h00bi schrieb:
Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen aktives remote-ausspionieren und nach Geräterückgabe mal drüber schnüffeln.
Es geht in diesem fall gar nicht so sehr um Fehlverhalten des AG als um Fehlverhalten eines einzelnen IT Angestellten, der das Gerät in die Finger bekommt.
Definitiv. Aber welcher IT'ler riskiert die fristlose Kündigung?
Ich bin bei meinem Arbeitgeber für die IT im Segment zuständig und zufällig gleichzeitig im Betriebsrat.
Wir hatten schon ein paarmal das Problem, dass Übergaben nicht ordentlich gelaufen sind oder aus irgendwelchen Gründen nachträglich nochmal auf einen Rechner und/oder einen Account zugegriffen werden musste. Deshalb kann ich aus erster Hand berichten, wie es bei uns läuft.
1. Wenn die IT einfach auf die Daten zugreift ist das die sofortige Kündigung. (Hatten wir zum Glück noch nicht...)
2. Es wird immer versucht mit dem AN Kontakt aufzunehmen damit er beim Zugriff anwesend ist.
3. Falls das nicht möglich ist wird ein Ticket mit einer ausführlichen Begründung erstellt. Wer schreibt, der bleibt!
4. Das Ticket wird vom Chef freigegeben.
5. Der Zugriff erfolgt unter 6 Augen: Betriebsrat, Datenschutzbeauftragter, Zugriffsberechtigter aus dem Projekt.
6. Ordner, die als privat markiert sind werden VOR dem Öffnen ungesehen gelöscht.
7. Ordner/Dateien, deren Inhalt nicht klar ist werden gemeinsam durchgeschaut und ggf. gelöscht.
8. Anschließend bekommt der Zugangsberechtigte ein paar Tage Zugriff. Danach wird der Zugang wieder gesperrt.
Wie gesagt, dass ist das Vorgehen bei meinem Arbeitgeber. Nachdem ich den Umgang in der Praxis gesehen habe vertraue ich meinen Kolleg:Innen, dass das hier immer so gehandhabt wird.
Das muss natürlich nicht überall so ein...