Wird es jemals wieder eine HDD mit zwei Aktuatoren und Schreib-/Leseköpfen pro Platter geben - Wie die Conner Chinook ?

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Die Datenraten heutiger HDDs in Relation zu deren Größe sind ja leider ziemlich lächerlich, weshalb das Kopieren von großen Datenmengen nicht wirklich Spaß macht.
Wäre es nicht möglich heutzutage ebenfalls, wie damals, Festplatten zu entwickeln die mit zwei Schreib-/Leseköpfen pro Platter arbeiten, und dann eventuell ca. die doppelte Schreib- und Leseleistung haben oder ist das nicht umsetzbar ?

Ich weiß dass Seagate zwar an Platten mit geteiltem Aktuator arbeitet, allerdings ist das ja nicht wirklich besser.


Conner_Peripherals__Chinook__dual-actuator_drive Conner Chinook.jpg
 
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Unabhängig motorisierte Leseköpfe auf derselben Achse für mehrere Pattern wurden hier mal in einem Artikel angekündigt, finde ich aber auf die Schnelle nicht mehr.

Es ist halt so, warum sollte man zur jetzigen Zeit an einer Lösung für ein Problem arbeiten, das schon mit SSDs gelöst wurde? HDDs haben selbst in Datacentern nichts mehr zu melden, die Technik ist eine Sackgasse. Bis auf die paar Heim-NAS Anwendungen ist aus dem Markt kein Kapital mehr zu schlagen, also stagniert auch die Entwicklung. Denn egal was man macht, HDDs können mit SSDs nicht konkurrieren, egal wie sehr man die Technik verfeinert. Ist wie mit dem Verbrennungsmotor, der kann mit der Effizienz eines elektromagnetischen Antriebes nicht konkurrieren. Der einzige Grund warum wir nicht schon längst E-Autos fahren ist die Energiedichte und die Verfügbarkeit von fossilen Kohlenwasserstoffen und der Preis von Akkus.
 
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Naja, damit kommst du dann von ca 100 IOPS auf ca 200 IOPS.
Inzwischen sind SSDs mit 1.000.000 IOPS alltäglich und billig.
Da können HDDs nicht im Ansatz mithalten.
HDDs werden nicht mehr in IO sensitiven Systemen eingesetzt. Das war einmal und es war nicht gut.
 
Das stimmt zwar, allerdings eignen sich SSDs ja bedauerlicherweise nicht für die Langzeitarchivierung von Daten wenn man z.B Backups erstellt. Da ist man dann mehr oder weniger auf HDDs angewiesen und bei Großen Datenmengen dauert dass dann teilweise schon mal einen halben Tag.
Wenn man den PC nicht unbeaufsichtigt laufen lassen möchte ist man dann für die Zeit des Backups ziemlich gebunden und kann nicht weg.
 
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Irgendjemand123 schrieb:
Wäre es nicht möglich heutzutage ebenfalls, wie damals, Festplatten zu entwickeln die mit zwei Schreib-/Leseköpfen pro Platter arbeiten, und dann eventuell ca. die doppelte Schreib- und Leseleistung haben oder ist das nicht umsetzbar ?
Wenn die Großen der Branche das nicht bauen, scheint es sich nicht zu lohnen oder sie bekommen es nicht hin oder wollen es (noch) nicht hinbekommen. Vermutlich auch aus dem Grund, dass HDDs eher keine Rolle mehr spielen, wenn du entweder sehr hohe lineare Transferraten und/oder hohe IOPS brauchst. Da sind SSDs (nvme/pcie) schlicht besser und uneinholbar aus Sicht einer HDD.
Im Bereich Massendaten/Coldstorage (Petabyte+), wo es ggf. nicht so sehr auf IOPS/Transferraten auf kleinem Raum ankommt, fährt man mit HDDs vermutlich aktuell noch recht gut und massiv günstiger. Durch etwas mehr Logik außerhalb der Platte können die neuen Doppelaktuator Platten (zwei getrennte Aktuatoren auf derselben Achse) wohl ihre Stärken ausspielen. Das Szenario muss nur passen.

Ist zumindest meine Sicht als "Storagelaie" im professionellen Breich.
 
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Irgendjemand123 schrieb:
wenn man z.B Backups erstellt. Da ist man dann mehr oder weniger auf HDDs angewiesen und bei Großen Datenmengen dauert dass dann teilweise schon mal einen halben Tag.
Dann hat man einen Storageserver mit 25-40 Gbit/s angebunden und darin SSD Cache und N HDDs im RAID 5, oder vergleichbares.
Wenn du solche Datenmengen sichern musst, sind die Platten ja sicher recht voll?
KillerCow schrieb:
Ist zumindest meine Sicht als "Storagelaie" im professionellen Breich.
Haste schön gesagt :)
 
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Irgendjemand123 schrieb:
allerdings eignen sich SSDs ja bedauerlicherweise nicht für die Langzeitarchivierung von Daten wenn man z.B Backups erstellt. Da ist man dann mehr oder weniger auf HDDs angewiesen
Das HDD geeignet sind für die Langzeitarchivierung von Daten halte ich mal für eine gewagte These.

Langzeitarchivierung ist ein Komplexes Thema und neben speziellen und idr. kostenintensiven Medien bedarf es in jedem Fall Redundanz.
 
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Langzeitarchivierung von wirklich wichtigen Sachen findet soweit ich weiss noch auf Mikrofilm statt der dann Luft- und Lichtdicht verschlossen in irgendwelchen alten Bergwerken gelagert wird.

Im IT Bereich gibts dann auchnoch das gute alte Magnetband.

Für einmalige Sicherungen gibts auchnoch spezielle DVDs/Blurays soweit ich weiss die 50 Jahre halten sollen, allerdings braucht man selbst mit Blurays bei großen Datenmengen etliche davon.

Festplatten kann man für den laufenden Betrieb nehmen wenn man die Sicherung auf den Festplatten nicht nur da sondern redundant an 2-3 verschiedenen Stellen sichert.

Falls dann mal ne Platte kaputt geht kann man die Daten von woanders zurückkopieren. Aber die Idee was auf Festplatte zu speichern, dann die Platte irgendwo hinzulegen und zu hoffen dass die Daten anch 20 Jahren noch da sind, das ist ne schlechte idee.
 
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Irgendjemand123 schrieb:
Das stimmt zwar, allerdings eignen sich SSDs ja bedauerlicherweise nicht für die Langzeitarchivierung von Daten wenn man z.B Backups erstellt. Da ist man dann mehr oder weniger auf HDDs angewiesen und bei Großen Datenmengen dauert dass dann teilweise schon mal einen halben Tag.
Da bist du aber auf gewaltig auf dem Holzweg. HDDs, gerade moderne, eignen sich überhaupt nicht für Langzeitarchivierung. Das ist ein vollkommen ungeeignetes Medium dafür.
Ergänzung ()

Irgendjemand123 schrieb:
Wenn man den PC nicht unbeaufsichtigt laufen lassen möchte ist man dann für die Zeit des Backups ziemlich gebunden und kann nicht weg.
Backup auf HDDs? :D äh, ja. Da ist hier eher das Problem des Anwenders erkennbar, als ein Problem der Technik.
Kann man machen, wenns um Tages- oder Wochensicherungen geht und es auch nichts macht, wenn mal ein Teil davon verloren geht. Aber dafür kannst dann auch gleich eine SSD nehmen, die das deutlich schneller macht.
Die SSD ist zudem noch unempfindlich gegen mechanische Einwirkungen der "normalen" Art.
Die HDD ist in allen Belangen schlechter, außer vielleicht in der Speicherkapazität, aber das ist auch meistens nur eine Preisfrage.

Für Archievierung und Langzeitsicherung taugen beide Medien nichts. Entsprechend auch nicht als Backup über eine rotierenden Sicherung hinaus, bei der man mit einem teilweisen Verlust immer rechnen und leben muss.
 
rg88 schrieb:
Da bist du aber auf gewaltig auf dem Holzweg. HDDs, gerade moderne, eignen sich überhaupt nicht für Langzeitarchivierung. Das ist ein vollkommen ungeeignetes Medium dafür.
Okay, also noch schnell die alten Festplatten ohne Helium sichern :D
Langzeit wäre für mich ca zehn Jahre, das hat bis jetzt geklappt, was wohl an dem relativ "einfachen" Aufbau der Festplatte lag. Meine älteste Festplatte mit 2TB ist von 2010
 
etwas spitz formuliert:
es gibt keine langzeittaugliche und für den privatuser bezahlbare und gleichzeitig praktikable lösung.
und daran wird sich vermutlich nix ändern.

hätte ja keiner was von. denn das geschäft mit billigen und oft wechselnden "standards" rennt ja blendend.

"früher" hätte ich DVD-ram für selektierte daten, etwa dokumente, die meist ned sehr viel volumen haben, empfohlen.
nun, aber kann man vergessen, in zeiten, wo entsprechende laufwerke seltenheitswert kriegen.
und verlieren die laufwerke die massenstückzahlen, kommt nix mehr neues, bzw das was kommt, wird signifikant im preis zulegen, weil es nur massenstückzahlen waren, die es billig machten.

von seiten der industrie gibts die cloud.
und rechenzentren haben ja lösungen, redundanz, und eben professionelle archivsysteme.
und schließlich sind abo systeme unglaublich beliebt bei den anbietern, in jedem bereich, und vor allem garantieren sie andauerndes geschäft.

und wenn mal eine cloud krepiert, was auch vorkommen soll, so stands wohl im buch des schicksals.
den ausschluß irgedwelcher haftung hingegen wird man in allen agbs finden. vorsichtshalber halt.

wobei: für wichtige sachen kann man mit wenig perfekten speicherlösungen leben.
halt mit einer kopie zuviel.
und für ganz wichtige sachen halt mit ein paar kopien zuviel.

schwierig wirds, wenn man ned selektiert. dann ist das volumen zunehmend riesig bei dem ganzen mm-müll.
 
@Irgendjemand123
Ich hoffe, es wird in Zukunft nie wieder mechanische Festplatten geben :D

Aber ja, die Chinook war schon was besonderes ^^ Selbst hatte ich nie eine - damals wäre eine solche SCSI-Platte für mich unbezahlbar gewesen, aber in Fachmagazinen habe ich immer wieder darüber geschmökert :)
 
AGB-Leser schrieb:
Okay, also noch schnell die alten Festplatten ohne Helium sichern :D
Nützt auch nix. Die HDD Hersteller garantieren die Datensicherheit bei stromloser Lagerung meist nur wenige Monate (unter einem Jahr!). Klar kann das auch länger gut gehen, muss aber nicht. Willst du wirklich laaaange Speichern, dann brauchst du was anderes als HDD oder SSD. Bei den guten alten Bändern weiß ich nicht wie lange die halten.

Ich tippe eine gute Backup Strategie im professionellen Bereich umfasst SSD, HDD und Bänder. SSD für den produktiven Zugriff, HDD für Kurzzeitbackups (<6 Monate) und Bänder für Langzeitarchive (>6m). Auf die Bänder greift man ja nicht täglich zu, da ist der Durchsatz (fast) egal.
 
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Tzk schrieb:
Nützt auch nix. Die HDD Hersteller garantieren die Datensicherheit bei stromloser Lagerung meist nur wenige Monate (unter einem Jahr!).
Die Daten sind mit Sicherheit auch nach mehreren Jahren noch da. Das Problem mit der verkürzten Lagerdauer kommt von der Mechanik. Damit immer größere Kapazitäten ermöglicht werden können, nehmen immer mehr Platter immer mehr Platz ein, im Gegenzug muss der Spindelmotor immer kleiner sein um mehr Platz für Platter zu schaffen. Also maximale zu beschleunigende Masse, minimal Motor. Wenn da die Schmierstoffe nach nem Jahr etwas eingetrocknet sind, kann's schön mal passieren dass der nicht mehr losdrehen kann...
 
Irgendjemand123 schrieb:
Ich weiß dass Seagate zwar an Platten mit geteiltem Aktuator arbeitet, allerdings ist das ja nicht wirklich besser.
Wie kommst du darauf, dass das nicht besser ist?
Das ist effektiv ein interner Raid 0, die sequentiellen Transferraten sind verdoppelt und erreichen das Limit des SATA Interface.

Für einen Backup-Server ist das die Technik der Wahl, solange die nicht signifikant teurer sind als 'normale' HDDs gleicher Kapazität.

Langzeit-Backup / Archiv dann entsprechend auf Band, wie oben schon diskutiert.
Wenn es wirklich Performance braucht -> SSDs.
 
Irgendjemand123 schrieb:
Wenn man den PC nicht unbeaufsichtigt laufen lassen möchte ist man dann für die Zeit des Backups ziemlich gebunden und kann nicht weg.
Das ist aber ein sehr konstruiertes Szenario. Man will ein Backup machen und den PC nicht alleine laufen lassen und mit der aktuellen Schreibrate von HDDs dauert das Backup sehr lange. Wenn HDDs 10 mal schneller schreiben, wird es wohl trotzdem immer mal wieder Szenarien geben, wo das Backup trotzdem sehr lange dauert. Die Datenmengen wachsen ja mit. Schnellere Schreibraten lösen nicht das Problem. Ich persönlich hätte keinen Bock auch nur 15 Minuten herumzusitzen und dem PC beim Backup zuzusehen.

Und warum will man den PC nicht "unbeaufsichtigt" lassen? Steht der im Cafe und kann geklaut werden oder besteht Brandgefahr? Mir will gerade nicht einleuchten, warum man davor sitzen muss, während er einfach Daten kopiert.
 
Die Daten auf meinen ältesten HDD sind auch nach mehr als 20 Jahren noch immer vorhanden. Okay, diese Platten waren zwar zu ihrer Zeit mit ihren 80 GB riesig, heute hat man zum Teil größere Arbeitsspeicher im PC.

Neulich noch mal die wirklich ganz alten HDD aus den 90ern angeschaut. Die funktionieren nach etwa 30 Jahren immer noch, auch die Daten lassen sich noch abrufen. Mit den heutigen Platten würde ich solcherlei Langzeitversuche aber nicht durchführen wollen. Die alten sind allerdings maximal 10 - 20 GB groß. Fast jeder heutige USB-Stick ist um ein gewaltiges Stück größer.

Edit: Die Daten sind natürlich, soweit notwendig, auch auf den jüngeren Backups vorhanden.
 
ghecko schrieb:
Es ist halt so, warum sollte man zur jetzigen Zeit an einer Lösung für ein Problem arbeiten, das schon mit SSDs gelöst wurde?
Weil SSDs wesentlich schneller Daten "vergessen", wenn sie nicht mit Strom versorgt werden?
Weil HDDs mehr Speicherplatz bieten?
 
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