Wie groß sollte die Boot-Partition (/boot) von Linux sein? + Frage zu Swap.

santander

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Da bei mir demnächst eine Neuinstallation wegen des Erscheinens der finalen Version von MX-Linux ansteht, taucht für mich erneut die Frage auf, wie groß denn nun die Boot-Partition ausfallen sollte.

Ich plane, das Betriebssystem mit DM-Crypt/LUKS zu verschlüsseln. Bei der letzten Beta-Version hatte ich dafür 512 MB reserviert. - Wäre es klüger, diesmal gleich 1 GB dafür zu reservieren? Durch das Benutzen aktueller Xanmod-Kernels werden regelmäßig neue Kernel-Versionen aufgespielt werden, die ja im Bootloader gespeichert werden. Das bedingt, daß zumindest vorübergehend mehrere nicht akitve Kernels als Backup in der Bootpartition abgespeichert sein werden. Somit denke ich, daß ich mit 1 GB nicht in irgendwelche Schwierigkeiten laufen werde.

Wie groß darf diese Bootpartition maximal überhaupt sein? Gibt es da eine systembedingte Größenbeschränkung?

Und nochwas zum Erstellen einer Swap-Partition: Die habe ich das letzte Mal weggelassen. Welche Vor- bzw. Nachteile hat das Weglassen des Swap-Speichers?
 
@Swap-Partition: wird genutzt wenn der RAM vollläuft. Früher mal ca 50% des RAMs als Empfehlung, ansonsten je nach anwendungsfall. Wenn es ein Programm geben könnte das den Rahmen deutlich sprengt, entsprechend mehr.
 
Früher hat ein 1,44MB Diskette gereicht. Heute macht man mit 1GB nichts falsch.

Du kannst sie auch 1TB groß machen und einen kompletten Katalog Live-CD ISOs mit dazu packen.

Aber ein einzelner Kernel kann zusammen mit dem Initramfs schonmal 100MB groß sein auf einmal und wenn du dann mehrere solcher drauf hast sind die 1GB schnell weg.

Swap hängt von zwei Dingen ab, 1) hast du zuwenig RAM und brauchst du das und 2), willst du Hibernate / Suspend nutzen.

50% für 1) ist Wahnsinn aber für 2) verwendet eben auch den Swap und der muss dann groß genug sein ein Abbild des aktuell belegten RAMs speichern zu können, da kann man im Extremfall auch 140% brauchen... aber normal bleibt ja recht viel Ram einfach frei (cache)
 
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Benutze immer 1GB für Boot. Habe meistens drei Kernels am laufen zum wechseln. Für mehr sollte man dann größer machen. Swap sollte Mint eigentlich eine Datei anlegen, wenn du keine Partition anlegst.
 
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Bezüglich swap-Partition. Kann man sich sparen. Wurde bei mir sowieso nie genutzt. Dafür haben alle aktuellen Distris die Möglichkeit swap als Datei anzulegen.
sudo fallocate -l 1G /swapfile
sudo chmod 600 /swapfile
sudo mkswap /swapfile
sudo swapon /swapfile
 
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/root = /boot ist keine Option?
 
Er schrieb doch das er verschlüsseln möchte. Dafür braucht man eine separate boot-Partition.
Ohne Recherche sage ich einfach mal das es für boot keine Größenbeschränkung gibt, du also auch gerne 2 GB abzweigen kannst um sicher zu sein das die ganzen Kernel-Updates dein Gerät nicht mehr starten lassen.
 
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JennyCB schrieb:
Bezüglich swap-Partition. Kann man sich sparen.
Man sollte noch dazu sagen, dass wenn man sich die Partition spart man die von dir beschriebene Möglichkeit auch definitiv nutzen sollte, da das Fehlen eines swaps zu unvorhersehbarem Verhalten führen kann, auch wenn technisch gesehen genug RAM da ist.
 
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JennyCB schrieb:
Bezüglich swap-Partition. Kann man sich sparen.
Sollte man sich sogar sparen. Wenn einem nicht völlig dürftig ausgestattetem Rechner das RAM ausgeht, hat ein Programm einen Bug. Das soll dann bitte sofort gekillt werden und nicht erst den Rechner minutenlang durch Swapping unbenutzbar machen.
 
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Eine separate Swap Partition war zu HDD Zeiten sinnvoll, damit Swap im schnellen Bereich der Festplatte liegen kann und immer zusammenhängend ist.
Ansonsten kann man, wie oben geschrieben, eine Datei dafür nutzen. Um unvorhergesehene Situationen zu vermeiden lasse ich meistens 2GB Swap zu, auch wenn die fast nie genutzt werden. Sollte man auf die Idee kommen den Kernel neu zu erstellen (für Treibersupport oder ähnliches) während man mit Chrom weiterhin zig Tabs offen hat könnte Swap allerdings helfen :)

Swap muss auch nicht schlecht sein. Klar ist es blöd wenn aktive Prozesse ausgelagert werden, aber dann hatte man eh zu wenig Ram. Interessanter ist es halt, wenn gerade nicht genutztes ausgelagert werden kann um ohne Fehler weiterarbeiten zu können. Ich kann die Aussage von GrumpyCat zwar verstehen, aber es gibt auch Software ohne Bugs, die viel Ram nutzt.
 
Man sollte so eine swap Partition oder Datei in /etc/fstab eintragen,
damit sie beim Start automatisch gemountet wird.


Code:
/swapfile    none    swap    defaults,pri=5        0    0
 
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Meine Herangehensweise aktuell:
  • 1GiB für /boot , denn tut nicht weh bei den heutigen Plattengrößen
  • 2-4 GiB für /swap bzw. /swapfile, für den Fall der Fälle, alles andere hat gefälligst im RAM zu sein ;-)
 
GrumpyCat schrieb:
Wenn einem nicht völlig dürftig ausgestattetem Rechner das RAM ausgeht, hat ein Programm einen Bug.
Sag das mal Cities: Skylines... Mods&Assets... Wenn ich genug Daten habe, kann ich auch 128GB voll machen.
 
Die Swap-Partition sollte man sich in der Tat sparen, wenn man das System verschlüsselt. Lieber ein Swapfile anlegen, das dann auf der verschlüsselten Platte liegt.

GrumpyCat schrieb:
Sollte man sich sogar sparen. Wenn einem nicht völlig dürftig ausgestattetem Rechner das RAM ausgeht, hat ein Programm einen Bug.
Das stimmt so nicht. Es gibt Situationen, da kommt es tatsächlich zu Problemen, wie @perkyagnostic geschrieben hat. Ich weiß nicht, ob das mittlerweile behoben ist im Linux-Kernel, aber ich hatte früher folgendes Problem: tmpfs mit ~6 GB Krempel drin und wenn dann der RAM ausging und man keinen Swap hatte, ist der Rechner einfach hart gestorben, also komplett gefreezed, nichts mehr ging und nichts mehr passierte.
Edit: Und der OOM-Killer hat in der Situation damals nichts getan/mir nicht geholfen.
 
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perkyagnostic schrieb:
da das Fehlen eines swaps zu unvorhersehbarem Verhalten führen kann
Macht bei mir seit Jahren keine Probleme.

Vorhandenes Swap kann genauso auch zu unvorhersehbarem Verhalten führen. Es gibt da den Sweet Spot wo der Rechner nicht abstürzt sondern hängt und endlos swappt swappt swappt ohne Sinn und Verstand. Und bei SSD geht das auf die Schreibzyklen. Mal ab davon daß Swap unglaublich langsam ist, echter RAM ist nunmal immer noch viel schneller als jeder Swap da kann die SSD noch so gut sein.

Es gibt auch noch die Möglichkeit einen Teil des RAMs zu komprimieren (Swap im RAM, klingt komisch aber isso) aber am Ende wenn man mit dem RAM auf dauer knapp ist braucht man einfach mehr RAM.

nullPtr schrieb:
ich hatte früher folgendes Problem: tmpfs mit ~6 GB Krempel drin und wenn dann der RAM ausging und man keinen Swap hatte, ist der Rechner einfach hart gestorben, also komplett gefreezed, nichts mehr ging und nichts mehr passierte.

Mit tmpfs kannst du dir den Rechner zum Absturz bringen, ja. Das tmpfs belegt ram und der OOM Killer kann das nicht wegputzen. Mit swap kann das tmpfs auf Festplatte verlagert werden aber auch nur wenn die Dateien im tmpfs nur herumliegen und nicht angefasst werden.

tmpfs ist sehr schön aber man sollte verhindern sich damit den RAM allzu voll zu machen, also jedem tmpfs die Größe limitieren. Der standard für tmpfs ist leider 50% RAM, hast du zwei drei vier tmpfs bist du bei 200% ram, machst du das voll ist die kiste tot, swap oder kein swap.

Mach es so dass alle tmpfs zusammen nicht über einen festen Wert kommen und es gibt kein Problem mit tmpfs
 
Natürlich hatte ich die Größe limitiert. Aber man belegt halt seinen RAM nicht nur mit tmpfs, sondern es wollen halt auch die JVMs und Firefoxes dieser Welt einen großen Happen :)
 
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Jau, irgendwann reichts dann halt nicht mehr. Das ist dann aber auch der Punkt wo sich mehr RAM einfach lohnt.

Mit Swap hab ich schon so viele schlechte Erfahrungen gemacht, ich bin froh daß die Zeit (für mich) vorbei ist.

Aber ist ja auch das schöne an Linux - jeder kann es sich so drehen wie er es haben möchte.
 
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