SoDaTierchen
Commodore Pro
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Tatsächlich ja. Zu Zeiten von Windows 95 war die Registry noch eine Datenbank, um Konfigurationen abzulegen und diese war eher vorsichtig eingestellt, damit die Systeme möglichst booten. Damals konnte man tatsächlich viel tweaken, um dem System mehr Leistung oder Funktionen zu entlocken. Allerdings hat man damals™ auch Windows schnell geschrottet.R4ID schrieb:Frage hat sich jemand von euch mal wirklich ernsthaft mit solchen Programmen beschäftigt oder labert ihr alle nur den "crap" von anderen Usern nach ?
Seit Windows 7 hingegen ist das so nicht mehr möglich. In der Registry verstecken sich keine versteckten Bremsen mehr und es lassen sich kaum nützliche Funktionen freischalten. Mit Windows XP wurde der RAM-Verbrauch minimiert, siehe AdoKs Link, ein wirklich finales Aufräumen fand dann mit Windows Vista statt. Dass Vista aber noch Feintuning benötigte, sieht man daran, wie beliebt es heute ist.
Du kannst in der Registry nichts mehr Optimieren, was dir einen nennenswerten Vorteil bringt. Jedenfalls nicht pauschal mit einem Tool, einzelne Optionen können für einzelne Personen noch immer sinnvoll sein. Auch ein Aufräumen bringt nichts mehr - tote Einträge werden nie geladen und der gewonnene Speicherplatz ist eher so bei Null.
Was machen jetzt Aufräumtools?
- Meistens gibt es ein Rudel "Well Known" Registry-Keys, die keinen Nutzen erfüllen und gelöscht werden können. Es bringt aber bis auf wenige Byte keinen Nutzen, diese zu löschen.
- Es werden Dateiverweise gesucht, die nicht mehr existieren. Zum Beispiel von gelöschten Programmen oder durch Updates nicht mehr vorhandene Dateien. Existiert eine verlinkte Datei nicht, wird der Key gelöscht. ABER: Hier ergibt sich schon ein Problem. Die Datei könnte virtuell sein, sie muss also gar nicht existieren, der Schlüssel kann aber von einem Programm benötigt werden. Hier würde also das Optimizer-Tool gnadenlos Probleme bereiten, weil es nicht weiß, dass der virtuelle Dateieintrag benötigt wird, obwohl es die Datei nicht gibt.
- Es werden Registrierungen auf GUID-Basis untersucht und bei toten Verweisen diese entfernt. Hier gilt fast dasselbe, was bei den Dateien gilt: Nur, weil ein Eintrag auf den ersten Blick obsolet wirkt, muss er das nicht sein. Ein Tool sollte diese Einträge nicht anfassen, da es nicht weiß, was sich dahinter versteckt.
- Die Tools räumen nach Kategorien auf, die nicht aufgeräumt werden sollten. Zum Beispiel Soundereignisse (gehören nicht weggeräumt), Hilfedateien (gehören nicht angefasst) und Windows-Dienste (hier herrscht riesengroßes Zerstörungspotential, Finger weg!)
- Es gibt aber auch ein paar Failsafe-Kategorien, deren Bereinigung nicht weh tut. Dazu gehören tote Startmenüeinträge, tote Autostarteinträge oder tote Schriftarten. In einem sauberen System gibt es solche Einträge nicht, wer aber gerne mit verschiedenen Programmen experimentiert, der sammelt hier schon ein paar Einträge an. Wer aber gerne mit Programmen experimentiert, der sollte aus anderen Gründen sein Windows häufiger neu aufsetzen, also ist ein solches Registry-Tool ohnehin die falsche Wahl.
Lass dir aus wirklich ausgiebiger Erfahrung und Recherche sagen: Kein Tool der Welt sollte in der Windows-Registry "aufräumen", "optimieren" oder "organisieren". Das Potential, was darin steckt spart sehr viel weniger Zeit und Speicherplatz, als die Installation eines solchen Tools kostet. Das Zerstörungspotential ist hingegen nahezu unendlich. Und das meine ich so, es ist möglich mit sinnbefreiten Registry-Einträgen Hardwareschäden hervorzurufen.