terroox schrieb:
Der aktuelle Prozessor ist ein Ryzen 3 3600.. der sollte eigentlich 3600MHz schaffen.
Also sollte ich darauf achten, dass z.B. ein B550 Board 3600MHz unterstützt und dann sollte auch mit dem Board das XMP Profil nutzbar sein?
Die Angaben der Mainboardhersteller kannst du eigentlich vergessen.
Es gibt kleine Unterschiede, in der Signalabschirmung der Datenleitungen zum Ram, und in der Spannungsfilterung des DRam, aber die wirklich großen Unterschiede liegen darin, wie das Mainboard den Ram automatisch einstellt.
Da gibt es neben den offensichtlichen Sachen wie dem Ramtakt, den wenigen Haupttimings und der DRam Spannung noch viel mehr.
Soc Spannung(Ramkontroller), CLDO VDDP und VDDG...bei Zen2/3 unterschiedlich für den IOC und den CCD.
All diese Spannungen sind nicht unbedingt besser wenn sie hoch sind!
Mancher Ram braucht relativ hohe Werte, mancher wird bei zu hohen Werten schon wieder instabil.
Und zu hohe Werte können auf Dauer auch deine CPU beschädigen.....SOC würde ich nicht über 1,15V gehen, und für den CCD nicht über 1,1V..besser nicht über 1,05V.
Dann sind da Widerstände, die die Signale schlucken(terminieren) sollen.
Die Trägerwelle, die die Daten überträgt hat ja eine gewisse Energie, und nachdem sie ihre Information übertragen hat, muss diese Energie vernichtet werden.
Sonst wird die Welle reflektiert und überlagert sich mit den neuen Daten...und nix funktioniert.
AM4 hat hier 4 Werte...ProcODT, RTTWr, RTTNom und RTTPark.
Je nach Ramchip, Ramstickkonfiguration, Kombination aus Ramsticks usw. müssen hier passende Werte eingestellt werden.
Nur wenn die Kombination aus diesen Widerstandswerten zusammenpassen und zu deinem Ram passen, funktioniert überhaupt etwas.
Dann ist das ganze noch Frequenzabhängig....2666MHz Ram wird andere Widerstände brauchen, als 3600MHz.
Das schwierige hierbei ist die Kombination aus den Werten...man kann sie nicht so einfach einzeln bestimmen und besonders blöd ist, dass es hier kein "höher ist besser" gibt....sie dürfen weder zu hoch noch zu niedrig sein.
Dann gibt es noch 4 weitere Widerstände, die die Signalstärken beeinflussen(Cad Bus Strength) auch hier gilt "nicht zu hoch und nicht zu niedrig".
Und je nach Ram sind diese Werte Temperaturabhängig!
Ein OC, dass du über Stunden von Herumprobieren und Testen für stabil befunden hast, und dass auch bei Neustarts keine Probleme macht, kann unter Umständen am nächsten Tag nichtmal booten, weil der Ram dann kalt ist.
Und auch in die andere Richtung kann es Probleme machen und der Ram wird instabil, wenn er warm wird....gerne auch beim Spielen, wenn er mit der Abluft der Grafikkarte angepustet wird....so kann er wärmer werden, als bei vorherigen Memtest Stresstests.
Und dann sind da die Timings....Die Haupttimigs stehen im Profil....und tRFC auch, aber da sind doch noch 30 mehr, die automatisch gewählt werden und auch hier kann das Mainboard instabile Werte eintragen.
Was ich sagen möchte....
Die Hardware des Mainboards spielt keine Rolle, wenn du nur das XMP Profil laden möchtest und das Mainboard alles für dich automatisch erkennt(zumindest versucht).
Ob das XMP Profil stabil ist, hängt viel mehr von der Bios Version ab...von dem durch AMD bereitgestellten Agesa Code...und davon, wie gängig dein Ram ist.
Ungewöhnliche Kombinationen werden eher falsch erkannt, als typische.
Mehr Ranks pro Channel sind eher problematisch als 2x8GB.
Bei Zen und Zen+ CPUs gab es hier im Forum andauernd Hilfesuchende, bei denen das 3200MHz XMP Profil ihres Rams nicht funktioniert hat.
Bei den Zen2/3 CPUs hat man gefühlt weniger Probleme mit 3600 als Zen/Zen+ mit 3200 hatte...aber sie tauchen auf!
Wenn du absolut keine Probleme bekommen möchtest, würde ich mich etwas unterhalb von 3600 orientieren.
Am B550 Board wird es nicht scheitern....eher am Pech mit der Ramkombi und deiner Biosversion.