Windows Server 2019 Lizenz und Virtualisierung

zehde

Ensign
Registriert
Okt. 2018
Beiträge
231
Hallo Leute,

ich will gern 2 virtuelle Maschinen auf meinem Windows 2019 Server einrichten lassen. Mein Systemhaus meint, das sei kein Problem, aber ich muss meine Lizenzen erweitern: Jede VM braucht ein eigens lizenziertes Betriebssystem.

Echt? Ich dachte, mit Server 2019 sind Hardware und 2 VM schon abgedeckt? Mein Betreuer von dort sagt, die Hardware ist abgedeckt und 2 VMs mit Hyper-V, aber auf diesen VM muss ja wiederum ein Betriebssystem laufen. Wenn das auch wieder Server 2019 sein soll, brauche ich 2 zusätzliche Lizenzen.

Hat er recht? Er muss es ja wissen. Aber kommt mir "spanisch" vor.
 
Windows Server 2019 Standard beinhaltet das Recht auf Virtualisierung von zwei virtuellen Windows Server 2019 Standard-Instanzen. Auf dem Host-Server dürfen aber keine weiteren Dienste und Anwendungen betrieben werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tanzmusikus, Masamune2 und TheCadillacMan
Was soviel heißt wie: Wenn auf dem Host-Server DOCH weitere Dienste laufen, brauche ich dafür eine Lizenz MEHR. Korrekt?
 
zehde schrieb:
Wenn das auch wieder Server 2019 sein soll, brauche ich 2 zusätzliche Lizenzen.
Diese Betriebssysteme kannst Du doch bestimmen. Soll es denn Win Server 2019 werden, oder ...
... soll dort ein anderes BS (BSD, Linux, ...) installiert werden?

zehde schrieb:
Was soviel heißt wie: Wenn auf dem Host-Server DOCH weitere Dienste laufen, brauche ich dafür eine Lizenz MEHR. Korrekt?
Ja, oder Du verschiebst die DOCH und weitere Dienste in die VMs.
Dann könntest Du Dir die zusätzliche Lizenz sparen.

Grüße
 
zehde schrieb:
Wenn auf dem Host-Server DOCH weitere Dienste laufen, brauche ich dafür eine Lizenz MEHR. Korrekt?
Wenn es windows sein soll: doch

du kannst aber dank wsl inzwischen auch einfach dinge unter windows flink als container hoch kommen lassen.
Was sollen die VMs denn machen / bereitstellen / welchen zweck erfüllen
 
Verstehe. Was ist, wenn ich EINE VM laufen lassen will, z.B. für die Telefonanlage (3CX) und die Dienste auf dem Host bleiben? Wäre das zulässig?
 
Ausgenommen davon sind Programme die die Hardware überwachen oder sichern. Du darfst also auf dem Hyper-V Host Monitoring und Backup Agents laufen haben.
Ansonsten alle Dienste auf die Nutzer zugreifen gehören in die VMs, dann kommst du mit einer Server 2019 Standard Lizenz aus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tanzmusikus
zehde schrieb:
Verstehe. Was ist, wenn ich EINE VM laufen lassen will, z.B. für die Telefonanlage (3CX) und die Dienste auf dem Host bleiben? Wäre das zulässig?
Ein Host-Server ist am besten immer nur ein Host-Server.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DiedMatrix
Es geht bei den "weitere Dienste" eher um Serverrollen und co.
Also den Host nicht zum 2. DC machen oder DNS oder DHCP.
Trotzdem kannst du auf den Host Backup-Lösung o.ä. installieren.
Dienste wie 3CX würde ich sowieso nicht auf den Host installieren, sowas kommt auf eine VM.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Pana
Okay, ich begreife es. Also entweder Server mit einer Lizenz völlig ohne Virtualisierung oder nur Host-Server und bis zu 2 VM mit einer, bis zu 4 VM mit zwei, bis zu 6 VM mit drei Server 2019 Lizenzen. Habe ich es bis hierhin begriffen?
 
zehde schrieb:
Mein Betreuer von dort sagt, die Hardware ist abgedeckt und 2 VMs mit Hyper-V
Das ist grundsätzlich fasch. Du darfst so viele Hyper-V-VMs mit der Lizenz betreiben wie du willst.

Nur wenn du die Windows Server-Lizenz des Hosts für eine VM mitverwenden willst gelten die genannten Einschränkungen. Du könntest völlig unabhängig davon z. B. 100 Linux-VMs betreiben ohne, dass das die Windows-Lizenz des Hosts betrifft.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tanzmusikus, M-X und madmax2010
Ich verstehe. Die HOST Lizenz kann also auf bis zu 2 VM AUSGEDEHNT werden, wenn der Host ansonsten nur den Host macht. Die Anzahl der VM ist aber nicht beschränkt, ich kann dort aber >2 nicht die bisherige Lizenz verwenden, sondern muss entweder eine neue haben oder ein anderes Betriebssystem einspielen, etwa Linux.

Solle ALLES mit Server 2019 laufen, ist dennoch diese Aussage aber richtig:

zehde schrieb:
Also entweder Server mit einer Lizenz völlig ohne Virtualisierung oder nur Host-Server und bis zu 2 VM mit einer, bis zu 4 VM mit zwei, bis zu 6 VM mit drei Server 2019 Lizenzen. Habe ich es bis hierhin begriffen?

Oder?

PS: Danke schon einmal bis hierhin. Klasse, dass Ihr Euer Wissen teilt.
 
Bitte beachte, dass wir von Windows Server 2019 STANDARD sprechen. Leider unterschlägst Du die Edition in Deinen Beiträgen.
 
Windows 2019 Server Standard ist korrekt.
Ergänzung ()

Gut ich habe das soweit begriffen. Ich sag Euch jetzt mal kurz, was ich habe, und was ich gern möchte:

Ich habe einen eigenen Server hier, der für meine Belange eigentlich überdimensioniert ist. Es läuft ein Xeon Silver 4210 (10 Kerne) mit Server Standard und 128 GB Speicher. Ich habe ein Büro und wir arbeiten zu dritt. Eigentlich sind es 4 Mitarbeiter, aber es sind immer maximal 3 gleichzeitig anwesend.

Alle Arbeiten werden im Terminalserverbetrieb gemacht, die Clients sind also nichts, außer Clients. Wir machen hier nur Office-Geschichten (Excel, Word, Access-basierte Sonder-Anwendungen, Banking, Mails, Drucken, das war's). Bildbearbeitung, Video, kreatives: das gibt es hier nicht. Daten (ca. 2 GB) sind vom Server 2-fach abgesichert, einmal inhouse, einmal extern. Exchange nutzen wir (noch?) nicht.

Zum Zwecke der Ausfallsicherheit will ich virtualisieren. Meine Arbeiten sind sehr zeitkritisch. Vorteil: Ist mit der HW was im argen, übertrage ich die VM auf eine andere HW und kann ohne große Verzögerung weiterarbeiten. Außerdem habe ich bammel vor sowas wie Ransom-Angriffen. Daten- und Ausfallsicherheit sind mir sehr wichtig.

Zudem will ich eine 3CX auf dem Server laufen lassen. Bisher telefonieren wir noch "normal" über den Router.

Bislang läuft alles auf dem "Blech", wie man so schön sagt. Wieviele VM brauche ich denn?

1. DNS / DC
2. 3CX (Linux)
3. RDS
4. Datenserver
5. Programme

So ungefähr? Ich frag einfach mal hier, und nicht meinen System-Menschen, weil da habe ich nen Wartungsvertrag und der umfasst auch dieses Projekt. Es kostet also nichts "extra" das alles zu machen, bringt ihm halt aber auch nur Arbeit für dasselbe Geld, also wir er geneigt sein, mir vielleicht nicht die beste, sondern eher eine schnellere Lösung vorzuschlagen, als Ihr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann reichen dir zwei VMs. Eine macht den Domaincontroller, DNS, DHCP, Fileserver und die 3CX (die geht auch als VM in Linux), die andere VM wird der Terminalserver.
Bedenke das du auch CALs brauchst, sowohl für die Serverdienste, als auch RDS CALs für den Terminalserver.
Wenn du dort Office installieren willst brauchst du ebenfalls eine Office Version die für die Nutzung auf Terminalservern freigegeben ist. Ich würde auch hier aber ohnehin zu Microsoft 365 raten, da hast du in der Business Premium Variante alles mit drin, inkl. Exchange bei MS, Terminalserver Nutzung und Onedrive/Sharepoint für alle.

Backup des Ganzen dann bitte auf ein Medium das getrennt werden kann, und/oder auf ein Backupziel das von der eigentlichen Umgebung aus nicht verändert werden kann. So bist du vor Ransomware sicher die auch das Backup mit erwischen könnte.
Wenn ihr von unterwegs auf den TS zugreifen wollt dann idealerweise über einen VPN Tunnel von eurem Router. Wenn es nicht anders geht kann der TS auch über einen Gatewayserver nach außen veröffentlicht werden, dann solltet ihr aber mit dem Patchen nicht nachlässig sein um kein unnötiges Sicherheitsrisiko einzugehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TheCadillacMan, xexex und Tanzmusikus
zehde schrieb:
Verstehe. Was ist, wenn ich EINE VM laufen lassen will, z.B. für die Telefonanlage (3CX) und die Dienste auf dem Host bleiben? Wäre das zulässig?
Das wäre zulässig, auch wenn hier zeitweise was anderes behauptet wurde. Du erwirbst mit einer Lizenz nicht das Recht zwei VMs zu lizensieren oder zu betreiben, du erwirbst mit einer Lizenz das Recht zwei Windows 2019 OSE zu betreiben (Operating System Environment).

1657729626024.png

https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/Windows_Server_2019_Editionsunterschiede

Ein reiner Hyper-V Host auf dem sich nur Verwaltungswerkzeuge befinden, zählt nicht als OSE, ein Host mit installierten Datei und Druckdiensten, irgendwelchen Netzwerkdiensten oder Drittanbieterapplikationen hingegen schon.

Oben drauf, weil es hier bisher noch gar nicht erwähnt wurde, lizensierst du mit einer Server 2019 Lizenz "nur" 16 Kerne. Hast dein Host mehr als die 16 Kerne, braucht du sowieso noch eine zusätzliche Lizenz.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: TheCadillacMan
xexex schrieb:
Oben drauf, weil es hier bisher noch gar nicht erwähnt wurde, lizensierst du mit einer Server 2019 Lizenz "nur" 16 Kerne. Hast dein Host mehr als die 16 Kerne, braucht du sowieso noch eine zusätzliche Lizenz.
Upsa, sein Xeon Silver 4210 besitzt 10C/20T, also 20 virtuelle Kerne.
Da wird er wohl 2C/4T deaktivieren müssen, oder reicht das für das Einhalten der Server 2019 Standard Lizenz nicht?

Grüße
 
Zurück
Oben