joshy337
Lieutenant
- Registriert
- Feb. 2009
- Beiträge
- 959
Bitte nimm es nicht persönlich, aber da bin ich anderere Meinung.new Account() schrieb:[..] dass was modern ist starken Schwankungen unterworfen ist.
Hört sich so an, als würdest du darauf hinauswollen, dass älteres wieder modern wird und umgekehrt.
Das ist aber nicht der Fall: Eine Website, die 2000 modern war, wurde seitdem zu keinem Zeitpunkt mehr als modern angesehen. D.h. das Design ist in einer ständigen (vlt. nicht extrem beständigen) Entwicklung im Sinne des Fortschritts unterworfen..
Der Spruch "In der Mode kommt alles wieder" ist so alt, wie wahr.
Als Windows 8.x auf dem Markt kam, ziehten einige Vergleiche zu Windows 1.0 und 2.0.
Zu recht, wie ich finde. Sowohl Farbgebung, wie auch das Layout (keine überlappende Fenster)
hatten erstaunliche Ähnlichkeit mit Windows 8.
Bei den Websites ist es hingegen noch perverser, da viele "moderne" Websites mehr Änhlichkeit zur
pre-Win95 Zeiten haben, als zu Websites aus den späten 90ern bzw. 2000ern:
Die Ähnlichkeit zu einer weißen HTML 1.x-Seite mit Riesen-Schrift und ein paar Tabellen bzw.
zu den CompuServe Foren, AOL oder dem KIT-Standard von BIldschirmtext (BTX),
ist schon erstaunlich, wie auch erschütternd. Wir setzen unglaubliche Rechenleistungen und Massenspeicher
dafür ein, um ein Design zu Imitieren, was man vor 25 Jahren vor seinem 386er mit 14k4-Modem zu sehen
bekam.Ironischer weise war der Seitenaufbau damals nicht langsamer, da kaum große Bilder oder Werbung
übertragen wurden.
Nein, ich sehe das anders. Wie Tim Berners-Lee bereits andeutete, ist das Web 2.0 nur ein Marketinggag.Köf3 schrieb:Es gab in den letzten 20 Jahren extreme Fortschritte und technische Weiterentwicklungen bzgl. der Webseitengestaltung und der dafür genutzten Technologien. Zudem haben sich die fürs Internet verwendeten Geräteklassen verändert bzw. es sind neue hinzugekommen. Von daher würde ich nicht von den vergangenen Jahren auf die zukünftige Entwicklung im Bereich Webdesign schließen wollen.
Das Web 1.0 bzw. dessen Vorgänger hatten bereits alle diese Eigenschaften gehabt.
Dinge wie Whatsapp und co. sind im Grunde nur Messenger.
So wie es sie mit ICQ, IRC und anderen "CB-Simulator in CompuServe" seit vielen Jahren gab.
Auch die Geräteklassen sind nicht neu. Den Nokia-Communicator gab es bereits 1995,
das war ein smartes Mobiltelefon mit Tastatur. Später kamen dann die Handhelds und PDAs (Palm, Pocket PC),
die im Handy-Boom zu Navis degradiert wurden. Mit I-mode und WAP gab es bereits zu Win98-Zeiten mobiles
Internet. Vom Minimalismus-Design her stand es dem modernen Kachel-Look in nichts nach.
Außer, das die Menüs auf den Geräten liebevoller gestaltet wurden.
Ich finde, wir sollten nicht so arrogant sein und glauben, dass wir uns geistig und technologisch so sehr von
den Menschen aus der Vergangenheit unterscheiden. Sicher, wir machen große Fortschritte.
Aber auch Rückschritte. Früher kam technologischer Fortschritt durch die Philosophie und der sozialen
Entwicklung. Heute (Stichwort KI) nutzen wir Technologie, um den Sinn unserer Existenz zu finden.
Wir entwickeln und produzieren wie wild, nur um irgendwie nach vorne zu kommen und
das Gefühl zu haben, dabei etwas sinnvolles zu tun (Fortschritt um des Fortschritts Willen).
Das manche Dinge durch Ihre Einfacheit und Eleganz bereits recht gut sind, verdrängen wir dabei.
Das soll naürlich nicht heißen, das wir auf der Stelle treten oder die Vergangenheit schönreden sollten.
Aber Technologie allein macht nicht den Fortschritt, denke ich.
Der Mensch selbst muss sich auch mitentwickeln (wollen).
Apropos, bereits vor Jahrzehnten gab es Menschen, die die gleiche Vorstellungskraft hatten, wie wir.
Da fällt mir spontan ein Science-Fiction Roman aus den 60ern ein (Perry Rhodan ?).
In diesem wurde das Hacken eines Computersystems beschrieben, bei dem eine der Figuren
die Bankomaten gehackt und das Melderegister verändert hat. Die Vernetztung war
bis auf wenige Details identisch mit dem späteren Internet bzw. einem Online-Service wie AOL oder BTX.
Hier ein Beispiel zu einer typischen BTX-Seite aus den 90ern.
Man beachte die Farbwahl Im Unterschied zum heutigen Kacheldesign:
Kacheln hebten sich damals u.a. vom Hintergrund ab.
Quelle: http://phasinma.de/alteSeite/material/tb2/punkt2/t_onlin2.htm
Edit: Habe ein paar Schreibfehler korrigiert.
Edit: Der Roman hieß Signale auf Kanal 8, glaube ich.
Zuletzt bearbeitet: