Pitt_G. schrieb:
also ich hätt das so ne Idee für die nächste Aktion, Windows kommt vorinstalliert auf dem Datenträger HDD SSD jeder nach seinem Gusto, dazu dann noch passende Migrationsprogramme, neue Platte rein fertig
oder wir mieten W10 Rechner nur noch, HDMI Sticks, NUCs, Netzwerkclients
Es wird dich überraschen, aber genau darauf steuern wir zu. Der Traum der kommerziellen Betriebssystemhersteller ist eine Blackbox, an der der Käufer nichts mehr ändern kann. Thin Client, Netboot über’s Internet. Dank vereinheitlichter Hardware keine Treiberinkompatibilitäten mehr, dafür dürfen nur noch signierte und zertifizierte Programme aus einer Art Appstore installiert werden. Für die Zulassung im Appstore muß selbstverständlich geblecht werden, vielleicht auch eine Umsatzbeteiligung. Eigenständige Änderungen über Registry oder selbstgeschriebene Programme? Gecrackte Spiele, lokale Inhalte? Pustekuchen! Natürlich kann das Gerät ohne ein Konto beim Hersteller nicht genutzt werden, alles hängt dann an dieser einen ID. Siehe dazu auch die Salamitaktik von Microsoft, dem Nutzer das Erstellen eines lokalen Kontos mehr und mehr zu erschweren. Ich tippe darauf, daß 10 das letzte Windows sein wird, mit dem das überhaupt noch möglich ist.
Einen Ausblick auf diese Zukunft haben wir mit aktuellen Smartphones und Tablets. Ungerootet darf man damit nur exakt das tun, was einen der Hersteller tun läßt. Er hat die völlige Kontrolle, nicht der Nutzer. Das führt bisweilen dazu, daß bestimmte Apps nicht deinstalliert werden dürfen, beim Bemerken ihres Verschwindens einfach neu installiert werden oder dem Nutzer ungefragt Nörgelware untergeschoben wird. Die Dinger wandeln sich langsam zu tragbaren Multimedialitfaßsäulen, wobei der Anteil an Werbung zu- und der Anteil von dem, was der Nutzer eigentlich mit dem Gerät tun möchte, abnimmt. Solange man diesen Trend in einem Maß fortsetzt, der den Nutzer zwar ärgert, aber ihm immer noch ein kleines Stück Zucker vor die Nase hält, wird sich dieses Ungleichgewicht verstärken – der
Frosch im Kochtopf läßt grüßen.
Außerdem werden die die Hersteller ihre Geräte dann ähnlich gut gegen Fremdeingriffe abschotten wie es z. B. Sony bei der PS3 getan hat. Die wurde erst nach mehreren Jahren und durch die Kombination verschiedener einzelner Hacks richtig geknackt.
Das Zusammenwirken all dieser Dinge wird dazu führen, daß die Kluft zwischen technisch Unbedarften und technisch Versierten noch viel größer werden wird. Schon heute erträgt es der Durchschnittsnutzer eher genervt, einmal pro Tag den Vorschlag „Bitte auf Pro-Version wechseln“ einer App wegzuklicken, anstatt sich dreißig Minuten hinzusetzen, das Problem mit einer Suchmaschine anzugehen und es zu beheben. Ist ja auch so viel einfacher und bequemer.
Wer nicht zum Werbe- und Konsumzombie werden möchte, dem sei dringend empfohlen, sich spätestens jetzt nach einem alternativen Betriebssystem umzusehen. Auswahl gibt es reichlich. Je früher man diesen Schritt macht, umso besser. Wenn erst einmal alles für einen erledigt wird und man sich an die Bequemlichkeit der Wolke gewöhnt hat, wird der Umstieg umso schwieriger.