Rote Rose schrieb:
Soviel zum Thema Demokratie in Amerika. Jede Stimme ist gleich wert, außer du kannst private Meetings vereinbaren.
Eine Gleichwertigkeit der Stimmen kann schon wegen des Wahlmännersystems nicht gegeben sein. Theoretisch könnte eine große Mehrheit für einen Präsidentschaftskandidaten stimmen, am Ende aber dennoch der Gegenkandidat an die Macht kommen, weil eben die geographische so Stimmverteilung passte. Dass der Kandidat, der den "popular vote" gewinnt, am Ende das Amt nicht innehat, kam in der Tat schon häufig vor.
Und was den Lobbyismus angeht ... naja, den gibt es hier schon auch, wenngleich in nicht ganz so ausgeprägter Form.
hendrik. schrieb:
In der Vergangenheit hat der Apple-Chef Zugeständnisse bei den Zöllen gemacht, als er argumentierte, dass eine iPhone-Steuer dem südkoreanischen Rivalen Samsung helfen würde. Er kann auch auf die indische Produktionsstätte von Apple verweisen, die von dem Trump-treuen Narendra Modi geleitet wird.
Modi ist primär sich selbst treu. Wenn er sich gut mit Trump versteht, dann hauptsächlich, weil beide sich in starker Konkurrenz zu China sehen.
Am Ende sind beide autoritär orientiert und können nur Verbündete sein, solange sie einander nützen.
hendrik. schrieb:
Es gibt eine Menge Geschichte, Gemeinsamkeiten und Möglichkeiten, die Cook und Trump erkunden können, aber es wird auch Probleme geben. Elon Musk im „Department of Government Efficiency“ wird als langjähriger Apple-Kritiker viel zu sagen haben.
Musk ist ja zunächst einmal primär eine Art Deregulierungsbeauftragter. Insofern ist es gut möglich, dass Apple von ihm in dieser Position sogar profitiert. Am Ende wollen sie schließlich, wie auch Musks Unternehmen, möglichst große Profite machen. Wird man abwarten müssen.
hendrik. schrieb:
Auch die Apple-Mitarbeiter werden den Kuschelkurs mit dem umstrittenen starken Mann nicht ohne Weiteres akzeptieren.
Wie kommst du darauf? Wenn niedrigere Unternehmenssteuern dem Konzern etwa helfen würden, noch profitabler zu sein, warum sollten Mitarbeiter dann protestieren? Am Ende muss sich eine Arbeit nicht mit der politischen Einstellung decken. Außerdem rückt das gesamte Silicon-Valley gerade durchaus merkbar nach rechts. Da ist Musk nicht der einzige Vertreter.
hendrik. schrieb:
Trump und seine Zölle werden Apple zu schaffen machen.
Theoretisch könnte das auf viele Unternehmen zutreffen. Apple aber produziert ohnehin sehr hochpreisige Produkte. Vermutlich kann man die Mehrkosten in so einer Situation am ehesten noch an seine Konsumenten weitergeben, ohne dass es einem selbst groß wehtut.
Generell wird man erstmal sehen müssen, in welcher Höhe diese Zölle wirklich kommen. Langfristig werden sie sich in jedem Fall mit Trumps Versprechen zu niedrigeren Preisen in den USA beißen, ebenso wie deutlich werden wird, dass sein Narrativ zur Staatsfinanzierung via Zolleinnahmen ein Luftschloss ist.