Hi erstmal,
Am besten wäre doch wahrscheinlich eine zweite Partition für 7, die ich jetzt nachträglich mit Partition Magic einrichten würde? Naja, am besten wäre wahrscheinlich eine zweite (also vierte) HD, aber ich habe keinen Platz mehr im Rechner.
Da liegst Du richtig. Grundsätzlich sollte man Betriebssysteme in separaten Partitionen installieren, Virtualisierte Systeme jetzt mal ausgeschlossen.
Der XP modus hat sehr wenig mit XP zu tun - ist nur eine integrierte VM.
Unsinn, der XP-Modus ist ein vollständiges "Windows XP SP3 x86" in einer VM (Virtual Machine) und nicht selbst eine VM. Den XP-Modus gibt es separat als Download.
Apropos SSD: Verhalten die Dinger sich genau wie HDs oder müsste man da was beachten,
wenn man eine Partition von der HD auf eine SSD spiegelt?
Schwer zu sagen. Die Dinger verhalten sich sowas von unterschiedlich (Hybrid-Platten mal ausgenommen), da eine völlig andere Technologie dahinter steckt und werkelt.
HDD´s betstehen aus Mechanik und SDD´s aus NAND-Flash-Bausteinen, so wie USB-Sticks und Speicherkarten (grob gesagt).
Beim Spiegeln von Partitionen gibt es viel zu beachten, selbst bei HDD-zu-HDD.
Die Vorgehensweise, die mit W2k und XP Home noch funktioniert hat, hat zu einem nicht mehr bootenden System geführt.
Das hängt damit zusammen, dass alle Windowse
vor WinVista die
Boot.ini verwenden.
Ab WinVista kommt das neue Tool
"bcdedit" zur Anwendung.
Dennoch sollte WinVista und Win7 ältere Systeme erkennen, insofern man nicht die Dateien
ntldr, ntdetect.com und boot.ini gelöscht wurden.
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Ich frage mich warum manche immer und immer wieder mit Lösungen, wie Partitionsmanager, BIOS, Bootmenü etc. etc. kommen. Es geht ganz einfach, mit Windows-eigenen Bordmitteln. Man muss nur mal dahinterblicken, wie ein Startvorgang eines PC´s und ein Multiboot-System genau funktioniert.
Deshalb möchte ich zu Beginn mal etwas Theorie machen:
Jedes aktuelle Betriebssystem hat einen sogannten
Bootloader, welcher während des Bootvorganges geladen wird. Ab diesen Zeitpunkt übernimmt dann der
Bootloader den weiteren Vorgang, das Starten des Betriebssystemes. Wenn nun weitere Betriebssysteme dazu stoßen, bedarf es eines Tools, welches sich als Bootloader ausgibt und selbst nur dazu bestimmt ist, eine Auswahl treffen zu lassen, welches der Bootloader gestartet werden soll. Solche Tools bezeichnet man als
Bootmanager. Mit solchen Tools sollte es kein Problem sein, zwischen mehreren Betriebssystemen zu switchen,
insofern sie auch alle vorhandenen Betriebssysteme erkennen.
Ein paar prominente Beispiele:
- Windows-Bootloader (vor Vista)
- Windows-Bootloader (ab Vista)
-
GRUB (Linux-Ecke, erkennt neben Linux und Windows, auch diverse andere Systeme)
Ich habe jetzt als Beispiel mal folgende Hardware-Config:
- 1xHDD bzw. SDD (ist egal)
- Partitionierung: Partition_1, Partition_2, Partition_n...
Auf
Partition_1 soll
"Windows Vista bzw. 7" und auf
Partition_2 "Windows XP". Die Reihenfolge, welches System auf welcher Partition liegt, ist völlig egal. Wichtig ist es, die
Installationsreihenfolge einzuhalten, da ältere Betriebssysteme nie Aufwärtskompatibel sind, sondern nur abwärtskompatibel, was deren Bootmanager anbelangt. Eine Ausnahme stellen separate Bootmanager dar, z.B.
GRUB. Aber auch bei separaten Bootmanagern gilt die Divise, dass nur die Betriebssysteme gestartet werden können, welche auch offiziell unterstützt werden.
Bevor wir anfangen, noch ein bissl Theorie:
"Windows XP" benötigt für seinen Start neben sich selbst, noch die Dateien
"ntldr, ntdetect.com und boot.ini". Sind diese nicht vorhanden, kommt entweder eine Fehlermeldung, ein Bluescreen oder der PC startet einfach neu.
Das Problem ist nun, dass wir
erst die älteren Systeme (also WinXP) und
dann die neueren (z.B. WinVista / 7) installieren müssen, Zwecks
Abwärtskompatibilität.
Das Problem dabei ist, dass
"Windows XP" stehts die drei Dateien
"ntldr, ntdetect.com und boot.ini" auf die
erste Partition "C:\" ablegen möchte. Deshalb formatiert es stehts die erste Partition neu, wenn diese noch nicht formatiert wurde und dann erst die Partition, auf welches es installiert werden soll. Wenn man nun ein neueres System, z.B. "WinVista / 7" auf diese eine Partition installiert, wo WinXP die drei Dateien abgelegt hat, so wird diese ggfl. formatiert und die Installtionsroutine von "WinVista / 7" kann nicht mehr das ältere System (WinXP) erkennen und automatisch dessen Bootmanager hinzufügen. Genau das ist das Problem bei vielen, die Multiboot-Systeme realisieren möchten. Doch zum Glück gibt es Tools, welche den
Bootmanager/MBR neu schreiben. Das Problem dabei ist, dass genau wie die Bootmanager, diese Tools meistens nur abwärtskompatibel sind. So ist es nur möglich, dass
fixmbr und fixboot von der WinXP-Installations-CD nur WinXP und ältere Win-Systeme erkennen. Genauso wenig sind die Tools von "WinVista / 7" nicht in der Lage ältere Betriebssysteme zu erkennen, solange dort immernoch die drei besagten Dateien
"ntldr, ntdetect.com und boot.ini" fehlen. Da führt einfach kein Weg drann vorbei.
Wir fangen also mal an (ausgehend davon, dass Windows XP von und nach der Vista/7-Installation nicht automatisch erkannt wurde:
1.) Festplatte entsprechend Partitionieren,
2.) Von CD booten und Windows XP auf Partition_2 installieren (mit NTFS z.B.)
3.) Entweder im Vorfeld jetzt schon die drei Dateien "ntldr, ntdetect.com und boot.ini" von
der ersten Partition (oder wo sie halt liegen) sichern oder später manuell von der
WinXP-Installations-CD.
4.) Rechner neustarten und wieder von CD/DVD booten, nur eben diesesmal "WinVista / 7"
installieren und zwar auf eine andere Partition, in diesem Falle die erste, Partition_1.
Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen, dass der Bootmanager von "Windows Vista / 7" "Windows XP" kennt:
5.) Die drei Dateien "ntldr, ntdetect.com und boot.ini" auf die Partition kopieren (falls nicht
vorhanden), wo der "WinVista / 7"-Bootmanager liegt. In diesem Fall also Partition_1,
obwohl "WinVista / 7" diese jetzt als "C:\" kennt.
ANMERKUNG: Die beiden Dateien "ntldr und ntdetect.com", sofern nicht vorher gesichert und nicht mehr vorhanden, findet man auf der Installtions-CD von WinXP:
x:\I386\
Die
"Boot.ini"-Datei gibt es dort nicht, die
muss man sich selbst erstellen. Da diese nichts weiter als eine Textdatei ist, reicht es einfach aus ein .txt-Dokument zu erstellen und dieses in "Boot.ini" umzubennen.
ACHTUNG: Aktiviert in den Ordneroptionen die Option, dass "alle Dateinamenserweiterungen" (Dateiendungen) angezeigt werden, da diese nämlich sonst ausgeblendet sind und man keine "Boot.ini"-Datei erstellt, sondern eine "Boot.ini.txt". Wenn Ihr also nun eine "Boot.ini"-Datei habt, müsst Ihr ihr nur noch Inhalt verpassen. In diesem Fall müsste der Inhalt also so ausschauen:
Code:
[boot loader]
timeout=30
default=multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(2)\WINDOWS
[operating systems]
multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(2)\WINDOWS="Microsoft Windows XP Professional" /fastdetect
Um es mal Kurz zu erklären. In der Boot.ini-Datei steht nichts weiter geschrieben, welche Betriebsysteme wo liegen und wie sie initialisiert werden sollen.
Den Inhalt Euren Gegebenheiten angepasst, einfach abspeichern und die "Boot.ini"-Datei zu den anderen beiden Dateien kopieren.
Dazu noch wenig Theorie:
Deshalb auf die Partition kopieren, wo "WinVista / 7" liegt, weil der
"WinVista / 7"-Bootmanager für gewöhnlich in dem aktuellen Verzeichnis, sprich dem Root-Verzeichnis, wo er sich befindet, nach diesen und weiteren Dateien sucht.
Was nun? Dies alleine reicht natürlich noch nicht aus. Wir müssen den
"WinVista / 7"-Bootmanager noch mitteilen, dass diese Dateien und damit "WinXP", auch vorhanden sind.
Warum eigentlich nicht "Windows XP", sondern diese Dateien? Einfach aus dem Grund, weil diese Dateien für die Initialisierung von "Windows XP" zuständig sind, insb. die "Boot.ini"-Datei.
Hierfür gibt es seit "Windows Vista" das neue Tool
"bcdedit". Da es ab "WinVista / 7" keine Textdatei mehr gibt, wo die Boot-Einträge stehen, so wie es noch bei XP-Zeiten mit der "Boot.ini" der Fall war, sondern nur noch eine Binär-Datei, bedarf es dieses Tools, welches die Binär-Datei bearbeiten kann. Alternativ gehen auch Dritthersteller-Tools, allerdings greifen diese entweder selbst auf das Tool
"bcdedit" zurück oder auf System-API´s. Wer also keine
Kommandozeile scheut, ist mit
"bcdedit" bestens bedient und auf der sicheren Seite.
Also mal weiter:
6.) Starten der "Eingabeaufforderung" als Administrator:
Start=>"Alle Programme"=>"Zubehör"=>Rechtsklick auf...=>"Eingabeaufforderung"=>"Als Administrator ausführen".
Nun müsste in der Titel-Leiste "Administrator: Eingabeaufforderung" stehen, dann habt
Ihr alles richtig gemacht.
7.) Nun folgende Kommandos schreiben und jeweils mit einem "Enter"-Druck ausführen:
Code:
C:\windows\system32\bcdedit -create {ntldr} -d "Text, z.B. Windows XP, welcher später im Bootmanager aufgeführt werden soll"
Code:
C:\windows\system32\bcdedit -set {ntldr} device partition=D:
Code:
C:\windows\system32\bcdedit -set {ntldr} path \ntldr
Code:
C:\windows\system32\bcdedit -displayorder {ntldr} -addlast
Wenn nach jeder Ausführung der einzelnen Code-Zeilen eine
positive Bestätigung kommt, habt Ihr alles richtig gemacht und der "WinVista / 7"-Bootmanager kennt nun auch das ältere System (in diesem Falle also "Windows XP").
Ein Neustart und Ihr müsstet erfolgreich zwischen "Windows Vista / 7" und "Windows XP" wählen und natürlich auch starten können.
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Wem die ganzen Zwischenkommentare und die Theorie zu viel ist, hier die Kurzfassung (auf unsere Hardware- und Partitions-Config bezogen):
1.) Festplatte entsprechend Partitionieren,
2.) Von CD booten und Windows XP auf Partition_2 installieren (mit NTFS z.B.)
3.) Entweder im Vorfeld jetzt schon die drei Dateien "ntldr, ntdetect.com und boot.ini" von
der ersten Partition (oder wo sie halt liegen) sichern oder später manuell von der
WinXP-Installations-CD.
4.) Rechner neustarten und wieder von CD/DVD booten, nur eben diesesmal "WinVista / 7"
installieren und zwar auf eine andere Partition, in diesem Falle die erste, Partition_1.
5.) Die drei Dateien "ntldr, ntdetect.com und boot.ini" auf die Partition kopieren (falls nicht
vorhanden), wo der "WinVista / 7"-Bootmanager liegt. In diesem Fall also Partition_1,
obwohl "WinVista / 7" diese jetzt als "C:\" kennt.
ANMERKUNG: Die beiden Dateien "ntldr und ntdetect.com", sofern nicht vorher gesichert und nicht mehr vorhanden, findet man auf der Installtions-CD von WinXP:
x:\I386\
Die "Boot.ini"-Datei gibt es dort nicht, die muss man sich selbst erstellen. Da diese nichts weiter als eine Textdatei ist, reicht es einfach aus ein .txt-Dokument zu erstellen und dieses in "Boot.ini" umzubennen. ACHTUNG: Aktiviert in den Ordneroptionen die Option, dass "alle Dateinamenserweiterungen" (Dateiendungen) angezeigt werden, da diese nämlich sonst ausgeblendet sind und man keine "Boot.ini"-Datei erstellt, sondern eine "Boot.ini.txt". Wenn Ihr also nun eine "Boot.ini"-Datei habt, müsst Ihr ihr nur noch Inhalt verpassen. In diesem Fall müsste der Inhalt also so ausschauen:
Code:
[boot loader]
timeout=30
default=multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(2)\WINDOWS
[operating systems]
multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(2)\WINDOWS="Microsoft Windows XP Professional" /fastdetect
6.) Starten der "Eingabeaufforderung" als Administrator:
Start=>"Alle Programme"=>"Zubehör"=>Rechtsklick auf...=>"Eingabeaufforderung"=>"Als Administrator ausführen".
Nun müsste in der Titel-Leiste "Administrator: Eingabeaufforderung" stehen, dann habt
Ihr alles richtig gemacht.
7.) Nun folgende Kommandos schreiben und jeweils mit einem "Enter"-Druck ausführen:
Code:
C:\windows\system32\bcdedit -create {ntldr} -d "Text, z.B. Windows XP, welcher später im Bootmanager aufgeführt werden soll"
Code:
C:\windows\system32\bcdedit -set {ntldr} device partition=D:
Code:
C:\windows\system32\bcdedit -set {ntldr} path \ntldr
Code:
C:\windows\system32\bcdedit -displayorder {ntldr} -addlast
8.) Neustarten and HAVE FUN WITH MULTIBOOT!
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Ich hoffe sehr, dass ich ein wenig Licht ins Dunkle habe bringen können und dass ich helfen konnte. Wie Ihr seht, geht das ganze recht einfach und völlig ohne BIOS, BOOT-Menü oder Dritthersteller-Software und irgendwelche Hardware muss auch nicht abgeklempt werden.
Für Anregungen und weiteren TIPPS bin natürlich auch ich offen.
Gruß
DITTY
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