Luthredon schrieb:
Alles obige ist richtig und 'schön', solange man glaubt, das alles passiert versehentlich. Das glaube ich allerdings nicht. Juristisch würde man all diese 'Versehen' wohl unter 'billigend in Kauf genommen' ...
Im Grunde ist das wohl richtig, aber großartig anders kann man es bei einem Dienst wie Youtube nicht machen.
Noch gibt es keine automatischen Filter, die alle Inhalte immer richtig erkennen und einstufen können. Das gilt in beide Richtungen. (Kritisches rutscht durch, aber noch viel öfter wird harmloses fälschlicherweise demonetarisiert.)
Alles 100% durch Menschen checken lassen ist unmöglich, allein schon wegen der schieren Mengen an Uploads.
Gäbe es perfekt funktionierende, automatische Filter, würde Google sie natürlich sofort einsetzen. Die haben kein Interesse daran, Kindern ungeeignete Inhalte vorzusetzen, oder der Allgemeinheit illegale, menschenverachtende Hasspropaganda usw., und sich damit gegebenenfalls selbst Ärger einzuhandeln.
Aber solange es sowas nicht gibt, bliebe als einzige, moralisch und juristisch einwandfreie Möglichkeit, Youtube abzuschalten.
Ist wohl etwas egoistisch gedacht, aber ich bin ganz froh, dass Google es vorzieht, Youtube weiter zu betreiben und sich in einer Grauzone zu bewegen.
Ganz abgesehen davon glaube ich sowieso nicht daran, dass man das Internet überhaupt "jugendfrei" machen könnte (oder sollte).
Das Internet ist wie der Straßenverkehr. Den regelt man auch nicht so, dass keinem, unbeaufsichtigt auf den Straßen herumtollenden Kleinkind etwas passieren kann. Eltern müssen auf ihre Kinder Acht geben, bis sie alt genug sind allein zurecht zu kommen. Das gilt im Internet genauso.
Sein 6-jähriges Kind unbeaufsichtigt auf Youtube und Co. herumsurfen zu lassen, ist genauso unverantwortlich, wie es allein auf einer vielbefahrenen Bundesstraße spielen zu lassen. (Wenn auch nicht ganz so gefährlich.)