Wieviele Sata-Anschlüsse bleiben bei Verwendung von einer M.2 SSD verfügbar?

Wylver

Ensign
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Hallo liebe Leute,

Ich beschäftige mich in letzter Zeit mit einzelnen Komponenten für ein NAS Projekt.
Und da habe ich nun eine Frage die mich etwas im Dunkeln lässt.

Angenommen man nimmt nun ein Mainboard welches 6x Sata 3.0 und 1x M.2 Key PCIe unterstützt her.
Laut meinem jetzigen Halbwissensstand kann man in dem m.2 Slot auch eine m.2 Sata SSD betreiben, verzichtet dadurch aber auf die Geschwindigkeit der hochpreisigeren PCIe SSD mit NVMe Protokoll, richtig?

Wenn ich nun eine m.2 SSD (egal ob SATA oder PCIe) auf einem solchen Board nutze, bleiben dann weiterhin alle 6 normalen SATA Schnittstellen nutzbar?
Also hat man die Möglichkeit ab Werk sieben Festplatten (6 normale und eine m.2) zu nutzen?
Meiner Meinung nach sollte das gehen, weil die Anbindung doch völlig autonom sein sollte?!

Das Beispiel bezieht sich auf dieses Mainboard: Gigabyte GA-H170N-WIFI
Mich macht da die Bedienungsanleitung mit der Kompatibilitätstabelle etwas stutzig.

Freu mich schon auf die Antworten.
 
Kommt immer wieder auf das Board bzw. verwendeten/ verbauten Chipsatz an.

Im Handbuch vom Motherboard steht es auch auf den Seiten 16 u. 17.
Unbenannt.PNG
 
Der Chipsatz bietet nur 6 x Sata. Dementsprechend wird bei Verwendung einer Sata SSD im M.2 Slot der Sata3_0 Anschluss deaktiviert.
Solche Infos kann man ganz einfach selbst im Mainboard Handbuch auf der Herstellerseite nachlesen.
 
Vielen Dank,
also habe ich die Tabellen des Hanbuches richtig gedeutet indem dabei ein Anschluss wegfällt.
Man lernt ja nie aus.
 
Wylver schrieb:
Laut meinem jetzigen Halbwissensstand kann man in dem m.2 Slot auch eine m.2 Sata SSD betreiben, verzichtet dadurch aber auf die Geschwindigkeit der hochpreisigeren PCIe SSD mit NVMe Protokoll, richtig?
Genau, das sind eben einfach SATA SSD mit einem anderen Formfaktor, also in einem anderen Format. Solche SSD lohnen sich nur, wenn man wirklich keine Möglichkeit hat eine 2.5" SATA SSD unterzubringen oder mit Spannung zu versorgen. Außerdem verliert man damit nicht selten 2 Ports, obwohl die SSD halt auch nur einen nutzt und damit einen mehr als wenn man eine 2.5" SATA SSD genommen hätte. Zudem sind die meist teurer und im Zweifel eher langsamer als ihre 2.5" Geschwister.

Wylver schrieb:
Wenn ich nun eine m.2 SSD (egal ob SATA oder PCIe) auf einem solchen Board nutze, bleiben dann weiterhin alle 6 normalen SATA Schnittstellen nutzbar?
Das hängt vom Board ab, bei Nutzung nur eines M.2 Slots mit einer M.2 PCIe SSD ist es bei einigen Boards möglich, bei anderen nicht. Bei Nutzung mit einer M.2 SATA SSD dürfte es bei keinem Board gehen, welches auch alle SATA Ports des Chipsatzes als normale Ports anbietet, denn dann muss ja einer davon auf M.2 geschaltet werden, meist werden eben gleich 2 umgeschaltet weil ja M.2 zumindest theoretisch 2 SATA Ports bieten kann, auch wenn das praktisch von keiner SSD genutzt wird.

Wylver schrieb:
Meiner Meinung nach sollte das gehen, weil die Anbindung doch völlig autonom sein sollte?!
Autonom ist schon wegen der der HSIO Architektur des Chipsatzes gar nichts! Das sieht für den Z170 so aus:

z170_pch_hsio_allocation-png.512492


Da sieht man auch, dass sich SATA Ports und PCIe Lanes eben schon im Chipsatz die Anbindung teilen müssen und es geht nur entweder oder, also nicht wie bei einem Switch beides ständig im Wechsel. Man sieht auch, dass die beiden SATA Ports #0 und #1 auf alternative HSIOs gemappt werden können, weshalb es eben Z170er Boards gibt bei denen dann neben einer PCIe M.2 SSD auch noch alle 6 SATA Ports nutzbar sind und eben Boards bei denen die Entwickler darauf verzichtet haben und damit immer SATA Ports wegfallen, wenn man einen M.2 Slot nutzt.

Gerade bei Skylake muss man immer sehr genau ins Handbuch schauen und dies sollte vor der Kaufentscheidung passieren, denn meist findet man diese Einschränkungen eben nur im Handbuch! Zu Glück sind ja heute die Handbücher eigentlich alles Mainboard im Netz herunterladbar, so dass man sie schon vor dem Kauf lesen kann und diese Chance sollte man wirklich nutzen!
 
Zuletzt bearbeitet: (Ports und 2 eingefügt)
Dankeschön.
Das war wirklich ausführlich und verständlich.

Die m.2 Fesplatte war ursprünglich als Systemfestplatte für das NAS gedacht um keinen der Wertvollen 3,5" Plätze im mini-ITX zu belegen.
Dadurch war die Geschwindigkeit von vornherein schon recht irrelevant.
Man könnte alternativ noch mit einer PCIe Steckkarte arbeiten um dort die m.2 zu betreiben.
Da erscheint es mir aber sinnvoller einen USB-Stick mit SLC Speicher intern zu verbauen.

Und ich schließe mich dem an, dass vor einem Kauf viele Fragen mithilfe des Handbuches beantwortet werden können.
Manchmal benötigt man aber dennoch ein wenig Hilfe um die vorhandenen Informationen zu interpretieren. :P
 
Wenn Du kein Problem mit den wegfallenden SATA Ports hast, dann kannst Du es ja machen, aber sonst würde ich eher eine 2.5" SSD nehmen und diese irgrendwo in die Ecke packen und zur Not mit doppelseitigem Klebeband oder Kabelbindern festmachen, obwohl ein NAS ja nun wohl eher selten bewegt wird und die Befestigung der SSD daher eher sekundär ist. Statt eines der seltenen SLC Stick würde ich persönlich eher einen derm SanDisk Extreme USB3 Sticks nehmen, die haben auch eine SSD Controller drin, sind also für USB Stick beim Schreibe kleiner Dateien recht schnell und sollten ein halbwegs brauchbares Wear Leveling bieten, denn das ist bei den typsichen Controllern von SUB Stick sehr bescheiden und da bei der Systemplatte vor allem Logs geschrieben werden, also immer in die gleichen Dateien, ist das Wear Leveling da sehr wichtig.

Die ganz miese Performance beim 4k Schreiben von den normalen USB Stick die da meist nur 0,00xx MB/s schaffen ist eben das Ergebnis des miesen Wear Levelings, dann die NANDs können mit ein paar wenigen MB/s beschrieben werden, wie man beim Test einer SSD mit deaktiviertem Schreibcache sieht, aber die Controller der Sitcks müsen dazu offenbar haufenweise Pages umkopieren, erzeugen als eine gwaltige WA und sind deshlab dabei noch mal um locker zwei Zehnerpotenzen langsamer.

Wenn es ein NAS werden soll, würde ich aber statt des H170er Boards vielleicht das Fujitsu D3417-B ab € 158,90 in Betracht ziehen, das hat den C236, der hat sogar 8 SATA Ports, das Board hat zwar nur 6 aber es dürfte eben keiner der 6 verloren gehen, wenn der M.2 Slot genutzt wird und es unterstützt ECC RAM, was ich für ein NAS und mehr noch einen Heimserver für wichtig halte, weil die Grundlage beim Schutz vor Silent-Data-Corruption ist. Als Format steht da "proprietär (9.6"x8.4")", es soll aber in mATX passen und ist nur etwas schmaler als mATX.

Sehe gerade das im Datenblatt nur "1 x M.2 Socket (2260/2280) for PCIe(4 lanes) based M.2 modules, AHCI Bootsupport", ich meine irgendwo stand auch das da mehr geht, ich weiß nun nicht mehr ob auch NVMe oder auch M.2 SATA SSDs gingen. Aber es hat j auch einen USB3 Type A Port, da kann so einen ScanDisk Extreme Stick direkt auf das Board stecken.
 
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