whiper schrieb:
Ich kenne das zur genüge. Selbe SSID, selber Key und der Client wechselt erst wenn die Verbindung fast weg ist oder nicht mehr richtig funktioniert.
Deswegen schaltet man bei den supported und mandatory Rates die unteren Geschwindigkeitsstufen ab, um den Client schneller zum Wechsel auf den nächsten AP zu bewegen und man nicht ewig auf einem AP hängt, von dem man sich längst weiter weg bewegt hat. Das ist eine Sache zwischen Clienttreiber und AP. Beim AP muss man dies einstellen können, ein Controller ist in diesem Punkt nicht ausschlaggebend. Denn selbst wenn ein Controller den AP anweist, dem Client einen Befehl zu Deassoziation zu schicken, kann es sein, dass der Client sich dann am gleichen AP wieder reassoziiert.
zur "Wireless Network Virtualization" in deinem Link:
Die Beschreibung in deinem Link ist auffällig untechnisch abstrakt. Der Inhalt von dem Link läst sich so zusammen fassen: da selbst bei Controller-Lösungen der Client stets über die Wechsel entscheidet, sollen einfach alle APs als ein AP erscheinen, damit gar kein Roaming notwendig wird.
"In this scenario, the controller actively monitors and “listens” to all APs on the network, selecting the best one for transmitting data to the client." Das macht aber jede ordentliche Controller-Lösung und hilft beim Problem des Roamings auch nicht weiter.
Es werden dann in dem Link die Luxul Xen-APs angepriesen, die das Roaming-Problem dadurch lösen soll, dass ein AP die Arbeit von vier APs erledigen soll indem er einen größeren Bereich abdeckt und damit gar kein Roaming notwendig sein soll. Dies nennen sie "Wireless Network Virtualization". Klingt zwar toll, aber bei genauerem Hinsehen wird gar nichts virtualisiert. Mal auf die Seite des Herstellers geschaut:
https://luxul.com/faqs/wireless-access-points (zweiter FAQ-Punkt).
Der "Zauber" besteht darin, dass die einfach mit 10mal soviel Sendeleistung senden und damit ein größeres Gebiet abdecken wollen. Hat auch nix mit Controller zu tun und ist auch nicht erlaubt und erzeugt noch mehr Probleme. Und es ist schwachsinnig. Wenn ich bei einem AP die Sendeleistung massiv erhöhe, dann hört mein Client den AP vielleicht auch noch ein paar Strassen weiter, aber der AP hört noch lange meinen Client nicht, denn dessen Sendeleistung wird ja nicht erhöht.
In der FAQ sagen sie dazu "Luxul Xen Access Points incorporate a bi-directional signal boosting capability, which means not only is the outgoing signal enhanced, but the incoming signal from client devices as well." Das einkommende Signal hat aber dort dann schon ein wahnsinig schlechtes Signal-Rausch-Verhalten, und wenn ich das verstärke wird das Rauschen ebenfalls mitverstärkt, also verbessert sich das SNR und damit die dekodierbaren Daten nicht.
Die in deinem Link beschreibene "Wireless Network Virtualization" ist also gar keine Virtualisierung, sondern nur Buzzword-Catching für einen nur illegal zu betreibenden AP. Virtuelle WLAN-Netzwerke gibt es in Controller-Lösungen, nur eben anders als in dem Link beschreiben und aus anderen Gründen nützlich (z.B. Nutzergruppentrennung).