Wird der IU Informatik-Bachelor oder -Master überhaupt von Unternehmen anerkannt?

Head_Course_2

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Kann man nach einem IU Informatik-Bachelor oder -Master einen Job in der Softwareentwicklung finden, oder ist das sehr schwierig, weil der Abschluss in der Berufswelt nicht viel angesehen wird, da es keine staatliche Universität oder Hochschule ist?
 
Das kann halt jeder der einstellt frei entscheiden.
Ich würd so jemanden nur einladen sofern es nicht genug Bewerber gibt mit staatlichen Abschlüssen die ich als deutlich höherwertig ansehe.

FHs und Unis haben gesetzlich vorgeschrieben als Mindeststandard für Dozenten Promotion mit 3-5 Jahren Berufserfahrung + Uni Studium.

Dozent an der IU setzt lediglich vorraus du hast halt mal irgendwas studiert egal ob FH oder Uni.

Also eine gewinnorientierte PrivatFH mit low quality Lehrpersonal ergibt aus meiner Sicht im Regelfall eine miesere Ausbildungsqualität. Der Staat erlaubt es dass PrivatFHs nicht die gesetzlichen Mindeststandards erfüllen müssen die für staatliches Lehrpersonal gilt.
 
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Vielen Dank für deine Antwort !
Yogi666 schrieb:
Also eine gewinnorientierte PrivatFH mit low quality Lehrpersonal ergibt aus meiner Sicht im Regelfall eine miesere Ausbildungsqualität. Der Staat erlaubt es dass PrivatFHs nicht die gesetzlichen Mindeststandards erfüllen müssen die für staatliches Lehrpersonal gilt.
Sehr interessant zu wissen.

Darf ich zufällig fragen warum der Staat soetwas erlaubt. Sollte eigentlich nicht ein Staat anstreben das staatlich anerkannte Abschlüsse auch auf privaten Universitäten vergleichbar zu staatlichen Unis und Hochschulen sind?
 
Es gibt Unternehmen, die staatliche Hochschulen bevorzugen, aber viele achten eher auf relevante Kenntnisse, Technologien, Programmierfähigkeiten und Praxis. Gerade in der IT-Branche zählen oft nachweisbare Skills (z. B. durch eigene Projekte, Open-Source-Beiträge oder Berufserfahrung) mehr als der Abschluss allein.

Die IU ist eine staatlich anerkannte und akkreditierte Hochschule, was bedeutet, dass ihr Abschluss formell gleichwertig zu denen von staatlichen Hochschulen ist. Allerdings haben private Hochschulen oft einen anderen Ruf, weil sie in der Lehre flexiblere Anforderungen haben können, das heißt allerdings nicht das dort Lehrpersonal eingestellt wird, das "irgendwas studiert hat" und auch nicht automatisch, dass dein Abschluss "weniger wert" ist – es kommt darauf an, wie du ihn nutzt und was du daraus machst.
 
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Ich hab bei der FOM studiert. Ist ebenfalls eine private Uni die staatlich akkreditiert ist.

Der Unterschied zu einer "normalen" Uni ist halt, dass die Studenten dort meist schon 10 Berufsjahre oder mehr hinter sich haben. Sie studieren dort dann nebenberuflich, weil sie entweder nur eine Ausbildung haben und noch ein Studium drauf setzen wollen oder weil ihr Erststudium nicht mit dem aktuellen Job passt.

Hast du frisch ein Abi gemacht - gehe an eine normale Hochschule oder FH.

Stehst du schon mitten im Leben und willst einfach nochmal nebenberuflich studieren, dann kannst du dir die privaten Unis anschauen.

*kleine Einschränkung, teilweise bieten die privaten Unis ja auch duale Studiengänge an - diese kann man natürlich auch wahrnehmen

Wenn du also mich fragst - ob meine Arbeitgeber die ich bisher hatte, sich dafür interessiert haben wo ich meinen Bachelor gemacht hab - kann ich dir ganz klar sagen, denen ist es sowas von scheiß-egal. Wichtig war einzig meine Berufserfahrung die ich bis dato immer gesammelt hatte. Wobei, bei den Vorstellungsgesprächen kam die Eigeninitiative immer gut an, dass man sich neben der Vollzeitbeschäftigung noch die Mühe eines Studiums über mehrere Jahre gemacht hat. Somit konnte man die Belastbarkeit nachweisen und Motivation sowie Durchhaltewillen.
 
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_killy_ schrieb:
Stehst du schon mitten im Leben und willst einfach nochmal nebenberuflich studieren, dann kannst du dir die privaten Unis anschauen.
Stehe eher in dieser Option deshalb eher eine private Uni.
_killy_ schrieb:
Wenn du also mich fragst - ob meine Arbeitgeber die ich bisher hatte, sich dafür interessiert haben wo ich meinen Bachelor gemacht hab - kann ich dir ganz klar sagen, denen ist es sowas von scheiß-egal. Wichtig war einzig meine Berufserfahrung die ich bis dato immer gesammelt hatte. Wobei, bei den Vorstellungsgesprächen kam die Eigeninitiative immer gut an, dass man sich neben der Vollzeitbeschäftigung noch die Mühe eines Studiums über mehrere Jahre gemacht hat. Somit konnte man die Belastbarkeit nachweisen und Motivation sowie Durchhaltewillen.
Danke für deine hilfreiche Antwort.

Würdest du sagen das das auch für die IU gilt ?

Da ich wohl mitbekommen habe das die Schwierigkeit der Inhalte sehr ähnlich ist bei der IU und der FOM.

Allerdings finde ich die größere Flexibilität an der IU besser eine Klausur schreiben zu können wann man will usw , weiß aber nicht ob ich eher an die FOM gehen sollte, da ich gehört habe das die FOM einen besseren Ruf als die IU hat.

Ich habe ein Angebot für eine Trainee-Stelle in der Softwareentwicklung erhalten und da ich fachfremd in der IT bin, möchte ich viel Zeit in diese Stelle investieren, um gute Berufserfahrung zu sammeln. Die Flexibilität der IU wäre ideal für mich, da ich meine Klausuren jederzeit nach Bedarf schreiben kann, was mir ermöglicht, die schwierigeren Prüfungen gezielt zu planen und genug Zeit für die Trainee-Stelle zu haben. Bei der FOM müsste ich alle Klausuren am Ende des Semesters schreiben, was es schwieriger machen würde, beides gleichzeitig zu managen.

Würdest du in meiner Situation auch die IU wählen, um parallel in der IT zu arbeiten und wertvolle Berufserfahrung zu sammeln, statt an der FOM, wo ich das aufgrund des Prüfungsmodells wohl nicht tun könnte? Oder wird das später zum Verhängnis das ich auf der IU war trotz Trainee Stelle + Berufserfahrung falls ich mal den Arbeitgeber wechseln würde ?
Ergänzung ()

_killy_ schrieb:
Ich hab bei der FOM studiert. Ist ebenfalls eine private Uni die staatlich akkreditiert ist.
Und dürfte ich dich fragen ob du zufällig noch deine Materialien aus deinem Studium besitzt oder Ähnliches damit ich mir schon mal anschauen kann wie schwer das Studium ist. Oder ist es zu lange her ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

so einen wirklichen Vergleich zwischen UI und FOM kann ich dir nicht liefern. Ich kenne die UI absolut nicht. Aus meinen Bekanntenkreis hatten sich auch einige Leute für die Fernuni Hagen entschieden. Die ist m.E. auch deutlich bekannter.

Die größte Schwierigkeit bei einem Studium neben den Vollzeit-Beruf besteht darin, die Disziplin aufzubringen, sich wirklich hinzusetzen und über mehrere Jahre zu lernen und Prüfungen zu schreiben.

Bei der FOM hast du auch eine Teil-Präsenz-Phase. Du lernst damit andere Leid-Genossen kennen - kannst du aber auch einfacher Lerngruppen bilden.
Bzgl. Prüfungen:
-> persönlich fande ich die vorgegebenen Termine besser, man hatte ein Ziel auf das man hingearbeitet hat
-> wenn man alles frei wählen kann, musst du deutlich organisierter sein
-> es gibt auch bei der FOM dann alternative Prüfungstermine, du kannst somit schieben*
*aber am Ende hast du ggf. zu viele Klausuren vor deiner Brust und schaffst dann das Pensum nicht.

Wenn du eine Trainee-Stelle hast, dann zieh diese doch erst einmal durch. Danach kannst du immer noch ein Studium mit draufsetzen. Aktuell versuchst du alles gleichzeitig zu machen. Das kann auch eher nach hinten losgehen.
Du musst halt sehen, dass die Abbrecher-Quote bei den privaten Unis ebenfalls sehr hoch ist - einfach weil man es nicht geschafft hat, alles unter einem Hut zu bringen. Mach lieber also ein Schritt nach dem anderen.

PS Unterlagen von der FOM habe ich keine mehr ... jedenfalls nicht so schnell im Zugriff bzw. diese sind schon über 10 Jahre alt ... da wird sich sicher auch was getan haben. Auch sind die Unterlagen immer nur im Zusammenhang mit den Vorlesungen zu sehen ... die FOM bietet ja kein reines Fernstudium
 
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Head_Course_2 schrieb:
Und dürfte ich dich fragen ob du zufällig noch deine Materialien aus deinem Studium besitzt oder Ähnliches damit ich mir schon mal anschauen kann wie schwer das Studium ist. Oder ist es zu lange her ?
Das würde dir ohnehin nicht viel helfen. Allein anhand der Materialien kannst du nicht einschätzen, wie schwer das Modul XY ist – das hängt maßgeblich vom Dozenten ab und davon, wie zielgerichtet er auf die Prüfung vorbereitet oder eben nicht.

_killy_ schrieb:
PS Unterlagen von der FOM habe ich keine mehr ... jedenfalls nicht so schnell im Zugriff bzw. diese sind schon über 10 Jahre alt ... da wird sich sicher auch was getan haben. Auch sind die Unterlagen immer nur im Zusammenhang mit den Vorlesungen zu sehen ... die FOM bietet ja kein reines Fernstudium
Mittlerweile gibt es das wohl schon, laut Webseite auch für Informatik. Das Format nennt sich „Digital Live“ und besteht quasi aus einer durchgehenden Onlinevorlesung. Ich habe allerdings keine Ahnung, wie die Qualität ist. Es könnte für diejenigen interessant sein, die mit reinem Selbststudium nicht zurechtkommen, gleichzeitig aber durch ihren Beruf Schwierigkeiten haben, regelmäßig an Abendveranstaltungen teilzunehmen.

@Head_Course_2 Ich würde mich dem anschließen und dir empfehlen, erst einmal die Trainee-Stelle durchzuziehen. Falls es dich trotzdem reizt, schau mal bei den Anbietern nach einem Vorbereitungssemester – das gab es damals bei uns auch. Dort wird hauptsächlich ein Semester lang Mathe und Anhang gelehrt. Mir persönlich hat das bei einem Zeitabstand von zehn Jahren zum Abitur sehr geholfen, denn die ersten Einheiten in Mathe, Physik und Mechanik fühlten sich ungefähr so an, als würde einem ein ICE mitten ins Gesicht fahren.
 
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_killy_ schrieb:
Wenn du eine Trainee-Stelle hast, dann zieh diese doch erst einmal durch. Danach kannst du immer noch ein Studium mit draufsetzen. Aktuell versuchst du alles gleichzeitig zu machen. Das kann auch eher nach hinten losgehen.
Du musst halt sehen, dass die Abbrecher-Quote bei den privaten Unis ebenfalls sehr hoch ist - einfach weil man es nicht geschafft hat, alles unter einem Hut zu bringen. Mach lieber also ein Schritt nach dem anderen.
Danke für den Hinweis , da hast du Recht vielleicht wär es sehr unüberlegt direkt beides gleichzeitig zu starten. Ist ja was anderes wenn man schon länger im Job ist und sich die bewusst ist wie viel Zeit man hat für ein Fernstudium.

Werde das definitiv in Erwägung ziehen und nochmal genau überlegen wie ich das angehe. Danke für die hilfreiche Meinung.
Ergänzung ()

Nazrael schrieb:
Das würde dir ohnehin nicht viel helfen. Allein anhand der Materialien kannst du nicht einschätzen, wie schwer das Modul XY ist – das hängt maßgeblich vom Dozenten ab und davon, wie zielgerichtet er auf die Prüfung vorbereitet oder eben nicht.
Stimmt nur anhand dessen ist es schwer das zu beurteilen da hast du Recht.
Nazrael schrieb:
Ich würde mich dem anschließen und dir empfehlen, erst einmal die Trainee-Stelle durchzuziehen. Falls es dich trotzdem reizt, schau mal bei den Anbietern nach einem Vorbereitungssemester – das gab es damals bei uns auch. Dort wird hauptsächlich ein Semester lang Mathe und Anhang gelehrt. Mir persönlich hat das bei einem Zeitabstand von zehn Jahren zum Abitur sehr geholfen, denn die ersten Einheiten in Mathe, Physik und Mechanik fühlten sich ungefähr so an, als würde einem ein ICE mitten ins Gesicht fahren.
Danke auch für deine Meinung. Darf ich fragen was genau du studiert hast und war es auch eine Fernuni?

Eine Frage die sich mir noch an euch beide stellt , warum denkt ihr das es sinnvoller ist erst in die Trainee Stelle und dann in das Fernstudium? Wäre auch nicht eine Möglichkeit das Fernstudium zu probieren und wenn ich sehe wie ich damit klarkomme ,dann zusätzlich die Trainee Stelle absolvieren oder ist das sehr riskant ?
 
Head_Course_2 schrieb:
Danke auch für deine Meinung. Darf ich fragen was genau du studiert hast und war es auch eine Fernuni?
Ich habe meinen Wirtschaftsingenieur an der FOM gemacht, aber das ist auch schon länger her.

Head_Course_2 schrieb:
Eine Frage die sich mir noch an euch beide stellt , warum denkt ihr das es sinnvoller ist erst in die Trainee Stelle und dann in das Fernstudium? Wäre auch nicht eine Möglichkeit das Fernstudium zu probieren und wenn ich sehe wie ich damit klarkomme ,dann zusätzlich die Trainee Stelle absolvieren oder ist das sehr riskant ?
Die Mehrfachbelastung ist nicht zu unterschätzen. Die meisten, die gescheitert sind, scheiterten nicht an der Schwierigkeit des Studiums selbst, sondern an mangelnder Disziplin oder falschen Vorstellungen darüber, wie zeitintensiv ein Abend- und Samstagsstudium im MINT-Bereich neben dem Beruf tatsächlich ist.

Letztlich musst du für dich selbst entscheiden, ob du dir diese Doppelbelastung zutraust. Viele Anbieter haben auch sogenannte Schnuppersemester, bei denen du nach dem ersten Semester aus dem Vertrag aussteigen kannst, wenn es doch nicht passt. Am besten informierst du dich direkt bei den Anbietern und lässt dir die Bedingungen erklären.
 
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Zuerst die Trainee-Stelle. Da lernst du die berufliche Praxis. Damit hast du schon mal gut Know-How gesammelt und schaffst dann auch das Fernstudium leichter. Du bekommst da ja einiges an Wissen reingepresst - und ohne wirkliche berufliche Praxis, wirst du es an der Stelle nicht schaffen. Du hast ja nicht so viel Zeit wie in einem Vollzeitstudium, die einzelnen Themenkomplexe zu verstehen.

Ein Fernstudium hat ja nicht weniger Inhalte als ein Vollzeitstudium - du hast nur weniger Zeit, um die Themen zu verstehen. Somit hilft die berufliche Praxis an der Stelle extrem, auch wirklich das Studium zu schaffen.
 
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Die Studiengänge an privaten FHs mögen akkreditierte sein, das ändert aber nichts daran, dass die Klausuren ein absoluter Witz sind. Damit meine ich, dass sie genau wie die Übungsaufgaben und Alt- und Probeklausuren aufgebaut sind, die du einfach stumpfsinnig auswendig lernen kannst, um sehr gut zu bestehen. Sowas wie Transferwissen und Verständnis wie in Uniklausuren wird nicht erwartet.

Meine Klausuren an einer Uni waren alle höllisch, weil egal wie gut man die Übungsaufgaben beherrschte, man nie sicher sein konnte, was jetzt einen erwartet, sobald man die Klausurbögen aufmacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Blanka

Also bei dem FOM Klausuren kann ich dies so nicht 1:1 bestätigen. Da hängt sicher auch einiges mit der Einstellung des jeweiligen Profs zusammen. Die Zusammenarbeit der Profs mit den Studenten an einer Privat Uni wie der FOM ist halt auch anders. Wenn da der Softwareentwickler sitzt, der seit 10 Jahren schon Full-Stack Entwickler ist - kann der ganz andere Fragen stellen im Informatik-Studiengang*. Als Einstieg hat der mal als FIAE gestartet aber durch die Berufspraxis schon deutlich mehr gelernt.

Generell wird aber wahrscheinlich bei den Vollzeitstudenten noch mehr aussortiert. Dass brauchst du bei dem nebenberuflichen Studium nicht machen - Leute die einfach keine Zeit haben oder denen es zu schwer ist - die hören auf. Das ist halt der "Vorteil" der Studiengebühren. Dadurch werden schon die Leute ausgesiebt, es sich selbst nicht zutrauen bzw. wenn sie das Studium angefangen haben, dann merken, dass es doch zu schwer ist. Du hörst dann direkt auf, statt monatlich noch deine 400 oder 500 EUR Studiengebühr weiterhin zu bezahlen. Ne?

Ansonsten kann ich weiterhin nur ganz klar sagen, dass wir hier im Thread nicht Äpfel und Birnen vergleichen sollten. Meine Empfehlung bleibt deshalb weiterhin
-> hat man frisch sein Abi in der Tasche, dann sollte man zur Uni/FH gehen für ein Studium
-> steht man voll im Leben, hat diverse Jahre Berufserfahrung, dann auf zur privaten Uni um dort nebenberuflich zu studieren

*bei mir saßen halt wirklich Leute, die zwischen 7-20 Berufsjahre schon mit sich brachten ... manch einer weniger, aber nicht wirklich jemand, komplett frisch nach der Ausbildung
 
@_killy_ Das alles bestätigt aber gerade die Ausführungen von @Blanka. An einer Uni stellt die Fragen auch oft jemand der die Vorlesung gar nicht hält. Das empfindet man als Student vllt als falsch oder so, aber eigentlich ist es dann eine objektive Bewertung über das Stoffgebiet das man lernen soll - auch selbstständig. Dann kommen eben auch Fragen die man in der Vorlesung oder Übung gar nicht gemacht hat, aber sich selbst hätte beibringen können.

Das nervt die ersten paar Semester bis man es gewohnt ist. Danach hat man gelernt damit umzugehen und kann auch selbstständiger lernen, ohne das jemand etwas vorexerziert. Darum geht es dann eigentlich auch bei akademischen Graden - danach kann man nicht unbedingt eine bestimmte Sache, sondern man soll sich selbstständig Sachen beibringen können. Wie passt da eine Privatuni mit enger Betreuung rein? Das ist für mich eher eine Fortbildung und keine akademische Ausbildung.
 
@hallo7

Gut - an einer Privat-Uni hat man definitiv den Luxus, dass der Prof zu 99% auch nachher derjenige ist, der die Aufgaben für die Klausuren stellt. Somit ist es an der Stelle schon mal leichter.

Weiterhin hat man durch die berufliche Praxis eh schon gelernt, sich weiterhin selbstständig Wissen anzueignen. Das Niveau an einer Privat-Uni ist halt m.E. ein völlig anderes:
1) es sind dort wirklich nur Leute, die auch wirklich genau das studieren wollen, weil sie halt die 400/500 Euro pro Monat selbst zahlen müssen
2) durch die berufliche Praxis ist es nicht selten der Fall, dass du bei gewissen Vorlesungen einfach Studenten dabei hast, die ein ähnlich hohes Niveau in Themen haben, wie der Prof selbst, wenn du bspw. 15 Jahre schon als Datenbankentwickler gearbeitet hast ... da weißt du schon, dass es verschiedene Arten von DB Systemen gibt, wie man sauber in die 3te Normalform ableitet etc. Man braucht Leuten aus der Praxis eher selten beibringen, wie sich Wissen selbstständig aneignen müssen. Dass tun diese meist schon die ganze Zeit.

Es ist somit halt nicht 1:1 vergleichbar. Man holt einfach seine akademische Ausbildung nebenberuflich nach. Die Arbeitgeber sehen dann halt auch, dass man lange und fokussiert sich auch nebenberuflich weitergebildet haben -> Motivation ist somit vorhanden. Das vermitteltes Wissen mag zwar bei diesem Studium nicht so weit ausfallen - aber das hatten die Studenten ja schon vorher*.

*weshalb ich wirklich darauf poche - frisch mit Abi in der Tasche -> Vollzeitstudium, Voll im Leben -> nebenberuflich studieren.
 
Hallo zusammen,

ich bin auf diesen Betrag aufmerksam geworden und möchte gerne meinen Senf zu ein paar Themen bezüglich privat vs staatlich geben. Vorab gesagt: ich habe sowohl an einer staatlichen FH als auch bei der IU (privatlichen FH) studiert und kann somit bei beiden Erfahrungswerte geben.

Yogi666 schrieb:
FHs und Unis haben gesetzlich vorgeschrieben als Mindeststandard für Dozenten Promotion mit 3-5 Jahren Berufserfahrung + Uni Studium.

Gesetzlich vorgeschrieben? Soso...da habe ich an einer staatlichen FH in BaWü andere Erfahrungen gemacht. Im Mathematik Modul hatte ich einen Lehrbeauftragten, welcher gerade noch an der Uni Mathematik promoviert. Er hat die Vorlesung gehalten und auch die Klausur erstellt. Bei dem Programmier Modul hatte ich einen Lehrbeauftragten der nur einen Master hatte aber keine Promotion.

Übrigens, nur weil der Lehrbeauftragte noch kein Professor ist, heißt das nicht automatisch, dass die Qualität schlecht ist. Ich war mit den beiden Dozenten sehr zufrieden. Zumal beide auch noch recht jung waren und die Themen viel besser rüberbringen können.

Yogi666 schrieb:
Also eine gewinnorientierte PrivatFH mit low quality Lehrpersonal ergibt aus meiner Sicht im Regelfall eine miesere Ausbildungsqualität. Der Staat erlaubt es dass PrivatFHs nicht die gesetzlichen Mindeststandards erfüllen müssen die für staatliches Lehrpersonal gilt.

Kannst du ein Beispiel nennen? Ich halte das ansonsten für Quatsch. Es gibt zwar für private Hochschulen ein eigenes Gesetz, das aber hat ganz bestimmt keinerlei Auswirkung auf die Qualität. Das du daher pauschal das Lehrpersonal an einer privaten FH als "Low Quality" bezeichnest, grenzt schon fast an Beledigung.

Es stimmt zwar, dass private FHs gewinnorientiert sind, aber ändert nichts an der Tatsache, dass diese ebenfalls wie staatliche FHs sich an gesetzlichen Anforderungen halten müssen. Ansonsten dürften die privaten Hochschulen keine offiziellen Titel vergeben.

Und was die Qualität angeht, da sind die privaten FHs sehr wohl an einer sehr guten Qualität interessiert. Ist auch logisch, denn nur wenn die IU einen guten Ruf hat (und auch weiterhin einen haben wird), nur dann kommen auch neue Studenten. Die Studiengänge bei der IU werden übrigens akkreditiert und zwar von einem Institut, welches auch Studiengänge von staatlichen FHs/Unis akkreditert.

Ich kann aus eigener Erfahrung sogar sagen, dass die Qualität bei der IU sogar besser ist als an einer staatlichen FH. Zum Beispiel bei den Skripten. Bei einer staatlichen FH macht jeder Dozent sein eigenes Skript. Jedes Skript sieht daher ganz anders aus. Bei der IU gibt es wohl offenbar Vorgaben, sodass jedes Skript einheitlich und diesselbe Struktur aufweißt.

Blanka schrieb:
Die Studiengänge an privaten FHs mögen akkreditierte sein, das ändert aber nichts daran, dass die Klausuren ein absoluter Witz sind. Damit meine ich, dass sie genau wie die Übungsaufgaben und Alt- und Probeklausuren aufgebaut sind, die du einfach stumpfsinnig auswendig lernen kannst, um sehr gut zu bestehen. Sowas wie Transferwissen und Verständnis wie in Uniklausuren wird nicht erwartet.

Auch das kann ich nicht nachvollziehen. Mal davon abgesehen, dass es neben den Klausuren auch noch andere Prüfungsarten gibt z.B. Workbook, Projektarbeit, Präsentation usw.

Was allerdings stimmt, dass bei der IU die Klausur zur einen Hälfte auf Multiple Choice Aufgaben besteht. Ich würde das aber nicht pauschal sagen, dass dies die Klausur einfacher macht. Zum einen weil die Multiple Choice sehr wenig Punkte bringen. Ich halte Multiple Choice sogar eher für einen Nachteil, insbesondere bei Rechenaufgaben. Die vorgegebenen Lösungsmöglichkeiten sind nicht zufällig ausgewählt sondern liegen eng an der richtigen Lösung bzw. in einem Fall ist mir aufgefallen, dass die so gewählt sind, dass man darauf kommt, wenn man einen typischen Rechenfehler gemacht hat. Wählt man das falsche aus -> 0 Punkte, auch wenn man eigentlich den Rechenweg kennt und beherrscht. Bei schriftlichen Aufgaben kann man den Rechenweg angeben und man erhält sehr viele Teilpunkte.

Ich halte es übrigens nicht für ausergewöhnlich, wenn bei den leichten Aufgaben der Klausur auch Aufgaben aus den Übungsaufgaben / Tutorium 1:1 übernommen werden. Das war auch bei der staatlichen FH der Fall. Aber ansonsten ist stumpfes Auswendig lernen bzw. nur Übungsaufgaben machen quatsch, insbesondere bei technischen Modulen z.B. Physik.

Bei der staatlichen FH durfte man als Hilfsmittel ein DIN A4 Blatt nehmen und alles mögliche draufschreiben was im Skript drinsteht. Eine zusätzliche Formelsammlung gab es auch. Hilft aber alles nichts, wenn man die Themen nicht verstanden hat.

Blanka schrieb:
Meine Klausuren an einer Uni waren alle höllisch, weil egal wie gut man die Übungsaufgaben beherrschte, man nie sicher sein konnte, was jetzt einen erwartet, sobald man die Klausurbögen aufmacht.

Wie bereits oben erwähnt, Übungsaufgaben zu machen ist das eine, Verständnis das andere. Deshalb ist es auch gut und wichtig, dass eine Klausur nicht ausschließlich aus Rechenaufgaben besteht sondern auch aus Verständnisaufgaben. Das war sowohl bei der staatlichen als auch bei der privaten FH der Fall.

LG
Ergänzung ()

Noch ein Punkt zum Thema Vollzeit / Teilezitstudium (Fernstudium).

Bei den meisten Unis muss man im Vollzeitstudium nach den SPO bestimmte Leistungen innerhalb eines Zeitraums erfüllen, wenn man das nicht schafft folgt die Exmatrikulation.

Bei einem Teilzeitstudium ist man in der Regel voll flexibel. Es gibt keine Leistungspflichten, das ermöglicht auch, dass man nicht mehrere Module gleichzeitig machen muss sondern ein Modul nach dem anderen. Für mich war das deutlich entspanner, weil ich mich dann so ganz auf ein Modul und dessen Inhalte konzentrieren konnte. Auch gibt es keine vorgegebenen Prüfungszeiträume. Man macht die Klausur dann, wenn man auch wirklich denkt, dass man gut vorbereitet ist.

Aus diesem Grund halte ich ein Fern bzw. Teilzeitstudium auch für deutlich einfacher. Das liegt aber definitiv nicht daran, ob es sich um eine private oder staatliche FH/Uni handelt, oder am Dozenten, an den Inhalten oder gar an der Prüfung!!
 
Zuletzt bearbeitet:
MountainFallX schrieb:
Was allerdings stimmt, dass bei der IU die Klausur zur einen Hälfte auf Multiple Choice Aufgaben besteht. Ich würde das aber nicht pauschal sagen, dass dies die Klausur einfacher macht.
Kurzer Einwurf zu Multiple Choice. Eine generelle Aussage bezüglich schwer oder leicht ist nicht machbar.

Wenn man z.b. weiß wie viele Kreuze man machen muss ist es schon deutlich einfacher als wenn man das nicht weiß.

Und dann ist natürlich die Auswahl der Antworten entscheidend. Da kann es total offensichtlich sein oder Bock schwer. Bei mir an der Uni gab es in Mathe einen Multiple Choice Teil weil die Studenten es so wollten...

Ergebnis war knapp über 0 Punkte im Schnitt. Aber auch nur weil man keine negativen Punkte haben konnte für den Gesamtblock.

Warum? Ganz einfach
1. Unbekannte Anzahl der Kreuze die man setzen musste
2. Aufgaben konnten negative Punkte geben sobald ein Kreuz gesetzt wurde
2.1 jedes fehlende Kreuz -1 Punkt
2.2 jedes falsche Kreuz -1 Punkt
3. Ich meine teils 6 Antwortmöglichkeiten
4. Bock schwere Auswahl, bei der man teils nicht mal wusste ob das jetzt nicht das Gleiche nur anders formuliert ist oder nicht...
5. In den Übungen usw gab es nie Multiple Choice
6. Es gab keinerlei Altklausuren mit Multiple Choice

Das war in Summe einfach abartig schwer und darauf ausgelegt, dass die Leute versagen. Wobei der Prof dann am Ende doch etwas überrascht war.

Aber hey. Wir hatten da auch glaub 8 oder 15 Informatiker. Von denen haben 0 bestanden. Sein Kommentar " vielleicht war die Klausur doch etwas zu schwer. Dieses Mal haben 0 Informatiker bestanden. Normal sind es ja immer 1-3..."

Btw. Physiker waren bei uns im Schnitt besser als die Mathematiker in den gleichen reine Mathe Vorlesungen.
 
Ich hatte an der FOM sowohl lächerlich einfache MC-Klausuren (wobei das meistens ca. 20-30% der Klausur war) als auch unmöglich schwere. Besonders gut erinnere ich mich an das Modul „Wirtschafts- und Privatrecht“, das allgemein als relativ einfach angesehen wird.

Damals gab es allerdings einen anderen Dozenten für das Semester, und die MC-Klausur enthielt teilweise dreifache (!) Verneinungen in den Fragestellungen (ich bin der Auffassung, dass juristische Texte mit dreifachen Verneinungen eher eine Kunstform darstellen). Aus den Antwortmöglichkeiten konnte man überhaupt nichts eindeutig ausschließen. Von etwa 80 Teilnehmern haben damals nur 2 oder 3 bestanden. Bei der Wiederholungsklausur bei einem anderen Dozenten hatte ich dann allerdings die volle Punktzahl.
 
Bei dem Schwierigkeitsgrad hängt es leider auch extrem am Prof.
In Mathe 2 haben von 50 Leuten 4 bestanden, später hatte ich auch mal 100% Durchfallquote am Schwarzen Brett gesehen.
Dann kam mal ein leichter Prof, der erstmal 3 Semester durchgeschleust hatte.
Ich selbst in Theoretischer Informatik:
Durchgefallen, Durchgefallen, 1,0.
Das ist einfach nur unfair, leichte Schwankungen sind ja normal, aber die Unterschiede von einem Prof zum anderen sind so dermaßen gravierend, das darf eigentlich nicht sein.
 
Abschlüsse sind mittlerweile Schall und Rauch. Wie schon angemerkt, wichtig sind die Skills o. Projekte, die schon gemacht wurden. Wir leben in einem Land des Fachkräftemangels. Mal 2 Beispiele aus meiner Bekanntschaft:

1. Hatte Anfangs Informatik studiert, aber abgebrochen, weil er frühzeitig nen hochbezahlten Job angeboten bekam. Immer viel mit Linux gearbeitet, viel programmiert. Der ist mittlerweile Chefentwickler hier in einem regionalen Unternehmen, welches Abrechungssoftware für verschiedenste Branchen (z.B. Energieunternehmen) erstellt. Hab mich nicht getraut zu fragen, aber der könnte mittlerweile an ein fünfstelliges monatliches Gehalt rankommen. Der hat im grunde genommen weder Berufsausbildung, noch Studiumsabschluss.

2. Azubi (Fachinformatiker für SI), der bei uns überbetrieblich arbeitete, wurde bei uns vom Chef quasi rausgeschmissen, weil er einfach nix auf die Kette bekam (ist jetzt nicht die hellste Leuchte und hatte zusätzlich noch private Probleme). Das Jobcenter und der Ausbildungsbetrieb ist ihm dann nochmal auf den Kopf gestiegen, er solle doch bitte die Ausbildung beenden. Er hatte diese dann tatsächlich doch noch geschafft. Und der arbeitet jetzt bei einem regionalen Windkraftanlagen-Hersteller in der IT im First-Level-Support und verdient 4.3k Brutto. Und das in einer ostdeutschen Großstadt, wo Mieten (gegenüber anderen deutschen Großstädten) ein Witz sind.
 
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