oder mal eine Aufnahme auf den Rechner übertragen. Denn wenn ich die KH am Rechner nutze mit dem Ausgangsmaterial, haben die schon einen guten, einschätzbaren Bass. Kann sein, daß auch das zu meinem Problem führt. Ich mache heute Nachmittag mal eine Gegenprobe mit durchgeschleiftem Ausgangsmaterial und schaue mal, wie sich die KH dann an den Decks verhalten. Manchmal muß man erst einen Thread eröffnen, damit man sich an Sachen erinnert und Zusammenhänge herstellt.

Die Kopfhörer klingen normalerweise mitnichten so mager, wie es an den Decks immer den Anschein hat (der Aufnahme nach zu urteilen).
 
Twostone schrieb:
Du nimmst, das meine ich anerkennend und nicht etwa spöttisch, einen bedeutenden Aufwand auf dich (inklusive der Pröbelei mit den beiden Effektgeräten - ja, die gegenseitige Beeinflussung der Parameter ist sehr 'dynamisch', nimm noch einen Enhancer hinzu und du hast einen akustischen Flohzirkus :) ) . Was spricht denn bei einem solchen Setup dagegen, verschiedene Mixe herzustellen? Du hast offenbar neutral abgemischtes Ausgangsmaterial zur Verfügung, also erstelle doch eine MD (fürs Auto) mit kräftig angehobenem Bass (und stark komprimierter Dynamik), aber auch einen Mix für die Heimanlage, neutral(er) im Bass, dafür mit mehr "Room" (kann man ja auch beimischen), damit's nach Live und Bühne tönt.
Den Automix kannst du mit grosser Wahrscheinlichkeit auch auf dem Baustellenradio einsetzen.

Dazu als Hintergrund noch folgender Hinweis: professionelle Tonstudios, insbesondere wenn sie Mastering betreiben, hatten neben ihren Abhör-Monitoren (in verschiedener Grösse) immer auch noch ein 0815-Radiogerät im Einsatz. Das war jeweils die härteste Probe nach dem Mastern: Funktioniert das Resultat auch mono und auf einem "Scheissgerät" ?!
 
Das ist halt das Problem, wenn man mit nicht standardisierten Wiedergabeketten arbeitet.
Da bleibt einem nichts anderes als Durchprobieren, bis man den passenden Allroundmix oder zwei-drei gerätespezifische Mixes gefunden hat. Kann man, wo technisch möglich, natürlich auch messen und dann die entsprechenden Korrekturwerte heranziehen.
 
Ich brauche keinen gewaltigen Bass im Auto. Die Treiber würden sich nur zerlegen, ohne daß man etwas davon hören könnte (Serienausstattung eines youngtimers, noch dazu eines Kleinwagens, also wirklich nichts herausragendes). Hier müsste ich tatsächlich mit einem Hochpassfilter arbeiten, um Schäden zu vermeiden, aber dann kann ich auch gleich den ausgewogenen Mix nehmen.

Das Baustellenradio hat, für so'n kleines Ding, schon Dampf unter der Haube.
zazie schrieb:
Das war jeweils die härteste Probe nach dem Mastern: Funktioniert das Resultat auch mono und auf einem "Scheissgerät" ?!
-> Mein Autoradio. Ist allerdings schon stereo.
Passt die Aufnahme, klingt das Autoradio auch schon deutlich "wertiger". Da kann es auch mal klanglich mit einem Marshall Woburn oder Fender Monterey mithalten (wobei die Dinger mehr "Spaßlautsprecher" sind) ist in der Stereo-Wiedergabe besser als selbige.
Ergänzung ()

Der Kabelbinder schrieb:
Durchprobieren, bis man den passenden Allroundmix oder zwei-drei gerätespezifische Mixes gefunden hat.

Passt's auf meiner Anlage, passt es auch auf allen anderen Geräten im Haushalt. Es passt nur absolut nicht, wenn ich Kopfhörer als Referenz zum Einstellen genutzt habe. Aber, wie gesagt, ich muß mal noch was nachprüfen. Insbesondere der Q702 (mein Lieblingskopfhörer) ist mir ja schon als ganz große Diva bekannt.
 
Twostone schrieb:
Passt's auf meiner Anlage, passt es auch auf allen anderen Geräten im Haushalt. Es passt nur absolut nicht, wenn ich Kopfhörer als Referenz zum Einstellen genutzt habe.
Dann fehlt womöglich die Raum- und HRTF-Komponente, die bei den direkt auf den Ohren liegenden Kopfhörern wegfällt.
Eine Möglichkeit wäre wie gesagt die Entzerrung des Kopfhörers auf eine Lautsprecherkurve. Oder man geht so weit und besorgt sich eine Headphone-Mixing Suite, welche Lautsprecher per Impulsantwort simulieren kann.
Wenn dir das zu digital sein sollte, dann hilft wohl nur das übliche AugenOhrenmaß.

Dass der Mix per Kopfhörer nicht hinhaut, könnte aber auch einfach an der Nichtlinearität des genutzten Ausgangs liegen. Auch das könnte man wie gesagt ermitteln und standardmäßig korrigieren.
 
Letzteres ist wahrscheinlich. Wie gesagt, ich werde heute Nachmittag noch einmal mehrere Sachen überprüfen, denn eigentlich sollte ich den Klang der Kopfhörer gut einschätzen können, da ich sie an verschiedenen Geräten (verschiedene Laptops, Handys, Rechner) häufiger nutze und sie eigentlich nicht so einen flachen Klang haben. Mein Fehler ist wohl eher, daß ich nie das Ausgangsmaterial direkt auf die Decks gegeben habe, sondern immer nur die Erinnerung anderer Geräte habe, nach der ich den Klang und die Stärke der "notwendigen" Änderungen abschätze.

Daß der Ausgang an meinem Verstärker nicht wirklich das Gelbe vom Ei ist, weiß ich selber, auch warum, aber den nutze ich auch (fast) nie. Wie sich die KH-Ausgänge der Decks verhalten, kann ich aber auch nicht sagen, und das ist wohl der gröbste Fehler. Wie gesagt, meine Kopfhörer sind kleine Diven. Die wollen auch nicht mit jedem, aber wenn man sie anständig umschmeichelt, dann legen die richtig los. Kann sein, daß ich die Beschaltung der Kopfhörerausgänge mal anpassen muß.
 
Sorry, wollte eigentlich schon früher antworten, war aber leider dicht.

Herzlichen Glückwunsch, Du hast den typischen Anfängerfehler begangen, in den wohl jeder von uns mal reingetappt ist. 🤗 Rein physikalisch ist eine Kopfhörermischung immer was ganz anderes als über Lautsprecher. Deine Ohren sind näher dran, und die Membranen arbeiten hier größenmäßig anders als im Lautsprecher usw. Deswegen wird in allen Mischer- und Mastering Kursen klar gesagt: Grobes Abmischen per KH ist ok, aber Mastering und Tuning ausschließlich über entsprechende Monitor Lautsprecher vornehmen. Gerade Bass ist ein fieses Thema. Du könntest etwas mit EQ einige Abhörsituationen "simulieren", aber das reicht für den gesamten akustischen Überblick nicht aus.
Ergänzung ()

Twostone schrieb:
Dann müsste ich auf den schlechtesten, gemeinsamen Nenner hin ausrichten, und das wäre mein Autoradio.
Das ist aber genau das, was man beim Mastering im Studio auch macht. Eine Mix und Master muß für alle Geräte "gleich gut" klingen. Deshalb mischt und mastert man ja meistens auch auf eher lummeligen Studiomonitoren wie den Yamaha HS10 oder JBL Monitor One ab. Die guten Lautsprecher werden an sich nur für die Fehleranalyse verwendet.
 
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Twostone schrieb:
Ist jetzt etwas OT, aber ich bitte um Zusatzinfos: Ich kenne diesen KH nicht und finde ihn auch nicht auf akg.com. Allerdings finde ich unzählige Angebote, wo Ersatzpads auch für den Q702 offeriert werden (zusätzlich zum K702 und andern AKG-KH). Was ist das für ein Gerät?
 
zazie schrieb:
Was ist das für ein Gerät?
Eine Sonderedition. Ist technisch ähnlich dem K702, allerdings leicht anders abgestimmt. Klingt in meinen Ohren auch besser, ist aber noch mal eine Ecke wählerischer, was die Ansteuerung angeht. Ist der Ausgangswiderstand der Quelle zu gering, klingt's dünn. Ist er zu hoch, klingt's auch nicht so gut. Kann die Hilfsspannung der Quelle keine gute Impulsleistung abgeben, klingt's schwach. Ist ein wenig Gleichspannungsanteil im Ausgang, klingt's blechern. Trifft man aber den goldenen Punkt, klingt er herrlich weich, detailliert und mit großer Bühne. Eine Diva und ein Biest.

IMG_20210427_171546_DRO.jpg

PHuV schrieb:
Eine Mix und Master muß für alle Geräte "gleich gut" klingen
Gelingt mir mit Lautsprechern auch. Nur die Kopfhörer verwirren mich. Ok, "gleich gut" vielleicht nicht, dafür sind die Qualitätsunterschiede schon sehr groß, aber es klingt, wie's sollte. Nur eben nicht, wenn ich zur Aufnahme Kopfhörer verwendet habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ich sagte, Du kannst die Gesetze der Akustik und Physik nicht aushebeln. Zum Aufnehmen würde ich auch keine guten, sondern ehe mittelmäßige Kopfhörer verwenden.
 
Gibt auch Tools wie Tonal Balance Control, womit man einen Mix grafisch anzeigen lassen kann. Paar deiner Songs, die für dich korrekt klingen, als Referenz rein laden und schon hast du deine eigene Kurve. Da sieht man zumindest ohne zu hören, ob man völlig auf dem Holzweg ist.

Gutes Mischen und Mastern, sodass es überall gut klingt, ist eine Kunst.

Edit: Bin gedanklich in meiner digitalen Welt. Wäre natürlich mit etwas Aufwand verbunden sich den Ausgang von deiner Kette zu wandeln und in einer DAW/VST-Host anzuzeigen.
 
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