Ich hatte letztens einen Erfahrungsbericht zur Yeelight LED Screenbar Pro im Forum von china-gadgets geschrieben, leider wurde der Artikel vollständig gelöscht. Daher pack ich den Erfahrungsbericht nochmal hier hin. Da ich die Leuchte direkt in China bei Bangood bestellt hatte, bezieht sich auch ein Teil des Berichts darauf:
Nachdem ich die Lampe im Dezember gekauft und diese auch noch zum 31.12 geliefert wurde, möchte ich kurz meine Erfahrungen zur Lampe hier einbringen. In der Vergangenheit hatte ich mir bereits die Benq Screenbar (Non-Pro-Version) schenken lassen, die in Teilbereichen also auch als Vergleich dienen kann. Allerdings fand ich die Idee mit der Rückbeleuchtung der Yeelight Screenbar so gut, dass ich mir diese in der Pro-Version bestellte und je nach Ergebnis des Tests die Benq oder die Yeelight eben wieder verkaufen.
Der Versand via Bangood funktionierte problemlos und hat letztlich 19 Tage über Weihnachten gedauert. Versandverpackung war soweit Okay, allerdings lag bei mir auch kein Stromadapter für EU-Netze bei, wie auf der Webseite von Banggood erläutert wird. Fairerweise muss ich aber sagen, dass ich mir nicht sicher bin, ob das auch bei der Bestellung schon dort stand. Ist beim Preis der Leuchte aber für mich kein Drama. Meines Erachtens handelt es sich bisher auch nur um ein Produkt für den chinesischen Markt, den Anleitung, Karton usw. sind vollständig in chinesischer Sprache ge-/bedruckt. Einen Link zur englischsprachigen Anleitung gibt’s aber mittlerweile bei Bangood auf der Produktseite.
Die Leuchte selbst ist grau-silber gestaltet, was auf den Produktfotos leider nur schwer erkennbar ist und im Text bei Bangood auch nicht beschrieben wird. Das Material des Leuchtenkörpers scheint Kunststoff, die Befestigung Kunststoff/Metall zu sein. Qualität der Leuchte ist absolut in Ordnung. Die Benq Screenbar ist allerdings noch ein Stück hochwertiger, weil der Leuchtenkörper aus matt-schwarzen Metall besteht. Auch ist der Leuchtenkörper der Yeelight etwas dicker als der der Benq, was ggf. an der Rückbeleuchtung und der eingebauten Elektronik liegen kann. Der Befestigungsclip der Benq ist aber besser gelöst, weil auch Monitore mit etwas dickeren Gehäuse gut die Lampe aufnehmen können. Bei modernen, sehr flachen Monitoren sehe ich aber eigentlich auch kein Problem mit der Yeelight-Lampe. Die Verbindung zwischen Leuchtenkörper und Befestigungsclip erfolgt magnetisch und ist richtig gut gelöst, weil man dadurch den Leuchtenkörper ganz einfach neigen kann.
Im ersten möchte ich auf die reine Leuchte ohne Anbindung an ein SmartHome oder ähnliches eingehen. Die Leuchte wird entweder per App oder per Fernbedienung (Drehregler mit gleichzeitiger Tastenfunktion) gesteuert. Die Fernbedienung ist in Farbigkeit und Materialität identisch zum Leuchtenkörper und funktioniert so, dass man Front- und Rückleuchte (teilweise) damit einstellen kann. Das funktioniert manchmal etwas hakelig, aber ist Okay. Die Leuchte von Benq wird dagegen direkt am Leuchtenkörper über sensitive Tasten gesteuert, was ebenso Vor- und Nachteile zur Fernbedienung hat. Im Vergleich zur Benq-Leuchte gibt es meines Erachtens auch keinen Umgebungslichtsensor, den ich aber auch eher nutzlos fand. Alternativ kann man die Yeelight auch per App steuern, was problemlos funktioniert und gerade bei Rückbeleuchtung mehr Möglichkeiten als per Fernbedienung bietet. Ein Firmware-Update konnte ich nach einen ersten Fehlversuch problemlos einspielen. Der Fehlversuch hing aber wohl damit zusammen, dass ich parallel an der Fernbedienung gespielt oder den Zugriff via LAN versucht hatte.
Die Rückbeleuchtung ist sehr gut gelungen und zaubert ausreichend hell verschiedene RGB-Farben an die Wand. Die Frontbeleuchtung finde ich besser als bei der Benq gelöst, vor allem weil eine mattierte Scheibe das weiße LED-Licht nochmal streut. Die Benq hatte auf einen solchen Diffusor verzichtet, sodass man die LED-Spots je nach Blickwinkel deutlicher wahrnehmen konnte. Praktisch erfüllen sowohl die Yeelight und die Benq ihre Hauptfunktion, damit der Schreibtisch ausreichend beleuchtet werden kann. Die App, die Fernbedienung und LAN-Control (komm ich später dazu) kann bei mir auch parallel genutzt werden.
Hab hier geht's jetzt ohne Vergleich mit der Benq-Leuchte weiter, da nur die Yeelight SmartHome-fähig ist. Angebunden an das Netz wird die Leuchte per WLAN, sodass sich dann eben auch die App nutzen lässt. In der App kann die Funktion LAN-Control aktiviert werden, sodass externe Software die Leuchte über das Netzwerk steuern können. Das setzt natürlich voraus, dass es bereits Software gibt, die die API von Yeelight ansprechen können. Beispielweise findet man im MS-Store Apps, die smarte Leuchtmittel von Yeelight bereits steuern können. Die Screenbar ist Stand heute aber noch nicht durch eine solche App nutzbar. Inwiefern Smarthome/IoT-Zentralen wie openHAB Yeelight bereits unterstützen, kann ich mangels eigenen Tests nicht sagen. Grundsätzlich scheint es aber möglich. Zwei Softwareprodukte werden aber explizit bei der Pro-Version genannt: Razer Chroma und OverWolf.
OverWolf hab ich nicht getestet, daher spare ich mir auch Aussagen dazu. Die Software von Razer hab ich aber installiert und auch getestet, was damit möglich ist. Grundsätzlich ist Razer Chroma eine Modul innerhalb von Razer Synapse, welches die Lichtsteuerung kompatibler Produkte ermöglicht. Dazu benötigt man noch die zusätzliche Software Yeelight Chroma Connector, welches die Verbindung zwischen der Razer-Software und quasi dem LAN-Control ermöglicht. Das der Connector nicht direkt in die Chroma-Software eingebettet wird, finde ich etwas Schade, aber verschmerzbar. Sobald die Verbindung steht, kann ich folgendes machen:
- Auf der Webseite von Razer werden ca. 150 Spiele mit offizieller Unterstützung von Razer Chroma genannt, sodass sich durch spezielle Trigger in den Spielen die RGB-Beleuchtung passend einstellen kann (bspw. Rollenspiel: Die Lebensenergie des Spielcharakter ist kurz vor dem Ende –> Leuchte färbt sich warnend in rot). Ich hab das aber bisher mit keinen Spiel testen können, insofern entspricht diese Erläuterung eher wie es gehen könnte/sollte und stellt keine Tatsache dar.
- Es können verschiedenen voreingestellte oder via Chroma Studio eigens angelegte Effekte genutzt werden. Das „Audiometer“ analysiert bspw. den Frequenzgang von Audiodateien oder der Effekt „Atmung“ wechselt regelmäßig die Farben durch. Hier muss man sich mit der Software etwas beschäftigen, weil die Möglichkeiten sind grundsätzlich enorm. Allerdings stellt sich die Frage, welche Effekte wirklich nützlich und praktikabel sind bzw. Wo auch die Grenze der Leuchte selbst liegt.
- Die Rückbeleuchtung hat mich in erster Linie deswegen interessiert, weil ich mir eine Art Ambilight gewünscht hatte. Und zum Glück ist das über das Chroma Studio auch möglich. Dort gibt es einen Effekt namens „Ambiente-Erkennung“, der die Farben der Bildschirmausgabe analysiert. Die Analyse-Region kann man sich bei Bedarf auch selbst einstellen, bspw. weil man den Horizont in Rollenspielen analysieren möchte. Das funktioniert grundsätzlich erstmals ganz gut. Ich meine aber, dass die LEDs dabei nicht einzelnen oder in Gruppen angesteuert werden können, sondern immer die ganze Rückbeleuchtung die gleiche Farbe annimmt. Razer Chroma Studio zeigt zwar 4 Analysezonen an, die bspw. ein Farbspektrum auch richtig anzeigen, aber es wird nur eine Farbe der Screenbar erzeugt, welches dann natürlich dem Durchschnitt der 4 Zonen entspricht. Hier muss ich mal schauen, ob man das noch anders einstellen kann.
- Wenn man wie unter Punkt 1 beschrieben kein kompatibles Spiel spielt, dann könnte man mit der Ambient-Erkennung von Punkt 3 auch selber eine Art Trigger erstellen. Dazu müsste man einen Bereich im Spiel finden, der bspw. bei Gefahr die Farbe ändert. Diese Region muss dann in der Software eingestellt, kann anschließend analysiert und als RGB auf der Leuchte dargestellt werden. Mangels passenden Spiels hab ich das aber noch nicht testen können. Grundsätzlich ist dies natürlich auch außerhalb von Spielen mit anderer Software möglich.
Soweit mein Erfahrungsbericht zum Produkt. In Summe finde ich die die Yeelight Screenbar wirklich klasse, auch wenn es sicher noch einige Punkte gibt, die man verbessern könnte.