Windows Neuinstallation auf NVMe ohne Wipe?

Drarlor

Commander
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Moin zusammen!

Ich habe mir vor einiger Zeit eine Samsung 970 EVO 1TB (M.2 NVMe) zugelegt. Die Installation war irgendwie initial nicht ganz einfach, hat aber schlussendlich geklappt. Das System lief jetzt gut ein Jahr rund bis heute die Windows Installation unwiederbringlich defekt war. Die SSD selbst läuft noch und ich kann die Partitionen auch noch sehen und die Daten lesen. Da dort 500GB Spiele liegen, will ich die eigentlich behalten.

Nun würde ich gerne mein Windows neu installieren. Das geht aber nicht. Ich habe auf einer kleinen Partition ganz vorne auf der SSD die Windows Setupdateien. Dieses "Medium" bootet auch und ich kann die Installation beginnen. Dann kommt allerdings ein Dialog in dem er einen Treiber haben will. Den habe ich schon heruntergeladen und per SD-Karte dem Installer zu fressen gegeben. Dann geht es aber nicht weiter. Es scheint mir so, als wolle das Setup Windows partout nicht auf der SSD installieren. Was habe ich schon versucht:
  • Deaktivieren des SATA-Contollers (damit alle anderen Platten nicht sichtbar sind)
  • Aktivieren von Secure Boot
  • Löschen der System-Partition
  • Löschen aller Partitionen, die mit dem ursprünglichen Windows assoziiert waren (System, EFI, Recovery)

In Diskpart ist die Disk GPT geflagged.

Mein aktuelles Setup ist ein Gigabyte GA-Z97-D3H mit einem i7 4790K. Die restlichen Komponenten dürften für die Installation recht unerheblich sein. Die Platten hatte ich ja schon deaktiviert. Ich gehe definitiv nicht von einem HW-Fehler aus, da ich sowohl die SSD noch im Zugriff habe als auch das System mit der alten SATA-SSD und Win10 sauber booten kann.

Ich habe schon zwei Stunden das Problem gegen Google geworfen und so ziemlich alles ausprobiert, was nicht dazu führt, dass ich die komplette NVMe wipen muss. Wenn das am Ende das Problem sein sollte, muss ich wohl in den sauren Apfel beißen. Ich würde das aber gern vermeiden. Mein ISP wird sich sicherlich auch freuen, wenn ich nicht spontan mal wieder 500GB am Stück runterlade.

Hat jemand noch eine Idee oder ein ähnliches Problem selbst schon gehabt und auch gelöst?
 
BIOS aktuell? Hatte das Z97 von Gigabyte und da klappte das.
Ist deine Win Inst Quelle evtl. defekt? Ein Treiber ist nicht nötig, BIOS nicht auf RAID stellen, sondern AHCI.
Ein Wechsel von MBR auf GPT oder anders herum geht nicht ohne kompletter Clean der Disk zur Info.
 
Mach doch einfach ein simples backup? Clonezilla funktioniert immer noch ziemlich gut, dann kannst du erstmal deine nvme komplett formatieren...
 
Ja, das nachträgliche Ändern der Einstellung zum UEFI Secure Boot ist keine gute Idee, denn dann muss das Systemlaufwerk nach GPT partitioniert sein, während es im CSM i.d.R. nach MBR partioniert sein muss.
Drarlor schrieb:
Löschen aller Partitionen, die mit dem ursprünglichen Windows assoziiert waren (System, EFI, Recovery)
Deute aber darauf hin, das der UEFI Modus schon aktiv war, sonst gäbe es da keine EFI Partition, die haben nur Platten die nach GPT partitioniert sind. Die UEFIs booten oft auch nur von NVMe SSD wenn sie im UEFI Modus sind, da es im CSM meist kein NVMe Modul gibt.
Ergänzung ()

LasseSamenström schrieb:
dann kannst du erstmal deine nvme komplett formatieren...
Formatieren ist egal, man sollte einfach nur die Partitionierungsinformationen mit DISKPART und CLEAN löschen. Dazu bootet man sein Windowsinstallationsmedium und drückt dabei mehrfach die Tastenkombination Shift+F10 um eine Eingabeaufforderung zu öffnen, dort gibt man dann folgende Befehle ein:

  • diskpart
  • list disk
  • select disk x (x steht für die Nummer des Laufwerks aus list disk, die richtige Platte sollte an der Kapazität zu erkennen sein, sonst andere Platten besser vorher abklemmen um Datenverlust zu vermeiden, vor einer Windowsinstallation sowieso, damit der Bootloader nicht dort landet)
  • detail disk (nur um sicher zu gehen die richtige Platte ausgewählt zu haben)
  • clean (clean löscht alle Partitionierungsinformationen, clean all überschreibt alles mit 00 und dauert entsprechend länger, man kann danach auch nichts mehr wiederherstellen)
  • exit
Danach ist ggf. ein Reboot nötig und man überlasst dem Installer die Initialisierung des Laufwerks, der wählt dann entsprechend dem BIOS/UEFI und eben der UEFI Einstellung die passende Art der Partitionierung aus.
 
arvan schrieb:
BIOS aktuell? Hatte das Z97 von Gigabyte und da klappte das.
Ist deine Win Inst Quelle evtl. defekt? Ein Treiber ist nicht nötig, BIOS nicht auf RAID stellen, sondern AHCI.
Hat ja auch schon mal geklappt. Nur damals war die NVMe bis auf die Partition mit dem Windows Setup komplett leer.
LasseSamenström schrieb:
Mach doch einfach ein simples backup? Clonezilla funktioniert immer noch ziemlich gut, dann kannst du erstmal deine nvme komplett formatieren...
Genau den Aufwand wollte ich mir sparen. Platz hätte ich wohl genug. Muss eben nur die 500 GB auf einen lahmen Drehspeicher verschieben.
Holt schrieb:
Deute aber darauf hin, das der UEFI Modus schon aktiv war, sonst gäbe es da keine EFI Partition, die haben nur Platten die nach GPT partitioniert sind.
Ja, genau das ist der Fall. Die Platte ist noch im GPT Modus. Das hatte ich auch schon aufgelistet. Es war ein Windows 10 vorher in genau dieser Konstellation installiert. Ich konnte es aber weder reparieren noch jetzt neu installieren.

Den Tipp mit dem kompletten clean über Diskpart hatte ich schon. Eine Prämisse für meinen Post war allerdings, dass ich eine Lösung ohne Wipe finde. Wie gesagt, wenn das die einzige Möglichkeit ist, dann werde ich den sauern Apfel beißen bzw. mir überlegen ob 1 TB als Systemplatte unter diesen Bedingungen überhaupt taugt. Die Alternative ist die NVMe einfach nur als Speicher für Games zu nutzen. Wobei ich die Performance schon gern für das OS hätte.
 
Keine Ahnung. War ein Blue Screen, der zu einer Meldung führte, die scheinbar in korrupten Dateien begründet lag. Nicht einmal der abgesicherte Modus wollte noch starten. Selber Fehler. Meine Idee "Windows neu installieren geht schneller als Fehler suchen" war aber leider ein Irrweg... wie sich leider erst jetzt herausgestellt hat.

In wie weit dein Beitrag aber helfen soll, erschließt sich mir nicht ganz.
 
cartridge_case schrieb:
Wie bekommt man das hin?
Oft ist dies die Folge davon wenn jemand diese unsinnigen, uralten Optimierungsanleitungen liest und die Systemwiederherstellung deaktiviert. Dann reicht oft ein Problem mit einem Update oder Treiberinstallation und schon darf man Windows neu Installieren. Wenn man schon die Systemwiederherstellung deaktiviert und dann nicht schon nach einem Jahr Windows installieren möchte, sollte man tunlichst ein Image anlegen, aber dies verschweigen diese Anleitung ja leider.
Drarlor schrieb:
War ein Blue Screen, der zu einer Meldung führte, die scheinbar in korrupten Dateien begründet lag.
Dann würde ich mal einen RAM Test machen, da korrupte Dateien oft die Folge von RAM Fehlern sind.
 
Gute Idee, das werde ich heute Nacht mal laufen lassen.
 
Man kann es offenbar nicht oft genug wiederholen:
BACKUP, BACKUP, BACKUP . . .

Hat man einmal ein funktionierendes System, macht man davon ein BACKUP; funktioniert das System irgendwann nicht mehr, macht man von dem BACKUP ein RECOVERY . . . so einfach ist das.

Das RECOVERY kann oftmals sogar auf einer völlig anderen Hardwareplattform funktionieren (natürlich nicht armxx); also wenn das Notebook runtergefallen oder geklaut worden ist, oder verbrannt oder sonstwie untergegangen; hat man davon ein funktionierendes, relativ zeitnah erstelltes BACKUP, sind alle Daten bis zu dem Zeitpunkt der Erstellung dieses BACKUPS wieder verfügbar, so als ob nichts geschehen wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
omavoss schrieb:
Man kann es offenbar nicht oft genug wiederholen:
BACKUP, BACKUP, BACKUP . . .
Ja, danke. Sehe ich grundsätzlich auch so. Wie so oft, ist man bei sich im privaten etwas nachlässiger als im beruflichen. Ich hatte über Jahre eigentlich immer ein Image, das ich nie gebraucht habe. Jetzt hat es mich halt mal erwischt.
cartridge_case schrieb:
So z.B.

Denn dein Vorhaben ist so gar nicht möglich.
Aha. Was hat denn die Windows Installation mit dem Absturz vorher zu tun? Wenig, wenn ich einen HW-Fehler mal ausschließe. Und das kann ich weiterhin tun, denn der RAM-Test hat 0 Fehler ergeben. Ich kann mit deinen kurzen Beiträgen leider nicht viel anfangen. Vielleicht geht das anderen da anders. Mir jedenfalls helfen sie nicht.

Ich würde hier gern eine zielgerichtete Diskussion führen, wie ich Windows auf meine NVMe bekomme. Was ich vorher hätte anders machen können, ist vielleicht für die Zukunft hilfreich, löst aber das unmittelbare Problem nicht. Können wir uns darauf einigen, dass wir zuerst die Installation von Windows behandeln?
 
Drarlor schrieb:
der RAM-Test hat 0 Fehler ergeben
Welchen RAM Test hast Du denn gemacht? Beachte auch, dass der RAM Test natürlich nur für die Einstellungen gilt mit denen das RAM getestet wurde, also denen die im BIOS hinterlegt sind. Wer also unter Windows andere Einstellungen verwendet, dem hilft ein RAM wie Memtest86 nur bedingt, während die RAM Tests die unter Windows laufen, natürlich wegen der RAM Verwaltung und dem Speicherbedarf von Windows natürlich nicht das vollständige RAM testen können.
 
Drarlor schrieb:
Ich habe auf einer kleinen Partition ganz vorne auf der SSD die Windows Setupdateien. Dieses "Medium" bootet auch und ich kann die Installation beginnen.


What?!

Wieso hast du eine extra Partition auf deiner Nvme, nur für das Setup?!

Wie alt ist sind die Setup Files?

Was hast du dir dabei gedacht?!
 
Ja, die Idee war ohne großen Aufwand mit wenigen Handgriffen Windows neu Installieren zu können. Hat sich jetzt nicht gerade bewährt... Tendenziell ist das Anfertigen eines neuen Boot-Mediums mit dem aktuellen ISO von Windows wohl schneller. Download + Erstellung dauert ja nur wenige Minuten.
 
Vor allem erspart Dir das Neuerstellen des Installationsmediums dann die Updateorgien von der alten Win 10 Version auf die aktuelle.
 
Das geht eigentlich. Ich hatte ja das alte System von Mitte 2019 benutzt, um einigermaßen handlungsfähig zu sein. Die Updates gingen recht schnell und brauchten auch nur einen Neustart. Das wäre unter Umständen sogar zu verschmerzen.

Ich habe jetzt von einem separaten Medium (SD-Karte) gebootet und installiert. Das hat dann auch reibungslos geklappt. Mir erschließt sich leider nicht, warum es ein Problem war, dass die Installationsdateien auf der gleichen Platten lagen, auf die ich installieren wollte. Aber meine Frage hat sich damit glücklicherweise gelöst. Die Platte wurde dann anstandslos erkannt und ich konnte den mittlerweile freien Bereich vor meinen anderen Daten für die Installation nutzen. Die Partition mit den Installationsdateien habe ich jetzt entfernt. Damit ist auch nicht mehr fraglich ob ich System und Games auf der gleichen NVMe liegen lasse. Das scheint in der Variante jetzt doch kein Problem zu sein.

Trotzdem danke für die Tipps. Ich kümmere mich jetzt mal um ein Backup oder Image.
Ergänzung ()

Holt schrieb:
Welchen RAM Test hast Du denn gemacht?
Memtest86 von Passmark. Ich verwende unter Windows kein Tool, um die Timings oder Taktraten zu verändern. Daher sind immer die Setting aus dem UEFI aktiv. Die wurden entsprechend auch getestet. Der Test hat natürlich in einem separaten Live-System stattgefunden, damit es möglichst wenig Seiteneffekte gibt.

Ich denke es war aber doch ganz gut den Test mal zu machen. Die Basis ist schon ein bisschen älter und den RAM habe ich nachträglich noch einmal erweitert. Allerdings mit dem großen Kit (2x8GB) der gleichen Marke und Baureihe mit gleichen Timings.
 
Zuletzt bearbeitet:
Drarlor schrieb:
Memtest86 von Passmark. Ich verwende unter Windows kein Tool, um die Timings oder Taktraten zu verändern.
Der ist in Ordnung und das System ist noch das mit dem 4790K auf Deiner Signatur? Wenn ja, dann würde ich RAM Fehler ausschließen, außer den Soft Errors, also den spontan auftretenden Bitfehlern im RAM, gegen die nur ECC RAM hilft. Memtest86 kann natürlich nur hard errors finden, also solche die bei bestimmten Bit Kombinationen an bestimmten RAM Adressen eben immer auftreten. Bei RYZEN ist es übrigens komischerweise so, dass die Leute öfter bei Memtest86 keine Fehler haben und dann bei den Memtest die unter Windows laufen dann doch, keine Ahnung woran das liegt, ob die vielleicht mit RYZEN Master unter Windows die Einstellungen nachschärfen?

Wenn es RAM Fehler eher nicht sind, dann würde ich mal schauen wie viele unerwartete Spannungsabfälle es gab, diese können auch für Datenkorruption sorgen.
 
Aktuell gehe ich von einer problematischen Treiberkonstellation aus, die in einer bestimmten (eher selten auftretenden) Situation zu einem Absturz geführt hat. Nach der Neuinstallation ist das System sehr stabil und es gibt keinerlei Probleme oder Abstürze. Für mich ist es aber gerade nicht wirklich zielführend die Ursache zu finden. Zumal ich alle Hinweise mit dem entfernen der Partition beseitigt habe. Sofern das Problem nicht noch einmal auftritt, kann ich das wohl ignorieren. Wenn doch, habe ich ein Backup und kann dann immer noch nach der Ursache suchen.

Vielen Dank für den Input! :)
 
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