Wifi 6 aktuell sinnvoll? Stand April 2020

brainDotExe schrieb:
Ich müsste die genauen Aussagen raussuchen, aber es wurde öfters im Ubiquiti Forum gesagt, dass die Entwickler enorme Probleme mit dem Draft Chipsatz haben.
Der AP ist auch relativ schnell wieder vom Markt verschwunden.
Seit dem haben sie keine Draft Chips in UniFi Produkten mehr verbaut.
Wenn die Daten bei openwrt stimmen, hat Unifi für die ganz alten AC APs Broadcomchips verbaut und später dann Qualcomm. In dem Fall kann durchaus die Treiberpflege für die Broadcom-Chipsätze gelitten haben, Firmen bezahlen ungern Softwareentwickler für Produkte, von denen sie wissen, dass sie nicht mehr auf der Roadmap stehen. Am Ende gehts immer ims Geld.
Selbst der älteste AC- Broadcomchipsatz mit 2 Streams unterstützt AC normal und wurde auch von anderen Herstellern eingesetzt. Etwas wie einen Draft-Chipsatz, in der Form, dass er nur mit dem Draft normal funktioniert, aber mit dem finalen Standard nicht, gibt es nicht wirklich, denn wenn ein Draft fertig ist, sind die Hardwareanforderungen fix und bekannt. Richtig ist, das wenn ein Standard noch nicht final ist, in den Datenblättern der Chipsätze zu diesem Zeitpunkt natürlich auch nur stehen kann: "kompatibel Standard X, Draft Z". Aber jeder der Teilnehmer im Gremium der Entwicklung des Wifi-Standards hat ein Interesse daran, dass nach einem Draft keine Änderungen reinkommen, welche Hardwaremäßig inkompatibel sind, da es die eigenen Produkte entwerten würde. Zum Beispiel wird die (eventuell mal kommende) 6GHz-Erweiterung nicht Teil von Wifi 6, sondern WIFI 6E sein und aus diesem Grund sind auch einige der WIFI6 Funktionen optional, weil sie z.B. in Consumergeräten weniger Sinn machen, als in Enterprisegeräten. Erweiterungen: ja, Showstopper: nein.

Ergänzung ()

DFFVB schrieb:
Sicher? ich bekomme mit einer PCe 88 als Gegenstellte 108-110 MB/s Schreibleistung, denke schon, dass da noch mehr geht.
Eine Gegenstelle im gleichen Raum ist ja auch der Idealfall. In der Praxis hast du aber auch Geräte in den Nachbarräumen. Die können dann schon nicht mehr die höchste Modulation nutzen oder unterstützen kein AX, so dass sie für die Übertragung der gleichen Daten mehr mehr Zeit auf dem Kanal benötigen, und schon ist der Summendurchsatz wieder unter 1G.

Der ASUS PCE-AC88-Adapter hat zwei Besonderheiten:
  • vier Streams, was aufgrund seiner externen Konstruktion möglich ist, aber keineswegs repräsentativ für normale Endgeräte, wie Smartphones oder Notebooks, deren Adapter meist 2 oder 3 Streams unterstützen
  • eine proprietäre QAM1024-Unterstützung, die der zugrunde liegende Broadcom-Chipsatz bietet: wenn dein AP ebenfalls diesen Modus unterstützt, dann hast du die Geschwindigkeitskarte bereits ausgespielt, die der AX-Standard dir sonst gebracht hätte. Denn ein Großteil der Geschwindigkeitserhöhung basiert dort auf dem Einsatz von QAM1024. Ansonsten beschäftigt sich AX eher mit besserer Effizienz von vielen Geräten in einer Zelle.

Es lohnt sich für die meisten(!) einfach nicht, nur weil das eine Gerät im gleichen Raum dann etwas über 1Gbit kommt, gleich das Netzwerk 2.5, 5 oder 10G tauglich zu machen und unbedingt einen AP mit 2.5Gbit Uplink zu kaufen.

Wenn ASUS mal so einen externen 4-Stream AX-Adapter rausbringt und wenn der dann auch deutlich mehr Durchsatz in der Praxis(!) bringt und du einen 160 MHz Block komplett belegst, dann hast du vielleicht einen spürbaren Vorteil.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: brainDotExe, bender_ und DFFVB
Zurück
Oben