Wie Daten Sichern

Rockcrusher

Lt. Junior Grade
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Ich bin Berufs Fotograf und Filme auch hin und wieder und bei mir hat sich jetzt eine sehr große menge an Daten angesammelt und es ist aktuell Chaos Pur.

Im PC hab ich eine 12TB Festplatte die langsam voll wird. Hab extern verteilt auf 5 Festplatten Backups sie aber nicht mehr die selbe Ordnerstruktur haben. Wenn also die Festplatte am PC kaputt werden sollte, dann muss ich alles händisch neu ordnen. In den letzten 10 Jahren haben sich zu dem über 200.000 RAW Dateien angesammelt und Dateien von Videoprojekten. Die Wichtigsten Fotos hab ich Fertig Bearbeitet noch in einer Cloud gespeichert. Aber zig TB an Daten da hin kopieren kostet 1. Zeit, 2. Geld und wenn man immer wieder mal was sucht ist es Umständlich.

Als Bildbearbeitungsprogramm verwende ich Capture One Pro. Da hab ich 3 Kataloge. 2 Für Kunden 1 für Private Bilder. Die Kataloge haben eine Ordnerstruktur die 1 zu 1 mit der Ordner Struktur der RAW Dateien übereinstimmen muss ansonsten findet Capture One die dazugehörigen Dateien nicht mehr.

Wenn ich also am PC etwas ändere, muss ich mühselig die Externe Festplatte raussuchen und das selbe verändern damit alles zusammenpasst. Die Katalogdateien sind auf einer eigenen SSD im Computer. Das heißt wenn die HDD mal Kaputt gehen sollte, muss ich die Daten von den Externen Platten auf die neue HDD Kopieren und in dem Moment muss eben der Katalog mit dem Backup übereinstimmen.

Hab mich jetzt mit dem Thema NAS auseinandergesetzt weil ein Bekannter meinte, "das brauchst du" aber ganz ehrlich. Ich bin nicht 100% überzeugt ob es das richtige ist.

1. Ich bin die einzige Person die auf die Dateien zugriff haben soll.
2. Die Dateien müssen nicht in einem Netzwerk hängen.
3. Ich greife nur von einem Desktop PC aus auf die Daten zu.
4. Es soll nicht 24/7 durch laufen.
5. Es soll mindestens die Geschwindigkeit von einer 7200u/min HDD haben.

Ich Produziere zur Zeit ca 4-5GB an Daten pro Jahr. Wird aber im Schnitt laufend mehr. Die neuen professionellen Kameras sind irgendwie Datenproduktionsmonster.

Gibt es da eine Möglichkeit das ich die Daten dauerhaft und sicher absichere, genügend Speicherplatz für die nächsten Jahre habe und eine schnelle Direktverbindung zum PC?

Was wäre da der ordentlichste Weg? Bisschen Zeit hab ich noch mit der Aktuellen Dateien Produktion hab ich die 12TB ende des Jahres erreicht.
 
Aus meiner Sicht wäre die simpelste Lösung jeweils eine große interne und externe Festplatte zu kaufen, um die bestehenden Backups abzulösen. Mit 20 TB kommt man ne Weile hin.

Alternativ (oder besser zusätzlich, gerade wenns wie hier auch geschäftlich gemacht wird) sowas wie Backblaze angucken. Das ist nicht dafür gedacht, dass man da regelmäßig dran geht, aber wenn irgendwas passiert, dass PC und externe Platte gleichzeitig killt (Feuer, Wasser, Diebstahl, etc.) ist man sehr froh drum. Ein NAS hilft nämlich gerade gegen so einen Worst Case auch nicht, weil man keine Redundanz hat was den Standort angeht.
https://www.backblaze.com/cloud-backup.html

Jedes Cloud Backup wird natürlich erstmalig ne Menge Zeit in Anspruch nehmen, aber eine praktikablere Lösung gibt es für zuhause eigentlich nicht. Kaum jemand will regelmäßig Festplatten bei Verwandten oder Freunden einlagern.
 
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Wenn du das beruflich machst, mache am besten ein weiteres Backup deiner Platte und lagere die irgendwo extern und sicher, bspw. Bankschließfach. Wenn alle Platten, Original und Sicherung, im selben Gebäude liegen, können die alle gleichzeitig einem Schadereignis zum Opfer fallen.
 
@Rockcrusher schau dir mal das Programm "PersonalBackup" an, damit kann man inkremmentelle Backups machen und übernimmt auch die Ordnerstruktur -> somit sieht jede Backup HDD aus wie die Quellen HDD
 
Rockcrusher schrieb:
Ich bin Berufs Fotograf und Filme
Dann brauchst Du professionelle, verlässliche Backups. Dies schließt eines der Backups als "Außer-Haus-Speicher" mit ein.

Also:
  1. Alle Daten bleiben stets in benötigter Ordnerstruktur auf Deinem PC ("Quelldaten") erhalten.
  2. All diese Daten in der benötigten Struktur 1:1 als mindestens eine Gesamtkopie auf externen Datenträgern vorhalten, die nicht permanent mit dem PC verbunden sind, sondern immer nur kurz zum Zwecke der Datensicherung (inkrementelle Datensicherung).
  3. All diese Daten in der benötigten Struktur 1:1 als eine Gesamtkopie außerhalb Deiner vier Wände vorhalten (z.B. sicher(!) verschlüsselt in einer Cloud, ggf. verschlüsselt als Datenträger in der Familie, Bankschließfach wurde ja schon angesprochen, etc., )
"verschlüsselt" in Fall 3.) deshalb, weil es ja sein kann, und das entzieht sich meiner Detailkenntnis, dass sich unter den Fotos/Videos auch sensible journalistische Daten befinden.

Rockcrusher schrieb:
Die Wichtigsten Fotos hab ich Fertig Bearbeitet noch in einer Cloud gespeichert.
Das könnte aber im Zweifel nicht reichen, nur die bearbeiteten. Ggf. brauchst Du auch Zugriff auf die Rohdaten.

Rockcrusher schrieb:
Aber zig TB an Daten da hin kopieren kostet 1. Zeit, 2. Geld
Natürlich kostet das Geld. Aber diese Investition ist ja im übertragenden Sinne letztlich auch Deine eigene "Berufsversicherung".

Rockcrusher schrieb:
und eine schnelle Direktverbindung zum PC?
Dazu wäre durchaus auch ein NAS geeignet. Der muss ja nicht im Dauerbetrieb laufen, es reicht ja, wenn Du ihn einfach zum Zwecke der Backups aktivierst.
 
Hier wurden ja bereits mehrere Stichwörter erwähnt:
  • Cloud
  • extern
  • intern
-etc

Viele Wege führen nach Rom. Die Frage ist dann, vor welchen Szenarien willst du die schützen und wie viel Aufwand/Geld in die Hand nehmen

NAS: Ein NAS kann Bestandteil einer Backupstrategie sein. Mit Snapshotmechanismen kann es gegen Ransomware schützen, sofern es nicht selbst von der Ransomware infiziert wird. Du kannst je nach Hersteller die Daten auch vom NAS in die Cloud sichern. Es ist eine angenehme FireandForget-Lösung, um tägliche Datensicherungen vorzunehmen. Du kannst es im RAID betreiben, um so vor Datenverlust bei Ausfall einer einzelnen Festplatte zu schützen. RAID/=Backup

Externe Festplatte: musst du immer anschließen, um ein Backup zu machen. Ist entsprechend mit Aufwand verbunden und kann auch mal leicht vergessen werden. Hat aber den Charme, dass du so Offline-Datensicherungen hast, die dir durch Ransomware nicht einfach gekillt werden können. Man kann sich zu Hause einen Festplattenkoffer hinstellen und dort verschiedene externe HDDs drin verwahren und so auch Backups von verschiedenen Zeitpunkten zu haben. Zudem können die HDDs auch in einem Bankschließfach verwahrt werden, um Daten vor Diebstahl/Feuer/Wasser zu schützen.

Intern: Man kann auch intern noch eine weitere Festplatte haben, wo täglich der aktuelle Stand gesichert wird, um vor Festplattenausfall durch mechanisches Versagen der Festplatte zu schützen.

Cloud: @Conqi hat dazu bereits einmal backblaze angesprochen. Cloud kann je nach Datenmenge und Anbindung auch sinnvoll sein. Sinnvoller Schutz gegen Ransomware, wenn der Cloudspeicher über Versionierung verfügt.

Bei solch wichtigen beruflichen Daten würde ich mehrere Redundanzen aufbauen. Das könnte wie folgt aussehen:
  • Bestehende HDD durch eine neue 18 TB HDD ersetzen
  • Interne HDD: zweite interne HDD mit 18 TB, auf die täglich via Cronjob schnell gesichert wird (Ergänzung nach Hinweis von @Dr. McCoy : im Fokus sollten zuerst die externen Backups stehen. Wenn man bereits mehrere externe HDDs hat, kann man über den Luxus einer weiteren internen HDD nachdenken)
  • Externe HDDs: Kauf von zwei externen HDDs. Eine, die man im Bankschließfach lagert und alle X Wochen/Monate aktualisiert wird und eine für zu Hause, die man alle X Tage anschließt.
NAS: NAS mit 2 HDDs im RAID, auf das täglich gesichert wird mit Snapshotfunktion.
Cloud: Einsatz einer Cloud-Lösung, die in Echtzeit eine Kopie der Daten in der Cloud anfertigt.

Ich würde zumindest die ersten drei Schritte schon mal umsetzen. Ich persönlich habe für meine Daten alles im Einsatz. Interne Sicherung, mehrere externe (bzw. interne HDDs im Case und angeschlossen via Festplattendock), NAS sowie für die wichtigsten Daten eine verschlüsselte Cloud-Lösung.

Zum Aktualisieren von Daten unter Windows setze ich FreeFileSync sowie RoboCopy ein.

Mir sind meine Daten vor wenigen Jahren trotz eines Backups fast komplett abhanden gekommen. Zum Glück gab es dann doch noch einen letzten Stromhalm, der alles gerettet hat. Seitdem fahre ich mehrere Redudanzen. Man kann Glück haben, dass man nie ein Backup benötigen wird, aber wenn der Worst-Case eintritt, ist man um jede Datensicherung froh und wenn sie auch nur ein Jahr alt ist.
 
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Inga5 schrieb:
Interne HDD: zweite interne HDD mit 18 TB, auf die täglich via Cronjob schnell gesichert wird
Nein. Intern ist keine verlässliche zusätzliche Sicherung. Eine Ransomware reicht, und alle Daten auf beiden Datenträgern sind hinüber. Wenn man eine zweite 18TB HDD kaufen möchte, die ursprünglich für "zusätzlich intern" gedacht gewesen sollte, sehr gerne, diese dann allerdings lieber als zusätzliche externe betreiben.
 
@Dr. McCoy
Ich habe weiter oben ausgeführt, wogegen beim Punkt "Intern:" geschützt werden soll. Gegen Festplattenausfall. Es ist keine Schutzmaßnahme gegen Ransomware oder andere Benutzerfehler.
Im Kontext des Threaderstellers habe ich das allerdings im späteren Text nicht als priorisiert dargestellt. Ich habe meinen Text dahingehend angepasst.
 
Inga5 schrieb:
Ich halte nichts davon, generell von einer weiteren internen Festplatte abzuraten.
Du hast sie allerdings von ihrer Funktion her als Sicherung deklariert, und das ist sie in diesem Fall einfach nicht: Das ist sie übrigens nicht nur wegen Ransomware nicht, das ist sie ebenfalls nicht, weil sie ständig in der gleichen technischen Infrastruktur hängt, und somit hinsichtlich z.B. Überspannungsschäden das gleiche Risiko trägt wie die andere interne HDD.
 
Ich mache in kürzeren Zeitabständen Backups der Systempartition auf eine zweite interne SSD.
Das geht viel schneller als auf externe Medien.
In etwas längeren Zeitabständen kopiere ich das aktuelle Backup von der zweiten internen Festplatte auf eine externe HDD.
Kürzere Zeitabstände sind bei mir alle 2 bis 5 Tage, längere alle 3 bis 4 Wochen.
Aktuelle eigene Dateien sichere ich täglich auf OneDrive.
 
Du kannst gerne bei Deiner Meinung bleiben, ich fahre mit meinem System gut.
 
Das spielt keine Rolle. Es ist definitorisch trotzdem kein Backup.

Ein Backup befindet sich nie im selben System.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi...

Ich les' hier zufällig grad (interessiert) mit und njäääh... sorry, aber:
Dr. McCoy schrieb:
[...] Einordnung der auf der zweiten internen SSD abgelegten Daten als Backup bleibt falsch.

Ein Backup ist es dann, wenn die Daten in der Cloud liegen. Oder auf der externen HDD. Dann ist es dort ein Backup. Aber nicht intern auf der zweiten SSD.
Banned schrieb:
[...] Es ist definitorisch trotzdem kein Backup.

Ein Backup befindet sich nie im selben System.
Wo steht DAS geschrieben?

Bspw. ist lt. Wikipedia, der Verbraucherzentrale oder auch bei IONOS die allgemeine Definition da anders und benennt erstmal kein genau definiertes "Ziel" der als Kopie gesicherten Daten, sondern maximal ein "geeignetes Speichermedium":​
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datensicherung schrieb:
Datensicherung (englisch backup [ˈbækʌp]) bezeichnet das Kopieren von Daten mit der Absicht, diese im Falle eines Datenverlustes zurückkopieren zu können. [...]

Die auf einem Speichermedium redundant gesicherten Daten werden als Sicherungskopie oder als Back-up (nach dem engl. Backup) bezeichnet, die entweder online oder offline angelegt werden kann.
Quelle: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/apps-und-software/so-richten-sie-mit-wenigen-klicks-eine-datensicherung-ein-69763#1 schrieb:
Datensicherung oder auch Backup genannt, ist eine Sicherheitskopie von Dateien, auf die Sie zurückgreifen können, wenn die ursprünglichen Dateien verloren gehen oder zerstört werden.
Quelle: https://www.ionos.de/digitalguide/server/sicherheit/was-ist-ein-backup/#c230600 schrieb:
Definition: Backup

Ein Backup ist eine Sicherung von Daten auf einem geeigneten Speichermedium (z. B. einer externen Festplatte). Am Ende eines erfolgreichen Backups steht eine Sicherheitskopie zur Verfügung, mit der verlorene Daten wiederhergestellt werden können.
Das kann ja vieles umfassen und natürlich muß man auch unterscheiden zwischen privater Datensicherung sowie gewerblich Auszuführende - abgesehen von den gesetzlichen Bestimmungen gem. HGB für Gewerbetreibende sind alles andere nur "Empfehlungen"! 🤷‍♂️

- EDIT -
Unabhängig von alldem ist jedoch mittlerweile auch im Privatbereich zumind. tlw. eine Datensicherung (Backup) gem. der sog. 3-2-1-Regel angebracht.​
 
Zuletzt bearbeitet: (Beitrag m. Text & Link ergänzt)
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User007 schrieb:
Wo steht DAS geschrieben?
Geht vermutlich eher um die Frage der Sinnhaftigkeit und klar auch um die Frage der situativen Anforderung. Wenn ich also schnell mal was in einer Konfigurationsdatei ändern will, dann mache ich manchmal eine lokale Kopie/Backup davon. Weils nur dazu dient schnell ein Step-back machen zu können, falls etwas nicht wie erwartet funktioniert.
Was anderes ist es, wenn ich meine Daten "ordentlich" sichern will. Da gehts auch darum, das ein Backup existiert selbst wenn mal meine Daten durch einen Schadsoftwarebefall geshreddert werden oder dadurch, das die Hardware kaputt geht. Und dann hilft es mir wenig weiter, wenn das Backup auf dem selben Rechner wie das Original liegt.

User007 schrieb:
alles andere nur "Empfehlungen"!
Natürlich sind das nur Empfehlungen. So hätte ich den Einwurf aber auch verstanden. Ich war jetzt nicht davon ausgegangen, das man ins Gefängnis geworfen wird, weil man eine lokale Kopie verbotenerweise als Backup bezeichnet hat.
 
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andy_m4 schrieb:
Geht vermutlich eher um die Frage der Sinnhaftigkeit [...]
Sorry, aber das ist dsbzgl. unerheblich oder sollte halt dann auch genau so ausgeführt sein.
Es ging ja um die von @Pete11 umgesetzte Variante der Datensicherung - und das ist eben eine prinzipiell durchaus zulässige Methode (die, nebenbei bemerkt, auch ich tlw. nutze - allerdings mit jeweils verschiedenen Intern-Datenträgern im Kombi-Wechselrahmen 😉).​
andy_m4 schrieb:
[...] So hätte ich den Einwurf aber auch verstanden. [...]
Na ja, das mag durchaus auf Dich und einige andere mglw. aber (leider) doch nicht alle Mitlesende zutreffen - und dann find' ich solch' "vehement" vertretene individuell-subjektiven Interpretierungen doch schon etwas... na ja, nennen wir's "schwierig".
Außerdem denke ich, dass solche explizit geschriebenen Negierungen durchaus zu einer Hinterfragung berechtigen. 🤷‍♂️​
 
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User007 schrieb:
.....
Außerdem denke ich, dass solche explizit geschriebenen Negierungen durchaus zu einer Hinterfragung berechtigen.
Ja. Ist ja im Prinzip auch in Ordnung und eine Hinterfragen und sei es auch nur zur Klarstellung kann nie schaden.

User007 schrieb:
Na ja, das mag durchaus auf Dich
Ja. Ich denk immer: Wenn selbst ich es kapiere, dann rafft es wirklich jeder. :-)
 
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