Wie vorgehen bei Linux Einstieg? [FAQ gelesen!]

Lockedoor

Lieutenant
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Hallo Zusammen,

da ich mich sehr für Linux interessiere und keine Lust habe, ständig mit meinem Live-Stick zu hantieren, möchte ich gerne Linux als 2. System (neben Win7) auf meinem Laptop(Lenovo L430) installieren. Hierzu habe ich jedoch einige Fragen:
Wie gehe ich am besten bei der Installation vor? Ich habe eine SSD (128GB, hier ist auch Windows untergebracht) und eine HDD(500GB) zur Auswahl; macht es Sinn Linux auf der selben Platte wie Windows zu installieren? Dankbar bin ich hier auch für jede Art von Links, die angepinnte FAQ hat mir nur bedingt weiter geholfen. Als nächstes stellt sich dann natürlich die Frage nach der Distribution; ich denke zum Einstieg ist Ubuntu wahrscheinlich gar nicht verkehrt. Primäres Anwendungsziel des Systems werden vor allem Dinge im IT-Sicherheitsbereich sein, mit denen ich mich jetzt auch in meinem Studium mehr und mehr beschäftigen werde.

Über jedwede Hilfe freue ich mich sehr,
lG
Lockedoor
 
Nimm eine GParted Live CD und verkleinere deine Windows Partition auf der SSD so ca. 10GB. Installiere Linux. Fertig.
Am Ende hast du ein Dualboot System welches am Anfang fragt was es booten soll.
 
Ubuntu ist schon mal eine gute Wahl für den Anfang, aber schau dich bei den unterschiedlichen Versionen um (Kubuntu, Xubuntu usw.), denn Unity ist nicht jedermanns Sache. Ansonsten, wie Mumpitzelchen schon sagte, für die System-Partition / dürften 10, maximal 15GB völlig ausreichen, die /home-Partition, wo alle Benutzerdaten liegen, könnte man etwas größer machen und auf die HDD legen.
 
Habe mich eben mal kurz oberflächlich mit Gparted beschäftigt: Beim verkleinern der Partition bleiben also (normalerweise) alle Dateien erhalten? Ein Image der Partition anzulegen ist wahrscheinlich vorher dennoch nicht verkehrt? Was wäre da am einfachsten, damit ich notfalls einfach das Image wieder einspielen könnte?
Habe noch ein relativ aktuelles "Paragon Backup and Recovery"-Backup, aber das kann ich glaube ich nicht einfach wieder die komplette Partition herstellen - oder doch? War bisher (Gott sei Dank) noch nicht in der misslichen Lage...

Wie läuft das dann bei der Installation von Linux? Muss ich den Bootmanager dann noch irgendwie selbst installieren/konfigurieren? Oder macht das Ubuntu dann schon von selbst?
 
wubi... also wenn man schon Linux installieren will, dann doch bitte als richtige Dual-Boot-Installation mit eigener Partitionierung.

Was man beachten sollte... Ich persönlich halte es für einigermaßen wichtig, die Partitionen sinnvoll anzulegen, also nicht alles in eine Partition knallen, sondern extra Partitionen für /, /boot, /home und swap.

Für den Einstieg ist Ubuntu wahrscheinlich wirklich ganz gut geeignet. Vielleicht ist auch Linux Mint besser geeignet (quasi ein Ubuntu-Fork, der mit ein paar unbeliebten Eigenheiten Ubuntus aufräumt). Ubuntu nimmt einem eben viele Dinge ab, dafür muss man stellenweise mit ein paar Einschränkungen leben. Ich persönlich bevorzug Arch Linux, aber das ist für komplette Neueinsteiger eher nicht so gut geeignet, weil man da wesentlich mehr "manuell" machen muss.

Kannst ja mit Ubuntu starten und dich an Linux gewöhnen und danach mal einen Blick über den Tellerrand wagen und eine andere Distribution ausprobieren.

Und für den Einstieg wäre es evtl. besser, nicht gleich die Platte neu zu partitionieren, sondern sich ne kleine VM in VirtualBox oder so einzurichten und erstmal damit ein wenig zu spielen.

Und was man noch beachten sollte: Wenn du ein Dual-Boot-System aufgesetzt hast und danach das Windows neu installieren musst, kommst du erstmal nicht mehr in dein Linux, weil Windows dreist und ungefragt den MBR überschreibt. Damit ist dein Boot-Eintrag vom Linux weg, den muss man dann wiederherstellen.

Muss ich den Bootmanager dann noch irgendwie selbst installieren/konfigurieren? Oder macht das Ubuntu dann schon von selbst?

Ubuntu macht das selbst. Da wirst du gefragt, wo der Bootmanager hin soll (da nimmt man dann die Platte, auf der beide Systeme installiert sind) und das war's. Arch Linux z. B. nimmt dir diese Arbeit nicht ab.

Die Daten bleiben beim Partitionieren vorhanden. Aber wie gesagt, vielleicht solltest du das ganze vorher erstmal in einer VM testen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mumpitzelchen schrieb:
Nimm eine GParted Live CD und verkleinere deine Windows Partition auf der SSD so ca. 10GB. Installiere Linux. Fertig.
10GB ist ein klein wenig knapp, meine Root-Partition zuhause belegt 9,8 oder so. 15GB für / wären sinnig. /home gehört sich natürlich auf eine HDD, bei der Swap-Partition müsste man sich streiten. Ich hab sie zuhause auf ner HDD.

Asinuss schrieb:
Bei ubtuntu gibt es noch wubi!
Ist definitiv eine Überlegung wert. Damit spart man sich die Neupartitionierung.

Lockedoor schrieb:
Habe mich eben mal kurz oberflächlich mit Gparted beschäftigt: Beim verkleinern der Partition bleiben also (normalerweise) alle Dateien erhalten?
"normalerweise" triffts genau. Zieh definitiv vorher ein Image, aber achte darauf, dass du ein Backup-Tool nutzt, das auch für SSDs gedacht ist. Stück weiter unten liegt n Thread, der dieses Thema anschneidet.

Wie läuft das dann bei der Installation von Linux? Muss ich den Bootmanager dann noch irgendwie selbst installieren/konfigurieren? Oder macht das Ubuntu dann schon von selbst?
Das Kniffligste ist eine gute Partitionierung. Man kann die geführte Partitionierung nehmen, aber dann landet alles an einem Fleck. Dann hast du logischerweise all deine Userdaten mit auf der SSD, was mittelfristig Platzprobleme bringt.
In der Partitionierung solltest du auf der HDD ein paar GB (10-20, soviel wie du denkst brauchen zu müssen) auf Ext4 formatieren und als Einhängpunkt (mountpoint) /home nutzen.
Der Bootmanager wird fragen, wohin er soll. Er soll natürlich mit auf die SSD (zwecks Speeeeeed). Davon ausgehend, dass die SSD das erste Laufwerk im System ist: /dev/sda.
 
Statt Linux direkt auf die Platte zu installieren: Was hältst du davon, es in eine VM zu packen?
Ich mein', das hat den Vorteil, dass du nichts an deinem vorhandenen System ändern musst und dir viele Linux-Derivate mehr oder weniger zeitgleich anschauen kannst.

Man braucht nur zB den VMware Player und eine dafür vorbereite fertige Linux-VM. Die kann man im Netz runterladen.
 
e-Laurin schrieb:
Statt Linux direkt auf die Platte zu installieren: Was hältst du davon, es in eine VM zu packen?
Ich mein', das hat den Vorteil, dass du nichts an deinem vorhandenen System ändern musst und dir viele Linux-Derivate mehr oder weniger zeitgleich anschauen kannst.

Man braucht nur zB den VMware Player und eine dafür vorbereite fertige Linux-VM. Die kann man im Netz runterladen.

Sollte dann ja auch deutlich schneller laufen als vom USB-Stick oder? Der macht mich nämlich wahnsinnig...
Wäre dann auch evtl. eine Alternative für den Anfang...
 
Die VM läuft schneller. Angeblich liegt der Performanceverlust eines VM-Guests gegenüber eines Hosts-OS bei nur 3%.

3D-Beschleunigung kann man allerdings in den meisten Fällen knicken. Die virtualisierte Grafikkarte kann das meist nicht oder es ist je nach VM-Lösung ein experimentelles Feature.
 
Deshalb ist Wubi auch eine gute Idee (für Ubuntu). Man muss an den Partitionen nix machen, hat aber ein vollwertiges und nicht-virtualisiertes Ubuntu.
 
Deshalb ist Wubi auch eine gute Idee (für Ubuntu). Man muss an den Partitionen nix machen, hat aber ein vollwertiges und nicht-virtualisiertes Ubuntu.

Und wenn das Windows einen Schlag abbekommt und das Dateisystem spinnt, kann man sein Linux gleich mit wegwerfen.
 
ist bei einer VM nicht anders, aber es ist performanter als eine VM.

Natürlich ist Wubi in der Beziehung einer echten Installation unterlegen, aber:
1.) wie oft hat bei dir NTFS in den letzten paar Jahren einen Treffer mitbekommen? Wenn mal was war, dann kann es vom Journal gerichtet werden. Gegen Hardware-Defekte hilft eh nix, die würden aber auch eine Linux-Partition betreffen
2.) selbst WENN die NTFS-Partition n Schlag weg hat... dafür hat man regelmäßige Backups. Oder nicht?
3.) Wenn ich nicht total daneben liege kann man auch bei Wubi /home auf eine andere Platte verfrachten, Mountpoint ist Mountpoint. Was stirbt dir also, wenn dein Wubi-Kern mal verreckt? Das "nackte" OS. Dauert 30-40 Minuten, das Ding nebst aktuellen Paketen wieder zu installieren. Altes /home wieder mounten, schon sieht der Desktop aus, wie man ihn verlassen hat.

Ich schlepp dieselbe /home - Partition jetzt seit Ubuntu 8.04 oder so mit mir rum.
 
Zugegeben, es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass das Dateisystem so stark beschädigt wird, ohne, dass die Hardware an sich kaputt ist.
Ich werde dennoch kein Fan von Wubi, schon allein, weil damit Ubuntu installiert wird ;)

Der Vorteil einer VM wäre allerdings nach wie vor, dass er damit problemlos mehrere Distributionen parallel testen könnte, das wird mit wubi nichts.

Aber ob Wubi oder per VM - beides sollte man echt nur zum "spielen und testen" verwenden. Wenn man das ganze produktiv einsetzen will, sollte man dann schon eine richtige Installation aufsetzen. Ich hab z. B. mein Linux auf einer extra Platte, wenn also mal eine Platte abrauchen sollte, ist immerhin nicht gleich alles hinüber.
 
Wenn du nicht gerade 2 SSDs verbauen willst verzichtest du dabei aber auf den Geschwindigkeitsvorteil. Sicher ist es nett, noch ein Fallback-System zu haben, aber dafür tut's auch ein USB-Stick, der dann /home von ner (nicht ausgefallenen) HDD mountet. Wie oft fällt eine SSD eigentlich ungefragt und unangekündigt aus? Mangels mechanischer Teile halten die im Zweifel sogar schlimmere Behandlung aus.
Und: Wie lange brauchst du, um zum Laden zu fahren, ne neue SSD zu kaufen, dein letztes Image einzuspielen und die letzten paar Änderungen manuell nachzuvollziehen?

Ne VM taugt wirklich nur zum Rumspielen, für alles andere fehlt der Hardware-Support. Das gilt genauso, wenn man (wie ich im Büro, zwecks Webseiten-Tests im IE) Win7 virtuell in einem Linux laufen lässt.
 
Daaron schrieb:
Ne VM taugt wirklich nur zum Rumspielen, für alles andere fehlt der Hardware-Support. Das gilt genauso, wenn man (wie ich im Büro, zwecks Webseiten-Tests im IE) Win7 virtuell in einem Linux laufen lässt.


Nach über einem Jahr bin ich nun auch endgültig an diesem Punkt angekommen. Habe bis dato immer nur die VM benutzt aber damit soll nun endgültig Schluss sein; weswegen ich auch diesen Thread nochmal reaktiviere.
Ich beschäftige mich grade mit der optimalen Partitionierung für das kommende DualBoot System. Dazu gab es hier ja schon einige Tipps, aber ich wollte nun nochmal explizit nachfragen - vll. hat sich da ja was getan.
Mein System sieht folgendermaßen aus:


  • SSD:
    1. Partition 1 (C): Windows Systempartition mit diversen "essentiellen" Programmen, insgesamt 104GB, davon noch frei: gut 40GB
    2. Partition 2 (Q): Lenovo-Recovery Partition, insgesamt 13,6GB groß, davon noch frei 2,32GB
  • HDD: nur eine große Partition mit Daten, Spielen und Programmen. Insgesamt 465GB, davon noch frei 203GB.
(alle Partitionen NTFS)

Was haltet ihr für die geschickteste neu Partitionierung dieser Konfiguration für ein Win7/Ubuntu Dualboot System?
Die Windows Installation sollte nach Möglichkeit erhalten bleiben.
Wie verhält es sich mit dem Zugriff der einzelnen Partitionen untereinander? Am liebsten wäre es mir, wenn ich die HDD weiterhin als reinen Datenspeicher benutzen könnte, auf den dann beide Systeme zugreifen können. So dass ich zum Beispiel sowohl von Linux als auch von Windows auf die dort gespeicherten Bilder usw. zugreifen kann...


EDIT: ... oder meint ihr ich sollte erstmal einfach meine SSD WinPartition 15GB kleiner machen darauf Linux installieren und sehen was passiert..?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du eine Windows 7-DVD hast, lösch einfach die Recovery-Partition und teile die 13GB etwa so auf;
10GB: Linux Systempartition ( / )
3GB: Swap-Partition
Auf der HDD verkleinerst du die vorhandene Partition um ca. 30-50GB, abhängig, wie viel du mit Linux arbeiten willst und erstellst in dem Bereich deine Home-Partition (/home)
 
Das klingt nach nem guten Plan! Habe eben mal gelesen und wenn ich das richtig verstanden habe sollte ich die ThinkPad Recovery Partition ja eigentlich sowieso nicht mehr brauchen, sobald ich ein Wiederherstellungsmedium erstellt habe...

Wie sieht's denn mit der Kommunikation zwischen den Systemen aus, bei deinem Vorschlag?
 
Du kannst unter Linux problemlos auch deine normale Datenfestplatte einbinden. Muss ich mit meinen externen auch so machen. Die meisten Leute zu denen Mann fährt haben kein Linux :(

Klar..ein Linuxformat wäre schneller und konsistenter..aber für Fotos und Musik sollte das kein Problem darstellen!

Edit: Deine externe sollte im Dateimanager ohne dein zu tun erscheinen. Wenn du drauf klickst und gegebenenfalls mit deinem Passwort bestätigst, wird sie eingehängt und du kannst sowohl lesen und schreiben.
Möchtest du das ganze automatisch eingebunden haben lautet das Stichwort fstab.
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzung)
Du kannst dich auch dahingegend schlau machen, wie es ohne SWAP-Partition geht. Man kann selbige auch durch eine Swap-File ersetzen, wenn man weiß wie.

Was die Kommunikation angeht:
Für Windows werden die Ext4- und SWAP-Partitionen von Linux als unbekannte Partition angezeigt. Windows duldet keine anderen Götter neben sich.
Linux hat kein Problem mit Polytheismus. Das bindet dir die NTFS-Partitionen nahtlos ein.


Ach ja, wenn man sich den ganzen Formatier/Partionier-Scheiß sparen will und nicht gerade Windows 8 im UEFI-Modus betreibt: Einfach Ubuntu per WUBI installieren. Kein Partitionieren, kein Stress mit Bootloadern, die den MBR umkrempeln, nix...
 
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